Windelwechsel als Rollstuhlfahrer

Hallo an Alle!

Teils wäre dieses Post auch in der Vorstellungsrunde passend, doch möchte ich auch schon eine konkrete Frage loswerden.

Ich bin seit meiner frühen Jugend, obwohl ich den Begriff erst viel später kennenlernte ein DL. Für mich hat das Tragen von Windeln immer schon eine gewisse Faszination ausgeübt und hatte in der Vergangenheit durchaus auch die Möglichkeit nach Operationen über Wochen hinweg 24/7 Windeln zu tragen. Dies auch mit der Duldung meiner Partnerin, die allerdings nichts von meiner Windelleidenschaft weiß.

Durch eine (durchaus in gewisser Weise tragikomische) Wendung des Schicksals bin ich seit einigen Jahren Rollstuhlbenutzer und Harn- und teilweise Stuhlinkontinent. Zur Zeit trage ich Kondomurinale. Den Stuhl habe ich mit Diät und teilweise Irrigation soweit im Griff. Nun ist es so, dass ich sehr viel Wert auf meine Unabhängigkeit von Fremdhilfe lege - ich habe ja auch sehr viel Zeit und Energie im Zuge meiner Reha für die erlangte Unabhängigkeit investieren müssen. Dies bedeutet, dass bei mir zur Beherrschung meiner Harninkontinenz insbes. zur Erlangung der Selbständigkeit sehr schnell klar war, dass ich mit Kondomurinalen leichter zurecht komme als mit Windeln. Deshalb habe ich im weiteren Verlauf meiner Rehabilitation auch nie gelernt, wie man als Rollstuhlfahrer, der nicht stehen kann, selbständig, Windeln wechseln kann.
Dies wird allerdings dann zu einem großen Problem, wenn ich meinen Stuhl nicht im Griff habe (zu dünn, Blähungen, noch schlimmer Durchfallserkrankung!). Dann benötige ich doch Windeln, die mir dann angelegt werden müssen. Im Gegensatz wohl zu vielen anderen hier ist es für mich überhaupt nicht erstrebenswert von Anderen, auch von meiner Partnerin gewickelt zu werden.

Meine Frage in die Forumsrunde an Fachkundige oder auch Leidensgenossen: Wie kann sich ein Rollstuhlfahrer ohne Fremdhilfe - vorzugsweise auch in der freien Wildbahn, also ohne sich hinlegen zu können - die Windeln wechseln, ohne dass die Aktion insbes. bei Stuhl in der Windel in eine Sauerei ausartet.

Für jeden konstruktiven Vorschlag bin ich sehr dankbar, da ich in meiner unmittelbaren Umgebung niemanden habe, den ich fragen könnte und bei mir in absehbarer Zeit keine neuerliche Reha ansteht! Dann könnte ich Windeln auch wieder gelegentlich aus Leidenschaft tragen.


Schöne Grüße,

Hugo

willkommen und viel spass in der wbc

zu deiner frage:

alleine, liegend, machbar

alleine, sitzend, ohne hilfsmittel wie zb lifter... illusorisch
du kannst wohl kaum mit einer hand den koerper heben und mit der andren windeln wechseln

beides in der freien natur... wohl eher nicht

auf nem gut ausgestatteten rolliklo gibts auch ne liege und teils sogar lifter
aufm durchnitts-rolliklo... gehts wohl nur mit hilfe

Das ist mal eine schnelle Antwort!

In der Vergangenheit habe ich einmal in einer theoretischen Abhandlung gelesen, dass man von einer benutzten Windel auf eine zuvor schon auf einer Toilette (mit Deckel drauf) oder einer anderen Sitzgelegenheit vorbereitete frische Windel hinüber transferieren kann, die Windel dann anlegt und nach der Versorgung der benutzten Windel wieder in den Rollstuhl zurück transferiert. Ich habe auch gelesen, dass man insbes. mit den "Wings"- Windeln einen Wechsel sitzend über einer Toilette durchführen können sollte.

