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Was bringt ein Outing?
Hallo zusammen,
letztens an Halloween war ich auf einer Privatparty, wo eigentlich eher ein Geburtstag und ein Auszug gefeiert wurde, als Halloween. D.h. es gab nur ein paar Leute, die sich etwas verkleidet haben.
Jedenfalls war ich mit einem im Gespräch, der Frauenstiefel an hatte und im laufe der Unterhaltung meinte er, dass die Stiefel übrigens keine Verkleidung seien. D.h. er hat die Stiefel für sein Outing benutzt. Das Gespräch ging dann noch ein bisschen über den Mut, den man zu einem Outing aufbringen muss und dann haben die Themen auch schnell wieder gewechselt. Ich dachte mir aber dabei, eigentlich könnte ich mich jetzt doch auch outen und sagen, dass ich versteckt unter meiner Kleidung eine Windel trage.
Das habe ich dann aber nicht getan.
Im Nachhinein habe ich mir aber über die Situation Gedanken gemacht und mich gefragt, wie es uns beeinflusst, dass bei uns ein Outing bei Freunden oder Außenstehenden nie wirklich nötig ist, da die Windeln ganz gut unter der Kleidung zu verstecken sind?
D.h. manchmal kämpfe ich mit dem Fetisch, wie viele von uns. Und deshalb frage ich mich, ob der innere Kampf kleiner wäre, wenn wir keine andere Wahl hätten, als uns zu outen. So wie wenn wir eben als Männer das Bedürfnis hätten Frauenklamotten in der Öffentlichkeit zu tragen. Um das Bedürfnis anzunehmen und um den inneren Kampf zu beenden, muss ich mich in dem Fall outen und dazu stehen. Beim Windeltragen kann das Outing eigentlich umgangen werden, was es einfacher macht das Bedürfnis auszuleben aber was bleibt ist die Heimlichtuerei und das Gefühl der Unsicherheit, wie die Freunde evtl reagieren könnten oder das die eigenen Freunde einen nie richtig kennen werden, obwohl man direkt neben denen steht und schöne Gespräche führt.
Also wirkt das Windeltragen dadurch evtl. subjektiv perverser? Weil ich inkoknito unterwegs sein kann und mit Freunden auf ein Bier anstoßen kann und dabei aber evtl. denke: "Ha, wenn du nur wüsstest was ich unter meiner Hose trage. Dann wäre aber was los." Und das dadurch eine gewisse Negativspirale im Kopf begünstigt wird?
Versteht ihr das? Könnt ihr das nachvollziehen? Wie ist das bei euch?
Viele Grüße
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AW: Was bringt ein Outing?
Wenn ich mich bisher bei meinen Kollegen geoutet habe, dass ich wegen einer Inkontinenz Windeln tragen muss, bin ich bisher nur auf Verständnis gestoßen. Manche haben mir auch von ihrer eigenen Inkontinenz erzählt, andere verstehen jetzt, warum ich auf Toilette ein bisschen länger brauche als früher. Aber es kann auch passieren, dass es Menschen gibt, die einen dann abweisen oder nichts mehr mit einem zu tun haben möchten. Aber mit diesen Menschen möchte ich dann auch nichts mehr zu tun haben, weil sie nämlich intolerant sind.
Wenn Du Dich in Deinem Freundeskreis outest, kann es passieren, dass Du entweder auf Verständnis stößt oder gar Gleichgesinnte hast, oder es keinen interessiert, was Du unter Deiner Wäsche trägst oder dass es Leute gibt, die Deinen Windelfetisch nicht tolerieren können und es deswegen die Freundschaft nicht wert ist.
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AW: Was bringt ein Outing?
Bis vor etwas mehr als einem halben Jahr, wussten nur wenige Menschen, dass ich homosexuell bin. In den letzten Momenten habe ich mich mehrmals als gay geoutet. Jetzt weiss es mein ganzes Umfeld und ich verstecke es nicht mehr. Deshalb war bei mir das Thema Coming-Out in diesem Jahr sehr aktuell.
Wieso habe ich mich erst jetzt geoutet?
Meine Familie gehört einer Sekte an, die im Kern sehr homophob ist. Noch vor zwei Jahren wäre ich wahrsch. verstossen worden von meinen Eltern, weil ich gay bin. Inzwischen respektieren sie es aber, auch wenn sie alles andere begeistert sind davon und dies auch offen sagen. Aber dies verträgt unsere Beziehung inzwischen.
Wieso habe ich beschlossen allen zu sagen, dass ich auf Männer stehe?
In einem Kurs habe ich mich schon zu Beginn als gay vorgestellt. Hatte dort gerade so gepasst. In der folge bemerkte ich, dass ich für andere sympathischer bin und mich freier fühle, wenn ich mich nicht irgendwie verstecken, verbiegen und verstellen muss. War ein sehr gutes Erlebnis :cool: und genau dies bringt auch ein Outing. Andere bemerken unbewusst, dass man etwas versteckt und das ist belastend. Das Verstecken und Verheimlichen hatte mir sehr viel Energie gekostet, die ich nun für besseres brauchen kann.
Was hat das nun mit dem Windelfetisch zu tun?
Egal ob gay oder Windelfetisch, stellt sich die Frage, ob man sich outen will oder nicht? Bei meiner sexuellen Orientierung habe ich mich entschlossen es bekannt zu machen, weil es eine gewisse gesellschaftliche Akzeptanz dafür gibt. Schwerwiegende Nachteile muss ich duch diesen Schritt nicht befürchten. Sich als DL zu outen, ist eine andere Liga. Dafür gibt es keine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Im Gegenteil! Man wird sehr leicht las Pädophiler abgestempelt und deshalb kann ich mir in diesem Punkt kein Outing leisten. Geht leider nicht. :( Nur mein Psychologe und dieses Forum weiss von meinen Windeln und ich habe auch nicht im Sinn dies zu ädern.
Ich kann deshalb sehr gut nachvollziehen, was @matrin oben schreibt.
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AW: Was bringt ein Outing?
Zitat:
Zitat von
Kesti
Wenn Du Dich in Deinem Freundeskreis outest, kann es passieren, dass Du entweder auf Verständnis stößt oder gar Gleichgesinnte hast, oder es keinen interessiert, was Du unter Deiner Wäsche trägst oder dass es Leute gibt, die Deinen Windelfetisch nicht tolerieren können und es deswegen die Freundschaft nicht wert ist.
