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Thema: Windelsichtungen

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  1. #1
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    AW: Windelsichtungen

    Zitat Zitat von naan65 Beitrag anzeigen
    Ich finde das (deutsch ausgedrückt!) Unter aller Sau!
    Alles Verstöße gegen das Grundgesetz Art.1 "Die Würde des Menschen ist unantastbar!"
    Ich finde das ABSOLUT UNWÜRDIG!!!
    Solche Personen müssten meine Meinung nach, bestraft werden, in dem sie mindestens ein Jahr lang genau so herum laufen müssen! Damit sie sehen, wie es sich anfühlt so gedehmütigt zuwerden!
    Bei einem Behinderten, vor allem bei einem geistig behinderten Menschen emfinde ich eine erkennbare Windel in keinster Form als entwürdigend oder unwürdig.
    Das empfinde ich ähnlich normal wie einen Rollstuhl oder ein Hörgerät.
    Und verständlich ist für mich auch, dass die Eltern oder Betreuer dem-/derjenigen auch praktische Kleidung anziehen, also leggingähnliche Hosen, die nicht nur die Windel am Platz halten, sondern auch das Wechseln leichter und schneller machen. Denn gerade der Windelwechsel unterwegs dürfte nicht immer so leicht zu bewerkstelligen sein und auch der behinderte Mensch selbst hat keinen Spaß daran, dass dieses unliebsame Prozedere lang dauert.
    Also dass man am dickeren Po erkennen kann, dass da eine Windel drunter ist, finde ich wirklich nicht unwürdig oder gar demütigend.

    Befremdlich wirkt eine erkennbare Windel eher an einem scheinbar "normalen" Menschen
    Auch wenn es das heute nicht mehr müsste.

  2. #2
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    AW: Windelsichtungen

    @Xaver: Die Gedankenlosigkeit von Eltern oder Betreuenden im Bezug auf die Bekleidung von Windeltragenden ist teilweise schon schwer erträglich. "Leggingähnliche" Hosen mögen zwar praktisch sein, dennoch sind sie entwürdigend. Nein, der Vergleich der Windel mit der Brille oder einem Körperersatzstück als Vergleich zieht hier nicht, denn die Ausscheidungsfunktion ist etwas sehr intimes. Es gibt jede Menge Möglichkeiten, mit geeigneter Kleidung und dem richtig gewählten Hilfsmittel, mit einer vorliegenden Inkontinenz diskret umzugehen. Offenbar ist die Ignoranz oder das Wissensdefizit über geeignete Hilfsmittel doch sehr verbreitet. Nicht außer Acht zu lassen ist auch das teilweise vorhandene Bedürfnis von Angehörigen oder Betreuenden, öffentlich zu demonstrieren, welche Last sie doch zu tragen haben.

  3. #3
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    AW: Windelsichtungen

    Zitat Zitat von Bettnässerbaer Beitrag anzeigen
    @Xaver: Die Gedankenlosigkeit von Eltern oder Betreuenden im Bezug auf die Bekleidung von Windeltragenden ist teilweise schon schwer erträglich. "Leggingähnliche" Hosen mögen zwar praktisch sein, dennoch sind sie entwürdigend. Nein, der Vergleich der Windel mit der Brille oder einem Körperersatzstück als Vergleich zieht hier nicht, denn die Ausscheidungsfunktion ist etwas sehr intimes. Es gibt jede Menge Möglichkeiten, mit geeigneter Kleidung und dem richtig gewählten Hilfsmittel, mit einer vorliegenden Inkontinenz diskret umzugehen. Offenbar ist die Ignoranz oder das Wissensdefizit über geeignete Hilfsmittel doch sehr verbreitet. Nicht außer Acht zu lassen ist auch das teilweise vorhandene Bedürfnis von Angehörigen oder Betreuenden, öffentlich zu demonstrieren, welche Last sie doch zu tragen haben.

    Ich weiß nicht, also meiner Erfahrung nach wird da von Außenstehenden (und auch teilweise hier) ein sehr großer Bohei drum gemacht. Ich habe lange im Krankenhaus gearbeitet, da ist das überhaupt kein Thema, sondern einfach normal. Ein Thema wurde es nur, als wir mal einen Fetischisten hatten, der erkennbar gesund war und sich dennoch seine Windel nicht selbst wechseln konnte, sondern von den Schwestern versorgt werden wollte. DA hat dann das halbe Haus darüber gelacht. Hätte er sich einfach nur nach einer frischen Windel gefragt und das auf der Toilette selbst erledigt, dann wäre niemand wirklich interessiert gewesen.

    Es ist einfach so, dass Inkontinenz bei bestimmten Behinderungen oder Erkrankungen ganz normal ist, deshalb denken sich Betreuer, Pfleger usw. da gar nichts dabei. Ich finde, das eigentliche Problem ist die Gesellschaft, die alltägliche Dinge mit Tabus belegen will. Im Ergebnis ärgert man sich dann auch als Nicht-Behinderter, warum es z.B. in Herrentoiletten oft keine Mülleimer gibt, in denen man seine Windel entsorgen kann oder warum man Windeln für Erwachsene nicht einfach auch in guter Qualität im Supermarkt kaufen kann.

