Hi Helmut,
Das mit der Aufsauggeschwindigkeit ist schon amüsant… Im Prinzip wird sie ja schon indirekt mit dem ABL Test gemessen, denn wenn das Produkt ausläuft hat es nicht (schnell) genug gesaugt ;-)… Deshalb ist der ja auch der relevantere.
Der im Hilfsmittelverzeichniss angegeben Wert für die Sauggeschwindigkeit ist aus meiner Sicht ohnehin für den Eimer. Wenn man 10 mal 5ml Prüf-Flüssigkeit auf ein 10 +10 cm großes ausgestanztes Teil des Hilfsmittels laufen lässt und die Rate misst bis es versickert ist wird man das Ergebnis wohl nur bei Produkten die für eine mittlere Stressinkontinenz geeignet sind realistischen verwenden können.
Der ABL Test - der ja eigentlich der bessere ist - wird der Sache aber leider auch nicht wirklich gerecht. Das liegt an dem Miktionspattern das gewählt wurde. Ein Qavg von rund 5,4 ml/s ist in jedem Fall hoch pathologisch und ich wage mal zu bezweifeln das es typisches Profil für den durchschnittlichen Inkontienten ist.
Das verwundert allerdings auch nicht wenn man überlegt wer das ganze „Erfunden“ hat. Die Edana ist der Lobbyverband der Hersteller - und da schreibt man natürlich nichts in einen Standard was sich nicht mit keinem - oder bestenfalls minimalem Aufwand später auch umsetzten lässt.
Für die Fragestellung hier bringt das nur insofern etwas, das vermutlich Hilfsmittel mit einem höheren ABL Wert später auslaufen. Für die GKV Diskussion müsste man sich für eine Verbesserung des Standards stark machen. Ich denke die derzeitige Methode „one size fits all“ wird nie funktionieren. Man brauch unterschiedliche Messprofile für unterschiedliche Inkontinenzformen beim ABL Test. Dann könnte er schon aussagekräftiger sein - aber so wie man jetzt testet bildet das halt nur einen sehr speziellen Fall der nicht ohne weiteres übertragbar ist.





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