Hallo liebe Forumsgemeinschaft!

Das Thema Windeln im Flugzeug ist ja schon ab und zu mal angesprochen worden, ich möchte daher gerne meine Erfahrungen dazu beitragen!

Vorne angefangen, mache ich mir schon Gedanken, bevor ich Richtung Flughafen losfahre. Und wenn, dann richtig - also noch daheim angenehm "einkleiden", dass die Windel nicht zu sehr aufträgt. Bei mir endet das aber meistens doch in einer normalen Jeans, denn die hält die Position meiner (bevorzugten Abri x-plus M4) Windel am Besten, ohne das wirklich sichtbar ist. Für diejenigen, die nicht unbedingt ihrem Sitznachbarn aus Versehen die Bündchen präsentieren möchten, von dem was man darunter hat, halte ich das so, dass ich eine meist dunkle Unterhose über die Windel ziehe. Diese dann soweit nach oben, dass sie über die Bündchen geht, einigermaßen gleich dunkles T-Shirt darüber in die Hose gesteckt, ein Oberhemd drüber aber dies halt nicht in die Hose gesteckt - führt insgesamt zu lässigem Reise-Look mit ausreichend "Polsterung" unten und oben gegen kalte Belüftung im Flugzeug.

Ich bemühe mich zwar immer, so lockere Kleidung wie möglich zu tragen, denn gerade bei Langstreckenflügen kneift es schnell mal hier und da, insbesondere wenn man sich hinten in der Economy rumräkeln muß..., aber auf "Schlabber"-Look habe ich keine Lust. Letztendlich also ein Kompromiss!

Bleiben wir weiter bei der Anreise und Vorbereitung: Einen Satz Windeln in den normalen Koffer (und das nimmt schnell viel Platz weg!), plus eine ausreichende Anzahl Ersatzwindeln für die Reise selbst in das Handgepäck.

Damit man zwischendurch - auch während des Fluges - elegant ohne aufzufallen wechseln gehen kann: ich habe immer eine kleine Toiletten-Tasche mit Zahnbürste, -pasta usw. dabei, und verpacke mir die Handgepäck-Windeln einfach einzeln in kleine, undurchsichtige Plastiktüten, die ich dann einzeln problemlos ohne lange rumzuwurschteln mit auf die Flugzeugtoilette nehmen kann. So sieht es dann so aus, als würde man sich (im wahrsten Sinne des Wortes) tatsächlich nur kurz frisch machen gehen nach dem Essen.

Zusätzliche Einlagen habe ich bisher nur einmal benutzt, es war mir beim dauerhaften Sitzen zu eng untenrum. Das mag bei Frauen vermutlich anders sein, denn (bei meiner "Windelfreundin" z.B.) die mögen es augenscheinlich gerne straff und eng untenrum, um sich sicher zu fühlen und damit alles direkt aufgefangen werden kann, was da vorn so kommen mag.
Aber bei mir quetscht es sonst den kleinen Freund... Leider bin ich mit meiner Dame noch nicht zusammen gewindelt geflogen, kann darüber also nicht praktisch berichten, sondern nur vermuten! Vielleicht können die Mädels ja mal etwas dazu sagen.

Und: auch wenn man sich mit einer Windel gut vorbereitet auf das Flugzeug begibt (Stichwort Fensterplatz einer 3'er Sitzreihe bei einem Nachtflug), und man so wirklich äußerst elegant umgehen kann, seine beiden Sitznachbarn zu wecken nur weil das letzte Bier dringend 'raus muss - ein wenig Bewegung durchs Flugzeug in Richtung Toilette kann nicht schaden. Ich minimiere nur meinen Aufenthalt dort, denn meistens sind diese Örtchen nach der Hälfte des Fluges nicht wirklich mehr zu empfehlen - und auch ein Grund, das Windeln eine schöne Sache im Flugzeug sind :-)


Kommen wir zu den Problemen:

Im Flugzeug sitzt man vornehmlich. Und zwar lange. Dies hat leider zur Folge, dass die Windel vorne (egal ob männliche und vermutlich auch weibliche Benutzerin) schnell voll wird und die Aufnahmekapazität des hinteren Teils überhaupt nicht zur Geltung kommen kann. Ich habe sämtliche Verrenkungen bereits ausgeführt, wie den Po anheben wenn es läuft - freie Bahn für freies Pinkeln... dann ausharren bis es aufgesaugt ist und langsam wieder hinsetzen. Dass geht halt ein, zwei mal gut und die Feuchtigkeit verteilt sich auch langsam nach "hinten oben", aber dank Schwerkraft und des permanenten Anpress-Drucks gibt jeder Superabsorber nach und lässt langsam aber sicher Feuchtigkeit in Streifenform in Richtung Jeans ab.

Thema Schutzhose tragen: dies würde zwar gewisse feuchte Streifen in der Jeans verhindern können, trägt aber in jedem Fall mehr auf und ist so eine Entscheidung eines jeden selbst... Feuchtigkeit an den Bündchen im Schritt außerhalb der Windel würde es ja ebenfalls geben, nur würde diese nicht in die Jeans gelangen.

Da ich natürlich gerne Mengen von Alkohol während des Fluges konsumiere (aber erst Tomatensaft bei der ersten Getränkerunde versteht sich!), stellt sich der Druck auf der Blase auch zackig ein. Angewöhnt habe ich mir daher, diesen immer nur in kleinen Mengen tropfen- bis schubweise abzulassen.

Ich habe dann noch das Problem, dass ich anscheinend im Flugzeug notorischer Links-Träger bin - d.h., die Belastung der Windel ist links am Größten... und "mal eben zwischendurch" in die Hose greifen und umparken geht nur im zugedeckten Zustand. Daher meine kleine Empfehlung: Decke griffbereit halten und nicht ins Handgepäckfach auslagern, wenn man meint, sie erst später zum Schlafen zu gebrauchen.



ah, bevor ich das vergessen: Sicherheitskontrollen waren nie ein Problem, weltweit!
Dank T-Shirt in der Hose und Oberhemd drüber alles entspannt. Da sieht niemand etwas, und vorne in der Nähe vom Besten Stück beim Mann (und Frau natürlich auch) fasst auch niemand am. Im Schlimmsten Fall wird Dein Gürtel gelockert und angefasst, aber auch nicht mehr.

Im Röntgen-Scan sehen die Windeln exakt aus wie Kleidung, danach sucht keiner. Ihr müsst das Parfüm-Flakon ja nicht so zwischen den Windeln verstecken, das dazwischen nach gesucht wird. Ich packe meinen Vorrat immer in den "Deckel" von meinem Trolley, so dass beim Aufklappen des Koffers der Blick und der Griff sowieso in den unteren Teil fällt, wo Gürtel, Toiletten-Tasche u.ä. liegen, die viel interessanter sind für die Kontrolle als flache Stoff- oder Plastiktüten, auf denen höchstens mal nach harten Gegenständen rumgetastet wird.

Und wenn tatsächlich die Windeln offensichtlich entdeckt werden (bei mir noch nie), ist doch die Wahrheit der beste Weg: "ich brauch die halt!", fertig. Keine lange Diskussion, wenn überhaupt gefragt wird!