  4. #4
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    AW: Windelsichtungen

    Die Gedankenlosigkeit der Betreuenden oder Pflegenden ist nicht der Maßstab. Ich arbeite immer noch im Krankenhaus und erlebe sehr häufig Inkontinente, die sehr großer Wert auf Diskretion legen. Wenn nun diese Menschen den Wunsch nach einem diskreten Umgang mit ihrer Einschränkung haben, bin ich tatsächlich so vermessen und übertrage diesen, für mich nachvollziehbaren, Wunsch einfach mal 1:1 auf andere Betroffene. Für mich ist es tatsächlich eine Frage der menschenwürdigen Versorgung, wenn ich mit meinem Handeln auch bei kognitiv beeinträchtigten Menschen vermeide, alle Aspekte ihrer Einschränkung öffentlich zu präsentieren. Ich bin selbst betroffen, wie auch mein jüngster Sohn, so weiß ich durchaus, wie man durch die richtige Auswahl der Bekleidung und des Hilfsmittels eine Bloßstellung vermeiden kann. Die Tabuisierung durch die Gesellschaft sehe ich nun nicht so. Inkontinenz ist kein Thema mehr, wo nur hinter vorgehaltener Hand drüber gesprochen wird. Es gibt Fachgesellschaften, Selbsthilfegruppen und gute ärztliche Versorgung. Die Hersteller der Hilfsmittel werben offensiv, einige Produkte sind im Handel des täglichen Bedarfs erhältlich, problemlos aber im Fachhandel. Die Frage der Mülleimer in den Herrentoiletten ist nervig, unbestritten. In den Betrieben ist es meist unproblematisch, eine Änderung herbeizuführen, so es denn einen Beauftragten für Schwerbehinderte gibt. Da reicht dann meist eine kurze Anfrage und auch in den Herrentoiletten werden die entsprechenden Abwurfmöglichkeiten bereit gestellt, so zumindest meine Erfahrung. Weil ich aber weiß, dass dies gerade in öffentlichen Bereichen, Restaurants usw. noch kein Standard ist, habe ich neben meiner Wechselwindel halt auch eine undurchsichtige Mülltüte bei mir und kann dann diskret meine Windel in jedem Mülleimer entsorgen. Zur Frage der Versorgung mit IKM z.B. in Supermärkten findet sich die Antwort vielleicht im tatsächlichen Bedarf. In Deutschland sind, je nach Quelle, 6 - 10 Mio Menschen von Inkontinenz betroffen. Abhängig von der Inkontinenzform ist der Hilfsmittelbedarf sehr unterschiedlich. Der größte Teil der Betroffenen wird sicher über ein Rezept des Arztes und somit über den Fachhandel versorgt. Für Supermärkte ist der Vertrieb von Nischenprodukten nicht lukrativ, letztlich kostet vorgehaltene Regalfläche Geld. Die Zahl der Kontinenten, die dennoch den Wunsch nach Windeln haben ist zu gering, als dass sich hier ein größeres Angebot lohnen würde.

  5. #5
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    AW: Windelsichtungen

    Zitat Zitat von Bettnässerbaer Beitrag anzeigen
    @Xaver: Die Gedankenlosigkeit von Eltern oder Betreuenden im Bezug auf die Bekleidung von Windeltragenden ist teilweise schon schwer erträglich. "Leggingähnliche" Hosen mögen zwar praktisch sein, dennoch sind sie entwürdigend. Nein, der Vergleich der Windel mit der Brille oder einem Körperersatzstück als Vergleich zieht hier nicht, denn die Ausscheidungsfunktion ist etwas sehr intimes. Es gibt jede Menge Möglichkeiten, mit geeigneter Kleidung und dem richtig gewählten Hilfsmittel, mit einer vorliegenden Inkontinenz diskret umzugehen. Offenbar ist die Ignoranz oder das Wissensdefizit über geeignete Hilfsmittel doch sehr verbreitet. Nicht außer Acht zu lassen ist auch das teilweise vorhandene Bedürfnis von Angehörigen oder Betreuenden, öffentlich zu demonstrieren, welche Last sie doch zu tragen haben.
    Ich weiß ja nicht, welche Leute du so triffst, aber ich habe zum einen eine schwerbehinderte Nichte als auch Menschen mit denen mein Schager entsprechend Umgang hat, als auch "sichtungen" in z.B. dem wildpark und Ähnlichem.
    Und bei allen solchen gelegenheiten fiel mir auf, dass Eltern/ Betreuer das Thema Windel längst nicht so dramatisch sehen, wie du und Dein Vorschreiber/in es darstellen. Ich habe noch kein behindertes Mädchen im Minirock gesehen, vor allem mit darunter rausschauender Windel...
    Aber ALLE hatten eine leggings oder Jogginghose an, bei der zwar für den geneigten Hinschauer erkennbar war, dass eine windel drunter ist, aber weder haben diese Betreuer/ Eltern in irgendeiner weise abfällig darüber gesprochen, noch die Windel präsentiert, geschweige denn öffentlich gewickelt.
    Und gerade bei behinderten Menschen ist es doch nun mal so, dass die Windel zur Bekleidung gehört und dafür sorgt, dass die Oberbekleidung sauber bleibt.

    Denn das wäre ENTWÜRDIGEND!

    Übrigens schrieb ich Folgendes: "Das empfinde ich ähnlich normal wie einen Rollstuhl oder ein Hörgerät. "
    Ich rede nicht von einer Brille als Vergleich!!!

    Gruß, Xaver

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