DL -> Inkontinent

Hi Forum,
mich würde mal interessieren, wer noch in meiner Lage ist und wie es dann war als es passiert und gefestigt war.
Ich rede davon vom DL mit positiver Bestärkung und Langzeitgenuss zu Inkontinenz gewechselt ist.

Vor allem wie das im näheren Umfeld ankommt. Man muss es ja nicht erzählen aber es könnte ja ggf. Momente geben.
Ich stehe immer wieder vor der Herausforderung bei Freunden zu übernachten. Da habe ich früher einfach auf der Couch geschlafen. Das geht jetzt nicht mehr so einfach.

freue mich auf antworten :-)

Wieso soll das jetzt eine Herausforderung sein, du musst halt zu deiner Inkontinenz stehen, außer deine Freund kennen dich nur als DL. Aber auch dann kannst du Inkontinent geworden sein und jetzt die Windeln tragen müssen. Du musst halt nur entsprechende Wechselsachen wie Ersatzwindeln dabei haben. Freunde die dich nur als DL kennen, denen musst es halt erklären. Die anderen die dich nur ohne Windeln kennen, da bis halt Inkontinent geworden, Gründe gibt es genug und brauchst halt jetzt Windeln. Aber Verstecken bringt gar nichts, sie werden es früher oder später eh raus finden.

Das Problem ist, dass viele DLs ihre Windelleidenschaft unter Verschluss gehalten haben, also nie etwas darüber anderen Menschen mitgeteilt haben. Zumindest habe ich es so gemacht, weil ich als Kind bereits begriffen hatte, dass die Thematik am besten total geheimgehalten werden sollte. Dieses sich selbst auferlegte Redeverbot ist nach vielen Jahren nicht so leicht zu durchbrechen. Es ist inzwischen bei mir wie fest zementiert im Gehirn geworden.

Als ich mal nach über 35 Jahren absoluten Schweigen dazu, mir vorgenommen hatte, das Thema DL bei einem Psychiater anzusprechen, war das Verbot so stark, dass ich kurzzeitig ohnmächtig geworden bin.

Auch wenn ich es inzwischen gewohnt bin, hier im Forum ganz offen über meine Windelleidenschaft zu sprechen, gelingt es mir dennoch nicht, das in meinem Freundeskreis zu so machen.

Wegen eines neurologischen Problems befinde ich mich inzwischen im Übergang zur Inkontinenz und selbst das fällt es mir schwer, das Thema Windeln anzusprechen.

Eigentlich sollte ich bei meinem Urologen schon längst einen Termin für ein Gespräch ausgemacht haben, aber selbst das schiebe ich wieder vor mir her, weil ich Angst vor diesem Gespräch habe. Das liegt natürlich auch daran, dass ich von den anderen Ärzten bisher keine klaren Aussagen bekomme und derzeit sind sie sowieso alle im Urlaub. Außerdem wurde mir schon häufiger von Ärzten und Therapeuten vorgeworfen, dass ich übertreibe, mich anstelle und eigentlich "krank sein will".

Ich weiß, dass viele Menschen mit Autismus mehr oder weniger viele Probleme mit der Kontinenz haben. Aber in dem Autismusforum, in dem ich lese, ist das nie ein Thema und auch in einer Selbsthilfegruppe wird es nie angesprochen und in einschlägigen Büchern wird es, wenn überhaupt, nur in wenigen Zeilen abgehandelt.

Diese "Sprachbarriere" ist also sehr weit verbreitet und nicht so einfach zu durchbrechen. Viele Menschen glauben immer noch, wer älter als 2 Jahre ist und in Windeln einmacht, strengt sich nicht genug an. Das würde ich nicht mal für DLs so unterschreiben.

Viele Grüße
Runhild

Wie Runhild sagt. Bei mir ist keinem bekannt das ich DL war.
Natürlich könnte ich es mit meiner Wirbelsäule erklären die eh schon sehr viel Probleme macht obwohl ich kein Übergewicht habe und gesund lebe.

