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Thema: Immer noch keine Toleranz?

  1. #1
    Junior Member Avatar von Nico H

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    Immer noch keine Toleranz?

    Hallo ihr Lieben!

    Oft wird in der Öffentlichkeit, Politik, der Gesellschaft die Toleranz auch zurecht sehr hoch gehängt.

    Ich habe oft in den "sozialen Medien" z. B. in Gruppen erwähnt, dass ich einnässe, Windeln trage oder auch mal ins Bett mache. Natürlich eher beiläufig und auch unter Erklärung meiner psychisch bedingten Reizblase. Bereits da habe ich die Erfahrung gemacht, dass hintenrum gelästert oder gestichelt wurde. Ähnlich wie man früher im Kindergarten über Brillenträger gelästert hat.

    Wenn ich gar (auf Nachfrage) erzählt habe, dass ich froh bin, über meinen Schatten gesprungen zu sein und jetzt oft Windeln trage und mich sogar wohl darin fühle bich ich überwiegend auf Unverständnis gestoßen. Man rümpfte die Nase und es ging sogar soweit, dass man mich in eine perverse Ecke stellen wollte. Glücklicherweise habe ich ein dickes Fell und kann mich auch sprachlich wehren. Aber das geht nicht jedem so und man wird so schnell mundtot gemacht. Das ist traurig.

    Wie gehts euch damit?

  2. #2
    Trusted Member Avatar von Malustraner

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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Ich schätze das ist genau der Grund, warum mit dem Fetisch niemand gerne hausieren geht.
    Gut, das machen andere mit einem anderen Fetisch aber auch nicht unbedingt.
    Wer einen Fetisch nicht hat und generell etwas intolleranter ist, was wohl recht viele Menschen sind, wird eben kaum Verständnis für solch einen Tick haben.
    Weil man es selbst gar nicht nachvollziehen kann. Ich kann z.B. überhaupt nicht verstehen, warum Leute Kot essen oder sich damit einreiben. Das finde ich ebenfalls abstoßend und pervers.
    Ich verurteile es aber nicht, weil ich ja weiß wie es ist, wenn man einen Fetisch hat. Andere können das denke ich einfach nicht ausreichend einordnen und nachempfinden.
    Und wenn sie dann Windeln hören, denken sie an Kinder und alte Menschen. Ein typisches Tabu Thema. Immer noch. ^^

    Deswegen am besten für sich ausleben und es gar nicht groß thematisieren.
    Normalerweise wird jetzt keiner was sagen, wenn man es nicht an die große Glocke hängt und an eine Inko oder andere Krankheit denken.
    Lästernde Menschen gibts immer, aber die haben oft selbst genug Probleme mit sich selbst und suchen sich dann was zum ablenken ihrer eigenen Probleme :P
    Ich gehe auch gerne gewindelt raus wie auf dem Weihnachtsmarkt und da fällts auch niemandem auf. Und wenn doch, dann lass die Leute halt kurz gucken und tuscheln.
    2-3 Minuten später dominiert wieder ein anderes Thema. ^^

  3. #3
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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Du bist einfach in den falschen Gruppen unterwegs. Ich bin auf Telegram eigentlich nur in Fetischgruppen unterwegs, da gelten natürlich Regeln wie "kein Kinkshaming".

    Liebe Grüße aus Niederösterreich!

  4. #4
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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Hallo FranzW, hallo liebe Mitleser und -Schreiber,

    klar suchen wir als Windelträger, Inkos, Fetischisten, Liebhaber..Zugehörigkeit und Gleichsinn auf entsprechenden Portalen und in entsprechenden Gruppen. Darum sind wir ja alle hier. Aber es ist doch auch interessant zu erleben, wie die Welt da draußen auf uns reagiert. Ich meine ein Fetischportal oder ein Portal wie dieses hier, das sich eplizit mit Windeln beschäftigt ist ja auch so etwas wie ein Käseglocke, also ein für uns bestimmter und geschützter Bereich.

    Da finde ich es schon auch interessant, wie die Welt reagiert, außerhalb dieser Zone. Ich selber habe mich gegenüber mehreren Personen in meinem engeren und weiteren Bekanntenkreis als Windel und/oder auch als Gummifetischist gezeigt. Ich habe darüber gesprochen, ich habe mich schon in Latex bekleidet auf der Straße blicken lassen, usw. Die meisten Reaktionen waren tatsächlich positiv. Es gab auch negative Reaktionen, aber diese waren bei mir eher selten.

