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Thema: Funktionale Enuresis und ADHS

  1. #1
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    Funktionale Enuresis und ADHS

    Ich habe die Diagnose vom Urologen bekommen, dass ich eine funktionale Inkontinenz (vermutlich auf Grund von ADHS) habe. Recherchiere ich dazu im Internet, dann stellt ich fest, dass die Ursachen (Demenz, Orientierungslosigkeit, beeinträchtige Gedächtnisfunktionen etc.) oder die Studienlage (nur Studien mit betroffenen Kindern) mir nicht weiterhelfen. Ich soll jetzt vier Wochen früh und abends ein Medikament nehmen (Spasmolyt), dann Arzttermin (davor noch 5 Tage Miktionsprotokoll).
    Ich gehe am Tage häufig aufs Klo und in der Nacht bekomme ich nichts mehr mit, wenn ich Harndrang habe. Ich wache nur noch auf, wenn die Windel ausgelaufen ist.
    Für mich passt nicht zusammen, dass eine funktionale Inkontinenz, wie sie im Internet beschrieben ist, zu "meiner" Enuresis auf Grund von ADHS.
    Nebenbei war ich wahrscheinlich latent DL, weil mir das nächtliche Windeltragen psychisch gut tut. Aber da befinde ich mich noch auf einer Reise...

    Kämpft hier auch jemand mit dieser Diagnose? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gesammelt?

    Nebenbei: Danke an alle Aktiven im Forum. Ich konnte schon viel über mich, Inkontinenz, DL etc. erfahren!

  2. #2
    Senior Member Avatar von Runhild

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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    @Kalokagathos,
    von einer solchen Diagnose höre/lese ich zum ersten Mal. Bei Menschen mit Autismus kommt das häufiger vor. Im Zusammenhang mit ADHS ist mir das aber unbekannt. Auch in meinem neuen, schlauen Buch über Inkontinenz konnte ich keinen Hinweis darauf finden.

    Bei einer spontanen Google-Suche habe ich jetzt doch ein paar Artikel zu dem Thema gefunden. Mir ist das alles neu. Auch ich finde nur Artikel, die sich mit Kindern befassen. Das liegt wohl daran, dass man lange glaubte, dass ADHS mit dem Alter verschwindet, was definitiv nicht stimmt.

    Deine Symptome kommen mir durchaus bekannt vor. Bei mir gab es aber keine so schnelle Entwicklung. Beim Urologen war ich noch nicht. Der Neurologe hat bei mir eine Polyneuropathie (PNP) diagnostiziert. Über die Blasenprobleme habe ich bisher mit keinem Arzt gesprochen. Bei mir ist augenblicklich auch alles offen und die Arzttermine liegen weit auseinander. Ich glaube nicht, dass ich ADHS habe. Stress ist aber definitiv ein Beschleuniger meiner Probleme.

    Da ich aber bereits seit vielen Jahren aktiver DL bin, komme ich mit den Windeln problemlos klar und sehe die Inko als Realisierung meiner Träume an.

    Dann wünsche ich dir erst mal alles Gute.

    Viele Grüße
    Runhild
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  3. #3
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Ich bin auch irritiert. Der Arzt, der mich bisher untersucht hat, hat mich in vier Wochen zu seinen Kollegen weitergeleitet - vllt. weil er mit "seinem Latein am Ende war". Es sind hauptsächlich drei Aspekte:
    1) ADHS und Enuresis: Studienlage bei Kindern umfangreich, bei Adulten nicht. Zudem gute Behandlungserfolge, es sei den, es gab kognitive oder soziofamiläre Defizite. (Bei mir: Behandlungserfolge noch nicht spürbar + öh, keine kognitive Einschränkungen und hervorragendes soziales Umfeld)
    2) Diagnose vom Arzt "funktionelle Inkontinenz": Die Ursachen (Demenz, Orientierungsschwierigkeiten, fehlende Mobilität, ...) von dieser Form der Inkontinenz passen nicht zu mir. ABER: ich habe auch gelesen, dass auf Grund einer chronischen Erkrankung die Toilette nicht rechtzeitig aufgesucht werden kann. (Also ADHS, aber was heißt "Nicht rechtzeitig". Ich suche sie nachts gar nicht auf)
    3) Die schnelle Entwicklung war für mich überraschend. Und ich bin absolut machtlos. Es war ein Kontrollverlust innerhalb weniger Wochen. Wie kann das sein? Passt dies zu einer funktionellen Inkontienz?

