@ Pi: Genau! Vor ein paar Jahren, als ich das erste Mal eine Blasenentzündung hatte, hab ich mal bei meiner Krankenversicherung angefragt, wie das denn ist, wenn man so gewisse Diagnostikverfahren nicht an sich durchführen lassen will, d.h. inwieweit sich das auf die Kassenleistung auswirken würde. Na gut - das ist zehn Jahre her, aber der Typ sagte ganz cool: "Niemand kann Sie zwingen, dass Sie sich Verfahren unterziehen, die Ihnen widerstreben." Das betrifft vor allem natürlich invasive Diagnostik. Also wo man allerlei Gerätschaften in sich reinstecken lassen "darf". Der Doc hat aber dann des Problem: er muss ja begründen, warum er eben jenes Rp ausstellt. Und wenn er seine Begründung nicht mit (schulmedizinischen) Diagnosen belegt, wird die Kasse nix bewilligen/übernehmen.
Aber wenn man kein Rp haben möchte, also selbst "herumdoktert", kommt meist nur die Frage, ob man "das" behandelt haben will. Wenn nicht, dann eben nicht.
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Heute war ich also auf Anraten des Hausarztes in einer Rettungsstelle. Bin früh um 4 los, damit ich um 5 hoffentlich der Erste und gleich dran bin.
Typischer Fall von "Denkste!" Es war zwar niemand im Warteraum, aber der Rettungsdienst hat für Nachschub an Kundschaft gesorgt. Na egal.
Kurz vor sechs der erste Angriff: Blutabnahme und die üblichen Messungen (sogar die Temperatur). Dann wieder warten. Gegen sieben der erste Arztkontakt - Ultraschall. "Machen Sie sich mal frei" - hieß es nicht, denn es ging ja um den Unterschenkel. Also Socke runter und die (fette) Keule präsentiert.
"Jaaa. Da müssen wir auch mal oben in der Leistenbeuge nachschauen, und dann weiter runter vorarbeiten." Tja - so viel zum Thema "Der guckt nur auf die betreffende Region." Also den Schlübbie irgendwie so hochgeschoben, dass die Pants verdeckt blieb. Bin mir aber keineswegs sicher, ob es geklappt hat. Aber da es ziemlich dunkel war im Behandlungsraum (wegen dem Ultraschallgerät), kann es schon sein, dass er gar nicht so richtig hingesehen hat. Und WENN er es gesehen hätte, dann hätte er ja nicht zwingend deswegen gefragt. Schließlich bin ich ja nicht wegen Inkontinenz in die Notfallambulanz gekommen. Und in der Anamnese hab ich dieses "Problem" auch nicht erwähnt.
Das Reservehösli kam auch nicht zum Einsatz. Ich hatte ja kaum 'was getrunken. Und bekanntlich wird von nix nix.
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@ Perkolator: Normalerweise gibt es auf der Patienten-Tö Desinfektionsmittel für die Pfötchen. Wer die nicht nutzt - selber schuld. Na klar muss man damit rechnen, dass die Leute alle irgendwie "krank" sind. Auch, dass so manche ihre Keime in die Zeitschriften schmieren/husten/rotzen. Na und? Dafür (bzw. dagegen) gibt es doch Desinfektionsmittel. Und nicht jeder Keim kann per Zeitschrift übertragen werden. Da ist die Haltestange in Bus und Bahn wahrscheinlich reichlicher kontaminiert. Was soll's? Nur richtige Hypochonder kriegen da die Krise. Ich nicht.