Windelentsorgung zuhause

[Nuckelfan-56]

Hallo,
zu dem Thema gibt es ja schon -zig Berichte, trotzdem hier eine neue Frage zu meinem Problem(chen).

Wir haben hier für die Müllabfuhr eine Müllschleuse. Heisst, jedes öffnen der Schleusenklappe kostet Geld, was für jeden Mieter (!!) korrekt abgerechnet wird.
Somit wäre es sehr teuer, mit ein oder 2 Windeln ständig zur Müllschleuse sich zu begeben!
Also ist es sinnvoll, die benutzten Windeln in entsprechend grossen Müllbeutel zu sammeln.
Aber: wie mache ich DAS?
Die "Windelsammler" für (echte) Babys scheitern an der Grösse der von mir verwendeten "Betterdry" oder "nateen Ultra Combo"; vor allem, wenn "die" mit über 1000 ml "beladen" sind.

So habe ich mir vor langer Zeit mal einen Mülleimer besorgt, der eigentlich für Katzentoiletten und die Hinterlassenschaften anderer häuslicher Kleintiere gedacht ist.
Das Teil funktioniert zwar recht gut (geht mit gaaaaanz normalen Müllbeuteln - keine sündhaft teuren "Kassetten"), jedoch sieht der Mülleimer schon arg hässlich aus.

Gibt es irgendwo noch andere geruchsfreie Mülleimer (für den Wohnbereich), die etwas besser aussehen und vielleicht auch mit normalen, üblichen Müllbeutel funktionieren?

Ich wäre für Hinweise dankbar.

Nuckelfan-56

[Sportcity]

Ich verwende 120L Müllsäcke aus dem Baumarkt, wenn man die oben gut umfaltet wenn der Sack noch nicht voll ist, riecht man fast nix, ich habe den Sack auf dem Balkon stehen aber im Schatten damit nicht die Sonne drauf scheint sonst hat man ruck zuck eine Massenproduktion von Fliegen und Maden, Lecker. So kann man den Sack gut 1 Woche füllen und am Wochenende wird der Sack im Hausmüll entsorgt.

[Georg2]

Was Kommunen doch für Ideen haben, um die Bürger zu Kasse zu bitten. Meistens wird nach Volumen berechnet. Manchmal auch nach Gewicht. Aber dass schon das Öffnen zur Gebührenerhebung benützt wird, ist mir neu. Da kostet ja schon da pure Reingucken Geld.

Ich nehme an, daß du schon geprüft hast, was man da maximal in einem Schwung reinwerfen kann. So groß müßte dann auch der Müllbeutel sein, den du verwendest. Da stellt sich vornehmlich die Frage, wie kann man die Windeln unauffällig/geruchsarm in der Wohnung sammeln kann, damit ein Öffnungsvorgang optimal genutzt werden kann.

Der Mülleimer von Diaper Champ hat einen geruchsdichten Einwurf und arbeitet mit normalen Müllbeuteln. Die Einwurföffnung des Diaper Champ ist zwar für Kinderwindeln gedacht, aber wenn man die gebrauchte Windel einrollt, paßt sie durch die Einwurföffnung. Wenn der Müllbeute voll ist, verknotet man ihn und kann ihn zur Mülltonne brigen. Es gibt den Diaper Champ in drei Größen (Höhen).

LG Georg

https://www.youtube.com/watch?v=cbGbVrk47gg

[Toni]

Da fällt mir grad was ein: Als ich vor 2 Jahren in Ägypten war, kaufte ich in einem Supermarkt ein paar Müllbeutel zur Entsorgung meiner Nachtwindeln. Da gab es - zwar teurer aber ganz regulär - kompostierbare Müllbeutel auf denen u.a auf Deutsch geschrieben war, daß sich die Beutel durch allerlei Biozeugs innerhalb weniger Wochen vollständig auflösen.

In Anbetracht der Tatsache, daß uns seit Jahren gepredigt wird, Plastik sei der Erde Untergang, stellen sich mir 2 Fragen:

1) Warum stand da "Made in Germany" drauf?
2) Warum gibt es die im fernen Ausland, bei uns jedoch nicht? Jedenfalls habe ich die bei uns noch nirgends gesehen.

[Taggy]

Da fällt mir grad was ein: Als ich vor 2 Jahren in Ägypten war, kaufte ich in einem Supermarkt ein paar Müllbeutel zur Entsorgung meiner Nachtwindeln. Da gab es - zwar teurer aber ganz regulär - kompostierbare Müllbeutel auf denen u.a auf Deutsch geschrieben war, daß sich die Beutel durch allerlei Biozeugs innerhalb weniger Wochen vollständig auflösen.

