Paul Teil VI -----

So verging Woche um Woche und Paul musste sich an die neue Unterwäsche gewöhnen, auch wenn es ihm manchmal schwer fiehl.
Eines Abends, als die ganze Familie gemeinsam beim Abendbrot saß meinte Brigitte in die Runde: „Wo fahren wir denn dieses Jahr in den Urlaub hin?“ Erwin scherzte und grinste: „Na du suchst doch immer die Urlaubsziele raus.“ Brigitte von dem Gag unbeirrt meinte weiter: „Wir waren jetzt schon an vielen schönen Orten, aber am Gardasee waren wir noch nicht. Was haltet ihr davon? Sabine ist bis dorthin 18 Monate und man könnte von daher ohne Problem 600 Km fahren, oder was meinst du Erwin?“ der Vater antwortete: „Ja könnte man machen und schöne Campingplätze gibt es dort bestimmt auch. Am besten wir schauen uns das ganze mal morgen im Campingführer an.“ „was meinst du dazu Paul?“ fragte seine Mutter worauf Paul mit einem Schulterzucken antwortete. „Hast du keine Lust in Urlaub zu fahren, mit anderen Kindern auf dem Spielplatz zu spielen oder schwimmen zu gehen? Fragte Brigitte erneut ihrem Sohn der ihr Auskunft gab: „Weis nicht?“ „Ach komm das wird bestimmt schön wirst sehn. Beim letzten Urlaub vor 2 Jahren warst du noch zu klein und kannst dich bestimmt nicht mehr erinnern wie schön das war. Warte es mal ab es wird dir bestimmt gefallen.“ entgegnete ihm Brigitte. Paul zucke abermals mit den Schultern. Er machte sich verständlicherweise nichts aus Urlauben. Er konnte sich ja auch an keinen Urlaub erinnern. Andererseits wusste er von den Kindern im Kindergarten das Urlaub Spaß machen müsste. Unbeirrt von allem aß er weiter Abendbrot.
„Paul machst du dich langsam fertig um ins Bett zu gehen?“ bestimmt Brigitte. „naaahain ich darf erst noch meine Sonne ausmalen.“ Freute sich Paul, seine Mutter freute sich mit ihm und sagte: „Uiii toll mein Schatz wenn das so ist darfst du natürlich noch eine Sonne ausmalen.“ Obwohl es Wöchentlich nur wenige Sonne und Monde waren, so freute es Paul immer sehr wenn er trocken blieb und Sonne oder Mond aus malen durfte, verständlicher Weise. Brigitte brachte ihn ins Bett und Paul fragte dort noch seine Mutter: „schwimmen und auf den Spielplatz können wir doch auch hier zu Hause, da braucht man doch nicht weg fahren?“ „Naja sieh mal dort sind bestimmt viel schönere und größere Spielplätze. Außerdem ist das doch schön wenn Du, deine Schwester, Papa und ich was gemeinsam machen, oder nicht? Und dein Teddy freut sich bestimmt auch wenn er mal von zu Hause weg darf “ antwortete Brigitte „Ja das ist schön und Teddy darf auch mit?“ freute sich Paul „Ja aber klar doch darf er mit. So jetzt schlaf schön mein Schatz und träum was feines, das du morgen wieder ausgeschlafen in den Kindergarten gehen kannst“ sagte Brigitte noch und verließ das Zimmer. Paul gab sich die allerbeste Mühe sich einen Urlaub vor zu stellen aber es gelang ihm nicht richtig. Er dachte dabei an das Freibad, an den Spielplatz und an seinen Teddy, aber so richtig vorstellen, nein das konnte er es sich nicht.

Am nächsten Tag im Kindergarten rief er seine Beste Freundin: „Emmaaaaa meine Mama hat gesagt wir fahren bald in Urlaub, warst du schon mal dort?“ „Ja da sind wir weit weg defahrt“ Antwortete Emma. „So weit ist das?“ frage Paul. Ute musste schmunzeln als sie die beiden so reden hörte und meinte: „Soll ich euch mal eine Schöne Urlaubsgeschichte erzählen?“ „aujaaaa“ riefen beide wie aus einem Mund. Ute nahm aus dem Regal ein Bilderbuch im dem eine Familie in den Urlaub fuhr, legte es vor sich auf den Tisch, nahm beide Kinder auf den Schoß, sodass sie das Buch auf dem Tisch sehen konnten und erzählte ihnen zu jeder Seite des Buches eine Kleinigkeit. Am Ende waren beide Kinder richtig begeistert vom Urlaub. Auch Paul wollte nun am besten gleich in Urlaub fahren. „fährst du dann auch mit?“ Wollte Paul von Ute wissen die ihm antwortete: „Nein das geht doch nicht wer soll denn auf die anderen Kinder hier aufpassen? Außerdem fährt man doch nur mit seinen Eltern in Urlaub.“ „achsoo“ Meinte Paul nun leicht enttäuscht. Als Brigitte ihren Sohn abholen wollte rannte Paul seiner Mutter richtig stürmisch entgegen: „Mama, Mama Ute hat uns heute eine Urlaubsgeschichte vor gelesen und Emma war dort auch schon und die ist da ganz weit gefahren.“ „Und willst du jetzt auch in Urlaub fahren?“ Fragte Ute Paul. „Aujaaa“ anteortete Paul.

