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Thema: Botox Erfahrungen

  1. #1
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    Botox Erfahrungen

    Mein Vater ü70 hatte eine gutartig vergrößerte Prostata. Die Verengung wurde über die Harnröhre beseitigt. Seit dieser Zeit hat mein Vater sehr oft Harndrang, kann teilweise das Haus nicht mehr verlassen und muss tagsüber sehr oft zur Toilette, nachts auch bis zu zehn mal. Er war schon mehrfach beim Urologen und hat erfolglos mehrere unterschiedliche Tabletten ausprobiert. Jetzt soll er Botox gespritzt bekommen, und der Urologe meinte, damit wäre das Problem dauerhaft beseitigt.

    Hat jemand Erfahrung mit dem Nervengift Botox, und diese Behandlung auch schon gemacht?

  2. #2
    Trusted Member Avatar von Matzebaby

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    AW: Botox Erfahrungen

    Ich persönlich halte von Botox nicht viel,auch ich habe den Vorschlag von meinem Urolgen bekommen.
    Da sich laut Aussage von ihm meine Inkontinenz damit wieder normalisiert. Aber er sagt auch das es nicht von langer Dauer ist und in vielen Fällen dann Katheterrissiert werden muß.
    Da sind Windeln die bessere Lösung und dazu ohne Nebenwirkungen.

  3. #3
    Senior Member Avatar von flockehund

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    AW: Botox Erfahrungen

    Ja da kann ich viel Beisteuern. Inkontinenz nach 2. Bandscheibenvorfälle mit op. Tablettenbehandlung gescheitert. Danach Blasenfüllungstest bei 60 ml Aufgabe des Schließmuskel. Botox war die letzte Option. Vom Arzt gleich erklärt worden , es kann zum Kathedern kommen wegen den Restharn . Es kam wie es kommen musste. Dosierung zu stark regelmäßig Kathedern. Nicht schön . Jetzt trage ich einen künstlichen Schließmuskel mit Pumpe im Hoden. Der wird aktiviert durch drücken der Pumpe. Leider ist der künstliche Schließmuskel undicht geworden. Jetzt wieder Windel um und gut ist.

  4. #4
    Trusted Member Avatar von Matzebaby

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    AW: Botox Erfahrungen

    Also ist auch das nicht so die besten Lösung der künstliche Schließmuskel.Am Schluss sind die Windeln immer das sicherste Hilfsmittel,und für mich auch das sicherste,da gibt es keine Kompromisse für mich.
    Da Medikamente komplett nutzlos sind und nur Nebenwirkungen haben,und so eine 0P lass ich nicht machen ist auch keine Option für mich.

  5. #5
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    AW: Botox Erfahrungen

    Das mit Botox sehe ich sehr ähnlich. Wurde mir schon mehrfach vorgeschlagen, aber ... - letztendlich geht (bei mir wg. der zusätzlichen Stuhlinko) ohnehin kein Weg an einer Windel vorbei, daher kann ich für mich mit gutem Gewissen das Botox "außen vor lassen" - und habe nicht die Belastung des Organismus durch das Nervengift.

  6. #6
    Senior Member Avatar von flockehund

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    AW: Botox Erfahrungen

    Heut zu Tage wäre es auch keine Option für mich . Die ganze Prozedur hätte ich mir sparen können. Es kommt zwar nur nicht so viel , aber es kommt.Nicht 100% dicht . Also Windel da ich keine Vorlagen mag und möchte. Die Krankenkasse zahlt natürlich alles . Reklamation des künstlichen Schließmuskel zwecklos. Behandlungsfehler ist es auch nicht.

  7. #7
    WBC Fördermitglied 2024 Avatar von Werner227

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    AW: Botox Erfahrungen

    Da wir in unserer Klinik auch häufiger häufiger Botox angewandt hatten*, kann ich nur sagen das es bei vielen hilft. Ob es im Einzelfall helfen kann, kann nur der Urologe entscheiden. Sicher ist aber das die Wirkung nach lässt und nach ca. 6 bis 8 Monaten eine Nachbehandlung erforderlich ist. Botox kann aber auch zum Gegenteil führen, das der Patient mal für eine kurze Zeit einen Katheter braucht, weil es zu einem Harnverhalt kommt.

