Wie am Besten Windelleidenschaft aufarbeiten? Wie kommt man ggf.an einen Therapeuten?

[filix]

Hi zusammen. Ich brauche mal Tipps und Erfahrungswerte dazu, wie ich am Besten an jemanden herankomme, der mir etwas dabei hilft, meine Leidenschaft für Windeln zu reflektieren und vielleicht sogar den Ursprung herauszufinden.

Nicht falsch verstehen: Mir geht es nicht schlecht als DL oder AC, ich brauche keinen Beistand um es zu akzeptieren.
Ich suche vielmehr seit Jahren schon nach den Gründen, warum ich so geworden bin, wie ich nunmal bin und warum ich, seit ich denken kann, Windeln toll finde (und noch Anderes zu diesem Thema). Ich dachte, vielleicht kann mir eine therapeutische Fachkraft (welcher Art auch immer) dabei helfen, für mich selbst auch einige Dinge neu zu sehen und einzuordnen und zu sortieren.

Ich habe meiner Freundin damals (mittlerweile ist sie sogar meine Frau) versprochen, und auch aus eigenem Interesse, den Wurzeln meiner AC/DL Neigung auf den Grund zu gehen. Bald werde ich auch Vater werden und ich würde gerne meine eigene frühe Kindheit irgendwie untersuchen (ich erinnere nicht sehr viel, vorallem aber rein garnix zu Windeln) weil ich denke dass es mir helfen könnte für meine zukünftige (Vater-)Rolle.

Ich kann ja schlecht zu meinem Hausarzt gehen und sagen, "hören sie mal, ich finde Windeln toll und mache da auch rein, aber ich würde gerne mit jemanden drüber reden. Ich bin mir auch nicht sicher ob ich dafür einen Psychotherapeuten oder einen Psychiater oder einen Psychologen brauche, können sie mir eine Überweisung fertig machen, danke".
Bzw. traue ich mich auch nicht, einfach irgendwo hinzugehen und darüber zu referieren, für was ich eine Therapie wünsche.....

Das ganze ist jetzt nicht akut oder so, wäre aber schon cool, wenn ich für mich mal da anders draufschauen könnte und ich würde mir wünschen, dass ich irgendwann herausfinde, WARUM ich Windeln usw. so toll finde.
Vielleicht kann mir ja jemand irgendwelche Tipps oder Erfahrungswerte oder einen Kommentar dazu geben? Würde mir glaube ich weiterhelfen.

[Pimpernuckel]

Wenn dir das so wichtig ist, geh zu irgend 'ner Interventionssprechstunde und lass dich dort psychoanalytisch/ -therapeutisch eintakten. Das ist ja erstmal anonym und völlig unabhängig von deinen anderen Ärzten, selbst wenn du schon in psychologischer Behandlung wärst. Da du aber nach eigener Aussage nicht "leidest", wird die Exploration deiner Kindheit aber ein teures Vergnügen auf Privatrechnung werden. Nach dem, was du so schreibst, gibt es auch erstmal keine definitiven Schlüsselerlebnisse. Da solltest du nicht erwarten, dass da irgendwas tiefsinniges rauskommt, auch wenn man natürlich nie weiß, was das im Hintergrund schlummert...

Pimpernuckel

[Toni]

Über die Frage nach dem warum hat sich schon eine ganze Generation von Spaß- und Hobbywindlern den Kopf zerbrochen. Heraus kamen allenfalls Vermutungen, woran es liegen könnte, aber nix konkretes. Da auch eine mehr oder weniger ausgeprägte sexuelle Komponente mit ins Spiel kommt, macht die Sach nicht einfacher. Für manche ist es wohl eine Flucht aus der Leistungsgesellschaft, verbunden mit der Weigerung, erwachsen zu werden, obwohl sie durchaus in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen.
Ich weiß nicht, ob das mit den Terapeuten so eine gute Idee ist, weil das Terapieziel doch eine Abstinenz vorsieht. Nur die Gründe herauszufinden, ist für die meisten Psychoklempner doch zu wenig, die wollen zum Schluß schon sehen, dass man eine schlechte Gewohnheit ablegt, sonst haben die kein Erfolgserlebnis.

[klopfer]

Nein, das stimmt so nicht Toni!!! Ich hatte z.B. eine sehr gute Therapeutin, die mir geholfen hat, zu verstehen, warum ich wahrscheinlich Windeln mag. Und dank der Therapie kann ich meine Sexualität endlich auch akzeptieren und damit leben! Das Therapieziel ist immer die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten und das ist selten die Abstinenz!
Die Frage ist, wie sehr man leidet und was man tun kann, um dieses Leid zu beenden oder zu mildern. Und da muss Abstinenz nicht unbedingt das Ziel sein. Im Gegenteil: Man kann auch schauen, wie man seine Gefühle in sein leben integriert.
Man, du klingst ja wie Kvetinka mit deinen queren Ansichten.