Einen Tag später am Samstagmorgen beratschlagten Brigitte und Erwin auf welchen Campingplatz sie wohl fahren würden, während Paul in seinem Kinderzimmer auf dem Boden mit seinen Autos spielte. Immer noch mitgenommen, von Utes Urlaubsgeschichte ließ er seine Autos auch in Urlaub fahren.
„Was hälst du von dem hier?“ fragte Brigitte. „Ja der ist nicht schlecht. Sieh mal was der alles hat, Spielplatz, Schwimmmöglichkeiten im Gardasee, ein eigenes Schwimmbad, Kinderanimation und sogar Kinderbeaufsichtigung ab einem Jahr.“ Antwortete Erwin. „Ja das ist wirklich toll, dann könnten wir zwei die Kinder Mal abgeben und etwas unternehmen für ein paar Stunden.“ Meinte Brigitte noch dazu. „Ich geh mal an den PC, ich will mir mal die Hompage anschauen vielleicht sind dort ein paar Bilder die wir Paul zeigen können da freut er sich bestimmt“ fuhr Brigitte fort. „Na ich weiß nicht? Am Donnerstagabend hat er sich gar nicht so richtig für einen Urlaub interessiert vielleicht sollte man ihm den Urlaub anders schmackhaft machen? „sagte Erwin zu seiner Frau, die erzählte: „Du wirst schauen, Ute die Kindergärtnerin, hat Paul eine Urlaubsgeschichte vorgelesen seitdem ist er total happy.“ Ute öffnete die Hompage und sah viele schöne Bilder die sie erst ihrem Mann und anschließend Paul zeigte. „Na was hälst du davon? Ist das nicht schön? Spielplatz, Schwimmbad, in den See kann man dort auch und du triffst viele Kinder in deinem Alter mit denen du bestimmt toll spielen kannst.“ Meinte Brigitte zu ihrem Sohn. Paul nickte und freute sich über jedes einzelne Bild. Von so vielen Bildern und der Urlaubsgeschichte von Ute konnte er die Reise schon fast gar nicht mehr abwarten und fragte: „Mama wann fahren wir dort hin?“ „Bald, weist du wenn es richtig warm ist damit man auch schwimmen gehen kann, sonst macht das doch nur halb so viel Spass.“ Antwortete Brigitte Paul. Der die Aussage seiner Mutter freudig vernahm und wieder in sein Zimmer zum Spielen ging.