    Aber auf der anderen Seite, ich lese schon hier einige Zeit "heimlich" mit (also ohne angemeldet zu sein). Ich bin ein latenter DL, d.h. ohne großen Drang diesen Fetisch auszuleben. Z.B. ich habe mir nie heimlich Windeln gekauft, auch wenn mein Blick im Supermarkt zu dem Regal ging. Es gab einmal die Möglichkeit heimlich drei Nächte hintereinander Pants zu benutzen, was ich auch gemacht habe. Vllt. spielt dies unterbewusst also psychisch eine Rolle. Wegen ADHS muss ich zu einer Psychologin gehen. Weil ADHS in den 90 Jahren, als ich ein Jugendlicher war, diagnostiziert wurde - ich war der erste Patient der damaligen Psychologin - , privatversichert bin und eine souveränen Umgang damit gefunden habe muss ich jetzt nur noch in großen Rhythmen zu der Psychologin gehen. Vllt. sollte ich dieses Thema dort ansprechen. Meine Frau rät mir dazu. Ich bin mir unsicher, da ich mir erst einmal die Diagnose vom zweiten Arzt abwarten will und mir dort (noch) nicht eine Offenbarung traue. Kann mir jemand Erfahrungswerte mitteilen und eine Einschätzung geben, ob dies ratsam ist bei meiner Symptomatik?

    Zudem ist meine Hausärztin eine gute Freundin von unserer Familie - wir sagen scherzhaft "unsere Leibärztin", weil sie rund um die Uhr für uns ansprechbar ist. Es ist ein großes Vertrauensverhältnis da und ich weiß, dass sie sich bei dieser Thematik auch sehr gut auskennt. Ich bin auch hier am überlegen, ob ich sie konsultieren sollte.

  4. #4
    Senior Member Avatar von Runhild

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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Manchmal werden anscheinend von Ärzten mögliche Diagnosen ausgestellt, die es einem dann den Zugang zu Medikamente oder Hilfsmitteln ermöglichen. Es kann sein, dass sich diese Diagnose durch eine andere ersetzt wird. Wahrscheinlich war der Urologe mit seinem Latein am Ende.

    Es gibt in der Urologie Spezialisten, die sich besonders gut mit neurologischen Problemen auskennen, die Neuro-Urologen. Vielleicht ist ja sein Kollege ein solcher. Es kann also passieren, dass da eine bisher unentdeckte neurologische Krankheit gefunden wird. Der schnelle Verlauf kann darauf hindeuten. Diese Abfolge ist nicht ungewöhnlich.

    Mit ADHS kenne ich mich nicht aus. Bei Autismus ist es so, dass die betroffenen Personen ein vermindertes Körpergefühl haben können. Die Signale der Blase und des Darms werden nicht im Bewusstsein wahrgenommen, besonders, wenn man ganz konzentriert an etwas arbeitet. Daher gibt es hier im Forum viele Menschen mit Autismus. ADHS und Autismus sollen aber vieles gemeinsam haben.

    Sei froh, dass du Privatpatient bist. Meine Termine beim Neurologen liegen oft 6 Monate auseinander. Ich fühle mich mit meinen Problemen sehr alleine gelassen. Die Blase ist dabei mein geringstes Problem. Deshalb hatte ich auch keine Eile, zum Urologen zu gehen.


