Original von Georg2
Original von Knuddelbär
… kennt ihr jemand, der wen kennt, davon die Schwester mütterlicherseits Tante, Bruder, Freund, entfernter Bekannter vom Hörensagen, der, Erfahrungen hat mit Intimpiercings und Windeltragen....
Knudeelbär,
lassen wir mal das Verwandtschaftsverhältnis weg, das ist mir zu kompliziert.
Erstmal ohne Windel: Je nach dem, wo das Piercing sitzt, kann es sein, dass das Metall des Piercing eine Unterhose an einer bestimmten Stelle besonders beansprucht. Da wird dann die Unterhose immer dünner, es entsteht schließlich ein Loch und man hat wieder einen neuen Putzlappen, der wie alle vorigen an der gleichen Stelle ein Loch hat. ;-)
Gleiches gilt für eine direkt auf der Haut getragene Gummihose. Da kann die Gummihose auch an bestimmten Stellen besonders beansprucht werden und sie beendet vorzeitig ihren Dienst.
Ich kann mir vorstellen, dass es bei einer oft gebrauchten Stoffwindel auch zu ähnlichen Schäden kommt, wenn das Piercing immer an derselben Stelle scheuert. Aber Erfahrungen dazu sind mir nicht bekannt.
Bei Einwegwindel ist die Tragedauer ja nicht so lang, als da etwas durchscheuern kann. Der Anpressdruck der Windel führt nicht dazu, dass man das Piercing bewusster spürt. In der Regel spürt man ein Piercing nicht. Die Auswirkungen sind eher umgekehrt. So kann z.B. beim Radfahren ein Piercing im Bereich des Damms (zwischen Hoden und Anus) schon mal die Windel so weit aufscheuern, dass schließlich der Superabsorber heraus zu fallen droht. Abgesehen davon ist so ein Piercing im Dammbereich für Personen, die viel sitzen oder radfahren müssen, nicht ideal, weil man buchstäblich auf dem Piercing sitzt. So verlockend die Stelle sein mag, das schmerzt irgendwann. Aber allgemein beeinflussen sich Windel und Piercing kaum.
Auch langes Tragen von Windeln wirkt sich nicht negativ auf ein Piercing aus. Aber Piecings neigen auch ohne Windel zum Herauswachsen. Es kann sein, dass der Körper das Metall abstößt und man schon nach einem halben Jahr das Piercing entfernen muß. Dagegen kann ein Piercing auch schon mal 10 Jahre und länger halten, aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man feststellt, dass der Piecingkanal immer kürzer geworden ist und der getragene Schmuck immer kleiner sein muß. Dann muß man auf das Piercing verzichtet werden.
Einerseits kann das Abheilen eines Piercing wesentlich länger dauern, als wie der Piercer es versprochen hat. So kann auch nach Jahren aus dem Piercingkanal immer noch etwas Sekret austreten.
Andererseits beschleunigt Urin bei einem frisch gestochenen Piercing den Heilungsprozess des gestochenen Kanals. Urin ist also nicht schädlich. Besonders trifft die heilende Wirkung auf Piecings zu, die die Harnröhre tangieren: Prinz Albert, Ampallang und Apadravya. Trägt man eine nasse Windel, kommen auch Piercings weitab der Harnröhre (wenn auch im geringen Umfang) in den Genuß des die Heilung beschleunigenden Urins. Da sich ein Ring bewegt (dreht), kann Urin von der Windel in den Kanal geraten und die Heilung beschleunigen. Diese indirekte Wirkung würde ich nicht überbewerten. Aber im Umkehrschluß kann man sagen, der in der Windel gebundene Urin beinflußt die Piercings nicht negativ.
Aber es gibt auch Ausnahmen. So sollte man beim erwähnten Piercing im Dammbereich das große Geschäft tunlichst nicht in die Windel machen, weil zwangsläufig der Kot in den Kanal gerät, aus dem man es (weil kaum Sichtverbindung dahin besteht) schlecht entfernen kann. Da, wo Kot hingelangen kann, sollte man auf Piercings verzichten.
Mein Fazit: Windeltragen und Piercings sind von den erwähnten Einschränkungen abgesehen problemlos kombinierbar.
LG Georg