In Anbetracht der Tatsache, daß uns seit Jahren gepredigt wird, Plastik sei der Erde Untergang, stellen sich mir 2 Fragen:

1) Warum stand da "Made in Germany" drauf?
2) Warum gibt es die im fernen Ausland, bei uns jedoch nicht? Jedenfalls habe ich die bei uns noch nirgends gesehen.

Hat doch der DM...für Biomüll https://www.dm.de/profissimo-kompost...355673831.html

[Nuckelfan-56]

Hallo Georg2,
Zur Öffnung der Klappe bei der Müllschleuse brauchst Du eine Codekarte, sonst läßt sich die Klappe nicht öffnen.

Wenn meine "Katzenklotonne" fast bis oben hin voll ist, passt der Beutel gerade noch so, also mit etwas Nachdruck in das Fach hinter der Klappe dieser Müllschleuse.
Nuckelfan-56

[Georg2]

Toni schrieb:
Da fällt mir grad was ein: Als ich vor 2 Jahren in Ägypten war, kaufte ich in einem Supermarkt ein paar Müllbeutel zur Entsorgung meiner Nachtwindeln. Da gab es - zwar teurer aber ganz regulär - kompostierbare Müllbeutel auf denen u.a auf Deutsch geschrieben war, daß sich die Beutel durch allerlei Biozeugs innerhalb weniger Wochen vollständig auflösen.

Die meisten Bio-Müllbeutel werden aus Maisstärke oder Kartoffelstärke hergestellt. Sie sind damit biologisch abbaubar. Das bedeutet, dass der Bio Müllbeutel im Kompost den gewöhnlichen Verrottungsvorgang durchläuft und wie alle anderen Bestandteile des Komposthaufens zum wertvollen Humus wird.

Das Problem ist, dass der Bio-Müllbeutel zwar kompostierbar ist, aber sehr viel Zeit zur Verrottung braucht. Die Kompostieranlagen sind aber auf schnelle und optimierte Kompostierung ausgelegt. Die Folge ist, dass die Bio-Müllbeutel meist aussortiert werden und dann schließlich doch auf dem Restmüll landen. Zudem können die automatischen Sortieranlagen meist nicht zwischen dem Bio-Müllbeutel und dem klassischen Plastikbeuteln unterscheiden und sortieren die Bio-Müllbeutel wie den gewöhnlichen Plastik-Müllbeutel aus.

Auch der von der BASF entwickelte Öko-Müllbeutel aus biologisch abbaubarem Kunststoff (Polyester) steht in der Kritik:
https://www.welt.de/wirtschaft/artic...eko-Tuete.html

Lg Georg

[NachtFalke]

Die meisten Bio-Müllbeutel werden aus Maisstärke oder Kartoffelstärke hergestellt. Sie sind damit biologisch abbaubar. Das bedeutet, dass der Bio Müllbeutel im Kompost den gewöhnlichen Verrottungsvorgang durchläuft und wie alle anderen Bestandteile des Komposthaufens zum wertvollen Humus wird.

Zudem kommt noch, daß für die Produktion von "Bio"-Müllbeuteln wertvolle Ackerfläche verschwendet wird, die man sonst zur Nahrungsmittelproduktion nutzen könnte.
Ist das selbe Problem wie mit dem Bio-Ethanol für das E10-Benzin...

[sebastian85]

Bei uns zb. bleiben die Mülltonnen stehen wenn man den Biomüll in solchen Kompostierbaren Tüten einwirft.
Für die Sortieranlagen ist es egal ob Plastil oder Bio. Nicht verrottet ist nicht verrottet.

[Roadrunner]

Diese grünen (hatten wirklich diese Farbe!) Biomüllbeutel, die verroten sollen, hatte ich mal für den Komposteimer. Teurer Mist, der noch nicht mal zu Mist (bzw. Kompost) wurde! Ist in drei Jahren noch nciht verrotet... Ist wie die biologisch abbaubaren Fäden für Motorsensen (Oregon Biotrim z.B.) - soll in 10 Jahren verrotet sein. Da es die erst seit ein paar Jahren gibt - wer hat das überprüft?

[Toni]

Einige haben sich zum Thema Müllbeutel geäußert, 2 haben mir sogar eine PN geschrieben. Danke schon mal.

