Zitat Zitat von dJonas Beitrag anzeigen
Schreibt er aber auch und führt sogar noch aus, dass viele der Teilnehmer eine genaue Vorstellung vom Ursprung ihrer ABDL Leidenschaft haben und diese an ein Vorkommnis knüpfen, welches aber den wirklichen Ursprung verschleiert.
Sicher, aber genau das ist ja der Punkt: Wenn man eine Studie mit "Environmental shaping..." klassifiziert, ist das vielleicht jetzt nicht der optimale Weg, der Sache auf den Kern zu kommen. Ich denke, ganz klassisch Interviews und Hausbesuche wären für sowas ein besserer Ansatz.

Zitat Zitat von dJonas Beitrag anzeigen
Sie sammelt die Einschätzungen von einer Teilmenge der ABDL Community und klassifiziert diese. Und dabei kommt sie ja auch zu dem Schluss, das Traumata in der Kindheit eher schwach räpresentiert als Ursprung angeführt werden. Alleine das finde ich einen guten Schritt in die richtige Richtung, wo gerade ältere Veröffentlichungen hauptsächlich klinische Parienten untersuchen, die neben anderen mentalen Erkrankungen auch eine ABDL Neigung aufweisen.
Siehe oben. Für meinen Geschmack fehlt da einfach eine "neutrale" Referenz. Die Studie verlässt sich zu sehr auf Selbsteinschätzungen und wird der Komplexität der Zielgruppe aus meiner Sicht nicht gerecht. Ich will's nicht ganz in den Boden stampfen, aber das erinnert mich immer an Marketingumfragen, wo eigentlich nur rauskommen kann, das von Firma X alles toll ist.

Zitat Zitat von dJonas Beitrag anzeigen
Du spricht aber einen Punkt an, bei dem ich ein Problem mit der Studie habe. Den Punkt dass "man sich seinen Fetisch quasi gezielt aussuchen und antrainieren " bzw. auch abtrainieren könnte. In der Studie wird relativ am Ende, gerade eine sexuelle Ausprägung des AB/DL, eher als sexuelles Interesse, welches veränderbar ist, und nicht als sexuelle Orientierung bzw. Identität eingestuft. Das wiederspricht dann auch @windelente
Wiederum siehe vorherige Punkte (oder eben die fünf Millionen anderen Studien zum Thema ABDL): Die jeweiligen Betreiber der Studien scheinen völlig ahnungslos in Bezug auf die Diversität der möglichen Spielarten, andere, gleichzeitig bestehende Fetische und Paraphilien und letzten Endes eben doch auch entwicklungsbedingte Faktoren zu sein. Es muss ja weder das eine, noch das andere sein, kann aber auch alles zusammen sein. Ich glaub aber auch nicht, dass man das irgendwie lösen kann, weil eine derartig komplexe Erlebenswelt nicht sinnvoll nach außen zu erklären ist. Es gibt im Prinzip keine zwei ABDLs auf dem Planeten, die den gleichen Hintergrund haben und es gibt ja nichtmal einen gemeinsamen Nenner, was z.B. materialbezogene Paraphilien angeht. Ich fürchte, da kann sich die Wissenschaft noch die nächsten hundert Jahre damit abmühen, ohne ein brauchbares Erklärungsmuster zu finden.

Pi