Hallo

Eine Ratgeberin zum Thema Windelfetisch in der Tageszeitung Blick

Seit ich Teenager bin, törnt es mich (37) an, Windeln zu tragen. Lange habe ich sie nur hie und da zu Hause getragen. In letzter Zeit tue ich das nicht nur immer öfter, sondern auch in der Öffentlichkeit. Ist es normal, dass so ein Fetisch stärker wird? Gibt es Therapiemöglichkeiten? Ich möchte die Windel eigentlich nicht aufgeben, aber es belastet mich schon sehr.

Lieber Raphi
Dass sich ein Fetisch mit der Zeit verstärkt, kommt häufig vor. Die meisten Fetischisten tun das, was ihnen den grössten Kick gibt, immer wieder. Manche experimentieren auch und versuchen, den Kick weiter zu steigern. So kann es passieren, dass ein Reiz immer stärker werden muss, um Lust auszulösen.
Dahinter stecken Lerneffekte: Der Mensch sucht Reize, die ihm gefallen. Wenn du es angenehm findest, auch im Alltag Windeln zu tragen, dann wiederholst du das. Aber vielleicht gewöhnst du dir damit etwas an, ohne das du keine Lust mehr empfinden kannst.
Ich empfehle dir eine Sexualtherapie. Besonders, weil du unter deinem Verhalten offenbar auch leidest. Dort kannst du klären, wie du deinen Fetisch allenfalls in den Alltag einbauen kannst. Du lernst auch, Grenzen und Warnzeichen zu erkennen, bevor dein Sex nur noch mit Windeln funktioniert.
Der Gedanke an eine Therapie soll dir keine Angst machen. Es gibt viele Menschen, die besondere Formen der Sexualität glücklich in ihr Leben integrieren können. Aber sobald du merkst, dass dir nicht mehr wohl ist, solltest du handeln.


Was ist Eure Meinung dazu fragt sich

Roschu