Du bleibst allein, wirst nicht mehr eingeladen, und die anderen feiern heimlich OHNE Dich. Du hast Deine Ruhe, es ruft auch keiner mehr an. Das passiert, wenn das mit der Inkontinenz raus kommt. Es ist sogar besser, wenn man sagt, dass man Windeln aus Spaß trägt, weil man dann nicht als behindert gilt. Generell will niemand mehr etwas mit Dir zu tun haben!
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AW: Was bringt ein Outing?
Hallöle,
Was bringt ein Outing?
Letztlich Ärger.
bis gleich
Schatz
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AW: Was bringt ein Outing?
also ich hab ein paar gute freunde, die von den windeln seit jahren wissen.
das ergab sich mal so im gespräch, und man hat sich gegenseitig erzählt, worauf man so steht.
das hat zu absolut keinen problemen geführt und ich bin mit denen immer noch sehr gut befreundet.
allerdings muss ich dazusagen, dass ich so jemand bin, der das mal erwähnt und dann nicht oft wieder anspricht. das ist sehr subtil, und da gibts dann maximal so kommentare, wie "ja und dann fahre ich auf dem heimweg vom urlaub halt einfach ohne unterbrechung bis ich tanken muss". die anderen wissen dann schon, was das bedeutet.
genauso wenn die irgendwas über ihr bdsm erzählen, wird da nicht ins detail gegangen.
oder bei anderen freunden, wenn sie über ihre promiskuität reden.
wir haben halt alle stil und sind diskret.
dann passt das auch, wenn man über die anderen bescheid weiß.
allerdings... wenn jemand von der sorte mensch ist, die einem das in jedem satz fünf mal auf die nase binden muss, da ist es völlig verständlich, dass man diesbezüglich sehr schnell müde wird.
und dann auf lange sicht den kontakt reduziert oder beendet.
ich persönlich will einfach garnicht so detailliert wissen, was andere machen.
ich hab ja auch ein eigenes leben, und bin froh, wenn meine ressourcen mal ausreichen, um mich damit zu beschäftigen. da sollen andere ihre problemstellungen bitte gerne mal selber lösen und nicht mich damit vollsülzen.
ich stehe outings also ein wenig skeptisch gegenüber.
zwar kann ich verstehen, dass man gerne das gefühl los wäre, den freunden etwas vorzuenthalten.
andererseits wollen die meisten leute das eh ned so genau wissen.
wenn man natürlich in einem umfeld lebt, wo jeder verkündet "ich geh jetzt scheissen", und wenn er zurückkommt dann im detail berichtet, wie es so war...
naja dann grausts einem eh vor nix und dann sind sicherlich auch detaillierte ausführliche erklärungen über andere intime lebensbereiche (wie fetische) angebracht.
...dann muss man aber auch damit rechnen, dass es nicht nur zustimmung, sondern auch heftigen gegenwind gibt.
jedem das seine.
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AW: Was bringt ein Outing?
Zitat:
Zitat von
Schatz
Hallöle,
Was bringt ein Outing?
Letztlich Ärger.
Dem kann ich nur zustimmen - leider.
Ich habs vor langer Zeit mal dem einen oder anderen guten Freund erzählt, weil ich mir eingebildet habe, es würde mir danach besser gehen, wenn ich meine innere Zerrissenheit (kranke Sexpraktiken versus »gesunder Menschenverstand«) jemandem erzähle.
Dem war natürlich nicht so, im Gegenteil: danach war ich noch umso verschämter, weil ich immer im Hinterkopf hatte: »was er sich jetzt wohl von mir denkt, hat er es weiter erzählt, etc...?!«
Im Nachhinein gab/gibt es keine einzige Situation bzw. Person, bei der ich darüber glücklich bin, es mal erzählt zu haben. Ich bereue es.
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AW: Was bringt ein Outing?
Zitat:
Zitat von
lalelu
»was er sich jetzt wohl von mir denkt, hat er es weiter erzählt, etc...?!«
Im Nachhinein gab/gibt es keine einzige Situation bzw. Person, bei der ich darüber glücklich bin, es mal erzählt zu haben. Ich bereue es.
Das ist genau der Punkt. Hat er es weitererzählt?
Davon kann man und muss man leider ausgehen. Vielleicht nicht offen aber wohl im Sinne von "Wusstest du eigentlich, dass.....aber das bleibt unter uns!". ;-)
So lange man es meiden kann, sollte man es tun. Mir hat bisher auch noch niemand erzählt, egal ob Familie oder Freunde, welche Sexualpraktiken sie gerne vollziehen oder was sie anmacht.
Geht niemanden was an und warum sollte das auch Thema sein? ^^
In aller Regel lebt man sowas privat zu Hause aus und dann ist auch nichts. Wenn man nun unbedingt auch draußen seine Vorliebe praktizieren will, was ich mit Windeln ja auch ab und an tue,
dann muss man eben etwas planen und mit Umständen leben lernen. Deswegen muss ich es den anderen nicht gleich reindrücken.
Ich fände ein Outing auch viel einfacher, wenn es jemand bemerkt und mal zu gegebener Zeit von sich aus anspricht, als dass man es selbst tut und jemanden damit überfährt.
Nur wie gesagt, wenn man es mit Bekannten nicht drauf ankommen lässt, fällts auch nicht auf.
Für mich würden auch die Nachteile und das schlechte Gewissen überwiegen.
Aber wohl auch ein Grund warum viele DLs sich manchmal wünschen Inko zu sein, weil sie ja dann die perfekte Ausrede hätten und gar nicht sagen müssten, dass sie DL sind, sondern einfach Inko.
Damit wäre es dann ein ganz normaler medizinischer Grund und automatisch nicht mehr "Pervers" oder sowas, weil man ja auch immer sagen kann dass man es nicht will, aber muss. Da wirds dann wohl auch weniger Thema sein.
Außer man hat halt nur absolut intollerante Menschen um sich herum. Ich würde zwar gerne vermeiden jemals Inko zu sein, aber wenn es unvermeidlich mal passieren würde, dann könnte ich es relativ gelassen nehmen.
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AW: Was bringt ein Outing?
Ich persönlich verstecke meine Windeln nicht, binde es aber nicht jedem auf die Nase. Es gibt auch Situationen, wo ich das nicht zum Thema machen will. Warum weiss ich selbst nicht.
Aber: überall, wo das Thema Windeln offen bekannt ist, wurde es nur einfacher. Ich muss mich nicht verstecken, muss diesen Teil meines Lebens nicht aus Gesprächen raushalten und kann ganz befreit auch mal einen Windelwechsel vornehmen, inklusive Windelentsorgung vor Ort.
