Spontane Idee meiner Frau

[Kurt]

[QUOTE=wg84;927668]Ich trage seit einigen Jahren Röcke und Strumpfhosen als normale Alltagskleidung, auch am Land, ohne Probleme damit zu haben. Dabei bleibe ich jedoch jederzeit als Mann erkennbar, ich versuche nicht mich hinter einer Fassade mit Perücke, Makeup, etc. zu verstecken. Wichtig ist nur das man sich in seiner Kleidung wohlfühlt, denn nichts ist auffälliger als jemand (egal ob Mann oder Frau), der sich in seinem Outfit unsicher fühlt.[/QUOT

--------

Röcke sind wohl nichts für mich, aber den Strumpfhosen bleibe ich treu. Die trage ich auch als Mann ausgesprochen gerne, egal was andere denken oder meinen.

- - - Aktualisiert - - -

Ja Xaver, im Prinzip hast du recht.
Als Variante sähe ich einen Jeansrock, für die Allgemeinheit der Herren z.B. knielang, für die eher mutigen ein Jeans-Mini oder auch ein Jeans-Latzrock. Das wäre doch mal ein Anfang. Aber eben, die Modegurus werden sich da wohl längerfristig dagegen wehren. Schade.
Grüsschen, Tanja

Ist schade Tanja, aber Hosen sind einfach bequemer. Darunter aber gerade bei diesen Temperaturen eine Strumpfhose, auch wenn die natürlich aus der Damenabteilung kommt. Dafür schäme ich mich nicht.

[indiapo]

Darunter aber gerade bei diesen Temperaturen eine Strumpfhose, auch wenn die natürlich aus der Damenabteilung kommt. Dafür schäme ich mich nicht.

Weil's ja auch keiner sieht?

[Kurt]

Weil's ja auch keiner sieht?

War etwas anders gemeint. Würde mich jetzt nicht unbedingt groß schämen, falls mal durch eine Unachtsamkeit der Strumpfhosenbund sichtbar wäre oder es im schlimmsten Falle bei einem Unfall auffliegen würde.

[wg84]

Ist schade Tanja, aber Hosen sind einfach bequemer.

Das kann ich wiederum nicht nachvollziehen. Gerade bei wärmeren Temperaturen sind Röcke viel angenehmer als es eine (kurze) Hose je sein könnte. Aber Geschmäcker und auch Empfindungen sind ja bekanntlich verschieden.

Es gibt ja noch andere Foren im Internet die sich hauptsächlich mit dem Thema "Rock am Mann" beschäftigen. Da ist die Tendenz eher so dass sich dort viele VIEL mehr Gedanken über Strumpfhosen machen, ob man diese denn in der Öffentlichkeit tragen kann. Der Sprung von "nur Rock" zu "Rock und Strumpfhose" macht da vielen zu schaffen ;-)

[Janek]

Ja und nein. Die Feinstrumpfhose wird vielen "Kerlen" nicht gefallen - trotz der Luftigkeit. Bei Leggings oder generell Ski-Unterwäsche sind die Vorbehalte schnell weg.

[tanja1]

Von der Modebranche hat es immer wieder Versuche gegeben, Röcke für Männer zu etablieren. Bisher hat es aber nicht funktioniert. Damit würde eine weitere künstliche Grenze zwischen den Geschlechtern verwischt und das mögen viele Männer nicht. Gerade wird wieder versucht, ein neues Männerbild zu etablieren. Das Tradwife, also eine traditionelle Frau wie in den 1950er Jahren soll wieder etabliert werden. Da passen Männer, die Babys mit sich herumtragen und dann vielleicht auch noch Röcke oder Kleider anziehen, einfach nicht ins Stadtbild.

Die Frau muss nach den Vorstellungen einiger Männer beherrscht werden. Deshalb nimmt auch die Gewalt gegen Frauen wieder zu. Unter dem Begriff "Manosphere" kann man nachlesen, was manche Männer von Frauen erwarten.

Solange solchen Minderheiten die Interpretation des Männlichkeitsbegriffs überlassen wird, ändert sich nichts.