„Sag mal Ute wird Pauls einnässen eigentlich besser? Ich meine es sind jetzt seit der Einführung des Sonne-Mond-Kalenders über 4 Monate vergangen und so langsam müsste sich ja eine Besserung zeigen wenn es Erfolg hätte. wollte Erwin von seiner Frau wissen die ihm antwortete: „Nein bis jetzt leider noch nicht ich habe die Vermurung das, dass Projekt gescheitert ist. Ich wollte sowieso mal wieder in das Kinder Inkontinenz Forum gehen, dort werde ich kurz berichten, dann Dr. Hilfinger anrufen ihm erzählen wie es bis jetzt gelaufen ist, nach einem Termin sowie dem weiteren Vorgehen fragen .“ „Eine sehr gute Idee, wir müssen ja mal langsam etwas unternehmen, die Sache gefällt mir gar nicht mehr, es ist ja auch seit Beginn schon ein halbes Jahr vergangen und ich möchte das er wieder trocken wird und denke er wird das bestimmt auch wollen, denn desto älter er wird umso mehr wird er damit Schwierigkeiten bekommen im Hinblick auf Hänseleien. Du weißt ja das Kinder bei solchen Dingen grausam sein können.“ meinte Erwin, worauf Brigitte fort fuhr: „Ja genau das mit den Hänseleien habe ich mir auch schon ein paarmal gedacht.“
BS ist zu uns gekommen
BS: hallo zusammen, martina bist du hier?
Martina: hallo BS hier bin ich, wie geht’s deinem sohnemann?
BS: leider unverändert, der sonne-mond-kalender ist aller wahrscheinlichkeit auch gescheitert nach über 4 monaten laufzeit
Martina: das tut mir leid für den kleinen
Martina: wie machst du das eigentlich verwendest du hilfsmittel
BS: wie meinst du das mit hilfsmittel? also medikamente bekommt er keine
Martina: nein ich dachte eher an klingelhosen, windeln etc. oder gar keine hilfsmittel
BS: er trägt windeln
Martina: kommt er damit zurecht?
BS: naja am anfang war es schwer für ihn aber mittlerweile geht es, obwohl es ihm immer noch peinlich ist verständlicher weise, denn er sieht ja das die anderen kinder in seinem alter schon trocken
sind und das belastet ihn wahrscheinlich sehr
Martina: klar, verständlich und was hast du jetzt vor?
BS: ich werde mich wieder mit dem Kinderurologen zusammen setzen und weitere untersuchungen vornehmen lassen
Martina: wie du meinst, ich hab dir ja meine meinung dazu gesagt, es ist noch zu früh aber wenn du meinst dann mache es
BS: ich möchte ihm hänseleinen ersparen denn je älter er wird umso mehr werden die werden
Martina: kenne ich von meiner tochter auch, wir versuchen ein bisschen offen damit um zugehen, freundinnen oder freunde hat sie nicht, aber wir versuchen so gut es geht hänseleien von ihr fern zu
halten und freundinnen und freunde zu erstezen
BS: o.k. dann danke ich dir schon mal für dein zuhören und deine tipps bin dann wieder off *winke*
Martina: *winke* machs gut und viel erfolg
BS hat sich ausgeloggt

„So jetzt werde ich am Montag noch Dr. Hilfinger anrufen und einen Termin vereinbaren.“ sagte Brigitte zu Erwin der antwortete: „Ja mach das, Termine bei solchen Ärzten zu bekommen dauert sowieso eine Ewigkeit.“
Brigitte bekam daraufhin einen Termin für Paul beim Kinderurologen erst für Anfang September.

2 Monate später

Zwei Tage vor der Urlaubsreise ging das hektische vorbereiten los. Alles musste bei geräumt werden: Zelte, Pavillon, Luftmatratzen, Gaskocher, Geschirr, Grill, Gasflasche usw. Auch wurde begonnen die Koffer zu packen. Paul stand mit seinem Teddy im Arm und dem Schnuller im Mund dabei und schaute gespannt dem Treiben zu. „Morgen werde ich dann alles einladen.“ meinte Erwin. „Ja, prima mach das Schatz.“ entgegnete Brigitte ihrem Ehemann.
Kurz vor der Abreise wurden Sabine und Paul noch frisch gewickelt und dann ging die Reise los. Kaum eine Stunde nach Abfahrt sagte Paul zu seinen Eltern ich muss mal Pipi.“ Darauf steuerte Erwin den Wagen auf den nächsten Parkplatz. Brigitte schnallte Paul sofort los nahm in an der Hand und ging mit ihm zur Toilette. Anschließend ging die Reise weiter. Wenig später musste Paul schon wieder und gab seinen Eltern Bescheid. Wie davor auch steuerte sein Vater den nächsten Rastplatz an. Danach fuhren die vier wieder los Richtung Gardasee. Sie waren keine 300 Km gefahren als sie in einen Stau kamen. Warum wusste Paul nicht aber er musste schon wieder und bat seinen Vater: „Ich will auf die Toilette.“ „Das geht jetzt so lange wir hier im Stau stehen.“ Antwortete Erwin worauf Brigitte entgegnete: „Komm schon das geht wohl, fahr schnell auf den Standstreifen ich geh mit ihm hinter die Leitplanke.“ Gesagt getan. Der Stau war dann auch zu Ende, Paul wurde müde und schlief ein. Er wurde wach als Erwin eine Rast machte. Brigitte meinte zu ihrem Sohn: „Ich geh deine Schwester mal frisch machen, möchtest du auch zur Toilette?“ traurig stellte er fest das seine Windel nass war. Als Brigitte die Mimik ihres Sohnes sah wusste sie Bescheid und war der Meinung: „Na dann werde ich euch eben beide frisch machen.“ Paul folgte mit leicht gesenktem Kopf seiner Mutter die Richtung Wickelraum ging. Erwin hatte inzwischen eine kleine Brotzeit besorgt mit Cola für ihn und seine Frau sowie Saft für Paul und Sabine. Die vier aßen und tranken dann ging es wieder ins Auto Erwin startete den Wagen und ab ging die Post.