    Viele Grüße
    Runhild
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  5. #5
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Zitat Zitat von Runhild Beitrag anzeigen
    @Kalokagathos,
    von einer solchen Diagnose höre/lese ich zum ersten Mal. Bei Menschen mit Autismus kommt das häufiger vor. Im Zusammenhang mit ADHS ist mir das aber unbekannt. Auch in meinem neuen, schlauen Buch über Inkontinenz konnte ich keinen Hinweis darauf finden.
    Auch bei ADHS gibt es diesen Zusammenhang [1], die Symptome überschneiden sich sowieso zu 80%.

    adhd-vs-autism-the-difference.png

    Hängt jeweils mit der Reizwahrnehmung und -verarbeitung zusammen.

    @TE: Seit wann hast du denn die ADHS Diagnose?
    Nimmst du da Medikamente?

    War das Bettnässen schon immer, oder neu aufgetreten?

    Zitat Zitat von Kalokagathos Beitrag anzeigen
    Ich gehe am Tage häufig aufs Klo und in der Nacht bekomme ich nichts mehr mit, wenn ich Harndrang habe. Ich wache nur noch auf, wenn die Windel ausgelaufen ist.
    So ähnlich ist es bei mir mit dem Bettnässen auch schon immer, dass ich das nicht merke. Tagsüber habe ich aber außer ich habe mich mal verkühlt, sonst keine Probleme.


    [1] Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Bettnässen und ADHS?:
    https://blog.id-direct.com/de/verbin...ssen-und-adhs/
    Geändert von DiaperDino (15.09.2025 um 18:02 Uhr)

  6. #6
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Ich habe die ADHS Diagnose in der 7. Klasse erhalten. Dies war Mitte der ´90er Jahre. Seit dem nehme ich Medikamente. Ich habe sie einmal für 8,5 Monate ausgesetzt. Es war die Höhle. Mir fehlt der Biorythmus und mein soziales Umfeld hat es mit mir nicht ausgehalten. Arbeiten hätte ich nicht können. Das Experiment habe ich machen können, da ich Elternzeit genommen habe. Das Bettnässen ist relativ schlagartig aufgetreten. Zuerst musste ich tagsüber und nachts häufig aufs Klo. Habe keinen Schlaf gefunden und der Ausweg war, dass ich angefangen habe aufsaugende Einlagen zu tragen. Jetzt schlafe ich wieder, und wache nur auf, wenn die Windel ausläuft oder das Mittel Spasmolyt sagt mir, dass ich wegen irgendetwas aufwachen soll (zumindest glaube ich, dass ein Aufwachfaktor auch das Mittel sein kann).

    - - - Aktualisiert - - -

    Danke für den Link (es geht aber wieder nur um Kinder mit ADHS und Enuresis):
    - das Kind zu ermutigen, über den Tag verteilt ausreichend zu trinken, aber das Trinken vor dem Schlafengehen einzuschränken => Ich trinke erst nach der Arbeit, weil ich sonst bei der Arbeit zu häufig aufs Klo gehen muss. Meine Arbeit erlaubt es nicht, dass ich - außer in den Pausen - aufs Klo gehe.
    - Verzicht auf koffeinhaltige und kohlensäurehaltige Getränke, wie z. B. Cola, die die Blase stimulieren können => Mache ich sowieso
    - ein Bettnässer-Alarm => ist eine Idee
    - für die Nacht auf einen Matratzenschutz und auf Training-Hosen, wie ID Comfy Junior Pants, zugreifen => Muss ich machen. Anders geht es nicht.
    - in einem Kalender die Fortschritte verfolgen, um festzustellen, wie die Managementtechniken funktionieren => Ist eine Idee, wenn es Fortschritte geben sollte
    - einen Toilettenplan ausarbeiten, der Ihrem Kind hilft, auf die Signale seines Körpers zu hören =>Tja, welche Signale bekomme ich nachts: Keine!
    - Ihr Kind ermutigen, noch einmal auf die Toilette zu gehen, bevor es ins Bett geht. => Mache ich.

    Ich werde wahrscheinlich Kontakt zu meiner Hausärztin aufnehmen und mit ihr das Vorgehen besprechen. Bin froh, dass kein ernstes medizinisches Problem vorliegt (z.B. Krebs), aber glücklich bin ich auch nicht. Als Optimist kann ich sagen, dass ich am Tage (noch) keine Windeln tragen muss.
    Geändert von Kalokagathos (15.09.2025 um 22:42 Uhr)

  7. #7
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Bei mir war das Bettnässen schon immer da, daher passt das mit ADHS/Autismus ganz gut. (Gab aber zusätzlich noch organische Befunde bei Nieren/Harnleiter.)