    Wenn jemand auf der Straße grinzt, wenn er mich im Gummioutfit sieht, werte ich das durchaus als positive Reaktion. Solang die Leute grinzen und von mir aus auch etwas darüber tuscheln, sehen sie es mit Humor. Mehr können wir doch eigentlich nicht verlangen oder? Das ist doch bereits schon Toleranz.

    Ich weiß z.B., dass mein Hausverwalter und auch einige Nachbarn wissen, dass ich Windeln trage. Sie haben mich dabei geshen, wie ich meine Windeln zum Müll gebracht habe z.B. Darüber wurde zu mindest mir gegenüber noch nie etwas bemerkt. Ich denke, sie haben es zur Kenntnis genommen und damit war das Thema für sie auch schon wieder abgehakt. Ob sie hinter meinem Rücken reden, weiß ich nicht, ist mir abgeshen von einer Mietpartei, bei der ich es tatsächlich miterlebt habe noch nicht aufgefallen.

    Diese eine Mietpartei waren ein älteres Ehepaar, dass sich mal über meine Windeln lustig gemacht haben. Nun, sie standen auf der Straße und haben getuschelt und ich stand unbemerkt am Fenster und konnte das Gespräch mithören, so kam es dass ich das bemerkt habe. Aber selbst diese beiden waren mir direkt gegenüber immer freundlich und höflich. OK, vielleicht etwas hintenrum, aber mehr als darüber lachen taten sie auch nicht. Toleranz heißt ja nicht zwangsläufig, dass man es gut findet oder gar dabei mitmachen möchte. Toleranz heißt ja zunächst einmal, dass es geduldet wird und das taten sie auch.

    Andere Nachbarn haben mich schon im Latexvolloutfit gesehen. Bisher gab es mir gegenüber keine abfällige Bemerkung oder ähnliches.

    Also, ich will nicht sagen, dass es alles rosarot und Butterblume ist, da draußen, ich selber hatte auch negative Erfahrungen, aber es zeigt sich durchaus bereits eine gewisse Toleranz. Die Anfänge sind da. Wenn wir mehr wollen, müssen wir uns auch nach außen hin vertreten, also quasi Öffentlichkeitsarbeit machen, raus aus der Käseglocke gehen, sonst erreichen wir die Leute außerhalb nicht.

    Von daher finde ich es schon gut, sich auch außerhalb dieser Zonen zu zeigen. Z.B. in sozialen Medien außerhalb des Fetischbereichs. Oder noch besser, wirklich im eigenen Bekanntenkreis, also die Leute, mit denen wir tagtäglich zu tun haben. Das heißt nicht, an die große Glocke hängen. Nicht ständig damit prahlen. Aber in passendem Kontext kann es schon ein Thema werden. Am einfachsten ist es, völlig natürlich und normal, z.B. mit den Windeln zu leben, z.B. selbstverständlich den Windelmüll zur Tonne bringen und wenn wir dabei gesehen werden, und so jemand davon erfährt, dann ist das so. Wenn sich derjenige dann dafür interessiert, dann wird er es schon durchblicken lassen.

    Ich finde es schon schade, dass ich dann von anderen lese, dass es da noch Probleme gibt. Stichwort Kinkshaming im Fetischbereich, jeder sollte sich zunächst mal an seiner eigenen Nase fassen, aber das kann eben nicht jeder. Aus welchen Gründen auch immer, meist ist es dann Selbstschutz.

    Also ich finde es schon gut sich selber als Windelträger, Gummifetischist, was auch immer, auch nach außen hin zu vertreten, denn genau die Leute, wollen wir ja irgendwann dann auch mal erreichen. Sonst wird das nie was mit der so oft gewünschten Toleranz.

