Wenn man mal die Sache aus Sicht eines Mediziners betrachtet, sieht die Sache ganz anders aus. Menschen in Windeln sind bei denen von Anfang an dabei. Sie müssen ein praktisches Jahr im Krankenhaus machen. Dort sind vor allem alte und kranke Menschen und Windeln wirklich oft vertreten. Deshalb sind Menschen in Windeln ganz normal für den Arzt. Gesunde Leute gehen ja nicht hin. Hinzu kommt, dass auch unter Ärzten bekannt ist, dass sich viele Patienten mit Inkontinenz schämen und nicht zum Arzt gehen. Wenn überhaupt, dann fragt der Arzt in erlernter Professionalität, ob er helfen kann.
Für ein Rezept mit Hilfsmitteln muss ein Arzt keine besondere Diagnostik vorlegen. Die einfache Diagnose „Inkontinenz“ reicht der Krankenkasse. Lediglich der MdK könnte nachfragen, wenn man aus der Standard-Versorgung raus will und teure „Premiumwindeln“ bezahlen lassen will. Bei rund 2.000 Euro im Jahr fragt die Krankenkasse gern den MdK und der schaut, ob diese teuren Windeln begründet sind. Kann funktionieren, auch ohne eingehende Diagnostik vom Urologen.
Warum wollen Ärzte trotzdem „gucken“? Weil es ihnen so beigebracht wird. Wenn da eine Krankheit ist, suche nach der Ursache. Inkontinenz ist als Krankheit definiert und der Arzt spult eben sein Suchen und Finden Programm ab. Könnte ja auch ein Tumor sein.
*** Anleitung zum Bescheissen des Gesundheits- und Sozialsystems entfernt ***
Einzige Überraschung im medizinischen Bereich ist eben Alter/Windel. Wenn ein 25jähriger mit Windel kommt, der sonst völlig gesund ist, dann ist man außerhalb der Erwartungen. Aber das verschwindet wieder und ist nicht überall so.