Negative Erfahrungen mit Outings habe ich nicht gemacht. Das lief immer sehr locker und positiv.
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AW: Was bringt ein Outing?
Es fängt schon damit an, dass man, wenn man sich mit Freunden trifft, vielleicht gar bei jemandem übernachtet, nicht immer panisch darauf achten muss, dass auch ja niemand was merkt. Man kann also nach Belieben eine Windel tragen, ohne dass es jeder gleich wissen muss, aber wenn es doch jemand bemerkt, ist es kein Thema. Man kann dann einfach lockerer leben. Ich wähle aber schon aus, wem ich es sage und wem nicht.
Grüße
Thomas
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AW: Was bringt ein Outing?
Ich bin harninko und das weiß nur meine Familie, das hat auch einen Hintergrund, denn , ich bin mittlerweile fast 54 Lenze jung und auf der Arbeit komme ich mit jedem sehr gut aus und konnte bis heute alles so managen, das niemand etwas von meinen Windeln oder vom wechseln der selben etwas mitbekommen hat. Ich möchte auch, das es so bleibt, denn ich kann mir gut vorstellen, das nach einem outing alles kippen könnte, denn hinter dem Rücken lästert man gerne, so wie ich es bei Kollegen schon erlebt hab, wenn derjenige nicht dabei ist. Abartig und scheisse ist sowas , auch bei Kollegen, von denen ich nie gedacht hatte, das die so ablästern, war es so, mit denen gehe ich nun auch differenzierter um. Ich denke, wenn einer das mal mitbekommen sollte, sei es, das meine Windel mal ausläuft, oder was auch immer, dann wäre ich Kantinengespräch #1 und da hilft auch keine Offensive mehr! Mir ist schon geholfen, das meine Familie zu mir steht. Meine Tennisleidenschaft musste ich wegen der Inkontinenz sprich Windeln nach 45 Jahren schon aufgeben, da muss ich keinen anderen Stress dazu nehmen.
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AW: Was bringt ein Outing?
Also am Ende bleibt doch nur die Frage "wozu?". Bei ABDL's würde ich jetzt mal schlicht behaupten, dass es da nur eine Situationen gibt wo es Sinn macht: Bei seinem Lebenspartner.
Als Inkontinenter gibt es auch andere Situationen wo ich das preisgeben muss. Das fängt am Flughafen bei der Security an, die natürlich spätestens beim Abtasten mitbekommen was ich an habe, setzt sich ggf. bei der schwerbinderten Vertretung fort und endet bei Übernachtung bei Freunden. Punkt 1 kann ich nicht vermeiden, Punkt 2 hat mir Mülleimer in der Herrentoilette verschafft und Punkt drei - da währe mir die Heimlichtuerei einfach zu anstrengend.
Für alle anderen Situation ist es vermutlich besser solche Dinge nicht zu erwähnen.
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AW: Was bringt ein Outing?
Zitat:
Zitat von
lalelu
Dem kann ich nur zustimmen - leider.
Ich habs vor langer Zeit mal dem einen oder anderen guten Freund erzählt, weil ich mir eingebildet habe, es würde mir danach besser gehen, wenn ich meine innere Zerrissenheit (kranke Sexpraktiken versus »gesunder Menschenverstand«) jemandem erzähle.
Dem war natürlich nicht so, im Gegenteil: danach war ich noch umso verschämter, weil ich immer im Hinterkopf hatte: »was er sich jetzt wohl von mir denkt, hat er es weiter erzählt, etc...?!«
Im Nachhinein gab/gibt es keine einzige Situation bzw. Person, bei der ich darüber glücklich bin, es mal erzählt zu haben. Ich bereue es.
Es tut mir wirklich leid für dich, dass du derart enttäuscht wurdest.
Es macht mich sehr betroffen, dies zu lesen. Als junger unerfahrener DL, löst dies sehr viele Gedanken in mir aus.
Ich zweifle jedoch sehr daran, dass man dies verallgemeinern sollte. Was du erlebtest, muss nicht für jeden und alle gelten. Da spielt es sicher auch eine entscheide Rolle, wie man selbst damit umgeht und was für Freunde man hat. Das soll nun kein Vorwurf sein. Wahrsch. hat nicht jeder in seinem Leben das Glück wirklich gute und verlässliche Freunde zu finden.
Wo ich dir jedoch zustimme, ist der Punkt, dass nicht jeder sehr gute Freund automatisch auch mit so einem Outing dieser Art umgehen kann. Das muss man sich bestimmt sehr, sehr genau überlegen. Ich würde mich momentan keinem meiner guten Freunde gegenüber mit Bezug auf Windeln outen wollen.
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AW: Was bringt ein Outing?
So dann gebe ich mal ein Input mit rein.
Also ich hab mich ja letzthin bei meiner Ex-Freundin geoutet als Windelfetischist, irgendwo im Forum zum nachlesen.
Was hat es mir gebracht, kurz und bündig, eine noch besseren Kontakt zu meiner Ex-Freundin, ich würde sogar sagen Sie ist meine beste Freundin(Kollegin).
Weiterhin kann es ja sein durch eine Person, die nicht aus der Szene kommt das man doch neue Inputs bekommt.
Wen ich hier leider lese, haben mehr User leider schlechtere Erfahrungen gemacht, schade eigentlich, würde ich jedem empfehlen zu Outen, klare Antwort Keine Ahnung aber eher NEIN, nach den aussagen/berichten, hier im Thread .
Ok du willst dennoch Outen, dann sind das Meine Empfehlungen, nach denen auch ich geoutet hatte.
Hör auf deine Bauch/Gefühl, wen du da Zweifel hast würde ich es lassen, oder dein bauch sagt hey da stimmt was nicht, würd ich es sein lassen.
Hab ihr selbst gerade das Thema wo es passen könnte, sprich andere Fetische. Wen euer Thema doch was anderes ist wie Hundewelpen, Pferdefohlen, Knappheit von Grafikkarte/PS5 usw. dann ist ein Outing auch ziemlich fehl am platz.
Habt ihr auch schon über Andere Leidenschaften ausgetauscht, die "akzeptierter" sind ist die Chance schon erhört das der gegenüber es akzeptieren würde.
Bei meinem Outing hat das alles zu 100% gepasst.
Muss ja mal ein Positives Beispiel bringe.