    Grüße

  5. #5
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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Lieber Nico,
    ich würde mich das gar nicht trauen, irgendwem zu erzählen, dass ich gerne einnässe, und bewundere deinen Mut!
    Ich bin schon mal froh, dieses Forum gefunden zu haben, wo man offen darüber schreiben und sich austauschen kann.
    Selbst in Beziehungen, die ich hatte, wurde nicht offen darüber gesprochen. Eine Freundin hatte den Hang, mich anzupinkeln, hat das dann öfter "heimlich" getan, wenn wir zusammen duschten. So kam ich dann auch darauf und hab es auch genossen.
    Unsere Gesellschaft ist bei weitem nicht so tolerant, wie man oft glaubt.
    Liebe Grüße, Michi

  6. #6
    Senior Member Avatar von Thunderbird

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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Mann sollte sich die schon genau aussuchen wem man sich öffnet. Aber das geht schon. Gänzlich verschmät wird man nicht. Aber guten Freunden kann man schon öffnen. Man muss aber schon rechnen das es die Runde machen kann. Das Risiko bleibt. Wenn man sich sicher ist das man damit umgehen kann ist es machbar. Muss jeder selbs wissen ob man sich gut dabei fühlt. Es befreit einen aber etwas, da man wegen der heimlichtuerrei im Grunde ständig das Gefühl generiert was schlechtes macht und das ist nicht gut. Ne Zwickmühle halt.

    PS das mit der Dusche finde ich auch toll. Habe es auch schon gemacht. Meine Frau fühlt sich aber nicht so wohl und kann sich nicht einfach öffnen. Aber grundsätzlich kann sie es.

    LG
    Jörg

  7. #7
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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Toleranz bedeutet ja nicht, dass alle Leute dich direkt umarmen müssen. Dass andere das Thema Windeln seltsam finden und darüber „hinter deinem Rücken“ sprechen finde ich zum Beispiel völlig normal. Durch Lästern grenzen sich Gruppen nach außen ab und teilen mit, was die Werte einer bestimmten Gruppe ausmacht. Solange dich niemand gezielt beleidigt oder angreift, ist doch schon viel erreicht.

    Für mich selbst sehe ich es so, dass nicht jede*r jede Facette von mir toll finden muss und auch nicht jeder mein bester Freund sein muss. Der Rest sollte mich soweit tolerieren, dass man sich gegenseitig nicht in die Quere kommt.

  8. #8
    Senior Member Avatar von Thunderbird

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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Ich kann sagen das es mich irgend wie runterzieht immer zu denken, besser oder hoffentlich bekommts keiner mit. Das wirkt sich bei mier jedenfalls so aus, das ich das Gefühl nicht wegbekomme das ich eigentlich nichts schlimmes mache. Habe letzens getraut mich drei Freunden es gesagt. Einer ist Homosexuell und mit einen Mann verheiratet. Fühle mich gut und war heute sogar bei einen. Da war keine Rede davon. Eigentlich wie immer. Er hat mich zwar vor ner Woche noch mal persöhnlich darüber was gefragt. Habe natürlich gesagt das man mich auch ansprechen kann wenn die was wissen möchten. Es war OK für mich. Bin gespannt wie es sich entwickelt. Aber ich fühle mich besser seit dem. Mir ist es lieber das ich entscheide wem ich mich öffne. Natürlich habe ich dann kein Einfluss mehr wer es dann noch erfährt. Aber wir machen nichts ilegales oder verbotenes. Auch renne ich nicht nur mit ner Windel bewaffnet durch den Ort noch möchte ich andere einbeziehen. Aber wenn ich auch mal im Freundeskreis eventuell mal darüber reden kann oder auch aufklären kann um was es sich in der Szene dreht würde mir gefallen. Aber Idioten findet man überall. Aber bei denen ist es egal, was es ist wenn die sich über einen lustig machen um wass es sich handelt. Eventuell wird der Eine oder Andere erst mal hinten rum tuscheln, aber neugierig werden die eventuell doch und man kann den eventuell positiv die Szene erklären. Ein Fetisch ist doch auch was tolles. Man lernt auch fürs Leben und erwitert auch seinen Horrizont. Die Facetten die nur um die Windel drehen ist doch total intressant. Dann kommen noch die Anderen wo sonst nur mal Witze gemacht werden. Da steckt doch viel mehr dahinter, als die Erwachsenenunterhaltung zeigt.

