Ich äußere mich mal auch zum Thema, weil ich mich natürlich auch einst gefragt habe, warum stehe ich drauf?
Trigger / Auslöser? Ja, die muß es doch geben, ansonsten würden wir ja nicht so handeln! Trauma aus der Vergangenheit? Ja und nein.
Mein persönliches Beispiel zwecks etwas Vertiefung und als meine eigene Antwort zur Frage:
ich wurde mit bereits mit gut einem Jahr trocken (1977) - aber nicht wegen extremer Trockenheitserziehung meiner Eltern, sondern weil es einfach so war. Es gab in dem Zeitraum ein Schlüsselerlebnis, an was ich mich bis heute exakt erinnern kann. Das Trockensein ging zu schnell, mir fehlte die Windel als Sicherheit / das Gefühl der Geborgenheit. Sowohl bewußt als auch unbewußt.
Also habe ich noch Windeln aus dem Schrank gemopst (auch wenn ich sie nicht selber angelegt habe, sondern eher zerflückte). Als diese dann augrunddessen entfernt wurden, fehlten sie also noch mehr. Anschließend simulierte ich dann noch circa 2 Jahre Windeln mit Kleidungsstücken, bis ich erwischt wurde. Dann war`s das bis zum Jugendalter.
Dazu kamen kurze Zeit später noch verstärkene Faktoren - in meinem Fall der damalige unwiderstehliche Geruch von Baby-Puder und Creme seiner Zeit, was sich beim Wickeln der Artverwandten auch noch zusätzlich im Kopf festbrannte. Dann noch schlichtergreifend die Optik und Farbe einer Windel als weiteren Bezugswert dazu. Wenn in meiner Umgebung, als ich praktisch selber noch hätte Windeln anhaben können, andere Kids welche trugen, war ich jedesmal neidisch. Und die Verbindung dazu als "Kind sein", "klein sein", harmlos und unbeholfen usw. kommt wohl auch auch dazu...
Also ist bei mir letztlich schon recht früh eine Art "Auf Entzug" enstanden - und das Belohnungssystem im Gehirn macht später auch seine Arbeit - was bei Befriedigung jeder Art bekannlicherweise Glückshormone ausschüttet - spätestens dann, wenn Gelegenheit entsteht, also z. B. wenn man selber shoppen kann.
Studien, Untersuchungen usw.? - ich habe schon die Antwort darauf gehabt, als ich gerade so eben sprechen und denken konnte. Das war mir bereits mit ein bis zwei Jahren klar, dass und warum ich darauf stehe - inklusive was der Auslöser war.
In meinem Fall habe ich also noch Erinnerungen daran. Eine feste Verknüpfung. Das dürfte auf die meisten anderen Fetischisten nicht zutreffen. Da kommen eher andere Günde ins Spiel. Personenkontakte, sexuelle Erfahrungen, alternative Lebensansichten als Brücke dahin usw....
Kein Wissenschaftler, Seelenklempner oder sonst wer, kann klären, wieso weshalb warum! Jeder Mensch hat seine individuelle Geschichte und Ursache dazu.
Mir ist es schon inzwischen aber lange egal, warum ich der Leidenschaft einst verfallen bin. Stattdessen genieße ich es noch, so lange ich es kann und will.
Aber: wozu immer solche Fragen ergründen wollen? Ist es doch nicht wirklich egal, warum? "Das Endergebnis zählt" heißt es doch immer. Man muss und kann als Mensch nicht immer alles beantworten und das ist auch gut so. Man lebt jetzt und wohl morgen, das zählt. Geschichte hilft nur, um mit dessen Erfahrungen die Zukunft zu gestalten.
Zum Stichwort Paraphilie: natürlich hängt das eigene Verhalten stets von der Umwelt ab. Man kommt als Mensch naiv auf die Welt. Im Gegensatz zur Tierwelt wären wir als Neugeborenes nicht mal überlebensfähig. Insofern kommt Genetik nicht in Frage, unwahrscheinlich: mein Papa war Fetischist, jetzt ich auch, weil veerbt?.
Seitdem Menschen existieren, haben wir auch stets irgendwelche "unnormale" Verhaltensweisen gehabt. Auch Fetische. Garantiert hat der eine oder andere Höhlenmensch mit einem Stück Fell rumgemacht, oder so...
Naja, man könnte diese Ursachen-Frage (so wie viele unzählige andere) auch mit der alten Frage nach dem Sinn des Lebens vergleichen: es hat gar keinen Sinn! Man Lebt - Punkt!
Hoffentlich war das jetzt nicht zu oberflächlich oder weit ausgeholt...