Während einer Fortbildung im Bereich der Inkontinenz wurden Infomaterialien verteilt, und während ich diese so las, dachte ich an diese Community. Keine Ahnung wieso, aber ich hatte das Bedürfnis diese Informationen mit euch zu teilen.

Der Text richtet sich an Kontinente Menschen, besonders an diejenigen in sozialen Berufen.
Bezogen ist dieses Modell auf die Altenpflege, also nicht wundern, einige Textpassagen habe ich leicht modifiziert der verständlichkeitshalber, bitte nicht mit Tomaten werfen deswegen

Hin und wieder sind in dem Text wiederholungen enthalten, nicht wundern^^




Auswirkungen der Inkontinenz auf den Kranken

1. Körperlich

- unruhig, schläft schlecht, fällt leicht
- Ekzem - > Dekubitus - > Pflegebedürftig
- Dauerkatheter: Infekt, Steine, Fistel, Striktur (verengung durch Narben), Divertikel, Schrumpfblase

2. Psychisch

- im Selbstwertgefühl gekränkt "unerträglich"
- Körperintegrität/Selbstkonzept verletzt
- Krise durch Kontroll-/ Autonomie-Verlust
- Gefühle verstärkt in Regression (Rückschritt) bis Chaos
- Schuldgefühl wegen Normverletzungen, Versagen, Scham "zu riechen", sich zu zeigen
- Furcht vor Abwertung ("Senil", Angst (im Alter) vor Heimeinweisung
- Angst, Kontrolle zu verlieren, zur Last zu fallen, ausgeschlossen/verspottet zu werden, vor Mitleid, Ablehnung, Ekel anderer
- Trauer nach Kontroll/Selbstwertverlust
- Ärger, Wut, Zorn, Auflehnung gegen sich (und gegen Angehörige, Pflegende)
- provoziert Resignation -> hilflos, hoffnungslos -> Depression -> Rückzug

3. Existentiell

- Zukunft ungewiss, sinnlos

4. Sozial

- eingeschränkt im Lebensraum
- vereinsamt durch Rückzug/Ablehnung
- sucht unbewusst Aufmerksamkeit, Zuwendung (herablassender Widerwillen besser als ignoriert zu werden)
- gibt Funktionen auf -> wird abhängig
- verliert Beziehungen/Rollen -> Außenseiter

5. Ökonomisch

- Inkontinenzmaterial teuer, Erspartes

6. Juristisch

- als "Pflegefall" verlegt


Zu bewältigende Belastungen bei Inkontinenz (leicht Modifiziert von mir)

1. Körperliches Selbstkonzept verletzt

- Verlust von Kontrolle, Wertschätzung -> Selbstachtung -> beschämt, verlegen

2. Emotionales Gleichgewicht gestört

3. Verunsichert in sozialer Rolle

4. Anpassung an neue Regeln

- Entblößung -> Entgrenzung


Wie verarbeitet der Erkrankte (im Originaltext "der Kranke" die Inkontinenz?

1. Schock

- oft erstarrt, verwirrt

2. Wertkrise

- im Selbstwert gekränkt, entwürdigt
- Abwehrtungssackgasse "es hilft nichts" -> hilflos

3. Realitätskrise

- verdrängt, verleugnet Geruch, ignoriert und/oder verschweigt bzw. verharmlost Flecken
- versucht, Malheur ungeschehen zu machen
- regrediert, engt sich auf Inkontinenz ein, wird hypochondrisch, emotional abhängig
- sucht nach dem Schuldigen, projiziert auf Verwandte/Bekannte, wird aggressiv bis Trotz
- beschuldigt sich selbst
- Selbstvorwürfe bis zum Suizid
- Resigniert hilflos, gibt sich auf "alles sinnlos"

4. Krankheitsgewinn

Wozu Inkontinenz?
- primärer: Flucht vor unerträglicher Belastung
- sekundärer: Zuwendung, Macht, Rache
(bezogen auf das Verhalten von Bewohnern im Altenheim im Bezug auf das Pflegepersonal)

5. Bejahungsprozess

- Unsicher, Schock, Leugnung, Auflehnung, Wut, Schuldzuweisung, Verhandeln, Gram, Depression, erkennt und akzeptiert Realität

6. Neuorientierung:

- Zielfindung
- Sinnfindung







Das ist jetzt alles nur Theorie und soll Kontinenten Menschen eine Hilfestellung zur Empathie (Einfühlungsvermögen) geben.

Würde mich freuen, wenn ich erfahren darf ob euch sowas hier interessiert (oder auch nicht), denn wenn nicht halt ich in Zukunft meine Klappe .
Und löschen kann man das hier dann immernoch, also bitte nicht böse sein auf mich...