    Aber wenn das bei dir erst deutlich später aufgetreten ist, würde ich das eher ausschließen. Würde da auf eine körperliche Ursache tippen.

    Das du bei der Arbeit nichts trinkst, klingt nicht gut. Da ist dann komisch, dass du da oft musst, obwohl du nichts getrunken hast.

    Welches ADHS Medikament nimmst du?

    Zitat Zitat von Kalokagathos Beitrag anzeigen
    Danke für den Link (es geht aber wieder nur um Kinder mit ADHS und Enuresis):
    Liegt einfach an zwei Dingen.
    Zum einen dachte man lange ADHS betrifft nur Kinder.
    https://www.youtube.com/watch?v=MHjZ-4z8do8

    Und zum anderen geht das Bettnässen in bei den meisten dann mit 12-16 Jahren weg.
    Geändert von DiaperDino (16.09.2025 um 00:26 Uhr)

  8. #8
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Also körperlich wurde einiges ausgeschlossen:
    - Niere und Blase wurden mit Ultraschall untersucht
    - Urin und Blut im Labor
    - Prostata mit einer "digitalen" Untersuchung (Nebenbei: Hirschhausen erklärt in einem Video, dass die digitale Untersuchung nichts mit digitalen Zeitalter, sondern mit dem Lateinischen Wort für Finger "Digitus" zu tun hat. Video finde ich nicht)
    - Blasen und Harnleiter mittels Blasenspiegelung

    Was kann man sonst noch anatomisch untersuchen? Was kann noch anatomisch/organisch als Ursache dienen?

    Bei meiner Arbeit ist es schwer (aber nicht unmöglich) etwas zu trinken. Ich trage Verantwortung und habe nur immer wieder kurze Zeitfenster aufs Klo zu gehen. Damit ich nicht zwischenzeitlich meinen Verantwortungsbereich (=Arbeitsplatz) verlassen muss, habe ich mir angewöhnt erst am Nachmittag etwas zu trinken. Aber die aktuelle Symptomatik ist im Urlaub aufgetreten, als ich rund um die Uhr etwas trinken konnte. (Vllt. gerade deswegen?)

    Medikamente: seit ein paar Jahren Elvance. Welches Medikament nimmst du?
    ADHS: Ich kenne Fälle (2 Jugendliche, Junge attestiert hochbegabt, Mädchen sehr intelligent), die ADHS und nächtliche Enuresis haben. Und mein Urologe hat mir erzählt, dass er Patienten hat mit ADHS und (nächtlicher) Enuresis. Aber die interessante Frage ist, ob es von ADHS her kommt oder ob sogar das Medikament bzw. der Wirkstoff eine Rolle spielt! Mein Urologe und meine Frau haben diese These unabhängig voneinander formuliert. Ich werde auch meinen Arzt fragen, ob es eine Studienlage zu adulten ADHSlern gibt mit (nächtlichen) Enuresis gibt.

    Ich empfinde nicht, dass mein ADHS eine Krankheit ist, sondern als eine Eigenschaft, die mich von anderen abhäbt und mir Fähigkeiten gibt, die manche nicht so ausgeprägt haben wie ich. Ich wünsche Dir, @DiaperDino, dass du es auch so annehmen kannst. (Ohne Medikament kann ich aber z.B. nicht arbeiten, meine sozialen Kontakte pflegen, ...)

    @Runhild: Viel Kraft und Erfolg auf deiner Odysse mit den Ärzten. Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Ruhestand dennoch genießen kannst.

  9. #9
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Man könnte noch MRT machen um einen Hirntumor auszuschließen.
    https://www.jetzt.de/gesundheit/inko...ungen-menschen

    Weil da Autismus oder ADHS (epi)genetische Ursachen hat und angeboren ist, ist komisch, warum dann das Bettnässen plötzlich deutlich später auftritt.
    Trat das Problem, dass du tagsüber auch nicht lange anhalten kannst zur selben Zeit auf?