@filix: Ich finde den Ansatz gut, dass Du an dir arbeiten willst! Grundsätzlich kannst Du bei jedem zugelassenen Psychotherapeuten einen Termin für ein paar Probestunden machen, bevor er/sie dem Antrag an die Kassse stellt. Man sollte sich nur über die Methoden der Therapie informieren. Verhaltenstherapie schaut z.B. wenig zurück und kümmert sich dafür mehr um die Gegenwart. Ich selber bin mit einer Psychoanalyse gut gefahren. Dabei schaut mah zurück und sieht seine eigene Entwicklung und zieht dabei Schlüsse für das eigene Leben. ich würde also nach einem Therapeuten suchen, der "tiefenpsychologisch" vorgeht. Ist aber nicht jedermans Sache....

[Pimpernuckel]

weil das Terapieziel doch eine Abstinenz vorsieht.

Du weißt doch ohne entsprechende Diagnostik gar nicht, was das Therapieziel ist, zumal es hier auf den ersten Blick ja gar nicht um eine Therapie im konventionellen Sinn geht. Es ist zwar anzunehmen, dass im Lauf der Behandlung ein Verzicht auch mal ausprobert wird, sei es auch nur, um die Gefühlswelt auf den Kopf zu stellen und einen Vergleichsrahmen zu haben, aber es steht nirgendwo, dass das die endgültige Lösung wäre...

Pimpernuckel

[FranzW]

Ich selbst habe ganz gute Erfahrungen mit einem systemischen Psychologen gemacht. Dabei ging es mir zwar eher um Ängste und Zwänge, aber ich habe durchaus auch viel über meinen Windelfetisch gesprochen. Als sehr angenehm bei der systemischen Methode finde ich, dass nicht versucht wird, den Klienten / die Klientin umzupolen, sondern man als KlientIn sich bewusst wird, welche Rolle man in einem System spielt, welche Reaktionen im Umfeld man durch sein Verhalten bewirkt und welche Alternativen man hat.

Ob eine Therapie sinnvoll, wenn man selbst gar keinen Leidensdruck hat, bezweifle ich zwar, jedoch traue ich mir nicht zu, das zu beurteilen. Eventuell ist ja doch ein Leidensdruck da, weil sonst hättest Du es ja nicht Deiner Frau versprochen.

Für einen Psychologen / eine Psychologin braucht man in der Regel keine Überweisung, da man das Vergnügen ja auch aus eigener Tasche bezahlt. Einen Psychologen zu finden, ist dank Google recht einfach, Psychologe oder Psychologin und die Heimatstadt sind gute Suchbegriffe. Eventuell noch eine kleine Überprüfung, ob auf der jeweiligen Website Hinweise auf sexual- und lustfeindliche Ideologien zu finden sind, kann auch nicht schaden.

Liebe Grüße aus Graz!

[Patrick]

Ich würde mir beim Gang zum Psychologen nicht zuviel versprechen. Über Ursachen gibt es eben halt nur Spekulationen und die kann man im www nachlesen und werden in 3-4 Punkten zusammengefasst.

[moellny63]

Hallo filix,

also auch ich habe den Schritt gewagt, eine spezielle Therapeutische Sprechstunde aufzusuchen. Dieses ist mitlerweile über zwei Jahre her bund es hat mir den Druck genommen, etwas geheimes und böses zu tun.

Dr wahre Grund dieser Leidenschaft ist bei jeder Persönlichkeit eine andere und daher kann man es keinesfalls über einen "Kamm" scheren.

Ich habe hier bei uns an einer Klinik meine Therapie angefangen und bin heute noch dabei, wobei ich es jedem empfehlen kann, der Probleme mit seiner Vorliebe bzw. Fetisch hat.

Es hat mir viele Ansichten und vorausgegangene Störungen genommen und heute bin ich sehr sehr froh, diesen Schritt gegangen zu haben.

Du solltest im www. mal schauen nach speziellen Therapien bezüglich Fetische und Sexualität.

Wie schon gesagt, es ist ein aus meiner Erfahrung ein schwerer Schritt gewesen, mich dort zu Offenbaren, doch heute und nach vielen vielen Gesprächen, bin ich Glücklich dieses gemacht zu haben.

Hoffe, Dir mit diesen Zeilen etwas helfen zu können.