Ich hätte nicht gedacht, daß die Lage so schlimm ist. Die Sache mit den kompostierbaren Müllbeuteln also.

Viele weisen darauf hin, daß es diese Beutel natürlich auch in Deutschland zu kaufen gibt, online, im gut sortierten Drogeriemarkt, und in manchen Supermarktketten. Ich hatte mich da auch etwas doof ausgedrückt, denn ich hatte nicht gemeint, daß man die hier gar nicht bekommt, wenn man danach sucht, sondern daß man sie hier nicht überall da bekommt, wo man billige normale Müllbeutel auch bekommt. Ich bestelle vieles im Internet, sehr viel sogar, aber mir jetzt noch die Müllbeutel quer durch Deutschland liefern zu lassen, ginge mir nicht nur zu weit, sondern wäre auch kontraproduktiv. Mir war es um die allgemeine Verfügbarkeit gegangen, zumal die Beutel, auf die man mich aufmerksam gemacht hatte, oft so teuer sind, dass sie keine brauchbare Alternative darstellen.

Viele warnten aber auch vor dem Kauf. Die Dinger solle und dürfe man nicht verwenden.

Wie, echt jetzt?

Die einen sagen, das wäre Schwindel, das kompostiert gar nicht. Es ginge nur darum, politisch korrekten Öko-Kram teuer zu verkaufen.

Die anderen sagen, es kompostiert schon, aber nur unter bestimmten Umständen, die praktisch nie erreicht werden. Denn es wären dafür viel Zeit (Wochen, Monate, Jahre), viel Feuchtigkeit (>85%), sehr hohe Temperaturen (> 70°C), und regelmäßiges Umpflügen des Komposts erforderlich. Auf dem privaten Komposthaufen hat man keine ausreichend hohen Temperaturen. Bei der industriellen Müllverwertung/-entsorgung hat man zwar die erforderlichen hohen Temperaturen, aber nicht die Zeit. Denn industriell würde aus Bio-Abfällen zwar wieder zu Biogas und Blumenerde gemacht, aber das geht verblüffend schnell, das dauert nur ein paar Tage/Wochen.

Zudem, und das habe ich jetzt mangels Hintergrundwissen nicht so ganz durchverstanden, werde Bioabfall bei uns industriell nicht kompostiert, sondern vergoren/fermentiert, entsprechend den Vorgängen in einem Kuhmagen. Die Anlage wurde dabei auch als "künstlicher Kuhmagen" bezeichnet. Dabei würden diese Tüten überhaupt nicht zersetzt, sondern müssten im Gegenteil als Störstoffe aus dem Biomüll mühsam herausgefischt und dann verbrannt werden.

Deshalb sei es ausdrücklich unerwünscht, in manchen Landkreisen sogar verboten, solche kompostierbaren Tüten in den Biomüll zu geben. Und im normalen Müll würden sie auch nur verbrannt. Deshalb hätten diese Bio-Tüten keinerlei Vorteil gegenüber normalen Plastikbeuteln.

Politisches Gewicht bekommt die Sache, weil die Umwelthilfe (waren das nicht die mit den Dieselfahrverboten?) gegen die Bio-Tüten wettert, und viele Händler sie schon deshalb aus dem Sortiment genommen haben, um sich den ganzen Ärger zu ersparen.

Hier gibt es ein sehenswertes Video, wo der Sache nachgegangen wird

Wieder was gelernt.

[Heavy User]

Warum in aller Welt sollte jemand eine definitiv nicht kompostierbare Windel in eine (unter bestimmten Umständen) kompostierbare Tüte verpacken?

Um zurück zur eigentlichen Frage des TE zu kommen: Nein ich kenne leider auch keine optisch ansprechende luftdichte Mülltonne für den Wohnbereich. Aber frag doch einmal in einer Großküche nach einem großen Eimer mit Deckel. Die kleineren Exemplare fangen bei ca. 10l Inhalt an und steigern sich über 20l und 30l bis hin zu 40l. Danach kommen Schraubdeckelfässer mit 55l Inhalt. Diesen Behälter könntest Du dann in einem Wäschesammler verstecken. Eventuell musst Du ein wenig suchen und bei mehreren Großküchen nachfragen. Und bitte nicht über die Farben erschrecken, die können echt gewöhnungsbedürftig sein, so hat Maggi gelbe Eimer mit roten Deckeln, Moguntia neongrüne Eimer mit königblauen Deckeln, nur Knorr hat Eimer und Deckel einem zurückhaltenden Jagdgrün.