    Bei mir wurde das Bettnässen mit Anfang/Mitte 20 deutlich besser. Vielleicht weil ich dann als DL öfter Windeln getragen habe nachts und dann quasi das an Lerneffekt nachgeholt wurde was als Kind aus organischen Gründen nicht ging.

    ADHS Medikamente hatte ich in der Schulzeit so von der 5./6. bis Ende der 10. danach wurden die abgesetzt. Waren aber mit Methylphenidat, Lisdexamfetamin gab es damals noch nicht.
    Ich habe nun erst vor kurzem erst wieder mit Medikinet angefangen, um mich auf Arbeit und im Studium bei Prüfungen besser konzentrieren zu können. Hatte aber Monate gedauert mal einen Psychiater zu finden, der noch Kassenpatienten aufnimmt.

  10. #10
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Ich denke auch, dass es nicht unbedingt mit ADHS zusammenhängen muss. Kann es aber auch nicht ausschließen. Auf der anderen Seite reicht mir die Diagnose funktionelle Inkontienz nicht aus, weil die Ursache nicht geklärt ist.
    @DiaperDino: Du stellst gute Fragen! Ich weiß nicht, ob ich das Problem mit Tagsüber-Schnell-Aufs-Klo-Flitzen schon länger bestand. Ich habe mir angewöhnt vormittags nichts zu trinken. Vllt. sogar unbewusst, wegen der Klo-Thematik, vllt. auch aus der Not heraus, dass Trinken wie Klogehen man bei meiner Arbeit nicht üblicherweise macht. Ich bin nachmittags aufs Klo gegangen, wenn ich musste, und habe mir nie Gedanken gemacht, ob es häufig ist oder nicht. Im Urlaub war ich nachts 10-15 mal auf dem Klo, am Tag habe ich es nicht gezählt. Gerade ist der Drang aufs Klo zu gehen nicht so hoch (evtl. wegen dem Medikament Spasmolyt). Es ist auch gerade so, dass ich heute nur eine Tena Ultima nachts gebraucht habe, was für mich auch entstressen und ein Erfolg ist. Manchmal musste ich zweimal nachts die Windel wechseln und das Bett war nass. Dass ich jetzt nachts einfach so mal aufwache, schiebe ich auf das Spasmolyt.

    Warum wurde das Bettnässen besser, wenn Du dabei Windeln getragen hast? Was meinst Du mit Lerneffekt?

    Es tut mir Leid, wenn ich lesen muss, dass jemand nicht die entsprechende Behandlung bekommt, weil man Kassenpatient ist. (Privatversichert zu sein hat auch große Nachteile, andere die man als Kassenpatient nicht hat!)
    Warum hast du das Medikament abgesetzt? Wie hat sich dein Leben verändert? Gab es Auswirkungen auf die Inkontinenz?
    Was hat sich verändert mit Medikament, also im Studium? Gab es hier Auswirkungen auf die Inkontinenz?

  11. #11
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Also ich habe ja kein Problem mit Enuresis. Habe aber ADHS (Diagnose vor ca. 1 Jahr, medikamentöse Behandlung). Von dem Zusammenhang von ADHS und Enuresis nocturna bei Kindern habe ich kürzlich noch gelesen.

    Ich fände es interessant, ob es einen Zusammenhang zwischen Neurodivergenz und Windeltragen bzw. DL gibt? Ich versuche ja immernoch zu erklären, warum ich so bin...

  12. #12
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Zitat Zitat von Kalokagathos Beitrag anzeigen
    Im Urlaub war ich nachts 10-15 mal auf dem Klo, am Tag habe ich es nicht gezählt.
    Das wäre aber selbst für tagsüber sehr viel.

    Üblich sind so 5-7 mal am Tag:
    https://www.focus.de/gesundheit/gesu...f8d169093.html

    Wie viel trinkst du denn so am Tag insgesamt?