Ich habe noch keine Tena Flex oder Ähnliches zum Probieren gehabt, also kann ich über Letzteres nichts sagen, ich stelle mir dies auch aufgrund meiner Körperfülle (ca. 115 kg) nicht gerade einfach vor die vorne aufgerollte Windel über die Klomuschel nach hinten hinauszuziehen (ohne dabei auch von der Toilette zu fallen!). Das mit der Transfermethode klappte nie wirklich "sauber". Ich denke mit Stuhl in der Windel würde es in einer hygienischen Katastrophe münden.

Ich bin wirklich neugierig, ob hier im Forum wirklich jemand ist, der mit dieser Situation Erfahrungen hat.

Huhu hugo5,

auch von mir nen herzliches Hallo.

Tjo, wie Wolfi schon schrieb, im Liegen mag das noch machbar sein. Im Sitzen sicher net.

Vielleicht melden sich ja mal die Rollifahrer hier aus der WBC zu Wort.
Fulda, Rollbraten, huhu!!!
Babywerni könnte dazu sicher auch was sagen.

Zu Deiner theoretischen Abhandlung:
Naja, Du sitzt mit voller Windel im Rolli. Machst Dir das Teil auf, sitzt aber weiter im Rolli. Keine Möglichkeit, Dich sauber zu machen. Somit wuchtest Du Dich im besten Fall aus dem Rolli (und aus der vollen Windel,die Du irgendwie auf der Sitzfläche des Rollis festgetackert hast) auf ne zweite Sitzgelegenheit, auf der die frische Windel liegt. Die dann auch schon wieder dreckig ist, weil Du ja keine Chance hast, Dir das Zeugs vom Allerwertesten zu putzen.....

Somit in meinen Augen wirklich ne theoretische Sache......

Hallo Hugo,
ich habe krankheitsbedingt seit 1997 mit dem Rollstuhl und Blasenproblemen zu tun
Aber jeder Rollifahrer ist anders ;)
Ich komme z.B. mit Kondomurinalen nicht klar, da sie immer beim Lospullern teilweise abrutschen sobald nur ein leichter Knick im Ableitungsschlauch ist
Schnell ist dann die Hose nass
Ausserdem nervt mich der Beinbeutel, den man wegen der geringen Füllmenge häufig leeren muss und der bei jeder Bewegung rumschlackert
Deshalb verwende ich lieber Einwegkatheter (Conveen SpeediCath und Hollister VaproPlus) um die Blase vollständig leer zu bekommen bevor ich raus fahre
Darmprobleme sind ja bei Rollstuhlfahrern bekannt
Einerseits führt die Erkrankung dazu, andererseits sorgen verschiedene Medikamente für Durchfall
Deshalb bin ich auch vorwiegend getoasted
Zuhause ist das kein Problem, aber unterwegs bei Durchfall muss ich halt vorbeugen, indem ich vorher mittels Einlauf probiere den Enddarm leer zu bekommen

Der Windelwechsel alleine und ohne Hilfe unterwegs im Rolli ist ganz einfach:
Eine Tasche mit Ersatzwindeln, Pflegetüchern, Pflegelotion usw. sollte jeder Rollifahrer dabei haben
Du suchst dir eine barrierefreie Toilette (wenn sie denn mal sauber ist :p ) und stellst dich mit dem Rolli davor
Dann machst du deine Hose auf, ziehst dich an den Stütz-/Klappgriffen der Toilette hoch und ziehst dir die Hose runter
Setzt dich dann wieder in den Rolli zurück, so dass du nur noch die Windel um`s Hinterteil hast
Dann legst du eine frische Windel genau so auf die Toilette, dass die Klebestreifen hinten sind und die Mitte der schmalsten Stelle vom Saugvlies genau am vorderen Toilettenrand anliegt
Machst dann deine bisherige Windel an den Klebestreifen auf, ziehst dich an den Haltegriffen hoch und setzt dich mit nacktem Hintern auf die Toilette um
Jetzt müsste die frische Windel einigermassen positionsgenau liegen, so dass du sie schnell anlegen und zukleben kannst
Wenn nicht, kannst du dich mit Hilfe der Haltegriffe noch in die richtige Position bringen
Die bisherige Windel im Rolli kannst du dann entsorgen, dir wieder die Hose hochziehen und dich dann wieder in den Rolli umsetzen

