Die Szenebegriffe werden immer weiter differenziert und betiteln immer präzieser, worum es sich im einzelnen dreht. Seit gut einem Jahr verbreitet sich von Großbritannien aus der Begriff "Agedreaming", der zwischen Ageplay und Ageregression zielt. Der Begriff soll das Spiel in einer am Wunschalter orientierten, erträumten Welt benennen, in der der Träumer bewußt handelt und/oder phantasiert.

Autonepiophilia, Psychosexual Imfamtilism und Paraphilic Infantilism sind die Fachbegriffe, mit denen die Psychologie unsere Welt benennt. Übersetzt bedeuten sie "Freude daran, sich als unmündiger Mensch zu fühlen" und "Krankheit des seelischen und/oder sexuellen Verharren in der Kindheit" und "Krankheit des Verharrens in der Kimdheit als unübliche Neigung".
Das sind schon sperrige Begriffe, weshalb sich die sich herausbildende Gemeinschaft lieber etwas griffiger "Adult Babys" und im Falle der eher objektorientiert Empfindenden, ganz pragmatisch "Diaperlover" nannte und sich hinter dem Akronym ABDL sammelte.
Jedoch fühlten sich viele durch diese Begrifflichkeit eher schlecht repräsentiert, fühlten sie sich doch nicht als Babys, sondern anderen Altersstufen angehörig. Jede Altersgruppe (er)fand ein eigenes Buchstabenkürzel oder Kurzbegriff. Aus der BDSM-Szene heraus entwickelt wurden die auf Macht- und Abhängigkeit fokussierten und Altersunterschied betonenden Spielarten DDLG Daddy Dominus/Little Girl - mit allen denkbaren weiteren Geschlechterkombinationen) oder als Caregiver/Little. Manche benennen diese Spielarten oberbegrifflich schon als Ageplay, andere sehen die Entstehung des Begriffes Ageplay unabhängig von Machtgefällen, orientiert an einem nicht realen Alter.

Allgemein wird Ageplay gerne den Kinks (also ungewöhnlichen sexuellen Praktiken und Neigungen) zugeordnet, womit diejenigen sich nicht repräsentiert fühlen, die das Ageplay nicht als sexuell stimulierend empfimden. Beiden gruppen gemeinsam ist, daß sie sich bewußt in das Spiel begeben und willensorientiert handeln.

Ein(e) Ageregressor ("Alterszurückentwickler" - gemeint ist nicht die psychologische Technik) empfindet, denkt und handelt einem Kind entsprechend, ohne dies bewußt zu beeinflussen und ohne adulte sexuelle Empfindungen zu haben.

Zwischen den beidenPolen Ageplay (voluntatives Spiel) und Ageregresson (nicht voluntativ beeinflußtes (naives) Denken und Handeln gepaart mit der Umgebungswahrnehmung aus der Perspektive eines Kindes heraus) etabliert sich der Begriff Agedreaming.

Wie eingangs erwähnt, soll der Begriff das Spiel in einer am Wunschalter orientierten, erträumten Welt beschreiben, in der der Träumer bewußt handelt. Derzeit vorherrschende Meinung ist, daß Agedraming ohne sexuelle Motivation geschehe.
Das bewußtes agieren möglich ist, unterscheidet das Agedreaming vom Tagtraum, dessen Handlung und Verlauf vom Träumer nicht gesteuert werden kann. Während der Ageregressor auf allen Wahrnehmungen, Urteilen und Handlungen denen einem Kind entspricht, bewegt sich der Agedreamer, wahlweise gedanklich oder physisch, durch eine imaginäre Traumwelt, die er sich selbst in seinen Gedanken bewußt ausgestaltet. Ein bewußtes Sein zwischen den Polen und Wahrnehmungswelten.

So könnte sich also jemand, der ich klein aber nicht kinky fühlt und in eine beschützte Traumwelt hineinträumt, sich als "Agedreamer" beschreiben, ohne sich durch den Begriff "Little" irrtümlich in die.Nähe von Macht- und Erziehungsspielen zu rücken