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Thema: Mit Absicht

  1. #1
    Trusted Member Avatar von giaci9

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    Mit Absicht






    Eine Kurzgeschichte
    Kapitel 1:
    Sonnenstrahl





    ‏ ‏ ‏An diesem Morgen wurde er durch einen Sonnenstrahl geweckt. Nicht durch Papa, seinen großen Bruder oder durch einen Wecker, sondern nur durch die Sonne.
    ‏ ‏ ‏Schon um diese Zeit hatte sie eine unglaubliche Kraft. Es war Spätaugust, die Temperaturen immer noch hochsommerlich und einen Moment lang war alles in Ordnung.
    ‏ ‏ ‏Der Zehnjährige kuschelte seinen Kopf in dasKissen hinein, summte leise, dann öffnete er ein Auge – und schloss es schnell wieder. Viel zu hell. Und zu warm! Jetzt schon, obwohl es erst Morgen war. Langsam schob er die dünne Sommerdecke von sich weg und eine angenehm kühle Brise strich über seine Beine. Er spürte die Windel zwischen seinen Beinen, nass, aber nicht warm. Jedenfalls nicht wärmer als alles andere um ihn herum.
    ‏ ‏ ‏Es hatte nicht lange gedauert, bis er sich daran gewöhnt hatte morgens wieder in einer nassen Windel aufzuwachen. Zuerst hatte er sich eingeredet, das wäre nur vorrübergehend, nur ein paar Tage. Doch die erste Packung war längst aufgebraucht und seine Windeln trotzdem jeden Morgen nass.
    ‏ ‏ ‏Sein Fenster stand auf Kipp, vielleicht war das auch der Grund für die Wärme. Draußen hörte er die Müllabfuhr. Vielleicht war es gar nicht der Sonnenstrahl der ihn geweckt hatte, sondern der Lastwagen der Müllabfuhr mit seinem lauten Motor, sinnierte er. Jeden zweiten Freitag hielt der große orange …
    ‏ ‏ ‏Moment, Freitag?
    ‏ ‏ ‏
    ‏ ‏ ‏Der Junge sprang aus dem Bett. Jetzt war er hellwach!
    ‏ ‏ ‏Er hatte nicht den geringsten Zweifel: Gestern war Donnerstag gewesen, heute also Freitag! Er musste zur Schule! Wieviel Uhr war es?
    ‏ ‏ ‏Nur mit Windel bekleidet sprintete der Zehnjährige in den Flur. Dachte gar nicht darüber nach, was er anhatte – was er nicht anhatte.
    ‏ ‏ ‏»Papa! Nick!!«, rief er in die Stille und warf im Vorrübergehen die Türe zum Zimmer seines großen Bruders auf.
    ‏ ‏ ‏Niemand da.
    ‏ ‏ ‏Er fragte sich, ob sein Bruder diese Nacht überhaupt zu Hause gewesen war. In Filmen erkannten die Leute immer an einem ordentlich gemachten Bett, ob nachts jemand darin geschlafen hatte. Aber das war großer Quatsch. Nicks Bett war unordentlich, aber das war es gestern Abend auch schon gewesen.
    ‏ ‏ ‏»Papaaaaa?«, rief der Junge verwundert und lief weiter. Die Tür zum Elternschlafzimmer stand offen: Unordentliches Bett, aber kein Elternteil weit und breit. In der Küche sah der Zehnjährige auf die Uhr: Zwanzig vor Acht!
    ‏ ‏ ‏In Zwanzig Minuten begann die erste Schulstunde!
     ‏ ‏
    ‏...
    Read the original news thread here.
    Geändert von BoP (15.07.2025 um 10:31 Uhr)

  2. #2
    WBC Fördermitglied 2025 Avatar von filix

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    AW: Mit Absicht

    whaaaat?! Ein Spinoff?! Erst als ich "Fenix" gelesen hatte, konnte ich "Nick" zuordnen. Leider habe ich vergessen was mit der Mutter passiert ist, sofern das in der Kerkwald-Saga erwähnt wurde.
    Was für ein krasser einstieg, direkt in die Hektik eines verschlafenen Morgens hinein!
    Und wie traurig und allein Fenix ist, kommt mehr und mehr zum Vorschein wärend man als Leser langsam in der Geschichte ankommt.
    Am liebsten würde ich dem armen Jungen helfen bei der Wäsche und ihm was zu Essen kochen

    Spoilerwarnung:
    Man weiß natürlich, dass Fenix irgendwann in Kleinfelden landen wird und sich mit Jakob Kerkwald anfreundet und wieder ein besseres Leben als das hier beschriebene führt,
    daher finde ich es beeindruckend wie du diese Kulisse aufbaust und wie stark seine innere (negative) Gefühlswelt zum Vorschein tritt.

