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Theo saß schmollend auf dem Gang. Der alte, kratzige Teppichboden in altbackenem Moosgrün war ihm bereits gut bekannt. Denn gefühlt verbrachte der Elfjährige mehr Zeit auf dem Fußboden vor der Klassenzimmer-Tür, als hinter dieser auf seinem Platz zwischen seinen Mitschülern. Egal wie sehr seine Eltern versuchten auf ihn einzureden, egal was seine Lehrer über ihn sagten, irgendwie brachte es alles nichts, und er saß am Ende doch wieder dort und blickte gefrustet und betrübt an die Wand oder aus dem Fenster.
Wenn er vor der Glastüre hockte, welche eine Art Notausgang auf die Feuertreppe war, sah er auf die weiten, öden Felder hinaus. Nichts außer Felder und Bäume. In der Ferne sah man einen alten Bauernhof auf einem Hügel. Irgendwie liebte und hasste er diesen Ausblick zugleich. Denn so schön die Landschaft eigentlich war, so bedrückend war das Gefühl was ihn immer dann einholte, wenn er genau wieder dort sah und auf die Felder hinabblickte.
Doch er wollte sich nicht eingestehen, dass er sich mit seinem Wunsch, beliebt und lustig zu sein immer nur Steine in den Weg legte.
Er war nicht das Problem. Nein, das Problem waren immer die anderen. Egal ob Lehrer oder Mitschüler - oder im Zweifelsfall sein großer Bruder.
Immer wieder hörte der etwas nervöse Junge Stimmen und Geräusche aus dem Treppenhaus am Ende des Ganges. Hoffentlich keiner, der an ihm vorbeiläuft.
Denn davor hatte der Elfjährige doch ziemlich Muffe. Immerhin wussten die Kinder aus der Parallelklasse sowieso schon, dass er der war, der immer für Probleme sorgte. Das Großmaul. Der selbsternannte Klassenclown, den kaum einer lustig findet.
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