Ich freue mich auf weitere Hilfreiche Beiträge :-)

Interessant, hatte mit 22 Jahren zwei Bandscheiben Vorfälle und seit dem hatte ich vereinzelt Probleme mit dem tröpfeln mittlerweile nach 6 Jahren ist es ein wenig schlimmer geworden und bei der Auswahl der Produkte und dem testen kam auf einmal ein DL zum Vorschein, schwierig das zu erklären vorallem meiner Frau.
Aber mittlerweile ist es eben so, i h bon happy mit Windeln und sie bereichern mein Leben.
Freunde wissen von meiner Inko aber das DL bleibt im der Ehe und verlässt es auch nicht :)

Hi Megna, das ist meiner Meinung nach eine gute sinnvolle Strategie.
DL versteht ohnehin keiner.
Aber wenn man Inko ist gehts wieder. Mit viel Verständnis usw.

Eben habe gelernt rdas einfach zu sagen wers versteht verstehts wer nicht dann eben nicht ist mir ziemlich egal.
Mir fehlt nichts außer das ich hier und da mal ne nasse Windel um hab, na und? Ist doch ok und lieber so als andere Krankheiten. Es gibt genügend Menschen die uns neidisch sind das wir Inkos nur Pipi verlieren.... andere haben gaaaaanz andere Probleme.
Aber DL wird nichts erzählt :) kleine Ehegeheimnisse machen die Ehe interessant und sind völlig normal.

Solange Windeln in der Gesellschaft immer noch negativ behaftet sind, werden die meisten von uns kaum mit Freunden darüber reden, dass sie Windeln tragen. Die Jeni gen, die inkontinent sind haben zumindest einen nachvollziehbaren Grund das Tragen von Windeln zu erklären. Aber wie erklärst du einem Freund oder den Angehörigen in der Familie, dass du gerne Windeln trägst?
Wir in diesem Forum wissen natürlich die vielen Vorteile, die das Tragen von Windeln hat zu schätzen. Aber Außenstehende tun dies nicht.

Natürlich kannst du deinen Freunden oder Angehörigen immer sagen, das du inkontinent bist. Aber dann kommen auch vielleicht die Fragen, ob du schon beim Arzt damit gewesen bist und ob man da nichts machen kann.

Und selbst jemand, der eine leichte Reizblase hat und es manchmal etwas nachtröpfelt, wird es lange vor sich herschieben, seinem Hausarzt davon zu erzählen. Denn dann wird der Hausarzt dich zum Urologen schicken. Und der wird dann anfangen zu forschen, woran es liegen könnte. Und dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn das ist sein Job.

Und um dies alles zu vermeiden, reden die wenigsten darüber und kaufen sich lieber im Internet ihre Windeln und tragen diese "Geheim".

Zitat:

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Zitat von Jens3jw

Hi Forum,
mich würde mal interessieren, wer noch in meiner Lage ist und wie es dann war als es passiert und gefestigt war.
Ich rede davon vom DL mit positiver Bestärkung und Langzeitgenuss zu Inkontinenz gewechselt ist.

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Dazu kann ich noch nicht viel sagen, da ich mich erst auf der Reise dorthin befinde. Ich trage konsequent 24/7 und bemerke langsam, dass ich nicht mehr so lange einbehalten kann.

Zitat:

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Zitat von Jens3jw

Vor allem wie das im näheren Umfeld ankommt. Man muss es ja nicht erzählen aber es könnte ja ggf. Momente geben.
Ich stehe immer wieder vor der Herausforderung bei Freunden zu übernachten. Da habe ich früher einfach auf der Couch geschlafen. Das geht jetzt nicht mehr so einfach.

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Meine spontane Antwort: Vielleicht hast du die falschen Freunde.
Das ist vielleicht zu hart formuliert, aber es entspricht meiner Meinung.

Ich habe mich vor über 2 Jahren geoutet und im Nachhinein gesehen nur positive Erfahrungen gemacht. Zuerst gabs bei manchen meiner Freunde und Verwandten etwas Verwirrung. Aber das Erklären und darüber sprechen, hatte geholfen. Heute ist es für alle ganz normal, dass ich eben meine Windeln brauche. Kein grosses Ding mehr.