Ich denke es kommt auch immer drauf an ob man Inko ist oder Fetischist.
In meiner Naivität kommen Inkos besser weg bei einem Outing, da Sie ja auf Windeln angewiesen sind, "Krankheitsbedingt", als jetzt ein reiner Fetischist.
Warum komm ich auf diese Naivität, ich selbst würd mich eher, (wen ich Inko wäre) als Inko outen um einfach auch mal beim Kollege zuhause meine Windeln wechseln zu können.
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AW: Was bringt ein Outing?
Zitat:
Zitat von
Marwin
Es tut mir wirklich leid für dich, dass du derart enttäuscht wurdest. ...
Wahrsch. hat nicht jeder in seinem Leben das Glück wirklich gute und verlässliche Freunde zu finden. ...
Wo ich dir jedoch zustimme, ist der Punkt, dass nicht jeder sehr gute Freund automatisch auch mit so einem Outing dieser Art umgehen kann. ...
Moooment: das ist ein Missverständnis. Ich wurde damals nicht enttäuscht, keiner hat mich ausgelacht oder hat deswegen die Freundschaft abgebrochen.
Es war nach dem »Outing« nur eine latente Spannung, eine Art Unbehagen in der Luft. Das kann ich mir evtl. auch nur eingebildet haben. Jedenfalls war es nachher gefühlsmäßig für mich blöder als vorher.
Und die Hoffnung, den Fetisch besser für sich selber akzeptieren zu können, nur weil man mal jemand davon erzählt, ist eher Quatsch (ausser man setzt sich gleich zum Psychologen etc...). Eine Zeitlang gings mir tatsächlich psychisch nicht so gut, das lag sicher auch an dem schwierigen Prozess langsam zu realisieren, dass eine Beziehung ohne Windel halt nicht klappt.
Mit den meisten von damals habe ich keinen Kontakt mehr (Umzug in andere Stadt etc.), aber bei den 2 - 3 Leuten, die ich noch - selten in Facebook o.ä. - kontaktiere schwingt der Outing-Gedanke in meinem Hinterkopf immer mit, und das finde ich sehr störend.
Und zum Thema »Verschwiegenheit«: ich vermute im Nachhinein, dass es damals in der ganzen Clique die Runde gemacht hat, obwohl ich es längst nicht allen erzählt habe. Hat sich aber niemand etwas anmerken lassen.
Und man sollte noch eines bedenken: jemand, der heute dein aller-aller-aller bester Freund ist, ist das morgen vielleicht gar nicht mehr - aus den unterschiedlichsten Gründen (hier würde mir ganz aktuell einfallen: wenn sich dein bester Kumpel plötzlich in einen Covidioten verwandelt und rumspinnt, oder wenn er/sie eine inakzeptable politische Gesinnung entwickelt...).
Auch so etwas in der Art ist mir schon passiert: der Typ war zu der Zeit wirklich meine erste Bezugsperson, ein prima Kneipenkumpel, ging kein Blatt dazwischen. Und heute denke ich mir: »Oh shit - diesem Arsch hast du deine intimsten Geheimnisse anvertraut!?« - Es ging damals krachend auseinander, wegen ganz anderen Gründen (Kohle, Business...), nicht wegen dem Windel-Outing. Trotzdem hätte ich damals lieber mal die Klappe gehalten.
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AW: Was bringt ein Outing?
Also beim Outen hab ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht…. Sowohl beim Windelfetisch als auch das ich Schwul bin.
Wo ich gemerkt habe das ich Windeln mag und welche tragen möchte, hab ich direkt nach 3 oder 4 Monaten Internet Recherche meiner Mutter von meiner Neigung erzählt und sie fand das völlig okay. Sie hat mir sogar das erste mal Windeln aus dem Altenheim mitgebracht. Mein Stievbruder so wie meine besten Freunde fanden es auch völlig okay. Wir machen sogar Witze drüber wenn im Netto Windeln rumstehen.
Bei Leuten denen ich sowas nie erzählen würde ist es auch okay für die. Mein Vater weiß seit Jahren das ich Windeln tragen ohne das ich es ihm gesagt hab.(hab vor kurzem erst erfahren das er es weiß)
Und beim Schwul sein ist das irgendwie nicht mal was schlimmes in meinem Umfeld… Das Thema ist hier anscheinend so selbstverständlich das es für keinen ein Problem ist.
LG
Tobi
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AW: Was bringt ein Outing?
Outing nein, muss ja nicht jeder wissen.
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AW: Was bringt ein Outing?
Ich glaube es kommt vor allem darauf an, wie man "Outing" definiert. Ich würde es auf gar keinem Fall jedem sagen oder so offen ausleben, dass es jeder mitbekommt. Spätestens, wenn es Arbeitskollegen oder Kunden (sofern man mit welchen zu tun hat) erfahren, kann und wird das nur zu Problemen führen. Und gerade weil sich solche Dinge am Ende sowieso rumsprechen, sollte man echt aufpassen, wem man davon erzählt.
Hingegen spreche ich mich klar dafür aus, dass man es bestimmten/einzelnen Personen, denen man vertraut, durchaus erzählen kann. Allerdings würde ich dafür auf den richtigen Moment warten. Das sollte schon zum Kontext des Gesprächs passen. Ein guter Freund von mir hat sich vor ein paar Jahren in unserem Freundeskreis als transsexuell geoutet. Als erstes hatte er es mir und einem anderen Freund persönlich erzählt. Im Rahmen dieses Gesprächs haben wir dann, weil es sich so ergeben hat, alle über unsere Vorlieben gesprochen, was dazu geführt hat, dass sich jetzt keiner mehr verstellen oder verstecken muss. Wenn wir uns nun besuchen, kann ich nun problemlos in Windeln rumlaufen. Das alles hat unsere langjährige Freundschaft noch viel enger zusammengeschweißt.
Meine Freundin weiß es auch. Das war etwas holpriger. Allerdings war auch das, nach einigen Monaten, eine gute Entscheidung, weil sich aus Unverständnis am Anfang ein Verständnis und Unterstützung am Ende ergeben hat. Am Anfang war sie zwar verunsichert durch das "Outing", konnte und wollte damit nichts anfangen, aber nach vielen Gesprächen und viel Zeit für sie das zu "verdauen" hat sie gemerkt, dass das alles nicht so "schlimm" ist, wie sie erwartet hat. Mittlerweile trage ich täglich Windeln, oft auch beim Sex. Sie steht da komplett hinter mir.