Mit besten Wünschen

möllny63

[abribub69]

Ich habe seit 2003, etwa 6 Jahre lang eine Psychoanalyse gemacht. Bei einer Psychotherapeutin. Und das zahlt jede Kasse. Der Psychotherapeut muss nur ein entsprechendes Gutachten schreiben. Abstinenz ist nicht unbedingt das Ziel, aber sich selbst verstehen. Das Ziel muss mit dem Therapeuten ausgemacht werden. Ich habe jedenfalls viel über mich gelernt, bin den Fetisch deswegen aber nicht losgeworden, im Gegenteil. Aber wenn es hilft auch mit Windeln dran mit sich im Reinen zu sein, ist eine Therapie ein ganz guter Weg!

[WSvenH]

Hallo filix,

also auch ich habe den Schritt gewagt, eine spezielle Therapeutische Sprechstunde aufzusuchen. Dieses ist mitlerweile über zwei Jahre her bund es hat mir den Druck genommen, etwas geheimes und böses zu tun.

Wie schon gesagt, es ist ein aus meiner Erfahrung ein schwerer Schritt gewesen, mich dort zu Offenbaren, doch heute und nach vielen vielen Gesprächen, bin ich Glücklich dieses gemacht zu haben.

Was war denn das Therapieziel und was ist dabei rausgekommen? Hat man versucht dir den Fetisch irgendwie auszureden oder einzuschraenken?

[Therapeut Hiro]

Hallo, wenn du darüber Reden magst, filix und natürlich auch andere die diesbezüglich des Themas bedarf haben
Könnt ihr euch auch bei mir melden. Klar ist es schwierig mit einen Therapeuten darüber zu sprechen und umso mehr, wenn man nicht weiß, ob er Ahnung hat, oder Einblicke in diesem Thema, sowie Erfahrungen hat. Ja, die habe ich und euch die scheu zu nehmen und es euch etwas leichter zu machen, könnt ihr mich anschreiben. Ja, Ferne spielt auch keine Rolle, da ich auch mit Klienten aus der ganzen EU habe via Skype. Zu mir noch Ich bin Leiborientierter Kunsttherapeut und Sozialtherapeut,... Habe bisher im Suchtbereich in Privatklinik, Eingliederungshilfe Betreuung mit Menschen mit Sucht und mehrfachdiagnostikgen, hohen psychische und emotionale Belastungen gearbeitet, im Kinder und Jugendbereich, sowie auch weitere Felder, nicht nur gearbeitet, sondern arbeite noch in einigen Bereichen. ;-) also schreib mich an filix, wenn du magst und dann sehen wir weiter ;-) PS: auch wer Interesse hat, kann mich anschreiben. Zusatz, ich beschäftige mich viel mit den neurobioligischen Erkenntnissen.....

Herzliche Grüße Therapeut Hiro

[Nukky]

Als ich mal bei einem Psychotherapeuten war, fand er meine Windelleidenschaft kein Problem über das man sprechen müsse. Es ist ja auch verständlich, wenn man sich angesichts des täglichen Stresses, manchmal die Geborgenheit die man als Kind hatte zurückwünscht. Das ich mich als Jugendlicher für Windel interessiert habe, war zum Glück in meiner Familie kein großes Problem und wurde akzeptiert. Noch ein Tipp, falls man eine Psychotherapie machen will: Es empfiehlt sich zunächst Probegespräch zu führen, um zu sehen ob man einen Draht zum Psychotherapeuten hat und sich erst dann für eine Person zu entscheiden. Die Probegespräche wurden zumindest damals von der KK bezahlt.

Grüße NUKKY

[Trubadix]

Ich habe vor einiger Zeit eine Therapie gemacht, (wegen einer anderen Sache) und auch über meine spezielle Vorliebe mit den Windeln gesprochen. Ich habe auch geschildert, wie sehr mich diese Sache beschäftigt. Sie hat es zur Kenntnis genommen und mir auch ein Stückweit geholfen. Sie meinte, wenn ich mich so sehr nach einer Sache hingezogen fühle, ist es nicht möglich diese Sache weg zu therapieren. Weil ich dann nur unglücklicher werden würde. Sie kenne eine aus ihrem Bekanntenkreis die auch eine ähnliche Vorliebe hat. Ich habe dann ein Tagebuch geführt, wie oft ich dieser Sache nachgehe. Dieses Tagebuch hatte mir sehr gute Dienste geleistet. Ich sollte den Verbrauch immer mehr einschränken. Ich bin dann auf einen Verbrauch von 2-3 Stück pro Woche gekommen. Damit kann ich jetzt ganz gut klarkommen.