Nicht alle kennen die tieferen Gründe für meine Windeln, nicht wenige denken, dass ich unfreiwillig Windeln tragen muss. Aber wenn einer konkret fragt, sage ich es ganz ehrlich. Was andere darüber denken ist mir mittlerweile egal. Wer es nicht verstehen will, wird wohl sowieso nie mein bester Freund werden. Die wirklich guten Freunde haben alle kein Problem damit. Die die sich von uns abgewandt haben, waren sowieso keine echten Freunde.

Zitat:

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Zitat von Jens3jw

freue mich auf antworten :-)

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Ich hoffe meine Antwort war nicht zu krass und zu ehrlich. Falls doch, bitte ich um Entschuldigung.

Bin ich absolut deiner Meinung, dennoch immer schwierig jeden möchte ich es nicht sagen aber den wichtigsten und besten Freunden kann man es eben sagen und es birgt einiges an Erleichterung!

Zitat:

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Zitat von Runhild

Das Problem ist, dass viele DLs ihre Windelleidenschaft unter Verschluss gehalten haben, also nie etwas darüber anderen Menschen mitgeteilt haben. Zumindest habe ich es so gemacht, weil ich als Kind bereits begriffen hatte, dass die Thematik am besten total geheimgehalten werden sollte. Dieses sich selbst auferlegte Redeverbot ist nach vielen Jahren nicht so leicht zu durchbrechen. Es ist inzwischen bei mir wie fest zementiert im Gehirn geworden.
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Diese "Sprachbarriere" ist also sehr weit verbreitet und nicht so einfach zu durchbrechen. Viele Menschen glauben immer noch, wer älter als 2 Jahre ist und in Windeln einmacht, strengt sich nicht genug an. Das würde ich nicht mal für DLs so unterschreiben.

Viele Grüße
Runhild

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Ich denke damit bringst du es absolut treffend auf den Pjnkt. So seh ich das auch.

Hallo,
ich habe im Freundeskreis nie gesagt, dass ich DL bin. Bei mir steht IKM im Bad und wenn die Sprache darauf kommt, dann sage ich "ich laufe Nachts aus". Und das zunehmend öfter.

Zitat:

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Zitat von Runhild

Ich weiß, dass viele Menschen mit Autismus mehr oder weniger viele Probleme mit der Kontinenz haben. Aber in dem Autismusforum, in dem ich lese, ist das nie ein Thema und auch in einer Selbsthilfegruppe wird es nie angesprochen und in einschlägigen Büchern wird es, wenn überhaupt, nur in wenigen Zeilen abgehandelt.

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Wahrscheinlich weil da alle das so wie du als starkes Tabu sehen.
Andersherum ist es deutlich einfacher mit AB/DLs über Neurodiversiät und Autismus oder ADHS zu reden.

Wenn man sich so beim Stammtisch im Quälgeist umschaut, ist da definitiv eine große Schnittmenge zwischen AB/DLs und neurodivergenten Personen vorhanden.

Also vermutlich bist du auch in deinen beiden Gruppen nicht der einzige der mit Windeln zutun hat, es hat sich nur noch keiner getraut den ersten Schritt zu machen und über das Thema zu sprechen.

Zitat:

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Zitat von Windelfreund_s46

Solange Windeln in der Gesellschaft immer noch negativ behaftet sind, werden die meisten von uns kaum mit Freunden darüber reden, dass sie Windeln tragen.

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Oder man sucht sich seine Freunde halt auf einer der vielen Windelstammtische/partys, die es mittlerweile gibt. ;)

Zitat:

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Zitat von Jens3jw

Ich stehe immer wieder vor der Herausforderung bei Freunden zu übernachten. Da habe ich früher einfach auf der Couch geschlafen. Das geht jetzt nicht mehr so einfach.