Beide Male habe ich mir vorher echt viele Gedanken gemacht. Ob ich es erzählen soll und wie diejenigen wohl damit umgehen. Beide Male ist es zum Glück gut verlaufen. Allerdings passe ich dennoch auf, wer davon erfährt und wem ich es erzähle.
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AW: Was bringt ein Outing?
Ich finde es ja schon irgendwie beeindruckend, wieviele unterschiedliche Gedanken da im Spiel sind ... sicherlich (zumindest teilweise) zu Recht, teilweise aber (nach MEINEM ! Empfinden) aber auch völlig grundlos.
Ich kann ja immerhin aus eigener Erfahrung berichten, also wirklich aus meiner "Praxis" ...
Ein "Outing" oder besser, einfach nur eine sachlich-rationale Mitteilung, war bisher für wirklich niemanden ein Problem!
Jeder, wirklich jeder, hat es halt einfach zur Kenntnis genommen, dass ich eine Dranginko habe und Windeln brauche ... nein , keine Vorlagen, keine Einlagen, und auch keine "aufsaugenden Hilfsmittel" ... genau, einfach Windeln, so richtig zum Zukleben, genau die!
Gut, ich bin jetzt keine 20 mehr und eine Inko kann ab 50 schließlich mit zunehmender Wahrscheinlichkeit auftreten ... die Arthrose beim Arbeitskollegen aber eben auch.
Wir sind uns ja schon einig, dass keiner mit dem jeweils anderen tauschen möchte, aber es hat eben jeder sein Packerl zu tragen ... insofern wird das in meinem Umfeld einfach zur Kenntnis genommen und abgenickt ... das hat mit "Outing" eigentlich nix zu tun - bei einer Arthrose "oute" ich mich ja auch nicht, warum denn dann bei einer Inko?
Der eine bekomnt eine Schiene, der andere eben eine Windel ... so what!
Zumindest in meinem Umfeld bin ich von vernünftigen Erwachsenen umgeben und nicht von kichernden Teenies ... insofern alles kein Problem, auch wenn die Windel mal oben aus der Hose rausschaut, es weiß ja eh jeder!
Man kennt sich und man weiß voneinander, dann läuft alles ganz locker!
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AW: Was bringt ein Outing?
Also Leute nur mal meine Meinung dazu ich sehe ein Outing Fetisch und ein Outing Inkontinenz als zwei grundsätzlich verschiedene Dinge
wäre ich inkontinent wäre das gar kein Problem da würde ich ja drüber stehen was soll ich sonst machen mein Freundin die Couch vollpissen?
da gibt es soviele ähnlich gelagerte Probleme und Krankheiten auf der Welt da das nun wirklich kein Problem darstellen würde außer mein persönlicher Scham
Fetisch hingegen ist was anderes ich werde meine Windel Leidenschaft niemandem erzählen vielleicht mal meiner Freundin
denn dafür dürfte das Verständnis deutlich dünner sein in der Gesellschaft weil das ist nun wieder in anführungsstrichen selber verschuldet und da bin ich nicht krank das sehen Leute nicht so
allerhöchstens psychisch krank und da ist eh weniger Verständnis für da
Von daher nehmen es mir nicht übel aber wenn wir hier von ich oute mich als Ingo und ich oute mich als fetischist sprechen sprechen wir von zwei verschiedenen Dingen die auch komplett unterschiedlich schwer sind
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AW: Was bringt ein Outing?
dank kopfproblemen hab ichs drei arbeitskollegen gesagt, zwar nicht ins deteil mit windeln und nucki, aber die wesentlichen grundzüge übers klein sein
was es bringt einfach ein stückweit weniger kopfzerbrechen
hat es konsequenzen hmm gute frage aktuell nicht, zukünftig keine ahnung. ist mir aber auch egal und wenn, was sollte passieren. meine leistung wird dadurch ja noch nicht mal ansatzweise gemindert. und da sollten führungskräfte oder arbeitskollegen achten und nicht auf irgendwelche dinge die man tut oder macht.
wenn ich nicht immer so ein auslauf model wäre und gefühlt so eine "mädchen"blase hätte wären die windeln auf arbeit auch immer dran und ja ich würde mich dann auch in der Gemeinschaftsumkleide umziehen
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AW: Was bringt ein Outing?
Hallo,
danke für die vielen Beiträge.
In der Vergangenheit habe ich es auch schon ein paar guten Freunden erzählt. An sich lief das auch immer recht gut aber ich kenne auch das Gefühl, dass es sich im Nachhinein nicht wirklich besser angefühlt hat.
Mit ende zwanzig habe ich z.B. meinem Freundeskreis erzählt, dass ich zum Schlafen Windeln trage, wenn ich Alkohol getrunken habe. Das Bettnässen hat damals tatsächlich überraschend angefangen und ich hatte damals auch verschiedene Untersuchungen durchführen lassen, um heraus zu finden was da los ist.
Später habe ich noch ein paar Freunden erzählt, dass ich auch einen Windelfetisch habe.
Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass das alles nur Teilaspekte sind. Z.B. trage ich auch immer Windeln, wenn ich abends am Wochenende unterwegs bin. Und bevor ich das angefangen hatte (mit ca. anfang dreißig), war das immer so, dass ich ständig mit meinen Gedanken bei der Toilette war. Einmal weil ich ständig musste und dann weil ich Pissiors hasse. Daher hatte ich ständig den Toilettenbetrieb im Blick, um möglichst direkt in die Kabine zu können, ohne dumm davor und neben freien Pissiors stehen zu müssen. Wo dann immer wieder Komentare von den anderen Männern auf der Toilette kamen.
Wenn Freunde von mir geraucht haben, war das gut, weil da wusste ich, die gehen erstmal nicht auf die Toilette. Aber wenn ein Wechsel zwischen zwei Lokalen anstand, musste das auch immer genau koordiniert werden. Erst kurz vor dem Losgehen aber nicht mit den Freunden zusammen.
Und seitdem ich Windeln trage, kann ich endlich die Kneipenabende genießen. Mir ist seitdem so eine riesen Last von den Schultern gefallen. Aber trotzdem tue ich mir schwer damit, denen das zu sagen. Stattdessen gehe ich, wie letztes Wochenende, alibimäßig auf die Toilette, weil seit Corona viel weniger in den Kneipen los ist und es plötzlich auffällt, wenn ich den ganzen Abend nicht gehen würde.