    LG
    Jörg

  9. #9
    RKO
    inaktiv

    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Das aktive Kommunizieren eines Themas, das eigentlich niemanden interessiert, irritiert viele Menschen und löst bereits das Lästern oder die Ablehnung aus. Das hat nichts mit Windeln zu tun, es will auch niemand wissen, ob jemand Durchfall und Hämorrhoiden hat oder Damenunterwäsche trägt und sich von einer Domina ans Andreaskreuz nageln lässt.

    Und die Frage sollte sich jeder schon mal stellen: warum binde ich das anderen Leuten ungefragt und ohne Notwendigkeit auf die Nase? Ist es nicht doch so ein leichter Drang nach Geltung oder der Kick, wenn jemand von der Windel erfährt?
    Ich denke, es macht einen gewaltigen Unterschied, ob jemand zufällig sieht, dass jemand eine Windel trägt oder ob derjenige ihm ungefragt in allen Details davon erzählt und seine Krankengeschichte herunterbetet (egal ob echt oder übertrieben). Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute, die von ihren Krankheiten erzählen, dem Umfeld damit lediglich auf den Keks gehen.

    Daher ist das Gerede über die Windel eher darunter zu verbuchen.

  10. #10
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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Ich sehe das ebenso wie RKO und denke, dass eine notwendige Toleranz bei Außenstehenden vorhanden ist. Wenn man Dritte ungefragt mit privaten Details behelligt, zwingt man sie indirekt, hierzu eine Meinung haben. Ist diese aber nicht vorhanden - z.B. weil es einen schlicht nicht interessiert - , kann jedoch auch spontan eine andere Meinung als die erhoffte entstehen. Das sollte man dann aber nicht mit einer vermeintlichen Intoleranz verwechseln.

  11. #11
    Senior Member Avatar von Baby.Boy

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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Zitat Zitat von Malustraner Beitrag anzeigen
    Ich schätze das ist genau der Grund, warum mit dem Fetisch niemand gerne hausieren geht.
    Gut, das machen andere mit einem anderen Fetisch aber auch nicht unbedingt.
    Wer einen Fetisch nicht hat und generell etwas intolleranter ist, was wohl recht viele Menschen sind, wird eben kaum Verständnis für solch einen Tick haben.
    Weil man es selbst gar nicht nachvollziehen kann. Ich kann z.B. überhaupt nicht verstehen, warum Leute Kot essen oder sich damit einreiben. Das finde ich ebenfalls abstoßend und pervers.
    Ich verurteile es aber nicht, weil ich ja weiß wie es ist, wenn man einen Fetisch hat.
    Lass uns bitte zwischen pathologischem Verhalten und Fetisch differenzieren. Dass du das Essen von Kot abstoßend findest, ist keine Impulsreaktion. Es lässt sehr rational begründen. Kot zu essen kann extrem gefährlich werden und unterscheidet sich damit deutlich von harmlosen Fetischen wie Füßeln, Latexmode, Windeln, etc.. Ich finde es wichtig da zu differenzieren. Das ist ja auch die Gefahr bei der Tendenz, dass man jeden und alles akzeptieren soll wie er/es ist. Es gibt Grenzen und das hat gute Gründe. "Abstoßend und pervers" würden die meisten auch als eine Art des Urteilens empfinden ^^
    Aber deine Wertung ist objektiv betrachtet korrekt. Die Menschheit wäre nicht weit gekommen, wenn das Essen von Kot Alltag wäre. Windeln sind da eine andere Welt und tatsächlich fehlender Toleranz geschuldet.

  12. #12
    420 Avatar von Schatz

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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Hallömchen,

    Zitat Zitat von Baby.Boy Beitrag anzeigen
    Lass uns bitte zwischen pathologischem Verhalten und Fetisch differenzieren. .
    Diese Grenze ist fließend.
    Ich sehe viele in der Szene vertretenen Verhaltensweisen nach meiner seeehr langen Erfahrung oftmals als pathologisch an.
    Griechisch bedeutet Pathos Leiden, medizinisch krankhaft. Viele Leute sind Leidende, weil sie unter ihrer Neigung leiden, oder weil ihnen wegen ihrer Neigung Leid widerfährt. Das ist leider normal, nicht jeder kommt damit klar und wird im eigentlichen Sinn dadurch krank an Leib und Seele. Das liegt dann aber nicht an der eigenen Neigung, sondern am darauf reagierenden Umfeld.