Bei Stuhlgang unterwegs kann es leider schnell kritisch werden, kommt aber auch auf die Konsistenz an
Sollte es nur wenig sein, lohnt sich der Windelwechsel schon, obwohl du dich dann wohl unterwegs nicht vollständig sauber machen kannst
Ist halt Ermessenssache, bei größeren Mengen breche ich lieber alle Vorhaben ab und fahre zum Saubermachen direkt nach Hause
@Wolfgang - alleine, liegend, machbar: Die Turnübung kannst du mir gerne mal auf einer WF zeigen ;)
Liegen und Lifter auf Behindertentoiletten habe ich bisher nur in Krankenhäusern und Pflegeheimen gesehen
.

LG FuldaTiger

- - - Aktualisiert - - -

Zitat:

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Zitat von Abri-fan

ich nahm immer an rollstuhlfahrer hätten die option auf einen stoma.

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Also soll jeder Rollstuhlfahrer deiner Meinung nach einen künstlichen Darmausgang bekommen?

Hallo FuldaTiger!

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Wenn ich dich richtig verstehe, dann wendest du die "auf die frische Windel transferieren"-Technik mit Erfolg an. Wie machst du dich denn bei so einer Aktion sauber? Wie wendest du die Pflegetücher u. -lotion an? Machst du dich auf der sauberen Seite sauber? (Klingt jetzt irgendwie eigenartig.) Nur zum richtigen Verständnis: Machst du deinen Transfer über 180°? Ich schaffe das nicht. Mir sind dann meine Beine im Weg. Üblicherweise transferiere ich 90° oder nur wenig höher.
Bezüglich Stuhl in der Windel muss ich noch eine Frage loswerden: Wenn der Stuhlabgang groß ist, und du deine Vorhaben abbrichst, wie du es formuliert hast, kannst du dich dann alleine saubermachen oder benötigst du dann Hilfe? Ich war selber noch nie (Gott sei Dank!) in der Situation, dass ich wegen eines großen auswärtigen Malheurs heim musste und mich dann selber saubermachen sollte. Ich stelle es mir nur recht schwierig vor (- direkt rein in die Dusche, verdreckte Windel am Duschrollstuhl ausziehen, usw.). Bislang war ich bei großen Stuhlproblemen, die ich mit meinen üblichen Methoden nicht in den Griff bekommen habe, insbes. auch wegen der fehlenden Technik und Erfahrung und teils auch wegen meiner nicht ganz optimalen körperlichen Verfassung zu diesen Zeiten, auf fremde Hilfe angewiesen, die mir aber sehr unangenehm war.

Kondomurinale sind für mich übrigens deutlich besser, als der ISK. Ich habe bislang zum Glück keine gröberen Restharnmengen, daher habe ich durchgesetzt, dass ich mich nicht katheterisieren muss, obwohl in der Reha mir dies schon angetragen wurde. Ich habe es auch eine Zeit lang gemacht, aber die Ruhigstellung der Blase habe ich bezüglich der Medikamentennebenwirkungen nicht gut vertragen und leider habe ich zwar kein nennenswertes "normales" Empfinden im unteren Stockwerk, dafür aber heftige Missempfindungen, wodurch sich auch der beste Einmalkatheter wie ein Dornbusch in der Harnröhre anfühlt. Dies mehrmals am Tag will ich so lange wie möglich vermeiden. Ich verwende übrigens die Produkte von Manfred Sauer und bin durchwegs zufrieden.