    Ausser zu hause, trage ich meistens Windeln, denn wenn ich Drang habe, brauche ich schnell eine Toilette, wobei die Urinmenge die raus kommt nicht abzuschätzen ist, es geht von ein paar Tropfen bis zu einem Füllungsvermögen der Blase.

    *ich bin nicht mehr im Beruf tätig deshalb hatten.

  8. #8
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    AW: Botox Erfahrungen

    Wurde mir dazumal empfohlen als die medikamentöse Behandlung von meiner Drang und Stressinkontinenz (aktuell auf der Schwelle zu Grad 2, Dranginkontinenz durch leichte Spastik der Blasenmuskulatur) nicht wirklich gefruchtet hat bzw es zu ziemlich heftigen Nebenwirkungen gekommen ist. Hab ich persönlich aber direkt abgelehnt da zwar die Dranginkontinenz weg wäre aber zum einen das Risiko zu einem Harnverhalt (bei der Spastik der Blasenmuskulatur nicht geil) was dann ein DK nach sich gezogen hätte und zum anderen wäre weiterhin immer noch die Stressinkontinenz geblieben.

    Weiß ja nicht wie viel bei deinem Vater ausläuft, aber vielleicht wäre statt Botox ein Kondomurinal mit einem Beinbeutel eine Option falls er partout keine aufsaugenden Hilfsmittel möchte.
    Ian "Lemmy" Kilmister
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  9. #9
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    AW: Botox Erfahrungen

    Vielen Dank für die nützlichen Informationen.
    Ich hatte schon vermutet, dass das nicht so eine gute Idee ist. Das mit dem Harnverhalt hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Bei meinem Vater ist es so, dass er Urinmengen, die in einen Eierbecher passen nicht halten kann, wenn der Drang zu plötzlich da ist. Windeln will er tatsächlich nicht, weil er meint, dass er dafür noch zu jung ist. Bei der Menge helfen sicherlich Tena men Produkte, oder waschbare Unterwäsche mit PU Schicht und etra saugendem Stoff.

  10. #10
    Senior Member Avatar von mickdl

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    AW: Botox Erfahrungen

    Hi Inko78,
    also das Botox überhaupt nichts ist würde ich jetzt so nicht sagen. Die Behandlung wirkt bei ca. 80% der Patienten (mit passender Indikation) und ist damit eigentlich die zuverlässigste Methode eine Dranginkontnenz in den Griff zu bekommen. Wenn die Obstruktion bei deinem Vater wirklich gut beseitigt ist, dann ist das sicher einen Versuch Wert. Die entscheidende Frage ist, ob er - wenn es nicht klappt - noch in der Lage ist ISK zu machen. Das ist halt das wesentliche Risiko an der Sache. Allerdings ist es auch so, das viele ISK als das kleinere Übel ansehen weil sie dann keinen Hilfsmittel mehr brauchen und wieder - wenigstens für die Zeit der Wirkung wieder Kontinent sind.

    Ich weiß nicht wie lange die OP bei deinem Vater her ist. Normaler weise ist eigentlich nach so einer OP eher Stressinkontinenz ein Problem aber wie auch immer. Wenn es tatsächlich eine ausschließliche Drang Inko ist, sind die Chancen das mit Botox auch langfristig wieder zu normalisieren nicht so schlecht.

