Also bei mir war das in etwa so:
Im Jahr 1993 lernte mein Vater einen reichen Investor kennen, der Ihn schließlich davon überzeugte seinen gutbezahlten Job als Abteilungsleiter einer regionalen Volksbank zu kündigen und für Ihn als kaufmännischer Leiter eines noch zu errichtenden Seniorenheimes zu arbeiten. Gewissermaßen als Vorbereitung auf das große Seniorenheim kaufte der Investor ein kleineres Haus im Westerwälder Ort Flammersfeld. Zum Zeitpunkt des Kaufs hatte das Haus keine Bewohner war aber noch voll eingerichtet. Kurz vor dem Kauf nahm mich mein Vater mit zu einer Besichtigung mit. Soweit ich mich erinnere fingen wir im Keller an. Wir sahen uns Abstellräume, die Wäscherei, die Küche, den Eingangsbereich, einige Büros, ein paar Bewohnerzimmer, das Schwesternzimmer und einen Aufenthalts- bzw. Speiseraum an.
Ganz zum Schluss sahen wir uns noch einen Lagerraum im Obergeschoß an. Dort stand an der Rückwand des Zimmers ein großes Holzregal in dem sehr viele zartgelbe, rechteckige, zusammengefaltete Gegenstände lagen. Für Bettwäsche waren sie zu klein, für Handtücher zu glatt.
Zu dem Zeitpunkt war ich Ende zwölf oder Anfang dreizehn und wurde noch gelegentlich ermahnt "nur mit den Augen und nicht mit den Fingern zu gucken". Daran hatte ich mich weitestgehend gehalten und nur mal eine Tür geöffnet oder das Licht eingeschaltet. Also fragte ich was das für Dinger dort im Regal sind. Daraufhin nahm der Investor einen der Gegenstände aus dem Regal, faltete ihn auf und erklärte mir sehr umständlich und verklausuliert dass das ein Inkontinenzhilfsmittel wäre. Das Wort "Windel" nahm Er nicht in den Mund. Natürlich kapierte ich die erste, komplizierte Erklärung nicht. Deshalb benutzte Er eine Formulierung die ich bis heute nicht vergessen habe: "Die sind für Leute die unter sich machen". Irgendwann gelang es meinem Vater und dem Investor mir zu erklären das manche Menschen im Alter Probleme mit der Blase bekommen und deshalb wieder Windeln tragen müssen.

Danach ging es wieder nach Hause. Einige Monate später hatte ich mein Aha-Erlebnis durch die Sendung "Fragen an Kathrin Rüegg" und erkannte das ich Windeln mag.

Einige Jahre später war es das mittlerweile fertige Seniorenheim in dem mir mein Vater sehr kurzfristig eine Praktikumsstelle besorgte. (Die Firma in der ich mir ursprünglich eine Praktikumsstelle organisiert hatte machte drei Wochen vor Beginn pleite.) Dort klaute ich dann zum zweiten und letzten Mal Windeln. Zusammen mit den Windeln die ich kurz vorher bei meinem Krankenhausaufenthalt geklaut hatte reichten sie bis kurz nach meinem 18. Geburtstag.

Ende der Neunziger gingen mein Vater und der Investor im Streit auseinander. Inklusive mehrerer Prozesse wegen nicht gezahlten Gehaltes.


Also war ich anscheinend einer der wenigen hier der entdeckt hat das es Erwachsenenwindeln gibt, bevor er entdeckt hat das er Windeln mag.

Wer hat eine ähnliche oder auch ganz verschiedene Geschichte über seinen Erstkontakt mit Erwachsenenwindeln?

Noch eine OT-Frage: Was könnten das für Windeln gewesen sein die mir dort gezeigt wurden?