Ich selber habe im Liegen seit meiner Lähmung nie alleine die Windeln gewechselt. Ich stelle mir dies auch eher schwer mit gelähmten Beinen vor. Als Fußgänger habe ich meine Windeln immer im Stehen an die Wand gelehnt gewechselt. Das war super einfach und bequem....

Schöne Grüße,

Hugo

Fulda, lass Abri einfach. Er nahm auch schon an, dass ALLE Rollifahrer katheterisieren müssen.
Von daher passt es doch auch, dass er annimmt, dass nen fettes Loch in der Bauchdecke von außen bis rein in den Enddarm ja hundertmal besser is, als die Ausscheidung auf normalem Wege, auch wenn man nachhelfen muss......

Hallo Hugo,
leider kenne ich deine körperlichen Möglichkeiten nicht
Querschnitte lassen sich halt schlecht vergleichen
Bei mir ist es so, dass ich kaum noch laufen kann, aber im Transfer noch ganz fit bin
Habe das Problem, dass sich bei mir im Stehen die Füsse sofort quer stellen und im Fussgelenk umknicken
Laufen und Treppen steigen wird dann unmöglich
Auch gefühlsmässig ist noch alles bis ab Mitte Oberschenkel abwärts vorhanden
Bin anderthalb Jahre nach Beginn der Krankheit geschieden worden und werde wohl auch aufgrund des abschreckenden Handicaps Single bleiben
Deshalb muss ich etwaige Hilfeleistungen selbst bezahlen und versuche alles so lange es geht selbst zu erledigen

Zur Transfertechnik:
Ich kann mich noch mit Festhalten um 180° umsetzen, obwohl das mit fortschreitender Krankheit auch weniger wird
Wenn du das nicht schaffst, probiers deinen Rolli neben die (Behinderten-)Toilette zu stellen, so dass du nur den kleinen 90° Winkel mit Festhalten an den Haltegriffen zum Umsetzen brauchst
Mit etwas Übung müsste das zu schaffen sein
Wichtig ist, dass du dich dann mit den Händen dabei immer standsicher festhalten kannst
Zum Saubermachen halte ich mich im Stehen immer mit einer Hand fest oder beuge mich so übers Klappgitter, dass ich mit der anderen Hand an die Feuchttücher ran komme
Bitte beachten: Feuchttücher zersetzen sich nicht in Wasser und gehören deshalb nicht in die Toilette!!

Thema Stuhlgang:
Wenn das Problem nur klein ist, versuche ich mich unterwegs selber so gut es geht sauber zu machen
Selbst wenn das nicht 100%ig klappt, schafft man es so unterwegs wenigstens nicht auffällig zu müffeln
Wie gesagt, ich bereite mich auch bei Durchfall auf dieses Problem vor
Wenn das Problem groß ist, fahre ich lieber nach Hause
Habe dort ein barrierefreies Bad mit ebenerdiger Dusche und einen Duschrolli und umgehe so komische Blicke anderer

Thema Blase:
Ich habe es Dank schlaffer Blasenlähmung mit Restharn zu tun
Dadurch hatte ich ganz zu Anfang über anderthalb Jahre so allerheftigste Probleme mit Entzündungen, bis ich in einer Klinik unter Aufsicht richtig Katheter legen gelernt habe
Kanns jetzt im Schlaf, im Dunkeln und habe kaum Probleme mit Entzündungen ;)
Meine Blase läuft tagsüber bei 700 ml über und bei dieser plötzlichen Menge kriegt nicht nur jedes Urinalkondom Spaß :p
Nebenher, die Kondome von Sauer sind wirklich die Besten, Sauer war ja selbst Rollstuhlfahrer und hat sie entwickelt
Komischerweise ist für Ärzte bei Blasenproblemen dann vielerorts die komplette medikamentöse Ruhigstellung der Blase die ultima Ratio
Mich bringen diese Medikamente jedoch total aus dem Rhytmus und ich habe mich nicht zum ersten Mal mit Ärzten angelegt weil ich die Einnahme verweigere
Never change a running system!