    Grenzen werden durch Mitmenschen und die Gesellschaft gesetzt und wer sie überschreitet, ist dennoch nicht zwangsläufig krank.
    Es gibt also zwei Seiten. Die pathologische Sichtweise anderer und die eigene pathologische Sichtweise auf das eigene Verhalten/Neigungen.
    Beides ist verbunden und korreliert miteinander.
    Meist ist es aber die Sichtweise anderer, die unsere Selbstbetrachtung von klein auf prägt. Was gesellschaftlich gemeinhin als krankhaft bezeichnet wird, bestimmt zunächst unsere eigene Sicht der Dinge.
    Koppelt man sich aber durch eigene Überlegungen und Schlussfolgerungen davon ab, entsteht eine eigene Einschätzung und Wahrnehmung. Evtl. sogar eine gesunde Scheißegaleinstellung.

    Man ist ja auch erst wirklich frei, wenn einem die Ansichten anderer Menschen komplett egal sind.
    Ist der Ruf erst ruiniert...

    bis gleich
    Schatz
    Ich war, ich bin und ich werde immer sein.

  13. #13
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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Ich bin der Meinung das man der Gesellschaft wenn man sie damit konfrontiert nicht unbedingt mit allen Details konfrontiert. Das mit dem Stuhl ist ja nicht nur in Verbindung mit Windeln so. Ich vertrete sowieso die Meinung das Windeln eine Erweiterung eines zusätzlichen Frtisch ist. Je nach dem welcher das ist wird die Windel mit einbezogen. Deshalb ist dieser Fetisch ja so komplex und Facettenreich. Die Erklärung was das ist gibt es nicht. Alle Richtungen können, müssen aber nicht untereinander verschmelzen. Deshalb sollte man der Öffentlichkeit nur die groben Züge erklären. Genauer nur nach nachfrage oder nur dazu äusern was einen selbst betrifft. Man kann schlecht andere erklären was die fühlen. Das müssen die erklären. Ich kann nur mich selbst versuchen zu erklären. Andere nur wage.

    LG
    Jörg

  14. #14
    Senior Member Avatar von Baby.Boy

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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Zitat Zitat von Schatz Beitrag anzeigen
    Hallömchen,
    Diese Grenze ist fließend.
    Ich sehe viele in der Szene vertretenen Verhaltensweisen nach meiner seeehr langen Erfahrung oftmals als pathologisch an.
    Griechisch bedeutet Pathos Leiden, medizinisch krankhaft. Viele Leute sind Leidende, weil sie unter ihrer Neigung leiden, oder weil ihnen wegen ihrer Neigung Leid widerfährt. Das ist leider normal, nicht jeder kommt damit klar und wird im eigentlichen Sinn dadurch krank an Leib und Seele. Das liegt dann aber nicht an der eigenen Neigung, sondern am darauf reagierenden Umfeld.

    Grenzen werden durch Mitmenschen und die Gesellschaft gesetzt und wer sie überschreitet, ist dennoch nicht zwangsläufig krank.
    Es gibt also zwei Seiten. Die pathologische Sichtweise anderer und die eigene pathologische Sichtweise auf das eigene Verhalten/Neigungen.
    Beides ist verbunden und korreliert miteinander.
    Meist ist es aber die Sichtweise anderer, die unsere Selbstbetrachtung von klein auf prägt. Was gesellschaftlich gemeinhin als krankhaft bezeichnet wird, bestimmt zunächst unsere eigene Sicht der Dinge.
    Koppelt man sich aber durch eigene Überlegungen und Schlussfolgerungen davon ab, entsteht eine eigene Einschätzung und Wahrnehmung. Evtl. sogar eine gesunde Scheißegaleinstellung.