    Ich bin mir sicher du hast diesen Plot erst nach Abschluss der Kerkwalds erdacht, denn dass Fenix so gewohnheitsmäßig und selbstverständlich Windeln getragen hat kam da nicht so rüber, bzw. war er ja selbst auch sehr schüchtern was das anziehen und benututzen von Jakis windel anging.

    Aber wirklich tolle neue und dramatische Einblicke in das "Kerkwald Universe".
    Wobei, apropros: Mir fällt gerade auf - ist es eigentlich möglich, dass deine Geschichten ALLE in einem Universum stattfinden?! Das wäre dann das "Giacoverse" *hihi. Der wahre Zeitstrahl wäre das, was mit "Die zweite Chance" beginnt, und da wäre ja zugleich die Frage ob Felix nicht vll. sogar aus einem anderen Zeitstrahl entstammte? Finn, Jakob und auch Emil wären aber alle auf dem Hauptstrang anzusiedeln, Fenix hier könnte aber auch eine Variante sein (um jetzt mal beim TVA Terminus zu bleiben), da er ja ein anderes Verhältnis zu den Windeln hat.
    Hm, ok,ok, ich höre jetzt auf, sorry.....

  3. #3
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    AW: Mit Absicht

    Toll, wieder was von dir zu lesen.
    Ich muss allerdings sagen, ganz am Anfang steht ein schreckliches Wort: "Kurzgeschichte'
    Ich weiß auch nicht mehr, woran seine Mutter gestorben ist und hoffe, dass du das nochmal erwähnst.
    Ich finde es etwas unrealistisch, dass der Vater die beiden so kurz nach dem Tod der Mutter so alleine lässt. Ich denke, spätestens in der nächsten Kirchengemeinde findet sich jemand, der vorübergehend etwas aushilft.
    Ich hoffe, die Wäsche ist noch zu retten und er ist nicht mehr lange alleine.

  4. #4
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    AW: Mit Absicht

    Hallo giaci9,

    wieder ein großartiger Einstieg in eine Geschichte! Besonders gut gefällt mir die Perspektive von Fenix und seine Einsicht, wie schnell sich die eigenen Maßstäbe verschieben können. Alles, was ihm früher wichtig oder lästig erschien, wird plötzlich bedeutungslos einfach weil er begreift, was ihm wirklich fehlt.

    Sehr berührend finde ich auch die Beschreibung seines Alltags, in dem ihm immer bewusster wird, wie sehr seine Mutter das Familienleben getragen hat: Sei es der Einkauf, die stets frisch gewaschene Kleidung, die wie selbstverständlich im Schrank lag, oder das tägliche Mittagessen selbst dann, wenn es nicht immer nach seinem Geschmack war. Und selbst die Dinge, die ihm früher wie Einschränkungen vorkamen „Schalt jetzt den Fernseher aus“, „Geh nicht so lange duschen“, „Iss etwas Vernünftiges“ bekommen nun eine ganz neue Bedeutung. All das scheint plötzlich kostbar, weil es nicht mehr da ist.

    Dass er seinen großen Bruder deckt, obwohl er eigentlich selbst Unterstützung bräuchte, zeigt, wie sehr er mit der Situation überfordert ist und gleichzeitig, wie loyal er ist. Auch die Rolle des Vaters ist gut getroffen: Man spürt, dass er sich in die Arbeit flüchtet, vermutlich um sich nicht mit dem Verlust und den Folgen für die Familie auseinandersetzen zu müssen. Dennoch wirkt es sehr verantwortungslos, dass er seinen zehnjährigen Sohn in so einer Ausnahmesituation weitgehend sich selbst überlässt selbst wenn er davon ausgeht, dass der große Bruder aufpasst. Gerade abends sollte ein Vater für seine Kinder da sein, besonders wenn sie trauern. So etwas kann durchaus den Bereich der Kindeswohlgefährdung berühren.

    Ich hoffe, dass der Vater das selbst noch erkennt, wenn er wieder zu Hause ist und dass er dann seine Prioritäten neu ordnet. Es wäre schön, wenn daraus letztlich auch der gemeinsame Entschluss zum Umzug nach Kleinfeldern hervorgeht.

    Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf den nächsten Teil!

