@allesindie Klar, dass man im Notfall so schnell wie möglich zum Arzt gehen sollte. Wie schon geschrieben, war ich sogar froh, dass ich nun gehen musste. Diesen Gang hatte ich immer wieder verschoben, aber in den letzten Monaten merkte ich, dass die Blase sich verändert hat. Den "Stent", den ich mir selbst gelegt habe, hat man dort sogar verstanden. Ich bin auch wirklich froh, dass ich ein so gutes Team erwischt habe. Der einzige Kommentar war hinterher - mit einem Lächeln - "Und, was haben wir gelernt?" und der Pfleger, der nur meinte "Sie wollten nicht zum Urologen und nun sitzen sie beim Urologen.", aber alles sehr nett, professionell und mit dem netten Angebot, dass ich ab sofort in die dortige urologische Ambulanz als Regelpatient eingegliedert werden kann. Mein Experiment hatte also für mich einen guten Ausgang.

Aber ich denke angesichts der vielen Geschichten, die im Netz kursieren an die Experimentierer, die keinen legitimen Grund haben, mit einer Windel und einem verirrten Katheter beim Urologen aufzutauchen. Auch wenn die Blasenspiegelung für mich gut auszuhalten war - ich spüre da sowieso nicht viel - kann es für andere durchaus unangenehm sein. Letztlich konnte der geblickte Katheter nur entfernt werden, weil man ihn zu fassen bekam, wieder nach draußen gezogen hat, den blockierten Abfluss aufgeschnitten hat und sich der Katheter so dann doch entblockt hat und nach draußen kam. Ein Öffnen des Ballons im Körperinneren wäre nicht möglich gewesen, weil man dazu ein Operationszystoskop gebraucht hätte, dass in der Ambulanz nicht angewendet wird. Beim normalen Zystoskop gibt es keine scharfen Instrumente zum schneiden oder stechen. Wie schon geschrieben, der Arzt hatte ganz schön zu tun und erst im dritten Besteck war dann ein Greifer, der gut genug zupacken konnte, um den Katheter fassen zu können. Da lernt man das Beten auf dem Gyn-Stuhl.