    Man ist ja auch erst wirklich frei, wenn einem die Ansichten anderer Menschen komplett egal sind.
    Ist der Ruf erst ruiniert...

    bis gleich
    Schatz
    Ich sprach von pathologisch im medizinischen Sinne. Wenn man hier von "krank" oder "krankhaftem Verhalten" spricht, interpretieren das manche hier als persönlichen Angriff auf das eigene Existenzrecht.. Also meide ich dieses Synonym. Klar muss man im Leben immer Einzelfälle betrachten, aber in einer generellen Diskussion tut man das eben nicht - sonst kommst ja nie zu irgendeinem Ergebnis. Man könnte bestimmt auch Kot auf konsumieren ohne dabei riskieren einzugehen, indem man ihn ausgiebig auf diverse Erreger testet oder abkocht oder was auch immer (ist jetzt nicht mein Fachgebiet ).
    Generalisiert lässt sich aber folgendes sagen: Wenn ich von Person I nur weiß, dass sie es mag Windeln zu tragen und von Person II nur weiß, dass sie gerne Kot isst, dann wäre aus medizinischer Sicht schnell geklärt welche Person hier pathologisches Verhalten aufzeigt.

  15. #15
    420 Avatar von Schatz

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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Zitat Zitat von Baby.Boy Beitrag anzeigen
    Klar muss man im Leben immer Einzelfälle betrachten, aber in einer generellen Diskussion tut man das eben nicht - sonst kommst ja nie zu irgendeinem Ergebnis.
    ... ist es nicht schon widersprüchlich, wenn man Einzelfälle aus einer generellen Diskussion ausklammert?
    Die Summe der Einzelfälle macht allerdings das Große und Ganze aus.
    Wenn nicht mehr differenziert, sondern generalisiert wird, kommt man zwar zu einem Ergebnis, was sich dann aber eher als polemisch generiert entpuppt. Das taugt dann nur bedingt, wenn überhaupt.
    Also entsteht eher eine schlichte Erkenntnis, die sicher für einige zufriedenstellend ist, im Endergebnis aber keine Lösung darstellt. Das sollte aber bei jedem Diskurs das Ziel sein. Dies wird sogar in der Politik meist übersehen, wo Diskurse durch Polemik und Populismus meist in Ergebnissen enden, die keine Lösung der eigentlichen Problematik sind.
    Ups, ich wollte nicht politisch werden, sonst fliegt man hier ja raus.
    Wäre ich nur auf das Kotesser-Beispiel eingegangen, das ist ok hier...sorry
    So einfach sollte man es sich also nicht machen.
    Machen aber die meisten ;-)
    Have a good Meal

    bis gleich
    Schatz
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  16. #16
    Senior Member Avatar von Baby.Boy

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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Zitat Zitat von Schatz Beitrag anzeigen
    ... ist es nicht schon widersprüchlich, wenn man Einzelfälle aus einer generellen Diskussion ausklammert?
    Die Summe der Einzelfälle macht allerdings das Große und Ganze aus.
    Wenn nicht mehr differenziert, sondern generalisiert wird, kommt man zwar zu einem Ergebnis, was sich dann aber eher als polemisch generiert entpuppt. Das taugt dann nur bedingt, wenn überhaupt.
    Also entsteht eher eine schlichte Erkenntnis, die sicher für einige zufriedenstellend ist, im Endergebnis aber keine Lösung darstellt. Das sollte aber bei jedem Diskurs das Ziel sein. Dies wird sogar in der Politik meist übersehen, wo Diskurse durch Polemik und Populismus meist in Ergebnissen enden, die keine Lösung der eigentlichen Problematik sind.
    Ups, ich wollte nicht politisch werden, sonst fliegt man hier ja raus.
    Wäre ich nur auf das Kotesser-Beispiel eingegangen, das ist ok hier...sorry
    So einfach sollte man es sich also nicht machen.
    Machen aber die meisten ;-)
    Have a good Meal

    bis gleich
    Schatz
    Nein, es ist nicht widersprüchlich. Es ist einfach notwendig. Wenn man versucht immer alle möglichen Eventualitäten, Lebensläufe, Extremfälle, etc. zu beachten, wird man nie zu einer Lösung kommen, die man praktisch umsetzen kann. Und darum geht es am Ende vom Tag. Dinge müssen differenziert werden können. Man muss Grenzen ziehen können. Man muss Gesetze machen können. Es müssen verständliche Regeln für ein umsetzbares miteinander gefunden werden.
    Sonst kann man nicht mal mehr die Frage beantworten, ob Wasser gut für den Körper ist. Die Antwort is ganz klar und einfach: Ja. Dass es Umstände gibt unter denen Wasser schädlich ist, ist einfach irrelevant und es wäre absurd diese absurden Umstände die Fragestellung miteinzubeziehen.
    Geändert von Baby.Boy (06.12.2022 um 13:05 Uhr) Grund: Rechtschreibung