Keine zwei Stunden später waren sie am Ziel ihrer Reise. Brigitte ging zur Rezeption und meldete Paul, Erwin, Sabine und sich an. Sie bekamen einen Stellplatz zugewiesen wo sie begannen ihre Sachen aus zu laden und auf zu bauen. „Ich möchte da zum Spielplatz hin.“ Bettelte Paul. „Ja du kannst gleich dorthin wenn wir fertig sind.“ entgegnete sein Vater „Ich möchte aber gleich dort hin.“quängelte Paul „Hör mal kleiner Mann mag sein das, dass Aufbauen uninteressant für dich ist aber wir müssen erst aufbauen und dann geht es zum Spielplatz. Du kannst dort noch so viel und lange spielen, dass muss nicht immer alles gleich und sofort sein. Hörst du?“ sagte Brigitte. „Außerdem hab ich Durst und will was zum Trinken haben!“ quängelte Paul weiter, sein Vater: „Du setzt dich jetzt in das Auto und wartest ab, wir bauen jetzt erst auf zum Donnerwetter.“ Paul war nun sauer setzte sich aber wie befohlen in das Auto. Dort sah er seine Schwester im Kindersitz sitzen wie sie gemütlich an ihrem Fläschchen trank. Er riss es ihr mit den Worten: „gib her ich hab auch Durst!“ aus der Hand. Schon war der schönste Krach da. Brigitte hörte es ging ans Auto und schimpfte: „Jetzt ist aber Schluss, sieh mal was du angerichtet hast jetzt weint deine Schwester wieder und wir können nicht aufbauen. Erstens dauert es so noch länger bis wir fertig sind und zweitens hätte ich jetzt Lust mit dir heute gar nicht auf den Spielplatz zu gehen.“ „wenn ich aber doch Durst hab!“ meckerte Paul Brigitte entgegnete: „Du musst endlich mal lernen etwas abzuwarten. Du verdurstest schon nicht.“ Paul weinte nun auch leicht und setzte einen Motzkopf auf. „Du kannst jetzt ruhig weinen und Motzen ist mir ganz egal.“ meinte seine Mutter noch und half ihrem Mann weiter beim aufbauen.

Als sie fertig waren bekam Paul was zu trinken anschließend durfte er noch auf den Spielplatz. Brigitte machte Sabine soweit fertig setzte sie in den Kinderwagen dann gingen die drei zum Spielplatz dort spielte Paul mit den anderen Kindern. „Darf ich auch mal schaukeln?“ fragte Paul einen Jungen, der aber keinen mucks oder irgendwelche Regung von sich gab. Brigitte setzte sich derweil auf eine Bank und schaute den Kindern auf dem Spielplatz zu. Paul ging ein paarmal rutschen bevor er den Jungen auf der Schaukel erneut fragte: „Heee ich will auch mal schaukeln“ darauf der andere Junge: „que c'est? “was hast du gesagt?“ wollte Paul wissen. Aber der andere Junge antwortete nicht. Paul ging sauer zu seiner Mutter: „Der da geht nicht von der Schaukel ich will auch mal schaukeln. Ich hab ihn gefragt kam aber nur gebrabbel der kann wahrscheinlich nicht reden sag du es ihm doch mal.“ Brigitte kläre ihren Sohn lachend auf: „Der kann schon reden aber er versteht dich nicht.“ „Wieso?“ wollte Paul wissen, seine Mutter musste nun noch mehr schmunzeln und sagte: „Sieh mal, wir sind hier nicht zu Hause, der Junge spricht eine andere Sprache, deshalb versteht er dich nicht.“ „Was ist das, eine andere Sprache?“ wollte Paul noch weiter wissen „Naja Du, Papa und ich, wir sprechen deutsch das ist eine Sprache und der Junge dort spricht nicht deutsch sondern eine andere Sprache, weil er wo anders her kommt.“ erklärte ihm Brigitte. „Achsoooo“ meinte Paul noch dazu. Er verstand das zwar nicht und konnte sich das nicht genau vorstellen aber er glaubte seiner Mutter da es ja irgendwie so ein musste. Als Paul sich umdrehte war der Junge von der Schaukel verschwunden, Paul schaukelte noch ein bisschen anschließend ging er wieder mit seiner Mutter und Sabine zurück zum Stellplatz. Erwin etwas müde von der Fahrt hatte sich in Zelt gelegt und schlief bis der Rest seiner Familie da wahr. Der Abends verlief für Paul nicht viel anders als zu Hause.