Viele Grüße
Runhild

Hallo Runhild
Das sehe und erlebe ich echt anders. Aber vielleicht lebe ich hier irgendwie in einer heilen Welt. Nicht alle Männer sind Frauenunterdrücker, die meisten Männer akzeptieren und respektieren die Gleichberechtigung als Selbstverständlichkeit. Ja, es gibt auch die anderen, aber daraus auf die Mehrheit zu schliessen, finde ich nicht gut. Ob Männer wirklich Röcke anziehen würden, weiss ich nicht. Es wäre halt vielleicht auch nötig, dass berühmte Persönlichkeiten Röcke tragen und eine Vorreiterrolle einnehmen.
Grüsschen, Tanja

- - - Aktualisiert - - -

Ich trage seit einigen Jahren Röcke und Strumpfhosen als normale Alltagskleidung, auch am Land, ohne Probleme damit zu haben. Dabei bleibe ich jedoch jederzeit als Mann erkennbar, ich versuche nicht mich hinter einer Fassade mit Perücke, Makeup, etc. zu verstecken. Wichtig ist nur das man sich in seiner Kleidung wohlfühlt, denn nichts ist auffälliger als jemand (egal ob Mann oder Frau), der sich in seinem Outfit unsicher fühlt.

Wow, das ist mutig, gratuliere. Ich würde meinen Mann nie in einem Rock in die Öffentlichkeit bringen. Aber du hast natürlich vollkommen recht, wichtig ist, dass man sich in seiner Kleidung wohlfühlt.
Grüsschen, Tanja

[Dieter]

Das Problem liegt in der Übertreibung und es wird immer das gezeigt wo das ausartet und nicht das normale ob man Windeln trägt oder Männer mit weiblichen Dessous herumlaufen.
Es muss immer ganz schräg ausehen und das wird gern gezeigt .
Das wirkt dann abstoßend und die denken die haben alle ein an der Birne.

[Runhild]

Hallo Runhild
Ja, es gibt auch die anderen, aber daraus auf die Mehrheit zu schliessen, finde ich nicht gut.

- - - Aktualisiert - - -

Hallo @Tanja

Ich habe in meinem Text NICHT verallgemeinert --- mit keinem Wort. Was soll diese falsche Anschuldigung?

Viele Grüße
Runhild

[beat]

zur Zeit trage ich auf Wunsch meiner Frau das schwarze, kurze Lederkleid mit roten Halterlosen und Lederstiefeln. Sie liebt es, mich in Frauenkleidern zu sehen. Zehen- und Fingernägel in Rot lackiert. Mit dezentem Make-up und Kurzhaarperücke gehen wir dann auch mal nach draussen spazieren. Immer wieder aufregend.

Anfügen könnte ich noch, dass ich seit ich verheiratet bin meine Frau meine Kleidung bestimmt und sie für mich auch einkauft.

[Kurt]

[QUOTE=beat;927762]zur Zeit trage ich auf Wunsch meiner Frau das schwarze, kurze Lederkleid mit roten Halterlosen und Lederstiefeln. Sie liebt es, mich in Frauenkleidern zu sehen. Zehen- und Fingernägel in Rot lackiert. Mit dezentem Make-up und Kurzhaarperücke gehen wir dann auch mal nach draussen spazieren. Immer wieder aufregend.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Sorry, aber das wäre mir persönlich als Mann einfach "too much".

[Kalokagathos]

Von der Modebranche hat es immer wieder Versuche gegeben, Röcke für Männer zu etablieren. Bisher hat es aber nicht funktioniert. Damit würde eine weitere künstliche Grenze zwischen den Geschlechtern verwischt und das mögen viele Männer nicht. Gerade wird wieder versucht, ein neues Männerbild zu etablieren. Das Tradwife, also eine traditionelle Frau wie in den 1950er Jahren soll wieder etabliert werden. Da passen Männer, die Babys mit sich herumtragen und dann vielleicht auch noch Röcke oder Kleider anziehen, einfach nicht ins Stadtbild.

Die Frau muss nach den Vorstellungen einiger Männer beherrscht werden. Deshalb nimmt auch die Gewalt gegen Frauen wieder zu. Unter dem Begriff "Manosphere" kann man nachlesen, was manche Männer von Frauen erwarten.

Solange solchen Minderheiten die Interpretation des Männlichkeitsbegriffs überlassen wird, ändert sich nichts.