Wechseln im Liegen:
Manche Leute stellen sich das so einfach vor, aber wie soll man das alleine vom Rollstuhl aus schaffen?
Ok, zuerst vom Rolli auf die Liege bzw. Bett umsetzen
Dann Schuhe ausziehen, damit die Liege bzw. das Bett nicht versaut wird
Dann eine Vorlage aufs Bett/Liege legen mit einer Windel drauf
Dann versuchen sich hinzulegen und die Hose runter zu bekommen
...
Wäre mal ein Youtube-Video wert :p

Wenn du magst, können wir gerne privat in Kontakt bleiben und telen
Glaube nicht, dass eine weitere detaillierte Schilderung hier Interesse findet ;)
.

LG FuldaTiger

Hallo,

ich finde die Schilderung interessant. Gerade für Leute die sich das nicht vorstellen können was es heisst sich rollend fortzubewegen.
Daher fand ich auch die Frage nach dem Stoma nicht so ganz unpassend.
Für den Laien ist dies eine Möglichkeit an die er denkt. Und die er evtl. für praktikabel denkt.

Zitat:

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Zitat von FuldaTiger

Zum Saubermachen halte ich mich im Stehen immer mit einer Hand fest oder beuge mich so übers Klappgitter, dass ich mit der anderen Hand an die Feuchttücher ran komme

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wenn du nicht stehen kannst, und du eine hand welche den koerper hochhaelt wegnimmst, faellste um wie n sack reis und liegst am boden
schoen dass DU das kannst weil DU noch stehen und laufen kannst, das ist aber beim te nicht moeglich

der te hat nicht mit nassen windeln zu kaempfen, sondern mit schmutzigen, seinen verschmutzten po auf eine saubere windel hinueberzuwuchten, fuehrt dazu dass er auf/in ner anderen verschmutzten windel sitzt - das manoever also sinnlos war
wenn ginge nur windel auf, transfer aufs klo, soweit wie moeglich saeubern, frische windel am rolli vorbereiten, transfer aufn rolli, zukleben..
das aus und wieder anziehen gehoert natuerlich auch dazu... und das, wenn man ned stehen kann, ohne hilfsmittel, ....
hoffentlich nen hinweis fuer wartende die auch aufs rolliklo wollen an der tuer angebracht dass dieses klo die naechste halbe bis dreiviertelstunde besetzt ist

Zitat:

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Zitat von FuldaTiger

Wechseln im Liegen:
Manche Leute stellen sich das so einfach vor, aber wie soll man das alleine vom Rollstuhl aus schaffen?
Ok, zuerst vom Rolli auf die Liege bzw. Bett umsetzen
Dann Schuhe ausziehen, damit die Liege bzw. das Bett nicht versaut wird
Dann eine Vorlage aufs Bett/Liege legen mit einer Windel drauf
Dann versuchen sich hinzulegen und die Hose runter zu bekommen
...
Wäre mal ein Youtube-Video wert :p

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so wie es hunderttausende tagtaeglich tun ?
ich weiss nicht wie gerade du lieber FuldaTiger der mit fortschreitender erkrankung selber in die lage kommen wirst dich ueber solch eine alltaegliche angelegenheit lustig machen kannst
noch kannst du selbst stehen, was vieles erleichtert (aber dem te nicht moeglich ist), schon mal gedanken dazu gemacht wie du es arrangierst wenn du das nicht mehr kannst?