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, schlug Brigitte vor: „Ich geh zur Rezeption und schau mal nach Ausflugsmöglichkeiten. Was haltet ihr davon?“ „Ja, mach das, mein Liebling,“ meinte Erwin dazu. Gesagt, getan. Brigitte packte Sabine in den Kinderwagen und ging zur Rezeption., Dort stand ein ganzer Ständer voller kleiner, kostenloser Broschüren mit Ausflugsmöglichkeiten rund um den Gardasee. Brigitte bediente sich reichlich und ging zurück zum Stellplatz, wo sie die ganzen Faltblätter auf einem Tisch ausbreitete. „Seht mal her!“ rief Brigitte, zeigte auf eine Broschüre und las vor: „Das „Gardacountry“ ist der Vergnügungspark Nummer 1 in Italien und gehört mit seiner vielzahl an Attraktionen und Shows auch weltweit zu den größten und beliebtesten Parks.“ „Aujaaa, Freizeitpark,“ freute sich Paul. Sein Vater und seine Mutter zwinkerten sich zu und wussten, dass es für diesen Tag nun das Ausflugsziel war, das sie ansteuern würden. Gegen 11 Uhr ging der Trip zum „Gardacountry“, nachdem Paul und Sabine für den Ausflug von ihrer Mutter fertig gemacht worden waren. „Ist das weit?“ fragte Paul ungeduldig. „Naja, nicht soweit,“ antwortete sein Vater. Mit dieser Aussage gab sich Paul zufrieden, obwohl er ganz hibbelig war. 45 Minuten später waren sie am Parkplatz des Freizeitparks angekommen. Erwin musste 5€ Parkgebühr zahlen und konnte dann das Auto abstellen. Brigitte nahm Sabine an sich und Erwin wollte seinen Sohn aus dem Kindersitz holen, aber Paul war schon von selbst aus dem Sitz gesprungen und wartete, bis ihm sein Vater die Autotür öffnete. „Wenn die doofe Kindersicherung nicht wäre, dann wäre ich schon dreimal schneller aus dem Auto raus, als alle anderen,“ dachte Paul. Nun gingen die Vier zur Kasse. „Buon giorno,“ begrüßte die Frau an der Kasse. Brigitte erwiderte den Gruß und sagte: „Due adulta con uno bambino,“ Paul bekam große Ohren und wunderte sich: „Mama, du kommst doch auch von zu Hause, warum sprichst du jetzt ganz anders?“ Erwin zahlte 103€ und bekam dafür die 3 Tageskarten. Sabine war noch zu klein und brauchte nichts bezahlen. Sie liefen durch den ganzen Park und sahen viele schöne Attraktionen. Pauls Augen leuchteten regelrecht, er war überglücklich. „Sieh mal, eine Delfinshow, das sehen wir uns an,“ beschloss Erwin und alle folgten ihm. Nach der Show sagte Brigitte: „So, ich werde Sabine mal „frisch machen“ müssen und du, Paul, musst bestimmt auch mal auf Toilette.“ Aber da merkte er plötzlich, dass dafür schon längst zu spät war. Vor lauter Fahrattraktionen, Delfinshows und Kino, hatte er gar nicht gemerkt, dass er besser hätte auf Toilette gehen sollen. So nahm seine Mutter nicht nur Sabine sondern auch Paul zum Windeln wechseln mit in den Wickelraum. Der Tag verging wie im Flug. Ehe sich die Vier richtig versahen, war der schöne Tag vorbei.

Auf Campingplatz wieder zurück, sagte Erwin zu seiner Frau: „Ich gehe unsere beiden Kinder anmelden für die Betreuung morgen. Du weißt ja, dass ich mal wieder mit dir Bergsteigen möchte.“ „ Ja, mach das und frag auch, wie lange die Betreuung geht, damit wir rechtzeitig zurück sein können,“ rief Brigitte ihrem Mann noch hinterher. Erwin meldete daraufhin seine beiden Kinder für die Betreuung an und bekam auch gesagt das sie von 10 Uhr bis 18 Uhr geht. Er musste dafür 150€ zahlen, brauchte sich aber dafür um seine Kinder keine Sorgen zu machen, denn sie waren ja unter anderem sogar mit Essen und Trinken versorgt. Beim Abendbrot sagte Brigitte zu Paul: „Morgen darfst du hier in die Betreuung gehen, zusammen mit Sabine.“ „Was ist das?“ wollte Paul wissen, worauf Brigitte antwortete: „Das ist wie bei uns zu Hause der Kindergarten und da gehst du doch gerne hin, oder? „Ja, aber ich will lieber bei euch bleiben,“ entgegnete Paul ängstlich. Seiner Mutter entgegnete ihm: „Ach, komm schon, dass ist hier wirklich nichts anderes, als bei uns zu Hause der Kindergarten, dass macht dir bestimmt riesigen Spaß. Glaub mir.“ Paul war es bei diesem Gedanken gar nicht wohl, alleine in einem fremden Land, bei fremden Aufsichtspersonen und fremden Kindern, die er nicht mal versteht. Obwohl er von dem ganzen langen Tag im Freizeitpark todmüde war, konnte er bei dem Gedanken nur sehr, sehr schwer einschlafen.