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Die DL-Freunde haben dann bei einer spontanen Übernachtung notfalls auch eine Windel da, die man nachts tragen kann. :)

Zitat:

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Zitat von DiaperDino

Die DL-Freunde haben dann bei einer spontanen Übernachtung notfalls auch eine Windel da, die man nachts tragen kann. :)

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Ich kann sogar eine Auswahl anbieten.

Tja, die Erziehung spielt auf jeden Fall ne große Rolle!
Das mit dem zum Arzt gehen, ist schon ne große Herausforderung. Wir haben einfach ein tief eingebrägtes Leitbild.
Gerade die Windel ist so ein Erzeihungs- Beispiel wo die "normale" Gesellschaft keinerlei Varianten kennt. Kein Kind darf seine Windel mögen, Windeln sind BÄ!
INKO, das ist? Das wird tod- geschwiegen => Die Gesellschaft kann damit nicht umgehen.

Und dann kommen wir, Windel als erwachsene Person zu mögen, das kann nicht "normal" sein! => Und wiedermal hat da die Gesellschaft Etwas gefunden, so ein Fehler kann und muss verurteilt werden!

Allerdings kommt bei jedem irgendwann das Alter, wo er/sie/* pflegebedürftig wird und Windeln wieder notwendig werden.

Ja, aber für die pflegebedürftige Person ist das immer wieder ein Drama. Ich habe das zur Genüge erst mit meinem Vater und dann mit meiner Mutter erlebt. Für die pflegenden Angehörigen ist eine Windel oft eine Erleichterung ihrer Arbeit, aber für die betroffene Person ist das eine Katastrophe. Da müssen die Vorlagen bereits gewechselt werden, wenn da nur ein paar Tropfen reingelaufen sind, was die Arbeit sehr erschwert.

Viele Grüße
Runhild

@Runhild, ja denke selbst für uns als Liebhaber ist das ein gewaltiger Schritt. Vor allem wenn dann Jemand der/ die dich pflegen muss den Windelwechsel vor nimmt. Da ist die Scham dann verständlich. Wir neigen hier oft dazu Es falsch zu verstehen, Unselbständigkeit und die Abhängikeit ist glaube ich dann die größte Strafe.
Aber trotzdem ist es besser, es gibt Jemand der Dich pflegt, und bei persönlicher, familiärer Umgebung fällt es dann auf jeden Fall einfacher!
Danke an ALLE die diese Arbeit und auch Dienstleistung machen. Und großes Lob an Dich!

Da stimme ich @ono uneingeschränkt zu ... ich gehe mit meiner Inko ja nun wirklich recht locker und offen um und bin da alles andere als verklemmt oder schüchtern.

ABER: Als ich vor einigen Jahren für eine Schulter-Op im Krankenhaus war, hatte ich - mit nur einem funktionierenden Arm - definitiv keine Chance, die Windel selbst zu wechseln.
Damals wie heute bin ich uneingeschränkt aktiv, stehe mitten im Berufsleben und lebe natürlich zu 100% selbstbestimmt - in dem Fall aber der Pflege mitteilen zu müssen, dass meine Windel nass ist und ich dann "gewickelt" werde, ist schon eine Hausnummer und alles andere als vergnügungssteuerpflichtig!

Wenn das nach dem Krankenhaus zuhause dann meine Frau übernommen hat, war das ja noch irgendwie ok ... aber selbst das mag ich nicht sonderlich, weil ich selbst im vertrauten Umfeld einfach in einer Abhängigkeit stehe - und das ist ein Punkt, den ich überhaupt nicht haben kann.

Habe auch als DL begonnen und bin mittlerweile inko. Meine Frau weiß es sonst noch niemand. Wurde allerdings noch nie angesprochen obwohl ich damit offen umgehe. Denke der eine oder die andere haben den manchmal dicken Po bemerkt. Ja solange Windel/Windelhose grundsätzlich in der Gesellschaft für alte oder demente Menschen gelten, wird’s nicht so leicht mit der Akzeptanz. Wie gesagt ich stehe dazu - Jahrgang 59.