Liebe Grüße Trubadix

[filix]

Erstmal danke an euch alle, ich hatte gerade (nach Urlaub und Windelfreiphase) erstmal viel zu lesen.

Es geht mir nicht darum etwas einzuschränken oder loszuwerden - die große Frage dich ich habe ist: es muss ja irgendwas in meiner frühkindlichen Zeit gegeben haben, zumindest irgendwelche sozialisatorischen Faktoren, die in meinem Gehirn eine Prägung auf Windeln oder generell kindliche Wesenszüge bewirkt haben, die bei mir zumindest ungefähr alle 3 Wochen zu Tage treten, dann aber wieder mal fast ganz verschwinden). Windeln (ich meine Pampers o.Ä.) gibt es ja Menschheitlich nocht nicht so lange, sodass eine derartige Prägung ja schon erstmal "un-'natürlich'" im Sinne der Entwicklung eines Menschen ist. Soweit ich weiß war ich als Kleinkind auch nicht auffällig was "Trockenwerden" angeht, sowohl tags und nachts war ich ab start meiner frühesten Erinnerungen (ca. 3,5J) trocken, jedoch habe ich auch genauso lange eine Affinität zu Windeln (plus anhängender Themenbereich "Kleinsein", als auch seit ich 13 bin eine sexuelle Komponente).

Ich lese immer mit Neugierde Erfahrungsberichte, wie Andere zu Windeln kamen oder wie es angefangen hat, bzw ergibt sich das Thema auch ab und zu mal per chat und die meisten (zumindest fühlt es sich so an) sind doch eher durch bestimmte Umstände dazu gekommen (Bettnässen bis ins Schulalter hinein, längere Windeltragezeit als Kind, Trennung der Eltern etc), so etwas kann ich aber nicht vorweisen...

Nichtdesttrotz verspreche ich mir natürlich schon positive Effekte auf meine Persönlichkeit, da ich so villeicht eher in der Lage bin, mich selbst zu verstehen und nicht einfach nur hinzunehmen. Ich merke schon, dass es einen riesen Unterschied gemacht hat, seit dem ich meiner Frau davon erzählt habe und wir beide (obgleich sie es "nur" toleriert und akzeptiert, ansonsten Abstand dazu hält) mit der Zeit auch immer offener darüber reden können. Das hat mir auch schon enorm weitergeholfen.

Ich denke ich werde mich mal informieren bzgl. Kostenübernahme oder generell Kosten und Prozedere. Psychoanalyse hört sich schonmal nicht schlecht an für das was ich suche.

[Reez]

es würde schon etwas bringen, wenn du deine "Geschichte" aufschreibst. Mach das erstmal für dich selber, kannst auch im Forum was reinstellen und kommentieren lassen.

Schreib was es für dich heute bedeutet, was du dabei fühlst und wie das am Anfang war.

Schreib von deinen Träumen, Erinnerungen und den Momenten in denen dieses Thema in deinem Leben eine Rolle gespielt hat.

Schreib auf, was du von der Therapie erwartest, welches Ziel du hast und was du auf keinen Fall riskieren willst jetzt.

Deine Vorbereitungen sind die beste Grundlage für eine Therapie. Auf dieser Grundlage kannst du klar am Start des Prozesses sagen wo du stehst und woher du kommst und wohin du willst. Dass es dann anders kommen kann ist immer noch möglich.

Du kommst in einer Gesprächstherapie schneller auf den Punkt, wenn du nicht damit beginnen musst, im Nebel dich vorzutasten.

Informiere dich mal über Hypnosetherapie. Kannst eine Regression machen lassen und dich heranführen an Situationen in deiner Vergangenheit. Das ist spannend und kann heftig erlebt werden.

[moellny63]

Hallo WSvenH,

oh nein, meine Therapeuten haben nicht versucht, es mir auszureden bzw. mich zu beeinflussen. Nein, ganz im Gegenteil,meine Therapeuten sagen unabhängig voneinander das es ein Teil meiner Persönlichkeit ist und ich es auch niemals abstellen kann und werde !!!! Es ist seit meiner Kindheit in mir drin und ein großer teil meiner Persönlichkeit, was schier unmöglich ist, es zu löschen wie bei einem PC.

Ich habe durch meine Therapien gelernt, das es nichts schlimmes und böses ist und ich niemanden damit gefährde. Heute bin ich froh,diese schweren Schritte der Therapien gemacht zu haben und zu wissen, das ich nicht der einzigste mit diesem "Tick" bin.

Hoffe, das Dir meine Zeilen etwas helfen konnten

[abribub69]

Hallo Möllny, ich finde das genau die richtige Einstellung, die ich auch vertrete!

Liebe Grüße
Robat