Aber die Vorstellung, wenn ich das meinen Freunden erzählen würde, ist auch irgendwie komisch. Ich hätte Angst davor, dass danach die Motivation nicht mehr so groß ist mit mir was zu unternehmen.
Trotzdem sind das alles verschiedene Teilaspekte eines großen Themas, das mich seitdem ich ein Kleinkind war, nicht mehr verlassen hat. Die Entwicklung, weg von den Windeln, hat bei mir, im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen, nie stattgefunden. Windeln sind einfach schon immer ein Teil von mir und werden es auch bleiben. Und deshalb trage ich sie oft und auch in Anwesenheit meiner Freunde.
Hm, das klingt glaube ich ganz gut. Am Ende habe ich mir ein Gespräch mit meinen Freunden am Kneipentisch vorgestellt.^^
Naja, schwieriges Thema bzw. vielschichtiges Thema. Ich glaube es wäre schon schön, wenn ich damit freier umgehen könnte.
Ob man das aber nach einem Outing kann, bleibt bis dahin offen. Aber wie ein paar hier meinten, sollte glaube ich schon darauf geachtet werden, in welcher Situation man das anspricht.
Viele Grüße
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AW: Was bringt ein Outing?
Früher habe ich mich öfter geoutet. Heutzutage gehen mein Partners und ich, wenn es die Covid-19-Situation erlaubt, sowieso recht oft mit Leuten aus der Fetischszene aus, da ist das Gespräch, welche Fetische man hat, ganz normal. Wir haben auch viel Kontakt mit anderen ABDLs, darunter sind auch viele unserer besten Freunde. Ich glaube, wenn man sein Leben fetischoptimiert gestalten will, kann man es sich schon so einrichten, dass man sehr viel mit Gleichgesinnten unternimmt und dadurch auch immer mehr Kontakt hat.
Vor der Clique meines Partners, die im selben Dorf wohnt, wie wir, habe ich nicht vor mich zu outen, ebensowenig vor seiner Herkunftsfamilie.
Liebe Grüße aus Österreich!
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AW: Was bringt ein Outing?
Zitat:
Zitat von
DerKarl
... ich oute mich als Ingo und ich oute mich als fetischist sprechen sprechen wir von zwei verschiedenen Dingen die auch komplett unterschiedlich schwer sind
ja, kann ich voll verstehen.
als Ingo würde ich mich auch nicht outen :D
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AW: Was bringt ein Outing?
Sehr interessantes Thema! Und spannende Einblicke in die verschiedenen Persönlichkeiten. Die Frage "Was bringt ein outing" kann meiner Meinungnach jeder nur für sich ganz allein entscheiden.
Ein selbstbewusster, extrovertierter Mensch wird eine Ausweitung seiner persönlichen Freiheiten und Möglichkeiten erreichen und die eventuellen Folgen irgendwie zufriedenstellend geregelt bekommen. Wer eher unsicher und in sich gekehrt ist dürfte eher jede Menge dauerhaftes Unwohlsein ernten.
Wer sich "outet" macht sich verletzlich und angreifbar. Muss man leider selbt wissen, ob man damit umgehen kann und das, was man erreichen möchte, diesen Preis wert ist...
Nach meiner Erfahrung hilft es enorm, das Thema von anfang an korrekt zu verpacken und in den richtigen Kontext zu setzen. Damit die genannten Vorurteile gar nicht erst gefällt werden. Wichtig ist ja oft nicht, was man sagt sondern WIE man es tut...
Viel Erfolg :)
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AW: Was bringt ein Outing?
ganz korrekt : " sondern WIE man es tut..."
z.b. eine sinngemässe meldung wie :
"ich scheiss mich an und räumts den dreck gefälligst weg, denn das ist ein natürliches service das mir zusteht" wird eher wenig gegenliebe und verständnis finden ...
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AW: Was bringt ein Outing?
Stimmt,
wie man beim Outing den Fetisch verkauft ist auch ein wichtiger Aspekt. Ist man selbst unsicher und man kommt selbst nicht klar mit dem Thema, dann werden auch die entsprechenden Gefühle transportiert, die die Anderen empfangen und annehmen.
Zu dumm, dass ich so schlecht im Verkaufen bin. :D
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AW: Was bringt ein Outing?
wenn es jemandem nicht passt, kannst du verkaufen wie du willst - es wird ihm trotzdem nicht passen.
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AW: Was bringt ein Outing?
Es kommt halt drauf an, wem man es sagt und aus welchem Grund. Wenn im Freundeskreis Fetische normales Gesprächsthema sind, weil der Eine auf Leder steht, der Nächste sich gern fesseln lässt und der Übernächste ein Furry ist, dass ist das mit den Windeln auch nicht weiter besonders. Ein Freund hatte mich sogar mal extra auf eine Windelparty in der Nähe hingewiesen (nicht dass ich das nicht auch so mitbekommen hätte! :D). Unter Arbeitskolleg*innen hingegen würde mir der Bezug fehlen, warum ich das sagen sollte.
Aber die Schere existiert meist nur im Kopf der Betroffenen, die Außenwelt ist da völlig gleichgültig. Die Leute haben andere Probleme. Gibt halt auch so Choleriker*innen, für die schon ein Gendersternchen zu viel Aufregung ist, denen würde ich sowas nicht erzählen, aber wenn man solche zu seinen Freund*innen zählt (welche man sich ja aussuchen kann und nicht per Geburt oder Job zugewiesen bekommen hat), hat man wahrscheinlich eh andere Probleme.
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AW: Was bringt ein Outing?
Was ein Outing bringen würde?
who knows...
Ich stelle mir eher die Frage wem es etwas bringen würde?!
Meinen Freunden wäre es sicherlich egal. Und an unserer Situation untereinander würde sich nichts ändern.
Vlt. kämen neugierige Fragen hinterher...aber alles mit der nötigen Akzeptanz wie man es eben untereinander seit Jahren kennt.
Vertrauen ist ja gegeben.
Allerdings...wem bringt es etwas? Wat sollen Freunde mit dieser Info?!
Das sind extrem persönliche Dinge...deren Inhalt man ja selbst nicht so wirklich zu 100% versteht.
Sexuelle Aspekte, psychische Aspekte...
Wie weit geht man mit seinem Outing? Erzählt man nur das Nötigste?
Wäre allein die Erwähnung der Windel schon ein Outing...oder gehören tiefer gehende Erklärungen noch dazu?
Wäre aber schon spannend, ob ein Outing zu mehr Offenheit führt...und man sich nicht mehr so sehr verstecken muss.