    Zitat Zitat von Kalokagathos Beitrag anzeigen
    Warum wurde das Bettnässen besser, wenn Du dabei Windeln getragen hast? Was meinst Du mit Lerneffekt?
    Ich meinte so den Lerneffekt den sonst Kleinkinder haben und dann trocken werden.

    Zitat Zitat von Kalokagathos Beitrag anzeigen
    Warum hast du das Medikament abgesetzt?
    Man soll bei den ADHS-Medikamenten ein mal im Jahr einen Auslassversuch machen, um zu schauen wie es ohne klappt und um eine dauerhafte Gewöhnung zu verhindern. Z.B. in den Ferien.
    Da ging es dann auch ohne und daher wurden die abgesetzt.

    Rest schreibe ich dir per PN, weil hier ja jeder mitlesen kann.


    Zitat Zitat von Tenaslippy Beitrag anzeigen
    Also ich habe ja kein Problem mit Enuresis. Habe aber ADHS (Diagnose vor ca. 1 Jahr, medikamentöse Behandlung). Von dem Zusammenhang von ADHS und Enuresis nocturna bei Kindern habe ich kürzlich noch gelesen.

    Ich fände es interessant, ob es einen Zusammenhang zwischen Neurodivergenz und Windeltragen bzw. DL gibt? Ich versuche ja immernoch zu erklären, warum ich so bin...
    Für viele AB/DLs sind die Windeln und ggf. das Ageplay teilweise auch eine Art Traumabewältigung.

    Korrelation gibt es zumindest zwischen AB/DL und Neurodivergenz ziemlich sicher, wenn man so auf den Stammtischen/Partys ist.

    Hier gibt es eine Statistik wie es unter den Forumsnutzern aussieht:
    https://www.wb-community.com/showthr...ADHS-Autismus)

  13. #13
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Auf jeden Fall interessant, die Korrelation. Ich frage mich, ob es mit einer veränderten "Reizwahrnehmung" zu tun hat? Oder eine Art Stimulation? Das Fühlen von Nässe / Geruch wird als stimulierend / angenehm empfunden?? Völlig laienhaft, ich weiß...

  14. #14
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Mittlerweile denke ich nicht, dass meine Enuresis mit ADHS zusammenhängt. Wobei mein Urologe doch eine Verbindung sieht (wegen den Studien bei ADHS-Kindern und Enuresis?). Auf jeden Fall ist das eine spannende These, die wahrscheinlich noch nicht erforscht worden ist. Evtl. kann ich dazu etwas wissenschaftliches (d.h. doch etwas finden) beitragen...

    Die KI (Vorsicht!) schlägt Gründe für einen Zusammenhang vor und sollte nur als ein Anfangsimpuls dienen:

    1. Sensorische Bedürfnisse
    a) ADHS und Autismus sind häufig mit ungewöhnlichen sensorischen Verarbeitungsstörungen verbunden. Menschen mit diesen Diagnosen erleben die Welt oft intensiver oder auf eine andere Weise. Die Texturen, der Druck oder die Wärme von Windeln können für manche Menschen beruhigend oder angenehm sein, da sie eine gewisse sensorische Stimulation bieten.
    b) Bei Autismus gibt es oft eine verstärkte Wahrnehmung von körperlichen Empfindungen. Windeln oder das Gefühl, in einer bestimmten Weise eingewickelt zu sein, können eine Art von körperlichem Komfort oder eine Art von "Sicherheitsgefühl" bieten, das für neurodivergente Personen besonders beruhigend sein kann.

    2. Sicherheit und Kontrolle
    a) ADHS-Betroffene können Schwierigkeiten mit Impulssteuerung, Stressbewältigung oder dem Bedürfnis nach Struktur und Vorhersehbarkeit haben. Das Tragen von Windeln könnte eine Möglichkeit sein, ein gewisses Maß an Sicherheit oder Kontrolle über ihren eigenen Körper zu erleben, besonders in stressigen oder chaotischen Situationen.
    b) Bei Autismus kann die Welt oft überwältigend oder schwer verständlich sein. Windeln oder Windelliebe könnten als eine Möglichkeit angesehen werden, sich in einer Welt, die oft keine klare Struktur oder Vorhersehbarkeit bietet, sicherer zu fühlen.