alles benoetige in griffweite vorbereiten macht man vom rolli aus
ausziehen und transfer ins bett, macht jeder wheeler tagtaeglich... das braucht man ned erklaeren wie es geht
windel im bett aufmachen und vorne rum saeubern bedarf wohl auch keiner erklarung
wie man easy in die (stabile) seitenlage kommt wenn mans ned vergessen hat, hat man auch gelernt...
somit kann man sich ruecklings saeubern, die windel austauschen, den angewinkelten fuss wieder hintunterschieben, die physik und schwerkraft sorg dafuer dass man wieder zurueckkippt und auf der windel liegt
durch die beine hochziehen, zumachen fertig....
das sind keine kunststuecke und nix exotisches...
koerperliche einschraenkungen bedeuten dass man improvisieren muss um ziele welche ein gehender mit nem fingerschnipp erledigt dennoch zu erreichen
unmoeglich ist aber fast gar nix

lg ein kopfschuettelnder wolfgang

So schnell kann Streit entstehen :(
Leider werden hier jetzt auch Sachen vermischt und verwischt

Ich zitiere mal aus den vorangegangenen Posts:

Zitat:

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Zitat von FuldaTiger

Querschnitte lassen sich halt schlecht vergleichen
Habe das Problem, dass sich bei mir im Stehen die Füsse sofort quer stellen und im Fussgelenk umknicken
Laufen und Treppen steigen wird dann unmöglich

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dagegen

Zitat:

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Zitat von Wolfgang

schoen dass DU das kannst weil DU noch stehen und laufen kannst, das ist aber beim te nicht moeglich

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und

Zitat:

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Zitat von Wolfgang

schoen dass DU das kannst weil DU noch stehen und laufen kannst, das ist aber beim te nicht moeglich

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dagegen

Zitat:

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Zitat von hugo5

Nur zum richtigen Verständnis: Machst du deinen Transfer über 180°? Ich schaffe das nicht. Mir sind dann meine Beine im Weg. Üblicherweise transferiere ich 90° oder nur wenig höher.

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...

Zitat:

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Zitat von Wolfgang

alles benoetige in griffweite vorbereiten macht man vom rolli aus
ausziehen und transfer ins bett, macht jeder wheeler tagtaeglich... das braucht man ned erklaeren wie es geht
windel im bett aufmachen und vorne rum saeubern bedarf wohl auch keiner erklarung
wie man easy in die (stabile) seitenlage kommt wenn mans ned vergessen hat, hat man auch gelernt...
somit kann man sich ruecklings saeubern, die windel austauschen, den angewinkelten fuss wieder hintunterschieben, die physik und schwerkraft sorg dafuer dass man wieder zurueckkippt und auf der windel liegt
durch die beine hochziehen, zumachen fertig....
das sind keine kunststuecke und nix exotisches...

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Anhand dieser Anleitung lernen Pflegekräfte wie man bei Patienten im Bett schnell die Windeln wechselt
Bitte probiert mal selber aus, ob es auch alleine mit gedanklich vorgestellter Lähmung und ohne Hilfe klappt

Zitat:

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Zitat von Michaela

Vielleicht melden sich ja mal die Rollifahrer hier aus der WBC zu Wort.
Fulda, Rollbraten, huhu!!!
Babywerni könnte dazu sicher auch was sagen.

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Ich habe hier aus meinen persönlichen Erfahrungen berichtet
und ja
ich habe mich dabei so oft auf die Nase gelegt und in die "Scheisse" gegriffen,
dass das alles nur mit einer gehörigen Portion Sarkasmus zu ertragen ist :p

wieso streit?
ich habe lediglich aufgezeigt dass du das so machen kannst wie du es tust, weil du eben deine fuesse kurzfristig mitbenutzen kannst
das bei hugo5 aber nicht klappen kann, weil die fuesse zwar da aber (nach eigenen angaben) nicht zu gebrauchen und damit im weg sind
nicht mehr und nicht weniger

und nein, ich rede sicher nicht von pflegekraeften die das abgewandelt auch so in etwa machen
etwas ueber den eigenen engen tellerrand blicken und sich mit real betroffenen austauschen schadet nie...
und es wurde mich doch stark wundern wenn in deutschen rehazenten nicht gelehrt wird wie man sich selbst umlagern kann (ruecken/seite/ruecken)

Bin jetzt raus aus dem Thema
Bin im Querschnittszentrum immer auf dem Laufenden geblieben wie man solche Alltagssituationen unter den jeweiligen persönlichen Voraussetzungen handhabt
Mehr brauche ich nicht
.