  17. #17
    Senior Member Avatar von Thunderbird

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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Na ja man kann das Problem so komplex wie möglich diskutieren. Aber die Gesellschaft denkt nicht so komplex. Windeln sind halt für, die Meisten die nicht diesen Fetisch haben, unangenehme bis ekelhaftte Ausscheidungen gemacht. Das lernt jede Familie mit Kindern. Man macht es halt weils notwendig ist und hofft das es irgendwann vorbei ist. Zusätzlich im Erwachsenen darsein ist es Krankheit und Schwäche. Erwachsene die freiwillig Windeln tragen passt nicht in deren Bild. Meine Fau sagt das wenn sie wis oder mich in sieht, wird sie an ihren schwachen Vater kurz vorm Sterben erinnert. Die Sachen wie KV und NS kommen dann noch hinzu wenn jemand recherchiert, was Windelfetisch ist.


    LG
    Jörg
    Geändert von Thunderbird (06.12.2022 um 15:46 Uhr) Grund: Korrektur

  18. #18
    Senior Member Avatar von Pimpernuckel

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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Zitat Zitat von Baby.Boy Beitrag anzeigen
    harmlosen Fetischen wie Füßeln
    Fußpilz, bakterielle Infektionen

    Zitat Zitat von Baby.Boy Beitrag anzeigen
    Latexmode
    Hautprobleme durchs Schwitzen, Latexallergie, Erstickungsgefahr bei Masken

    Siehste?! Man kann an jedem Fetisch/ Kink was finden, was bei genauer Betrachtung gar nicht so harmlos ist. Aber dieses Spiel mit gewissen Risiken macht ja teilweise auch den Reiz aus.

    Zitat Zitat von Malustraner Beitrag anzeigen
    Wer einen Fetisch nicht hat und generell etwas intolleranter ist, was wohl recht viele Menschen sind, wird eben kaum Verständnis für solch einen Tick haben.
    Die Statistik sagt was anderes. 30 bis 40% aller Menschen haben wohl Paraphilien/ Fetische/ Kinks. Da landet man dann wohl eher wieder bei der alten Diskussion wo die Grenze verläuft und wie die Menschen das selbst wahrnehmen. Das sind dann immer so die Aha-Momente, wenn die Leute im Suff Schlafzimmergeheimnisse preisgeben...

    Pi
    Ada, ada! Haba umu mimu?
    -------------------------------
    24/7 in Windeln

  19. #19
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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Von Akzeptanz und Toleranz ist unsere Gesellschaft noch sehr weit weg.
    All das gerede von "wir leben in toleranten Zeiten" ist so ein blödsinn, diese "toleranz"
    wird quasi mit dem Schwert gefordert und die Leute werden "gezwungen" tolerant zu sein.
    Sind sie dann natürlich nicht, ist ja klar... deswegen gibt es auch so eine große intolerante Gegenbewegung.
    Der Prozess der Toleranz beginnt im Gehirn, jeder muss es für sich selber entwickeln.
    Die meisten von uns sind zu Zeiten groß geworden, da waren dinge so wie sie sind und wenn man etwas anders machen wollte
    dann hatte man gleich ein riesen Haufen an Problemen, da war nicht viel mit Toleranz.
    Das ist ein Prozess, der ein paar Generationen braucht, d.h. wenn wir jetzt die Grundsteine legen, dann werden die kommenden Generationen
    vielleicht wirklich tolerant.

  20. #20
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    AW: Immer noch keine Toleranz?

    Es gibt nicht die eine Gesellschaft mit der einen Kultur, sondern es gibt Familien und Freundeskreise mit ihren eigenen Subkulturen. Ich habe das seit Kindheitstagen miterlebt. In der Familie meiner Mama wurde am Mittagstisch selbstverständlich über die Themen der Emma gesprochen inklusive Themen wie ob Prostiution gut für die Gesellschaft sei, während in der Familie meines Papas lieber mehr geschwiegen wurde, wenn es auch nur im entferntesten um Sexualität gibt.

    Liebe Grüße aus Niederösterreich!

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    Von Trubadix im Forum Inkontinenz
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    Letzter Beitrag: 15.03.2011, 09:46

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