    3. Emotionsregulation und Beruhigung
    Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Verhaltensweisen, die mit Windelliebe verbunden sind, eine Form der Emotionsregulation darstellen können. Für Menschen mit ADHS oder Autismus, die Schwierigkeiten mit der Regulierung ihrer Emotionen haben, kann das Tragen von Windeln oder die Beschäftigung mit Windeln eine Möglichkeit sein, sich zu beruhigen oder zu stabilisieren. Das Gefühl von Geborgenheit oder das Ritual könnte als eine Art Selbstberuhigungstechnik dienen.

    4. Kognitive Besonderheiten und Neigungen
    Menschen mit ADHS oder Autismus haben oft ein intensives Interesse an bestimmten Themen oder Objekten. In manchen Fällen kann das Interesse an Windeln oder Windelliebe Teil eines hyperfokussierten Interesses oder einer Spezialinteresse-Eigenschaft sein, die häufig bei Autismus zu beobachten ist. Das bedeutet nicht unbedingt, dass es mit einer sexuellen Komponente verbunden ist; es kann einfach eine tiefgehende Faszination für das Objekt oder das Gefühl der Windel an sich sein.

    5. Stigmatisierung und Tabus
    In der Gesellschaft gibt es eine starke Stigmatisierung rund um Themen wie Windelliebe, die oft als infantil oder unangemessen wahrgenommen werden. Menschen mit ADHS oder Autismus sind möglicherweise weniger auf gesellschaftliche Normen bedacht oder weniger in der Lage, sich durch den sozialen Druck von außen beeinflussen zu lassen. Diese Perspektive könnte erklären, warum einige neurodivergente Personen eher dazu neigen, sich mit solchen ungewöhnlichen Interessen auseinanderzusetzen.

  15. #15
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Hallo,

    gar nicht mal soo schlecht, was die KI da generiert hat (und irgendwie schon erschreckend). 1 a), 2, 3 erscheinen mir plausibel. 5 erscheint mir dann doch zu allgemein und weit hergeholt. Punkt 4, Thema Hyperfokus bei ADHS würde ich eher nicht zustimmen. Spezialinteresse bei Autismus evtl. schon eher, aber auch da bin ich eher zurückhaltend.

    Bei Kindern, die tagsüber (nach dem Trockenwerden) hier und da Einnässen, wäre der Hyperfokus bei ADHS aber eine Eklärung, wenn eine Sache die Aufmerksamkeit so fesselt, dass das Bedürfnis, auf die Toilette zu müssen, dadurch überlagert wird. Für Jugendliche / Erwachsene trifft das meiner Einschätzung nach (eine normale Kontinenz vorausgesetzt) eher nicht zu.

  16. #16
    Senior Member Avatar von Runhild

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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Die KI hat ja im Wesentlichen von neurotypischen Menschen (NTs) gelernt und das sieht man dem Text deutlich an. Die Beobachtungen stimmen einigermaßen, die Interpretationen sind für Betroffene aber sehr erniedrigend und fast beleidigend. ADHS und Autismus wird vielfach noch immer als Krankheit angesehen, was jedoch nicht stimmt. Autismus und ADHS ist einfach nur ein anderer Zustand. Ohne uns würden die NTs wahrscheinlich immer noch am Lagerfeuer sitzen, palavern und Feuersteine bearbeiten. Erst die Vielfalt der Denkweisen hat den Fortschritt ermöglicht.

    Zu 1:
    Was Sehen, Hören, Schmecken und Riechen angeht, sind meine Sinne überempfindlich. Mein Körpergefühl ist jedoch unterdurchschnittlich ausgeprägt. Das führt dazu, dass ich gerne die Enge spüre. Ja, Windeln und Korsett beruhigen mich und lassen mich spüren, dass ich einen Körper habe. Den Wunsch, in Windeln zu sein, habe ich seit meiner frühen Kindheit. Aber bisher bin ich trotzdem nie Bettnässer oder Inkontinent geworden. Die Windel hilft mir aber, wenn ich mal wieder ein Körpersignal nicht bewusst wahrnehmen kann.