Am Morgen, nach dem Frühstück, ging Brigitte mit ihren beiden Kindern Richtung Kinderbetreuungsstätte. Paul wurde es von Schritt zu Schritt mulmiger „Mama ich, ich will dort nicht hin, will lieber bei euch bleiben,“ stotterte er „Hast du etwa Angst? Ein so großer Junge und Angst? Sieh mal, deine Schwester macht auch nicht so ein „Trara“ daraus. Heute Abend sind wir doch wieder da, dann gehen wir wieder gemeinsam auf den Spielplatz und wenn du ganz lieb bist, fahren wir morgen alle gemeinsam in den Zoo. Ist das ein Vorschlag?“ schlug Brigitte vor. Paul nickte zwar mit dem Kopf, aber jeder konnte sehen, dass es ihm trotz allem nicht geheuer war. Auch Brigitte merkte es, aber sie wusste und sah, dass auch andere Eltern ihre Kinder dort abgaben, die genauso alt waren wie ihre eigenen. Aus diesem Grund ließ sich nicht erweichen, auch dann nicht, als Paul zum Abschied anfing zu weinen. Brigitte übergab der Aufsichtsperson noch zwei Taschen. Öffnete erst die eine Tasche, zeigte ihr die Windeln von Sabine und dann die andere Tasche mit den Windeln für Paul. Die Frau wunderte sich zwar, dass ein Junge in dem Alter noch auf Windeln angewiesen war, sagte aber nichts und nahm es als gegeben hin. Alles war ganz anders, als im Kindergarten zu Hause, musste Paul feststellen. Es gab zwar, wie zu Hause auch, Rutschen, Schaukeln, Bagger in einem Sandkasten und andere Spielsachen, aber es war doch nicht das selbe. Schüchtern saß Paul in der Ecke und schaute den anderen Kindern beim Spielen zu. Was sie sagten, konnte er leider nicht verstehen. Er hätte auch unbedingt mal auf Toilette gemusst, aber er rührte sich nicht vom Fleck und konnte es irgendwann nicht mehr halten. Kurz vor dem Mittagessen kam die Kinderbetreuung zu Paul und meinte, dass sie ihn bestimmt mal wickeln müsse. Paul wollte aber nicht, er versuchte seine Arme zu verstecken, damit die Frau ihn nicht an die Hand fassen konnte. Dies half ihm aber nichts. Zusammen mit anderen Kindern, die alle deutlich jünger waren als er, musste Paul ins Gebäude um sich neu wickeln zu lassen.

Als Paul wieder nach draußen kam, hatte er das Gefühl, als würden sich die Kinder in seinem Alter alle über ihn lustig machen, weil sie nun wussten das er Windeln trug. Deshalb setzte sich Paul noch mehr abseits und schämte sich. Auch beim Mittagessen war das nicht anders. Es dauerte nicht lange, als ein Mädchen in Pauls Alter auf ihn zu kam und sich lustig machte: „Du brauchst noch Pampers? Ist ja lustig, ich brauche schon lange keine mehr. Kannst du nicht aufs Klo gehen? Oder machst du lieber in die Hose?“ Das Mädchen kicherte noch mehr und Paul fing an zu weinen, worauf sich das Mädchen noch mehr amüsierte: „Heulsuse, Heulsuse, Heulsuse.“ Paul stand weinend auf und ging woanders hin. Doch das Mädchen, dass nun festgestellt hatte, dass Paul offenbar die selbe Sprache sprach, folgte ihm und hänselte Paul weiter. „Hast du die Hosen wieder voll?“ Das Mädchen ärgerte ging so lange bis auf einmal die Betreuungsperson kam und die zwei auseinander brachte. „Hoffentlich kommt Mama und Papa bald ich will da raus!“ Dachte Paul schon lange. Die letzten Stunden vergingen wie in Zeitlupe bis Brigitte und Erwin Sabine und Paul abholten. „Na war es schön? Hat es Spaß gemacht?“ Wollte Brigitte wissen, Paul antwortete seiner Mutter sauer und traurig zu gleich: „Es hat gar keinen Spaß gemacht da war so ein ein Mädchen das hat sich immer über mich lustig gemacht und schön war es auch nicht! Ich will dort nicht mehr hin!“ Brigitte tröstete Paul auf dem Weg zurück zum Zelt: Ist ja schon gut mein Schatz du brauchst auch dort nicht mehr hin den Rest des Urlaubs bleiben wir zusammen und machen alles gemeinsam. „Wollen wir Pizza essen gehen?“ Fragte Erwin als er seine Frau und seine beiden Kinder um die Ecke kommen sah. „Ja das wäre ein schöner Abschluss für den heutigen Tag.“ Auch Paul fand die Idee sehr gut von seinem Vater. Es wurde sehr spät an diesem Abend bis alle im Zelt lagen und schliefen.