Im Stile der 68er Bewegung..nur mit Windel^^
Von mir aus habe ich ein Outing nicht nötig...weil nicht klar gewinnbringend.
Ich würde es auch nicht darauf ankommen lassen.
Wenn es per Zufall geschieht...weil sichtbar...oder tatsächlich per Zufall mal ein Gespräch darüber entsteht...why not.
Aber von selbst würde ich meinen Mund nicht aufmachen wollen.
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AW: Was bringt ein Outing?
Da stimme ich TeleSantana zu. Bei mir ist es so, dass ich mich höchstens vor Partner*in outen würde, weil es mir da schon wichtig wäre, dass die Person davon weiß. Vor allem wenn dann vielleicht auch eine sexuelle Komponente im Spiel ist. Und wenn man dann mit der Person evtl. mal zusammenziehen möchte, will man sich ja auch nicht immer verstecken müssen.
Aber ansonsten nicht. Es ist schon was sehr persönliches; so persönlich, dass es auch Freund*innen nicht unbedingt wissen müssen. Geht sie ja ehrlich gesagt auch nichts an. Und wie TeleSantana schon sagte: was wollen die mit der Info, bzw. welchen Nutzen hat die Freundschaft von dieser Info?
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AW: Was bringt ein Outing?
Also in einer Beziehung wird man ohne Outing wohl kaum klarkommen.
Man hat ja auch Windeln in der Wohnung und früher oder später wird dann die Partnerin auch was davon sehen...
Mir ist es lieber, wenn dieses Thema im Vorfeld klar ist und es dann keinen Schreck gibt.
Das wäre mir persönlich viel lieber, weil ich die Windeln dann auch nicht so sehr verstecken muss.
Selbst wenn man die aus der Beziehung versucht rauszuhalten wäre es dann kein unbekanntes Thema mehr und somit was "normales".
Eine mögliche Partnerin wäre aber auch die einzige Person, der ich es erzählen würde und dann auch klar so, dass Akzeptanz genügt und es aus der Beziehung selbst rausgehalten werden kann.
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AW: Was bringt ein Outing?
Hallo zusammen,
ich möchte diesen interessanten und hilfreichen Post mal wieder aus der Versenkung holen.
Generell denke ich, man muss differenzieren, wie viele hier schon geschrieben haben. Ich habe mehrere Outings hinter mir, sowohl freiwillige als auch unfreiwillige.
Irgendwann in der Pubertät hat meine Mutter in meinem Zimmer Pampers gefunden, ich muss so 12 oder 13 gewesen sein. Sie war geschockt, hat mich gefragt was das sollte, ich habe geschwiegen und damit war das Thema erledigt und wurde nie wieder angesprochen.
Das erste freiwillige Outing hatte ich bei meiner Schwester. Es war mir ein innerer Drang, mit irgendwem außerhalb der Szene darüber zu sprechen und so habe ich mich mit ihr darüber unterhalten. Das ist sicher auch schon 15 Jahre her, und ihre Reaktion war total locker. Das hat mir damals richtig gut getan, eine Art innerer Ballast ist von mir abgefallen.
Das zweite freiwillige Outing hatte ich bei meiner damaligen Freundin, die später meine Frau wurde, mit 29. Wir waren gerade drei oder vier Wochen zusammen und es fühlte sich für mich falsch an, diesen wichtigen Teil von mir vor ihr zu verbergen. Sie hat es auch sehr locker aufgenommen, hat mich sogar regelmäßig gewickelt und ist auch mal zu einem Wochenendtreffen mitgefahren. Irgendwann war ihr das Thema dann doch nicht mehr so recht, und sie wollte es nicht mehr. Einige Jahre habe ich dann nur noch sehr selten und meist heimlich getragen...
Schlimm wurde es für mich nach unserer Scheidung, da kamen dann gleich zwei unfreiwillige "Outings". Zuerst hat mich eine gute Freundin darauf angesprochen, der hatte sie es wohl schon vor der Trennung erzählt. Die besagte Freundin hat aber wiederum sehr gelassen reagiert, sie findet es überhaupt nicht schlimm. Im Gegenteil,sie hat mich ganz viel darüber gefragt und ich kann mit ihr mittlerweile ganz locker drüber plaudern. Manchmal neckt sie mich zwar etwas, aber das ist für mich absolut ok.
Das zweite unfreiwillige Outing war dann, als mich eine Bekannte aus dem Ort angesprochen hat, die es wohl über drei Ecken erfahren hat. Das war schon heftig, zumal ich nicht wusste, wem die Ex noch etwas erzählt hat. Aber auch diese Freundin hat mich gestärkt und wir können ganz offen reden.
Das letzte, wiederum freiwillige Outing, hatte ich bei einem Psychologen, bei dem ich eigentlich wegen anderer Probleme war. Ich hatte die Hoffnung, endlich der Ursache auf den Grund gehen zu können, warum ich diese Vorliebe habe. Zwar konnte er mir dort nicht weiter helfen, aber auch er hat mich sehr bestärkt, indem er mir glaubhaft versichert hat, dass das nichts schlimmes wäre und er von seinen Klienten ganz andere Sachen gehört hätte.
Zusammenfassend kann ich für mich sagen, dass ich eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht habe, bis auf die Sache mit meiner Ex. Ich habe keine Freunde verloren, im Gegenteil, die Freundschaften haben sich dadurch vertieft und jeder hat zu mir gehalten. Ich würde mich einer neuen Partnerin auf jeden Fall wieder öffnen. Nach meinen Erfahrungen habe ich für mich beschlossen, dass das einfach ein Teil von mir ist und die Frau, die damit nicht zurecht kommt, leider nicht die richtige für mich ist. Jahrelang verbiegen werde ich mich nicht mehr.
Liebe Grüße
Nukki
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AW: Was bringt ein Outing?
Habe gerade diesen interessanten Thread durchgelesen. Spannend zu lesen, wie viele irgendwie mit der Wahrheit über sich selbst ringen. Das meine ich nun in keiner Weise negativ. Ich bin nur gerade erstaunt, weil meine Realität so anders ist.
Ich habe das nie so erlebt. Ich hatte als Kind und Jugendlicher nie die Wahl, ob ich mich "outen" möchte oder nicht.
