Ich trage den ganzen Tag Windeln, ob es mir gefällt oder nicht. Aber ich kann dein Gefühl nachvollziehen. Windeln sind nicht immer lustig. Es kommt zum Beispiel mal zu Schwankungen in der Qualität. Zur Zeit ärgere ich mich mit einer fehlerhaften Charge rum. Die sind nicht nur falsch geschnitten, sie verursachen auch an einigen Stellen Hautausschlag. Das ist nervig. Auch die Umstände rund um die Windel können sehr anstrengend sein. Der Müll ist nicht zu unterschätzen und die Müllbeutel sind schwer. Ich hab mir eine extra große Tonne organisiert, sie reicht für zwei Tage. Aber dadurch sind die Müllbeutel wirklich schwer und das ist nicht immer lustig. Auch das unverzichtbare Duschen passt nicht in jeder Situation. Man muss häufiger die Wäsche waschen, hundertprozentig dicht sind die Windeln nicht. Manchmal wird die Wäsche nass und das in Bereichen, wo eigentlich eine Folie ist. Auch wenn man offen mit den Windeln lebt, will man nicht immer und überall damit offen konfrontiert werden. Das kann in der Öffentlichkeit schon nerven. Und manchmal fehlt dann doch ein passender Raum, um den Windelwechsel ungestört vorzunehmen.

Es gibt also auch bei mir Zeiten, wo die Windel ehr Frust als Lust ist. Aber eigentlich liegen dahinter die üblichen Stimmungsschwankungen. Die sind bei mir nicht oft, aber sie kommen vor. Dann kann die Windel sich mal stressig anfühlen, ist aber eigentlich nicht die Ursache.

Ich muss da durch. Und im Normalbetrieb sind die Windeln ja wirklich eine tolle Sache, wenn man sie positiv annehmen kann. In den Zeiten, wo die Windel nicht so positiv zu sein scheint, erinnere ich mich einfach dran, dass die Windel eigentlich gut ist und nehme es hin. Aber: wenn ich grad die Blase leer habe, geduscht bin und trockne, dann lasse ich gerne mal die Haut ohne Windel durchatmen und ich liebe diese kurzen Pausen im Windelleben. Sie sind zwar kurz, aber schön.