    Liebe Grüße,
    Michaneo

  5. #5
    Senior Member Avatar von Löwenjunge

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    AW: Mit Absicht

    Eins ist sicher: Mit Robin wäre das nicht passiert!
    Ich bin der Autor von "Ein Haus voller Jungs", dessen ersten Band ihr hier lesen könnt. Eine PDF gibt es auf Ko-Fi.

  6. #6
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    AW: Mit Absicht

    Ein schöner, wenn auch trauriger Start in die Geschichte.
    Mir gefällt der Schreibstil und die Perspektive des Erzählers wirklich gut. Ich bin gespannt darauf ob wir einen Rückblick bekommen, wie er genau zu den "Windeln" gekommen ist, da hat Papa wohl recht schnell reagiert - oder hat Fenix sie sich gar selbst gekauft? Auch wird es natürlich interessant ob er "echte Windeln" bekommt und was aus der Wäsche in der Waschmaschine wird, noch ist sie ja drin.

    Danke für die Geschichte und viel Erfolg für Kapitel 2!

  7. #7
    Trusted Member Avatar von giaci9

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    AW: Mit Absicht

    Zitat Zitat von Löwenjunge Beitrag anzeigen
    Eins ist sicher: Mit Robin wäre das nicht passiert!
    Siehst du, für so etwas braucht es eben eine liebe große Schwester.

    Zitat Zitat von wifl Beitrag anzeigen
    Ein schöner, wenn auch trauriger Start in die Geschichte.
    Mir gefällt der Schreibstil und die Perspektive des Erzählers wirklich gut.
    Ich bin auch froh, dass ich nach etwas "Ich-Perspektiven-Spielerei" jetzt wieder zurückkehren konnte in eine etwas ordentlichere Erzählform. Jetzt weiß ich: Auf Dauer gefällt mir die Arbeit als mehr-oder-weniger allwissender Erzähler lieber als als Ich-Erzähler!

    Zitat Zitat von wifl Beitrag anzeigen
    Ich bin gespannt darauf ob wir einen Rückblick bekommen, wie er genau zu den "Windeln" gekommen ist, da hat Papa wohl recht schnell reagiert - oder hat Fenix sie sich gar selbst gekauft? Auch wird es natürlich interessant ob er "echte Windeln" bekommt und was aus der Wäsche in der Waschmaschine wird, noch ist sie ja drin.
    Ich weiß nicht, ob ich einen Grund für Fenix sehe, von Underjams zu "echten Windeln" zurückzuwechseln, so wie Jakob es gemacht hat. Also einen anderen Grund außer "Echte Windeln sind cooler" - aber es kommt mir nicht so vor als wäre das für den Protagonisten dieser Geschichte grade so wichtig. Was die Underjams angeht, da hat sein Vater wirklich schnell reagiert, sonst hätte er sich nicht schon so daran gewöhnt.

    Zitat Zitat von Michaneo Beitrag anzeigen
    wieder ein großartiger Einstieg in eine Geschichte! Besonders gut gefällt mir die Perspektive von Fenix und seine Einsicht, wie schnell sich die eigenen Maßstäbe verschieben können. Alles, was ihm früher wichtig oder lästig erschien, wird plötzlich bedeutungslos einfach weil er begreift, was ihm wirklich fehlt.

    Sehr berührend finde ich auch die Beschreibung seines Alltags, in dem ihm immer bewusster wird, wie sehr seine Mutter das Familienleben getragen hat: Sei es der Einkauf, die stets frisch gewaschene Kleidung, die wie selbstverständlich im Schrank lag, oder das tägliche Mittagessen selbst dann, wenn es nicht immer nach seinem Geschmack war. Und selbst die Dinge, die ihm früher wie Einschränkungen vorkamen „Schalt jetzt den Fernseher aus“, „Geh nicht so lange duschen“, „Iss etwas Vernünftiges“ bekommen nun eine ganz neue Bedeutung. All das scheint plötzlich kostbar, weil es nicht mehr da ist.
    Das hast du wirklich toll formuliert, besser als ich das selbst hätte machen können sogar.