Viele Grüße
Runhild

Ich wäre auch etwas vorsichtiger mit so einer relativ einseitigen Darstellung der Welt, die aber doch generalisiert dargestellt wird. Ich will nicht sagen, dass sie nicht so gibt, wie du sie (hoffentlich nicht) erlebst. Vllt. sagt der Text auch mehr über dich und deine Mitwelt aus, als es der Wirklichkeit entspricht. Um einen Kontrast zu schildern: In meinem sozialen Umfeld (Arbeit, Wohngegend, Freunde und Verwandtschaft) sind Frauen und Männer gleichermaßen selbstbewusst. Keiner kann sich erlauben in Sprache oder Taten sich über das andere Geschlecht zu setzen. Vllt. geschieht eine Ungleichbehandlung im Verborgenen: z.B. gibt es in der Nachbarschaft Haushalte, bei denen die Frau weniger Zeit arbeitet als der Mann. Aber überall arbeiten beide Geschlechter und auch häufig in gleichen Anteilen. Männer sieht man mit Manduka und Kinderwagen. In meiner Arbeit haben fast alle Männer unter 50 - egal welchen Rang sie haben (!) - Elternzeit genommen.
Der Feminismus hat starke Anteile an diesen von mir geschilderten Rollenbildern. (mM: Feministen dürfen jedoch nicht die gleichen Fehler machen, was Männer jahrhunderte lang falsch gemacht haben. Das habe ich auch schon mitbekommen.)
Und weil es eigentlich hier um Kleidung geht: Die meisten Frauen und alle Männer tragen hier Hosen. Im Sommer, in der Freizeit sieht man auch mal Frauen in Röcken/Kleidern. Ich habe keinerlei Bedürfnis einen Rock zu tragen. In der Arbeit habe ich auch schon einen Mann mit Rock gesehen - wurde nicht zum Thema gemacht, aber hat auch keine Nachahmer produziert. Wenn ein Mann einen Rock tragen will, soll er, wenn nicht, dann nicht. Und anscheinend stellt sich kaum ein Mann diese Frage und trägt eine Hose.
Dies war meine einseitige Sicht (mit einer rosaroten Brille) auf die Dinge.

[beat]

[QUOTE=Kurt;927797]

zur Zeit trage ich auf Wunsch meiner Frau das schwarze, kurze Lederkleid mit roten Halterlosen und Lederstiefeln. Sie liebt es, mich in Frauenkleidern zu sehen. Zehen- und Fingernägel in Rot lackiert. Mit dezentem Make-up und Kurzhaarperücke gehen wir dann auch mal nach draussen spazieren. Immer wieder aufregend.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Sorry, aber das wäre mir persönlich als Mann einfach "too much".

Das kann ich durchaus verstehen. Ging ja auch nicht von heute auf morgen. Sie hat mich sachte aber bestimmt darauf eingestimmt.

[European Child1]

Da ist doch gut das wenn wir Frauen Hosen anziehen niemand seltsam schaut. Denke bei Männer hängt ab welche Stadt oder Land Rock/Kleid trägt. Wenn ich z.B. in Berlin bewege scheint gehört zu normale Stadtbild wo oft Männer en femme zu sehen sind. In München fast nie zu sehen. In Griechenland /Türkei /Kroatien/Polen nicht zu empfehlen das Männer en femme dort herum laufen.
Mann mit Kleid wirkt befremdlich, mit Rock schon akzektabler. Erst vor kurzen hatte ich Bericht gelesen über Promis wo tragen Kleidung von andere Geschlecht wo auch Brad Pitt zu Filmpremiere Rock trug, war in Microsoft News zu lesen mit Bildgalerie wo duchclicken war.
Eigentlich sollen alle sich kleiden wo wohl fühlen, denke aber gesellschaftliche Rolle spielt hier nicht mit. Insbesondere habe hier für Deutschland düstere Befürchtung wenn ich immer wieder in News höre das mehr als jeder Vierte in Deutschland die Nazipartei wählt, denke da dürften für Männer mit Rock etc. schwere Zeiten kommen.

[Runhild]

Dass Frauen Hosen tragen können, ist nicht so selbstverständlich, wie es heute erscheint. Sie mussten sich es hart erkämpfen. Aber sie hatten den Mut dazu. Unter dem folgenden Link kann man einen Beitrag vom WDR aus dem Jahr 2010 nachlesen, in dem beschrieben wird, wie der Kampf im Jahr 1970 im Bundestag stattfand.

https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag4530.html

An die Gleichstellung von Frau und Mann glaube ist erst,
- wenn z.B. der Equal Pay Day am 1. Januar eines Jahres gefeiert wird und nicht mehr, wie augenblicklich üblich, am Anfang März begangen wird.
- wenn z.B. an den Universitäten in allen Fachbereichen 50 % der Lehrenden Frauen sind. Im Augenblick liegt der Anteil der Professorinnen selten über 25 bis 30 %.