Paul träumte in dieser Nacht sehr schlecht ständig, träumte er davon wie sich das Mädchen über ihn lustig gemacht hat, einmal musste ihn seine Mutter aus dem Schlaf reißen da er im Schlaf weinte. Paul war richtig froh als es hell wurde und die Nacht sich dem Ende neigte.

An jenem Morgen unterhielten sich Brigitte und ihr Mann über die vergangene Nacht und das was am Vortag geschehen war. „Ich glaube, das was wir befürchtet haben ist nun eingetreten, jetzt können wir insofern froh sein das wir hier im Urlaub waren, Paul das Mädchen danach nicht mehr sehn wird. Aber wie wird das, wenn es zu Hause im Kindergarten passiert? Was werden wir machen? Was kann man dann machen? Er wird in diesem Fall von einer zur anderen Minute zum absoluten Außenseiter, ich möchte ihm das ersparen und deshalb werde ich alles dran setzten das man die Ursache findet man Paul behandeln kann und er wieder ein ganz normales Leben führen kann. Auch wenn Martina aus dem Chat etwas anderes sagt, so ist mit Sicherheit jeder Fall anders so das logischerweise jeder Fall auch anders behandelt werden muss.“ Sagte Brigitte. „Du hast recht, je älter Paul wird desto größer wird das Problem werden, wir sollten uns Professionellen Rat einholen um mit dieser ganzen Situation besser fertig zu werden, ich meine damit sollte es zu einem solchen Fall zu Hause im Kindergarten kommen wäre es nicht schlecht vorbetreitet zu sein.“ antwortete Erwin. „Bleiben wir jetzt heute auf dem Campingplatz oder wollen wir mit den Kindern zum Zoo fahren? Denn wir können ja nicht jeden Tag etwas unternehmen, erstens geht das Finanziell nicht und zweitens kann man es sich auch hier auf dem Campingplatz gemütlich machen. Im See schwimmen, in das Schwimmbad gehen, mit den Kindern nach vorne zum Spielplatz laufen, der Zoo läuft uns ja nicht weg.“ fragte Pauls Mutter ihren Mann der folgende Meinung dazu hatte: „denke auch wir sollten heute mal hier bleiben, es wird heiß heute da wäre Schwimmen erstens eine schöne Abkühlung denn wenn das Wetter umschlagen sollte ist es nichts mit schwimmen.“

„Paaahaaaul“ rief Brigitte „Wir wollen schwimmen gehen, komm bitte her das ich dich fertig mache.“ rief sie weiter. Darauf kam er und seine Mutter zog ihn aus „Die Windel machen wir ab du kannst ja schlecht mit Windel schwimmen gehen“ sagte Brigitte. Paul freute sich sehr darüber. Schwubs war die Badehose an sowie die Schwimmflügel und schon gingen sie zum See. Paul ging mit den Füßen vorsichtig einen Schritt ins Wasser, es war ihm sehr kalt und er lief wieder raus. „Das ist kalt da geh ich nicht rein“ sagte Paul seine Mutter ermutigte ihn: „Ach komm schon wenn du einmal drin bist dann ist es nicht mehr kalt.“ und Spritze ihn nass. „Nicht nass spritzen!“ quickte Paul und ging noch weiter vom See zurück. Aber schließlich konnten seine Eltern ihn doch dazu ermutigen ins Wasser zu gehen.