    Zitat Zitat von Michaneo Beitrag anzeigen
    Dass er seinen großen Bruder deckt, obwohl er eigentlich selbst Unterstützung bräuchte, zeigt, wie sehr er mit der Situation überfordert ist und gleichzeitig, wie loyal er ist. Auch die Rolle des Vaters ist gut getroffen, [...] dennoch wirkt es sehr verantwortungslos, dass er seinen zehnjährigen Sohn in so einer Ausnahmesituation weitgehend sich selbst überlässt selbst wenn er davon ausgeht, dass der große Bruder aufpasst. Gerade abends sollte ein Vater für seine Kinder da sein, besonders wenn sie trauern. So etwas kann durchaus den Bereich der Kindeswohlgefährdung berühren.
    Da hast du recht. Das ist vielleicht das unrealistischste an dieser ganzen Geschichte. Wobei es nicht zwingend unrealistisch ist, es macht Fenix Vater nur sehr unsympatisch. Dabei will ich diesen Charakter gar nicht negativ zeichnen, in meiner Vorstellung ist es genau so wie du sagst: Er flüchtet sich in seine Arbeit und ist selbst mit der Situation überfordert. Aber wie du sagst, grade dass er über Nacht weg ist, ist schon fragwürdig. Zum Glück wissen wir ja, dass alles gut ausgehen wird.

    Zitat Zitat von Michaneo Beitrag anzeigen
    Ich hoffe, dass der Vater das selbst noch erkennt, wenn er wieder zu Hause ist und dass er dann seine Prioritäten neu ordnet. Es wäre schön, wenn daraus letztlich auch der gemeinsame Entschluss zum Umzug nach Kleinfeldern hervorgeht.
    Ach manno, ihr habt alle immer so tolle Vorschläge, aber jedes Mal denke ich "Nee, das ist außerhalb des Erzählhorizontes dieser Kurzgeschichte". Ich muss mal wieder eine richtige Erzählung anfangen! xD

    Zitat Zitat von nice.smile Beitrag anzeigen
    Toll, wieder was von dir zu lesen.
    Ich muss allerdings sagen, ganz am Anfang steht ein schreckliches Wort: "Kurzgeschichte'
    Diesmal warne ich wenigstens im Vorraus, das musst du mir zu gute halten!

    Zitat Zitat von nice.smile Beitrag anzeigen
    Ich weiß auch nicht mehr, woran seine Mutter gestorben ist und hoffe, dass du das nochmal erwähnst.
    Das ist bisher tatsächlich gar nicht erwähnt worden, du kannst es also noch gar nicht wissen

    Zitat Zitat von nice.smile Beitrag anzeigen
    Ich finde es etwas unrealistisch, dass der Vater die beiden so kurz nach dem Tod der Mutter so alleine lässt. Ich denke, spätestens in der nächsten Kirchengemeinde findet sich jemand, der vorübergehend etwas aushilft.
    Kirchengemeinde, Jugendzentrum, Eltern von Freunden, es gibt glaube ich viele gute Optionen, man muss sie sich nur suchen. Aber das kriegt grade niemand aus der Familie hin, in so einer Situation ist der erste Schritt auch einfach der Schwierigste.

    Zitat Zitat von filix Beitrag anzeigen
    whaaaat?! Ein Spinoff?! Erst als ich "Fenix" gelesen hatte, konnte ich "Nick" zuordnen. Leider habe ich vergessen was mit der Mutter passiert ist, sofern das in der Kerkwald-Saga erwähnt wurde.
    Was für ein krasser einstieg, direkt in die Hektik eines verschlafenen Morgens hinein!
    Und wie traurig und allein Fenix ist, kommt mehr und mehr zum Vorschein während man als Leser langsam in der Geschichte ankommt.
    Am liebsten würde ich dem armen Jungen helfen bei der Wäsche und ihm was zu Essen kochen
    Ich hab auch großes Mitleid mit ihm gehabt beim schreiben. Wie du sagst, das gute ist, dass man weiß, dass für ihn alles gut ausgeht.

    Zitat Zitat von filix Beitrag anzeigen
    Ich bin mir sicher du hast diesen Plot erst nach Abschluss der Kerkwalds erdacht, denn dass Fenix so gewohnheitsmäßig und selbstverständlich Windeln getragen hat kam da nicht so rüber, bzw. war er ja selbst auch sehr schüchtern was das anziehen und benututzen von Jakis windel anging.
    Ich habe mir das definitiv erst hinterher ausgedacht, aber das soll keineswegs im Widerspruch zu den Ereignissen bei den Kerkwald-Geschwistern stehen. Das würde mich sehr stören, das soll nämlich alles einen sinnvollen Romanzyklus - pardon, Cinematic Universe, wie man jetzt sagt - abgeben. Im Grunde baut Fenix' Windel-Backstory auf folgendem Gespräch zwischen Jakob und Fenix auf:

    Zitat Zitat von giaci9 Beitrag anzeigen
    Auszug aus Kapitel 29 der Kerkwald-Geschwister
     ‏ ‏ ‏„Ich … ich wollte dir das eigentlich die ganze Zeit schon sagen“, gab Fenix zu: „Aber es ist halt peinlich. Auch wenn das Quatsch ist, weil du ja auch …“, stammelte er: „ … Ich hab bis vor kurzem auch noch welche gebraucht nachts, weil ich ins Bett gepullert hab.“
     ‏ ‏ ‏
     ‏ ‏ ‏„Bis wann?“, fragte Jakob überrascht.
     ‏ ‏ ‏„Bis … vor …“, Fenix schien im Kopf nachzurechnen: „Elf Tagen!“
     ‏ ‏ ‏„Tagen ???“, rief Jakob überrascht: „Du …“
     ‏ ‏ ‏„Jip“, räumte Fenix ein: „Bis zum Umzug hab ich ins Bett gepieselt und … naja, Papa hat mir Pampers zum hochziehen gekauft.“
     ‏ ‏ ‏,Paaamperss‘, betonte Fenix leise. Beinahe unverblümt, so als würde er Jakob klarmachen wollen, dass er nicht der Einzige war mit ,Paaamperss‘.
     ‏ ‏ ‏„Aber naja … weißt du, das war zwar voll peinlich am Anfang, aber das Gefühl war echt nicht schlimm, garnicht …“
     ‏ ‏ ‏„Schön warm, oder?“, traute sich Jakob zu sagen. Immerhin hatte Fenix das schon quasi selbst zugegeben.
     ‏ ‏ ‏„Boah jaaaaaa …“, schwärmte Fenix.
     ‏ ‏ ‏„Hast du nur beim schlafen reingepullert, oder …“, fragte Jakob eine Frage, auf die man nur kommen konnte, wenn man selbst jahrelang Bettnässerwindelkind gewesen war.
     ‏ ‏ ‏
     ‏ ‏ ‏„Auch nach dem Aufstehen … “, flüsterte Fenix und spielte aufgeregt mit der Reisverschlussschnalle seines Schneeanzuges rum.
     ‏ ‏ ‏„Am Wochenende …“, brauchte Jakob nur zu sagen.
     ‏ ‏ ‏„Boah jaaa … Nick und Papa schlafen immer voll lange und da hab ich die nie direkt ausgezogen nach dem Aufwachen!“
     ‏ ‏ ‏„Und reingepieselt?“, knuffte Jakob seinen Freund in die Seite.
     ‏ ‏ ‏Fenix kicherte verlegen: „Jaahaa. Einmal sogar, da …“, er flüsterte wieder: „Da bin ich mit Papa zum Fischmarkt und wir mussten schnell los, da hab ich mir einfach eine Hose über die Pampers von der Nacht gezogen und hab sogar am Markt nochmal reingepullert!“
     ‏ 
    Aber auf der anderen Seite ist Fenix am Anfang der Geschichte total überrascht davon, dass Jakob als Zehnjähriger noch Windeln trägt - und findet es total aufregend, als er am Ende der Geschichte Pampers von Jakob ausgeborgt bekommt. Ich denke daran denkst du vorallem, wenn Fenix in deiner Vorstellung unbeholfen und schüchtern mit Windeln umgeht. Da hast du auch meiner Vorstellung nach recht mit. Ich würde aber andersrum nicht sagen, dass Fenix in dieser Kurzgeschichte ein "Windelprofi" ist - er macht halt einfach ins Bett und findet Windeln einfach nur nicht unangenehm. Oder kommt das anders rüber?


    Zitat Zitat von filix Beitrag anzeigen
    Aber wirklich tolle neue und dramatische Einblicke in das "Kerkwald Universe".
    Wobei, apropros: Mir fällt gerade auf - ist es eigentlich möglich, dass deine Geschichten ALLE in einem Universum stattfinden?! Das wäre dann das "Giacoverse" *hihi. Der wahre Zeitstrahl wäre das, was mit "Die zweite Chance" beginnt, und da wäre ja zugleich die Frage ob Felix nicht vll. sogar aus einem anderen Zeitstrahl entstammte? Finn, Jakob und auch Emil wären aber alle auf dem Hauptstrang anzusiedeln, Fenix hier könnte aber auch eine Variante sein (um jetzt mal beim TVA Terminus zu bleiben), da er ja ein anderes Verhältnis zu den Windeln hat.
    Hm, ok,ok, ich höre jetzt auf, sorry.....
    Bitte bringt mich zum stoppen, wenn ich anfange einfallslosen Einheitsbrei und Merchandise herzustellen xD
    Was das Kerkwald Universe angeht: Ich plane aktuell, auch die nächste Geschichte nach dieser im Kerkwald Universe stattfinden zu lassen - wo und wann? Ihr dürft gerne raten!
    (Ich weiß jetzt schon, dass da so gute Vorschläge bei sein werden dass ich mir denke "verdammt, das war zwar nicht mein Plan, aber das muss ich aufgreifen!")