Hallo Wolfgang und FuldaTiger!


Es ist durchaus spannend über verschiedene Techniken zur Lösung eines bestimmten Problems, auch über den Tellerrand blickend zu hören. Wie ich schon eingangs geschrieben habe, kenne ich einige theoretische Möglichkeiten der selbständigen Handhabung von Windeln, die aber im realen Leben, da zum gegebenen Zeitpunkt für mich nicht relevant, nie im Rahmen einer Reha von mir angewandt bzw. geübt wurden. Es ist mir natürlich klar, dass FuldaTiger offensichtlich funktionell etwas besser dran ist als ich, doch wendet er als Rollstuhlbenutzer erfolgreich eine Technik an, die ich schon theoretisch kenne und die an meine Situation adaptiert vielleicht auch für mich praktikabel ist. Ich bin ihm daher auch sehr dankbar, dass er als tatsächlich Betroffener hier auf diesen Thread geantwortet hat.

Ich hatte übrigens nicht den Eindruck, dass sich hier jemand über irgendwen Anderes lustig gemacht hat. Tatsache ist, dass ich bisher erst einmal, seitdem ich im öffentlichen Raum Behindertentoiletten benütze, eine Liege darin vorgefunden habe - in einem Kinderspital, in dem ich zu Besuch war, und auch zu Hause in meinem Bett, welches eine eher weiche (Dekubitusprophylaxe) Matratze hat, obwohl ich dort natürlich die notwendigen Lagewechsel problemlos durchführen kann, das selbständige Wechseln einer verschmutzten Windel durchaus ein schwieriges Unterfangen wäre. Es ist die nötige Stabilität, die eine Untersuchungsliege, die wesentlich härter als meine Matratze ist, bietet zu Hause einfach nicht gegeben. Umgekehrt ist aber das lange Liegen auf einer Untersuchungs-/Physio-/ usw.-liege bzw. einer harten Matratze, auf der ich dann leichter herumturne auf Dauer wegen der Dekugefahr ungesund. Und für eine extra Liege zum Windelwechseln habe ich zu Hause keinen Platz bzw. ist die Technik einfach aufgrund der Seltenheit von Liegen im öffentlichen Raum nicht praktikabel.

Es ist mir natürlich klar, dass es wohl (viele?) Menschen mit Behinderung gibt, die sich selbständig im Liegen verkotete Windeln wechseln, es ist aber ganz sicher, dass sie einen deutlich kleineren Lebensradius haben als ich, sofern sie dies wirklich nur im Liegen können. Diesen bin ich so lange wie nur möglich nicht gewillt zu verkleinern. Deshalb sind mir die Transfertechniken viel sympathischer. Übrigens wechsle ich saubere Windeln, die ich zwar aus Vorsicht nach Darmproblemen noch einige Zeit trage auch selber im Liegen. Der Wechsel von Verschmutzten ist das Problem.

Als Abwandlung der Technik von FuldaTiger habe ich, wie Wolfgang es beschrieben hat, auch schon in einschlägiger Literatur gelesen, dass man zum Saubermachen auf eine Toilette wechselt und dann wieder auf die saubere Windel in den Rollstuhl zurücktransferiert.

Für mich ist einfach ein Erfahrungsaustausch mit realen Anwendern der in Frage kommenden Techniken interessant. Ich habe mich auch deshalb hier angemeldet, weil ich denke, dass in diesem Forum die Mitbetroffenen wesentlich offener über dieses Thema kommunizieren als anderswo, wo einem potenziell eine grundsätzliche Abneigung gegen die Verwendung von saugenden Hilfsmitteln beim Inkontinenzmanagement bei Paraplegikern entgegenweht.

In diesem Sinne wäre auch ein Input von den von Michaela aufgezählten weiteren Mitgliedern sicher erfrischend.


Schöne Grüße,

Hugo