Windeltreffen am 13.12.2008 um 16 Uhr an der Weltzeituhr
Da war hier jemand aus dem Forum, der mal vorgeschlagen hatte, sich doch mal so ganz zwanglos zu treffen. Der jenige hatte wohl genauso festgestellt, wie ich auch einst, dass es gar keinen Stammtisch oder ähnliches für alle in Berlin gab und das ausgerechnet auch noch in der Hauptstadt. So etwas konnte doch nicht sein. Und so erhielt ich dann vor ein paar Tagen eine e-mail, wann und wo ein Treffen statt finden sollte.
Eine ausführliche Absprache mit Windelfreunden ergab dann, dass wir das doch mal ausprobieren könnten.
Also machte ich mich am 13.12.2008 um 15:30 Uhr auf den Weg zur Weltzeituhr. Natürlich erst nachdem ich mich gut gewickelt hatte. Denn ich fand, wenn man schon zu so einem treffen ging, dann doch wohl auch mit Windel.
Kurz bevor ich da war, wurde ich schon angerufen: „Wo bleibst Du denn? Wir warten schon!“ Dabei war es noch gar nicht 16 Uhr. Aber schließlich trudelte ich auch an der Weltzeituhr ein. Ich wurde freudig begrüßt. Es war „brechend“ voll. Leider hatten sich wohl noch eine ganze menge anderer Leute gedacht, dass sie sich mal an der Weltzeituhr treffen könnten. Um uns rum warteten viele Menschen auf Freunde, Bekannte, Verwandte. Aber wo war der Junge, der den Stofflöwen, unser Erkennungszeichen, auf dem Arm trug? „Du, den Jungen mit dem Löwen haben wir schon entdeckt.“ Ich schaute mich um. Alles war voller Menschen. Eigentlich ein Wunder, dass ich meine Freunde so leicht gefunden hatte. Wir standen uns unschlüssig gegenüber. Und nun? Sollten wir da einfach so hingehen und was sollten wir sagen? Da ich keine Ahnung hatte, wo der Junge mit dem Löwen war, musste ich meine Freunde das mehrfach fragen, bevor sie überhaupt reagierten, und mir den Weg wiesen, sonst hätte ich in der Menschentraube an der Weltzeituhr von neuem anfangen müssen zu suchen. Schließlich hatte der Freund meiner Freundin so viel Mut gesammelt und zog los. Und plötzlich stand ich vor dem Jungen, der wie verabredet, einen Stofflöwen auf dem Arm trug. Zunächst guckten wir uns nur an. „Ja, hallo, ich glaube, wir gehören zu euch“, oder etwas ähnliches habe ich gesagt. „Ah, sucht ihr den Löwen?“ Danach war erst mal allgemeine Begrüßungsrunde, erst mit Nick und dann „richtig“. Die Herren, die vor mir standen, sahen alle sehr nett aus und ich habe noch, während wir noch warteten ob noch weitere dazustoßen würden, gedacht, warum ich eigentlich so muffensausen gehabt hatte als ich losfuhr. Ich konnte mir jedoch nicht vorstellen, dass die Menschen, die mich gerade genauso neugierig musterten wie ich sie, ebenso gerne Windeln trugen wie ich. Gemeinsam sahen wir uns um und waren uns bei manchen wartenden, die an uns vorbei schlichen und sich umschauten, nicht ganz sicher, ob der ein oder andere nicht doch auch zu uns gehörte.
Um 16:15 Uhr sind wir dann auf den Weihnachtsmarkt gleich um die Ecke weitergezogen und haben uns den ersten Glühweinstand „geschnappt“ und uns an einem leckeren Glühwein die Hände gewärmt. Etwas schüchtern standen wir dann um einen großen Tisch rum und schlürften das heiße Getränk. Hier und da gab es einzelne Gespräche. Und wir lernten uns besser kennen. Der Glühwein schmeckte sehr gut und ich empfand, dass die Stimmung sich lockerte oder war es einfach nur, dass wir voneinander wussten, was uns verband ohne das wir uns kannten?
Nach dem Glühwein, sind wir dann noch eine ganze Ecke gewandert und haben einen weiteren Weihnachtsmarkt besucht. Dort war es bedeutend voller und wir hatten Probleme uns nicht zu verlieren. Auf der Suche nach einem weiteren Glühweinstand entdeckten wir eine Schlittschuhbahn, auf der einige Kinder und Erwachsene Schlittschuh liefen. Einige konnten das gut, einige nicht. Und ich war wahrhaftig erstaunt, dass sich plötzlich alle von uns an den Rand der Bahn stellten und den Schlittschuhläufern mit Begeisterung zuschauten. Wenn ich mit Nicht-wbclern unterwegs bin, dann kann ich so etwas nicht machen, die laufen meist einfach schnell weiter. Und so standen wir lachend an der Eisbahn, bis irgendjemand beschloss doch weiter zum nächsten Glühweinstand zu gehen. Dort war es leider noch voller und wir drängten uns in einem kleinen Kreis zusammen. Wie der Glühwein schmeckte fragt lieber die anderen, ich selber trank nämlich keinen. Ich genoss die Atmosphäre und die netten Unterhaltungen. Leider mussten wir uns dann im „Getummel“ etwas trennen, so dass wir im Gänsemarsch durch die Menschenmassen gingen, um zum Ausgang zu gelangen. Dort angekommen, entscheiden wir uns irgendwo gemeinsam etwas essen zu gehen und uns aufzuwärmen. Jemand schlug ein asiatisches Restaurant vor zu dem wir aber noch mit der Tram fahren mussten. Wir hatten Glück, als wir am Bahnhof waren, kam diese auch sofort, wir sind alle eingestiegen und haben auf der Fahrt unsere Späße getrieben. Es war überaus lustig. Im Restaurant redeten wir dann bei leckeren Speisen weiter uns tauschten unsere Erfahrungen aus, nicht immer nur zum Thema.
Ich fand, es war ein überaus gelungener Nachmittag gewesen. Und ich bedanke mich bei allen, die mit waren und die ich kennen lernen durfte. Ich hoffe, euch hat es ebenso gut gefallen, wie mir.
gez: Mausi, Dezember 2008