Am Mittag ging die Familie wieder zum Stellplatz zurück und kochten sich was zum Essen und Paul wurde wieder gewindelt. Er dachte bei sich „Ich geh öfter schwimmen dann brauch ich keine Pampers zu tragen.“ Er freute sich ein wenig darüber. Anschließend hielten alle vier ein Mittagsschläfchen und als sie erwachten war es schon später Nachmittag. „Ich möchte nochmal zum Spielplatz, gehst du mit?“ fragte Paul seiner Mutter die ihm entgegnete: „klar, ich mach Sabine noch schnell fertig brauchst du auch eine frische Windel?“ „Naaahein.“ freute sich Paul. „Gut dann können wir gleich los, gehst du auch mit Erwin?“ sagte Brigitte. Erwin nickte mit dem Kopf und zog sich ebenfalls an. Nun ging liefen Brigitte, Erwin und Paul zu Spielplatz nur Sabine wurde im Kinderwagen geschoben. Durch den Mittagsschlaf war Paul voller Energie und tobe durch den Spielplatz, bis plötzlich das Mädchen aus der Betreuung kam und zu seiner Mutter sagte: „Sieh mal das ist der Junge der noch Pampers braucht von dem ich dir erzählt habe.“ Ihr Mutter zügelte ihre Tochter mit den Worten: „Nicht so laut es muss ja niemand hören! So nun geh wieder spielen.“ Paul sah das Mädchen und versuchte zu ihm Abstand zu halten doch das Mädchen jedoch folgte Paul auf Schritt und Tritt und neckte Paul mit den Worten: „Na Pampers Junge wie heißt du denn, hast wieder eine Windel an? Paul schubste das Mädchen mit den Worten weg: „Geh weg ich mag nicht mit dir spielen!“ doch das Mädchen ärgerte Paul weiter bis er mit tränen im Gesicht zu Brigitte lief und ihr erzählte. „Das Mädchen da hat mich schon in der Betreuung geärgert wegen den Windeln und ärgert mich schon wieder!“ „Also wissen sie, sie sollten ihrer Tochter mal benehmen beibringen! Oder heißen sie das für gut wenn ihre Tochter andere Kinder ärgert?“ fuhr Erwin die Mutter des Mädchens an. „Und sie sollten ihren Jungen mal trocken bekommen dann wird er auch nicht gehänselt, schon mal drüber nachgedacht hm? Schon war der schönste Streit im Gange den letzten endes Paul beendete in dem er zurück zu Zeltplatz wollte. Erwin meinte am Späteren Abend als Paul schon schlief: „Ich habe wirklich langsam Angst wenn das bei uns zu Hause passieren wird und ich habe die Befürchtung dass es irgendwann passieren wird. Die Frage wird nicht sein ob sondern nur wann. Was wird sein?“ „Ich glaube ich muss mir vorher Ratschläge von andern Eltern holen, aber wir dürfen auch die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass man die Ursache findet das habe ich dir schon einmal gesagt und ebenfalls habe ich gesagt das ich ihn weiter untersuchen lassen werde bis man eine eindeutige Diagnose hat. Erst dann können wir uns weitere Gedanken machen.“ antwortete Brigitte ihrem Mann.

Am nächsten Tag besuchte die Familie wie besprochen den Zoo und seine Eltern lenkten ihn damit vom dem geschehen am Vortag ab. Die vier hatten im Zoo richtig Spaß.

Nach einem schönen Urlaub fuhren sie 8 Tage später zurück nach Hause. Paul freute sich sogar darüber das er ein paar Sonnen und Monde ausmalen durfte. Aber er dachte oft an das Mädchen und auch kamen ihm Gedanken wie es sein wird wenn die Kinder im Kindergarten mitbekommen das er noch Windeln trägt. „Werden die andern Kinder mich dort auch auslachen? Sie werden bestimmt nicht mehr mit mir spielen wollen und das alles wegen diesen doofen Windeln, ich will sie ja gar nicht habe sie nie gewollt. Sie werden bestimmt nicht verstehen dass ich nicht mit Absicht in die Hose mache. Ja auslachen werden sie mich, genauso wie sie mich ausgelacht haben als ich die paarmal in die Hosen gemacht habe. Oder gibt es dort noch andere Kinder die so alt wie ich bin die in die Hose machen? Ich glaube nicht bin bestimmt der einzige. Am besten wird es bestimmt sein wenn ich nicht mehr in den Kindergarten gehe und zu Hause bei Mama und Sabine bleibe. Aber vielleicht ist es auch so dass ich bald keine Windeln mehr brauche“ Die Gedanken machten Ihm doch schon große Angst obwohl er erst 4 ½ Jahre alt ist. Doch schon in diesem Alter haben Kinder verständlicherweise schon längst ausgeprägte Gefühle und sind schwer verletzbar die in einem solchen Fall mitbestimmend sein können für den Rest ihres Lebens
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