Mir ist es übrigens völlig egal, ob Männer Hosen, Röcke oder Kleider anhaben. Das müssen sie unter sich ausmachen.

Viele Grüße
Runhild

[beat]

Könnte es sein, dass wir langsam vom Eingangsthema abkommen?

[Runhild]

Das empfinde ich nicht so. Das Thema ist gesellschaftlich sehr umfassend und nicht einfach nur eine familieninterne Auseinandersetzung.

[Kurt]

Könnte es sein, dass wir langsam vom Eingangsthema abkommen?

Das Eingangsthema war von mir, aber ich finde es spannend, wie sich die Diskussion hier entwickelt.

[European Child1]

An die Gleichstellung von Frau und Mann glaube ist erst,

- wenn z.B. an den Universitäten in allen Fachbereichen 50 % der Lehrenden Frauen sind. Im Augenblick liegt der Anteil der Professorinnen selten über 25 bis 30 %.

Mir ist es übrigens völlig egal, ob Männer Hosen, Röcke oder Kleider anhaben. Das müssen sie unter sich ausmachen.

Ich denke hier Quote falsche Ansatz, es sollte immer zu Qualification entschieden werden egal ob dann Frauen oder Männer mehr sind. Leider habe auch den Eindruck das oft hier nicht richtig objective entschieden wird wer Position besetzt.

Mir persönlich auch egal wie Männer sich kleidet, denke aber vielen fehlt Mut hier sich persönlich zu entfalten. Wir leben doch für uns und nicht für andere, also warum nur andere recht machen wenn sich selbst nicht wohl fühlt?

Viele Grüße
European Child 1

[Kalokagathos]

Ich denke, dass die allermeisten Männer die Kleidung tragen, in denen sie sich wohl fühlen. Die wenigsten würden gerne in Kleidung und Rollen schlüpfen (), bei der sie Gefahr laufen, in der Gesellschaft abgelehnt zu werden. Und das liegt nicht unbedingt daran, dass sie Angst vor dem "Anecken" hätten, sondern, dass sie sich einfach wohl fühlen mit der Kleidung, die in unseren Breiten nun mal Männer tragen.
Zwei Generationen vor mir hat die Frau dem Mann die Kleidung für den Tag ausgewählt und auf das Bett gelegt. Vllt. ist es Emanzipation des Mannes, dass er heute fast flächendeckend die Kleidung selber raussucht. Vllt. ist die Frau emanzipiert und macht nicht noch diese Arbeit für ihn. Ein schönes Beispiel dafür, dass Emanzipation auf beiden Seiten stattfindet und ein Gewinn sein kann.
@Runhild:
Ich stimme dir zu, wenn es um den bereinigten GenderPayGap geht. Der unbereinigte hat eine ganz andere Aussage und kann auch nicht von dir gewollt so umgesetzt werden.
Im Gymnasium ist der Anteil der weiblichen Lehrkräfte bei 61% in Bayern (,um ein anderes Bsp. aus dem Bildungssektor zu nehmen). Ich könnte nicht fordern, dass hier auch das Verhältnis 50/50 sein soll, wobei es natürlich dafür schon Gründe geben könnte (z.B. Vorbildfunktion). Es gibt mehrere Faktoren, die diese Verhältnisse verursachen. Das Ziel muss doch sein, dass man als Gesellschaft versucht, die Faktoren zu elimieren, die einem Kind nicht erlauben den Beruf seiner Wahl zu ergreifen. (Nebenbei: Bei den Boys- und Girlsdays bin ich nicht sicher, ob es gerade das Schubladendenken produziert, welches wir überwinden müssten. Also im Sinne passiert dies: "Mädchen, bitte interessiert euch doch für diesen Jungenberuf". Besser evtl.: "Liebe Mädchen und Jungen, aus der Fülle der Berufe suchen wir den Beruf raus, bei dem du leidenschaftlich gerne tätig sein möchtest.")
Entschuldigung, dass es evtl. viel OffTopic ist, auch wenn es ein wichtiges und spannendes Thema ist.