    Zu 2:
    Sicherheit und Vorhersehbarkeit stimmt irgendwie, aber die KI hatte das nicht richtig verstanden. Bei mir gibt es ganz konkret eine hohe Wahrscheinlichkeit, plötzlich Durchfall zu bekommen. Es gibt keine Vorwarnung oder aber ich spüre sie nicht. Dann ist es ganz gut, eine Windel zu haben, um wenigstens ein bisschen mehr Zeit bis zur nächsten Toilette zu haben. Ähnliches gilt inzwischen bei mir auch für Harn, mit dem Unterschied, dass ich mir dabei gar nicht erst die Mühe mache, eine Toilette zu finden. Ich genieße die Sicherheit der Windel und habe dadurch weniger Stress.

    Zu 3:
    Das halte ich für ziemlich unsinnig. Für ein Stimming ist eine Windel denkbar ungeeignet und gegen einen Meltdown hat bei mir die Windel auch nie geholfen. Sie hat allenfalls geholfen, anschließend nicht mit nasser Wäsche aufzufallen.

    Zu 4:
    Es mag Menschen mit Autismus geben, die Windeln als Spezialinteresse haben, aber auch das macht niemanden automatisch zum Bettnässer oder Inkontinent. Man sammelt halt einfach Wissen über Windeln an, testet sie ausgiebig und baut vielleicht sogar eine Internetseite mit umfassenden Informationen auf, um das Wissen weiterzugeben und anderen Menschen damit zu helfen.

    Zu 5:
    Ja, stimmt, Menschen mit Autismus interessieren sich nicht für dummes Geschwätz von NTs. Sie können sowieso nicht den Ansprüchen der Gesellschaft gerecht werden. Es gibt nichts Langweiligeres, als Smalltalk.

    Viele Grüße
    Runhild
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  17. #17
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Hallo,

    also Punkt 3 würde ich, auf MICH bezogen, durchaus bejahen. Aber auch hier ist es wieder so, dass man die Aussage der KI unterschiedlich deuten kann. Mich beruhigt das schon...

  18. #18
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    AW: Funktionale Enuresis und ADHS

    Die Frage ging nicht um Inkontienz, sondern um einen Bezug zwischen Neurodivergenz (ADHS, Autismus) und DL/Windelliebe. Und darauf hat die KI Antworten gegeben. Diese Antworten können auf den Einzelnen zutreffen, sind aber kein Beweis, eher ein Hypothese, die erst einmal überprüft werden muss. Dennoch spannend zu lesen und zu überlegen, was man im eigenen Leben wiederfindet.

    Wenn man zu ADHS im Internet recherchiert, dann stößt man auf den Namen Russell A. Barkley, ein Psychologe aus Amerika. Ich habe versucht bei ihm etwas zum Thema "Windeln" oder "Fetisch" zu finden. Leider ohne Erfolg.

    Unabhänig von DL oder Inkontienz etc.:
    Ich empfinde ADHS, also vor allem meine ADHS, nicht als eine Krankheit, sondern als eine Eigenschaft, die mich von anderen Menschen abhebt. Sie macht mich nicht besser oder schlechter, sondern ich habe andere Eigeschaften, Interessen und Verhaltensweisen. Mit Medikament habe ich alles aus zwei Welten.
    Ich mache einen Vergleich mit einem Kinobesuch:
    - Ohne Medikament: Schaue ich auf alles, fokussiere ich mich nicht so sehr auf das Wesentliche, sehe aber z.B. sehr leicht Filmfehler.
    - Mit Medikament: Schaue ich immer noch auf alles Mögliche, aber kann die Handlung besser verfolgen.
    - Ein Mensch ohne ADHS evtl.: Verfolgt stark die Handlung; lässt sich von der Geschichte, die erzählt wird, "ablenken", bekommt andere periphere Ereignisse/ Aspekte des Films nicht mit. (Vermutlich!)
    Ist dies nachvollziehbar?

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