Also als erstes einmal größte Komplimente zur Fortsetzung dieser großartigen Geschichte. Besonders toll finde ich einerseits, wie dezent die Windelreferenzen eingestreut werden, aber andererseits auch, wie man gleichzeitig ein so ernstes Thema einarbeitet, dass es weder zu platt, noch zu verstörend ist.

Worüber ich aber diskutieren möchte ist diese Figur der Psychologin. Zumindest in dieser Therapiesitzung kommt sie mir wahnsinnig kalt herüber, fast so wie Beverly Hofstaedter aus der Big Bang Theory. So wie sie mit Fachvokabeln herumwirft, passt das eigentlich nicht in die Therapie eines 14-jährigen. Und auch, wie schnell da diagnostiziert und abgeschlossen wird, ist eher untypisch. Ich kenne Therapiesitzungen eher so, dass mit Nachfragen sehr tief gebohrt wird, was dann aber letztendlich auch dabei hilft, sich selbst zu verstehen. Ich kenne das so, dass eine Therapiesitzung etwas aufwühlendes ist, aber danach fühlt man sich sehr befreit.

Außerdem wundert mich ein wenig, dass hier wenig Therapievorschläge kommen. Ich meine, da kackt sich ein 14-jähriger aufgrund psychischer Probleme nachts in die Windel, da erwarte ich mir mindestens, dass da irgendetwas von Autogenem Training oder zumindest einer Achtsamkeitsübung kommt. Ich gebe aber zu, dass ich von psychischen Traumata nicht wirklich eine Ahnung habe. Nur, dass man nach so einem Vorfall die Therapiesitzungen ausdünnt, erscheint mir kontraintuitiv.

Aber diese Ausführungen möchte ich keinesfalls als Kritik an der Geschichte verstehen, sondern nur als Diskussionsgrundlage.

Liebe Grüße aus Niederösterreich!