    Wenn es eine Mischinkontinenz ist (was ich für wahrscheinlicher halte) wird das möglicher weise nicht ganz so gut klappen. Das Problem dabei ist, das bei solchen OP‘s oft der Blasenhals in Mitleidenschaft gezogen wird. Männer haben zwei Schließmuskel - einen am Blasenhals und einen Unterhalb der Prostata. Der am Blasenhals dient dazu bei der Ejakulation dafür zu sorgen, das Sperma den längeren Weg durch die Harnröhre nimmt und nicht den kurzen in die Blase. Darüber hinaus wirkt dieser Schließmuskel auch als eine Art „Druckminderer“.

    Bei Prostata OP‘s wird dieser obere Schließmuskel oft beschädigt was dann zum einen dazu führt das eine Ejakulation nicht mehr richtig funktioniert (retrograde Ejakulation) und es zum anderen eine Druckerhöhung in der Harnröhre vor dem unteren Schließmuskel gibt. Dadurch entsteht dann häufig eine Stressinkontinenz. Deshalb muss man(n) nach solchen OP‘s auch sehr lange intensives Beckenbodentraining machen um den unteren Schließmuskel zu stärken und wieder kontinent zu werden.

    Wenn es durch einen geschwächten Sphinkter „nur“ zu Mikro-Leckagen kommt, die man noch nicht einmal wirklich sehen muss, dann kann das genau zu der beschriebenen Drang Problematik führen. Es können kleinste Mengen Harn die in den Endteil der Harnröhre gelangen, wo sie dann ggf. den Drang auslösen können. Wenn du jetzt Botox einsetzt dämpfst du zwar den Blasenmuskel was dann dazu führt das der Harn besser eingehalten werden kann und eine Kontinenz wieder hergestellt wird - allerdings ändert das selten etwas am Harndrang selbst weil die Ursache nicht beseitigt ist. Das hängt damit zusammen das, dass Botox zwar den Muskel dämpft - das aber nur relativ wenig Einfluss auf den Grund Druck in der Blase hat, den der Körper unabhängig von der Blasenfüllung bis zu einem gewissen Grad versucht konstant zu halten (Complience)

    Es kann nach so einer OP bis zu einem Jahr dauern bis sich der Sphinkter wieder an die neuen Druckverhältnisse gewöhnt hat (tägliches Beckenbodentraining vorausgesetzt). Von daher kann es durchaus sinnvoll sein es trotzt der Drang Problematik erstmal weiter mit Beckenboden Training zu versuchen das Problem zu beheben. Im Zweifelsfall kommt man damit zu dem gleichen Ergebnis wie mit einer Botoxbehandlung - nämlich dem, dass der Drang zwar noch da ist aber man es wieder zu Toilette schafft.

    Je nachdem wie lange das jetzt mit der OP her ist kann man sicher einen Versuch mit Botox wagen. Meine Empfehlung währe hier:

    1) Sicherstellen das dein Vater das selbst Katheteriesiern beherscht (ISK)
    2) Ggf. eine Urodynamische Untersuchung vorweg um sicherzustellen das die Dranginko nicht noch andere Ursachen hat. (ich vermute aber das hat der Urologe schon gemacht)

    Zum Thema Dauerhaftigkeit:
    Eine Botoxbehandlung hält zwischen 6 und 10 Monaten an. Manchmal beruhigt sich das ganze System wieder, so das es mit einer Behandlung getan ist. Generell kann man die Behandlung natürlich immer wiederholen - allerdings ist es auch so, das der Körper bei einigen Patienten in der Lage ist sich gegen da Botox zu „wehren“ und lernt was dazu führt das es schneller vom Körper wieder abgebaut werden kann. In der Folge muss dann die Dosis erhöht werden - was aber nicht endlos geht. In Deutschland sind max. 200IE erlaubt - wenn das nicht mehr reicht klappt es mit dem Botox dann leider nicht mehr.
    Geändert von mickdl (09.10.2023 um 13:31 Uhr)

  11. #11
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    AW: Botox Erfahrungen

    Danke, jetzt habe ich viele nützliche Infos und für meinen Vater erstmal Katheter besorgt zum üben. Ich hoffe er kommt damit klar.

    Liebe Grüsse

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