Ein Hallo! in die Runde! Und etwas zu mir möchte ich auch noch niederkritzeln. Zunächst: Ich bin weder Rollenspieler noch möchte ich irgendwie erzogen werden. Das waren in anderen Foren stets die ersten Anfragen, die ich erhielt. Muss nicht sein, kein Interesse! Ich habe nichts gegen solche Vorlieben, lese auch interessiert, was diese Menschen beschäftigt. So einzigartig, wie jeder von uns ist, darf er/sie auch sein. Umgekehrt kann man dafür aber auch erwarten, so akzeptiert zu werden, wie man selbst ist.

Als Kind habe ich lange gebraucht, um nachts trocken zu bleiben. Tags war das recht jung schon kein Problem mehr. Als Jugendlicher und junger Erwachsener hatte ich damit recht wenige Probleme bzw. die Unfälle ließen sich auf zuviel Alkohol zurückführen. Vor zwei Jahren mit dem zweiten kapitalen Burnout meines Lebens kam alles das mit einem Schlag zurück. Eine ganze Weile hatte ich es tagsüber auch nicht mehr unter Kontrolle. Nachts bis heute nicht immer, wenngleich sich die Unfälle mit Stressbelastung verbinden lassen. Das zeigt sich zeitlich verzögert, mal schlägt Überarbeitung erst einen oder zwei Tage später durch. Kurzum: Diese Art Inko ist neurologisch bedingt und mehr oder weniger gut therapierbar. Bei mir gab es jedoch nur Teilerfolge. Inzwischen kenne ich die Signale meines Körpers ganz gut. Tagsüber reicht eine dünne Verpackung, wenn ich es nicht weit zum Topf habe. Nachts wecken mich diese Reize nicht zuverlässig genug - oder zu spät. Ein Therapieerfolg war aber, mich selbst wieder kennenzulernen und die Defizite zu akzeptieren. Ich empfinde sie bis heute als Behinderung, auch wenn sie es rechtlich nicht sind. Und da zählt ja primär eine Erwerbsminderung - auch mehr oder weniger inko kann man noch nahezu alles arbeiten.

Ich schrieb eingangs, dass ich kein Ageplayer bin. Die Vorteile von Windelbody und PVC-Schutzhose weiß ich dennoch zu schätzen. Der Kuschelfaktor von Verpackung und Bekleidung ist mir inzwischen recht wichtig geworden, das trägt zum Wohlfühlen bei. Den Menschen um mich herum will ich mich nicht aufdrängen und achte daher darauf, keinesfalls aufzufallen. Somit bleibt der Kreis derer, die davon wissen, so klein wie möglich. Engste Kollegen und mein Chef wissen davon. Auch schon deshalb, weil es bei mir auf der Toilette stets etwas länger dauert. In meinem Freundeskreis hat es sich nach der Offenbarung gezeigt, bei wem ich noch übernachten darf und bei wem nicht mehr. Daraus zieht man seine Konsequenzen und verkleinert des engeren Freundeskreis entsprechend.

Nach anfänglichem Interesse und "Das ist doch gar kein Problem!" ergab sich seither auch keine tragfähige Beziehung mehr. Die Mehrheit kann eben doch nicht damit umgehen. Eine rein Fetisch-basierte Beziehung ist mir nichts, die auf dieser Schiene kennengelernten Mitmenschen waren mir stets zu anstrengend. So läuft es z. Z. erfolgreich auf ein paar Spielpartner hinaus, mit denen ich zeitweise Spaß haben aber keine feste Beziehung eingehen muss. Über verschiedene Foren habe ich dennoch einige interessante Menschen kennenlernen dürfen, zumeist teilten sie mein Schicksal. Leider wohnen die wirklich lieben Menschen meist zu weit weg.

Hier lese ich schon einige Jahre mit, konnte mich aber jetzt erst zu einer Anmeldung durchringen. Der Querschnitt der Interessen und Charakter der Mitglieder, von denen ich gelesen hatte, erscheint mir sehr weit gefächert. Gut so!

Uns allen einen schönen Tag!