Ich bin mit dem Bewusstsein aufgewachsen nicht ganz "normal" zu sein. Aber auch mit dem noch stärkeren Bewusstsein, dass dies kein Hindernis darstellt. Während meiner Kindheit wusste gefühlt jeder, dass ich andres bin, weil mein Verhalten damals sehr auffällig war. Es war deshalb auch bekannt, dass ich nachts und manchmal sogar tagsüber Windeln tragen musste. Ich habe im Zeltlager oder im Klassenlager meine Windeln getragen. Meine Windeln war dabei nie ein grosses Geheimnis. Ich kannte es nicht anders. Das war manchmal sehr peinlich. Aber in der Pubertät und als junger Erwachsener wurde ich von meinen Kameraden oft dafür bewundert, wie gut ich mit meiner Behinderung zurecht kam. Ab einem Alter von etwa 12/13 Jahre spielten die Windeln für die anderen plötzlich keine grosse Rolle mehr und ich wurde selbständiger. Die Kameraden behandelten mich immer mehr mit viel Respekt und halfen mir sogar manchmal. Ich lernte damals Schritt für Schritt, mich zu integrieren. In dieser Zeit entstanden mehrere gute Freundschaften mit Mitschülern, die bis heute halten. Freundschaften mit Menschen, die meine Eigenheiten akzeptieren. Windeln spielen für sie keine Rolle, weil sie mich als Person mögen.
Auch wenn meine Inkontinenzprobleme heute grösstenteils Teil der Vergangenheit angehören, mache ich trotzdem kein grosses Mysterium daraus, dass heute Nachtwindeln tage, weil ich mich nachts fixiere. Klar gehe ich nicht damit hausieren und erzähle es ungefragt. Aber wenn das Gespräch darauf fällt, weiche ich nicht aus. Meine Freunde, meine Familie und sogar mehrere meiner Kunden wissen deshalb von meinen Windeln und bisher habe ich deshalb keine Freunde oder Kunden verloren.
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AW: Was bringt ein Outing?
Zitat:
Zitat von
nukki
Ich würde mich einer neuen Partnerin auf jeden Fall wieder öffnen. Nach meinen Erfahrungen habe ich für mich beschlossen, dass das einfach ein Teil von mir ist und die Frau, die damit nicht zurecht kommt, leider nicht die richtige für mich ist. Jahrelang verbiegen werde ich mich nicht mehr.
Guter Punkt!
Ist bei mir genauso.
Wenn ich eine kennenlernen sollte wäre das obligatorisch.
Vorbereitung und der richtige Moment ist natürlich wichtig aber mir geht es da genauso.
Wie kann ich mit jemandem zusammen leben, ohne darüber zu erzählen. Die Windeln lassen sich nicht in Luft auflösen.
Es sind Gegenstände die da sind...und lieber bereite ich mir vor und erkläre es, als dass meine Partnerin das finden würde und dann irgendwann geschockt wäre :D
Ich glaube wichtig ist auch immer wie man es verkauft. Ich trage ja nur 1-2 mal die Woche für kurze Zeit und würde auch klar machen, dass Sie damit nichts zu tun haben muss und ich das für mich alleine ausleben kann.
Vor allem, dass ich auch im Liebesleben ohne Windeln auskommen kann und ich denke dass dann auch eine gewisse Tolleranz da wäre. Wenn man es natürlich so verkauft, dass es ein Teil ist und man das immer ausleben will und muss,
dann könnte der Partner bzw. Partnerin schnell das Gefühl bekommen, dass es auch im Bett nicht ohne geht :D Ich denke davor hätten die dann oft auch Sorge.
Also da muss man sich genau überlegen wie man es erzählt und möglichst natürlich schonend.
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AW: Was bringt ein Outing?
Die meisten, die ich persönlich kenne, sind recht zugeknöpft. Daher behalte ich es für mich und mache Bekanntschaften vorsichtig hier. :baby120:
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AW: Was bringt ein Outing?
Ich habe nur positive Erfahrungen mit dem outing.
Ich bin echt überrascht, dass so viele negative Erfahrungen gemacht haben.
Ich muss allerdings sagen, dass ich mit Mitte 20 angefangen habe mich zu outen und zwar bei Freunden, die keinen direkten Kontakt zu meinem restlichen Umfeld hatten und nicht im selben Ort wohnen... damals gab es noch kein Facebook etc. Es wäre also einigermaßen Aufwand gewesen, mich in peinliche Situation zu bringen...
Meiner (inzwischen) Ehefrau habe ich es beim ersten date gesagt... am anfang hat es sie gar nicht gestört... seit wir kinder haben ist es aber bei ihr leider ein stück ins negative gerutscht... lange geschichte... sie akzeptiert es aber.
Es wissen aber trotzdem immer noch relativ wenig Leute bescheid... es.offen auszuleben strebe ich nicht an. Aber erfüllt sich gut an, dass es der engere Freundeskreis weiß...
Grüße Volker
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AW: Was bringt ein Outing?
Ich habe mich jetzt endlich gegenüber meiner engeren Familie geoutet das ich gern Windeln Trage und Fixierungen mag.
Die Reaktionen waren neutral bis sehr positiv.
Und ich fühle mich jetzt auch sehr erleichtert und bin froh diesen Schritt gemacht zu haben.
Nebenbei hab ich erfahren das in meiner Verwandschaft auf der eine oder andere Fetisch ein Rolle spielt.
Aber denoch werde ich weiterhin sehr genau abwägen wer von meinen Leidenschaften erfährt und wer nicht. Aber der erste Schritt ist gemacht.
Grüße
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AW: Was bringt ein Outing?
Meine liebe Nachbarin hat mich heute zum Outing ,,gezwungen '' Ihr ist heute aufgefallen,das ich Windeln umhabe. Sie hat durch Ihren verstorbenen Mann ein Auge dafür. Nicht ganz so dramatisch,sie kennt mich schon,seit ich lebe .Hab ihr alles erklärt und es täte ihr sehr leid. Mhhhhh
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AW: Was bringt ein Outing?
Zitat:
Zitat von
Charly
Meine liebe Nachbarin hat mich heute zum Outing ,,gezwungen '' Ihr ist heute aufgefallen,das ich Windeln umhabe. Sie hat durch Ihren verstorbenen Mann ein Auge dafür. Nicht ganz so dramatisch,sie kennt mich schon,seit ich lebe .Hab ihr alles erklärt und es täte ihr sehr leid. Mhhhhh
Dann kannst du jetzt auch im Sommer bis auf die Windel und T-shirt begleitet Fensterputzen. Ist jetzt eh egal. :D . Aber solche Diskussionen möchte man im ernst eigentlich vermeiden.