Hallo Paskal,

danke erstmal für deine freundliche Rückmeldung.

Deine Frage ist aber garnicht so einfach zu beantworten. Finde ich Windeln an Männern süß? Hm. Ich sehe selten welche...

Genau kann ich garnicht definieren, was mich an dem Gedanken von Männern in Windeln anturnt. Ich denke aber, dass es eher in der Benutzung liegt als in der Optik, oder weniger an der Benutzung als am Reinemachen.

Wenn ich mir so vor dem inneren Auge einen Mann in Windeln vorstelle, dann hat das wenig Charme: Und vor allem die Fotos mit Männern in buntgepunkteten Gummihöschen finde ich eher abstoßend als anregend. Das entspricht nicht so meinem ästhetischen Geschmack. Wenn, dann wohl eher noch schlichtes Weiß oder naturbeige Baumwolle oder sowas. Aber es ist wohl weniger das Aussehen als die Vorstellung, dass jemand sie benützen könnte.

Aber besonders erregend finde ich die Vorstellung, den Mann auszupacken, abzuwaschen, einzuchremen, auf diese Weise zu verwöhnen. Nun: Bitte, bitte, legt das nicht wieder als Dominanz oder Wunsch aus, jemanden zu erniedrigen. Es ist wohl eher der Wunsch, jemanden bei so einem peinlichen und tabuisierten Tun zärtlich zu verwöhnen. ich empfinde es immer schon als unheimliche Sympathiebekundung, wenn ein Freund im Badezimmer auf die Toilette geht, während ich auch im Bad bin. ich finde es schön, wenn ich merke, dass es keine Schamgrenze mehr gibt.

Frage beantwortet, Paskal?

Sonderbar: Wenn du schreibst, wie süß Frauen in Windeln aussehen, dann kann ich das natürlich auch kaum nachfühlen, denn ich vermute, auch ich sehe darin eher albern aus. Es würde für mich unheimlichen Mut kosten, meine Rolle als emanzipierte, selbstbewusste Frau vorübergehend aufzugeben und mich als "süß" ansehen zu lassen. ich müsste mir davor GANZ sicher sein, dass der Mann, der mich so sieht, im RICHTIGEN Leben ernst nimmt, achtet und meine Selbstständigkeit schätzt. Sonst ginge das nicht. Ich denke, wir Frauen haben eben immer noch Angst, dass Männer versuchen könnten, uns zu dominieren. Und während ich es nett finden kann, wenn ein Mann mal in die Kindchenrolle schlüpft, macht es mich bei Frauen fast aggressiv. ich denke dann ganz schnell: Die will Beschützerinstinkte wecken und sucht nen Dummen, der guckt statt denkt. Bei Männern dagegen finde ich es mutig und stark, wenn sie die Rolle des Starken zwischendurch aufgeben können und das Kind im Manne zum Vorschein kommen lassen.

Dass ich den Unterschied mache, ist mir peinlich, denn ich weiß natürlich, dass das Liebesleben daheim nicht viel mit dem Leben draußen zu tun hat. Vermutlich sind es gerade die Männer, die im Berufsleben eine besonders verantwortungsvolle Stellung haben, die daheim gerne mal der sein wollen, der betüddelt und geknuddelt wird. Ich hatte nur mal eine ganz kurze Beziehung zu einem Manager eines Konzerns, der ein unumstößliches Selbstbewusstsein hat und den man wohl als eher dominant bezeichnen müsste, aber in erotischer Hinsicht gerne mir als Frau die Chefinnenrolle überlassen hat und sich verwöhnen ließ und der eben auch das Selbstbewusstsein besaß zu sagen: Tags lenke ich die internationalen Geschäftsbeziehungen und nach Feierabend will ich mein Kuscheltier. Windeln spielten zwischen uns keine Rolle, aber ich denke, er wäre ein Mann gewesen der das nicht schlicht abgelehnt hätte, sich einpacken zu lassen.

ich wollte das nur auch noch schreiben, um zu betonen, dass wickeln und Dominanz nicht zusammengehören müssen.