    Was das "Giacoverse" angeht: Das ist ja schon total absurd mittlerweile, wenn man das mal auflistet. Es fängt mit dem Mauerfall 1989 an, dann gibt es Herbststurm, was zehn Jahre später spielt (1999), dann die Kerkwald-Geschwister in 2012, Zweite Chance in 2014, Die Verwandlung in 2019 und dann Klassenbaby Emil der in meiner Vorstellung, auch wenn es nirgends erwähnt ist, in 2025 spielt. Das ist eine Spannweite die so groß ist, das man sich langsam fragen kann ob nicht ein Charakter der Vater eines anderen Charakters sein könnte - An dieser Stelle: kennt jemand die Serie "Dark"? Absolute Empfehlung meinerseits, auch wenn es da nicht um Windeln geht natürlich.

    Manchmal gibt es ja den Vorschlag, Crossover zwischen meinen Geschichten einzubauen - durch diese zeitliche Spannweite habe ich mir das leider ziemlich blockiert.

  8. #8
    WBC Fördermitglied 2025 Avatar von filix

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    AW: Mit Absicht

    Ja, genau das meinte ich in Bezug auf Fenix und die Windeln, er ist ja sehr Verhalten bei den Kerkwalds und ich finde schon, dass er in dieser Geschichte diese mindestens als Trostspender angenommen hat und nicht gerade verachtet

    Zitat Zitat von giaci9 Beitrag anzeigen
    Bitte bringt mich zum stoppen, wenn ich anfange einfallslosen Einheitsbrei und Merchandise herzustellen xD
    Was das Kerkwald Universe angeht: Ich plane aktuell, auch die nächste Geschichte nach dieser im Kerkwald Universe stattfinden zu lassen - wo und wann? Ihr dürft gerne raten!
    (Ich weiß jetzt schon, dass da so gute Vorschläge bei sein werden dass ich mir denke "verdammt, das war zwar nicht mein Plan, aber das muss ich aufgreifen!")

    Was das "Giacoverse" angeht: Das ist ja schon total absurd mittlerweile, wenn man das mal auflistet. Es fängt mit dem Mauerfall 1989 an, dann gibt es Herbststurm, was zehn Jahre später spielt (1999), dann die Kerkwald-Geschwister in 2012, Zweite Chance in 2014, Die Verwandlung in 2019 und dann Klassenbaby Emil der in meiner Vorstellung, auch wenn es nirgends erwähnt ist, in 2025 spielt. Das ist eine Spannweite die so groß ist, das man sich langsam fragen kann ob nicht ein Charakter der Vater eines anderen Charakters sein könnte - An dieser Stelle: kennt jemand die Serie "Dark"? Absolute Empfehlung meinerseits, auch wenn es da nicht um Windeln geht natürlich.

    Manchmal gibt es ja den Vorschlag, Crossover zwischen meinen Geschichten einzubauen - durch diese zeitliche Spannweite habe ich mir das leider ziemlich blockiert.
    Achso, naja also die Jahreszahlen hatte ich jetzt nicht so auf dem Schirm, aber du hast ja schon Zeitreisen in "die Verwandlung" etabliert haha^^ Also sollte das kein Problem sein. Wobei es vielleicht auch spannend wäre, zu sehen wie zB. Niklas aus Herbststurm als Elternteil reagiert wenn sein Sprössling sich auf eine ähnliche Windellaufbahn begibt
    Das wäre auch eine gute Gelegenheit, eine neue Zielgruppe zu etablieren während man die älteren Fans trotzdem bei der Stange hält damit die den teuren Merch weiterhin kaufen.

    Ich wusste bisher gar nicht, dass Herbststurm so weit in der Vergangenheit angesiedelt ist. Ist das für die Geschichte wichtig? Könnte das nicht auch problemlos 2013 funktionieren (ist nur mal eine Frage die mir gerade aus Interesse gekommen ist. Es kommt ja nichts vor, was die Geschichte vom Plott her in den 90ern verankert, oder?)

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