Hallo,
Ich hoffe euch ist die Frage nicht zu persönlich aber ich wollte schon immer einmal wissen wie es sich anfühlt Stuhlinkontinent zu sein. Merkt man wann es kommt und wie oft passiert es euch ?
Würde mich über Antworten freuen
Danke
Hallo,
Ich hoffe euch ist die Frage nicht zu persönlich aber ich wollte schon immer einmal wissen wie es sich anfühlt Stuhlinkontinent zu sein. Merkt man wann es kommt und wie oft passiert es euch ?
Würde mich über Antworten freuen
Danke
Das ist zumindest bei mir immer unterschiedlich, kommt auf mehrere Faktoren an.
-Körperliche Aktivität
-Was Esse ich und wie viel
-Habe ich Durchfall (Dann gehts voll durch) und wenn nicht geht es
Aber ist mal mehr mal weniger, und merken tu ich es oft erst beim Frischmachen da es bei mir kaum noch riecht. Oftmals macht sich bei mir der Darm auch Nachts selbstständig.
Ausserdem, wenn ich auf meinen Rollstuhl engewiesen bin (bedingt durch Tetraspastik) dann merke ich oftmal nichtmal das ich auslaufe (sondern erst beim wechseln, deshalb habe ich oft auch 2 wechselgarnituren im Gepäck)
Zum Gefühl kann ich weniger sagen, das empfindet jeder anders. Meist achte ich da auch nicht mehr so drauf, wenn es extrem wird kann es auch vorkommen das ich zieemlich angenervt deswegen bin, und wirklisch alles in die Ecke Treten könnte.
Aber sonst geht es inzwischen nach 25 Jahren (War damal 7, scheisse 1995 ist schon wieder so lange her)
Hi Laura,
ne kleine Vorstellung von dir wäre hilfreich, dein Profil ist leider auch leer.
LG, Oglwi
Hallo Laura,
das lässt sich nicht pauschal erklären wie sich Stuhlinkontinenz anfühlt. Es kommt immer auf die Ursache an, warum man Stuhlinkontinent ist, ob es ein mechanisches Problem des Schließmuskels ist, ob Nerven geschädigt sind, ob eine Überreaktion der Nerven vorliegt, ob man einen Querschnitt hat usw.
Im Falle einer Querschnittlähmung wird die betreffende Person es vermutlich überhaupt nicht merken wenn es in die Windel geht und bestenfalls am Geruch mitbekommen dass ein Windelwechsel notwendig ist. Bei anderen Nervenschäden kann es unterschiedlich sein welche Nerven davon betroffen sind. Bei mir ist es so dass ich es merke wenn Stuhl in die Windel geht, ich kann es aber nicht willentlich beeinflussen. Bei einer Überreaktion der Nerven kann es durchaus sein, dass ein starker Stuhldrang eintritt und man dann schnellstens zur Toilette muss. Oft geht dann Stuhl ab, aber der Betreffende kann den Schließmuskel noch soweit kontrollieren, dass er die Stuhlentleerung unterbrechen kann. Bei mechanischen Ursachen können z.B. nur Winde unkontrolliert abgehen, fester und flüssiger Stuhl kann aber gehalten werden, dann ist es Stuhlinkontinenz Grad 1. Bei Grad 2 kann man auch flüssigen bzw. dünnen Stuhl nicht halten, festen Stuhl aber schon noch. Bei Grad 3 dann ist man auch für festen Stuhl Inkontinent, also man kann überhaupt keinen Stuhl halten. Bei diesen Formen der Stuhlinkontinenz reicht die Verschlusskraft des Schließmuskels nicht aus um den Stuhl zu halten und man merkt es nicht unbedingt, wenn Stuhl abgeht.
Wie oft es passiert das Stuhl abgeht kommt darauf an, wie gut man sein Darmmanagement im Griff hat. Die allermeisten Betroffenen versuchen zu verhindern dass überhaupt etwas in die Windel geht und verwenden unterschiedliche Mehtoden dazu. Es kommt darauf an wie stark die Stuhlinkontinenz ist, aber oft wird der Darm gezielt einmal am Tag entleert, etwa durch Abführzäpfchen, Klistiere oder durch die Irrigation, die ich auch verwende. Einige nehmen zusätzlich noch Analtampons, besonders diejenigen, bei denen der Schließmuskel eine mechanische Beschädigung aufweist oder die Verschlusskraft zu gering ist.
Aber allen Formen der Stuhlinkontinenz ist es gemeinsam dass sie Disziplin erfordert, Zeit kostet sei es beim Darmmanagement oder wenn es in die Windel ging und dass es von fast allen als Unangenehm und Lästig empfunden wird. Es ist also nicht das was man unbedingt haben will.
Gruß Helmut
Ich bin nicht ganz dicht .......na und!
Mit Harninkontinenz oder Harndrang kann man ja noch ganz gut leben, aber Stuhlinkontinenz ist so ziemlich das schlimmste und unangenehmste, was ich mir vorstellen kann. Ich habe daher auch noch nie "groß" in die Windel gemacht.
Ich leide seit einigen Monaten unter dem Problem. Bei mir wurde wegen Krebs die Prostataloge bestrahlt. Dabei kann es, bei 5-20% der behandelten Männern, zu einer Schädigung der Darmschleimhaut kommen. Ich hab das Los gezogen und gehöre dazu. Bei mir wurde hauptsächlich der Analkanal geschädigt, was eher selten ist und die Behandlung auch verkompliziert. In diesem sitzen die Nerven, die melden wann man muss und ob es nur Winde sind oder eventuell eher flüssig oder fest. Ich kann dieses nun nur noch schwer unterscheiden und merke erst in letzter Sekunde wenn ich wirklich groß muss. Da sind "Unfälle" kaum zu vermeiden und ich hasse es. Eine nasse Windel ist mir egal, eine mit dem anderem, niemals. Wenn ich einen außer Haus Termin habe, esse ich den ganzen Tag nichts, bis ich wieder zu Hause bin. Ist auch keine gute Lösung, aber Zäpfchen und Klistiere gehen bei mir nicht, weil dass zu einer starken Reizung bei mir führt und ich dann wieder starke Blutungen habe, die eh schon ziemlich oft per Laser verödet werden mussten.
Also eigentlich (!) habe ich mit Stuhlinkontinenz überhaupt nichts am Hut, bei mir handelt es sich rein urologisch "nur" um eine Dranginko.
Trotzdem passiert es vermehrt (ca. 1-2x/Woche), dass die Windel nicht nur nass wird, sondern auch nicht sauber bleibt - trotz dem ich das unter allen Umständen vermeiden will. Das klappt leider nicht immer, vor 2 Wochen ging kurz vor einem Termin dann plötzlich alles in die Windel (da war mutmaßlich wohl eine Kohlsuppe daran schuld), ich hatte keine Chance ... der Termin hatte sich damit natürlich erledigt.
Normalerweise ist es nicht sonderlich viel, aber eben doch ein wenig ... ist das bei anderen(Harn-)- Inkos vielleicht ähnlich, passiert das bei euch auch öfter mal oder ist das bei mir nun schon eine Doppelinko?