Hallo ihr Lieben, ich finde es hochsexintelektuell, wie Sara ihr Profit- und Nonprofit-Sexleben darstellt und quasipseudowissenschaftlich interpretiert. Ob neben all ihren einschlägigen Tätigkeiten noch Zeit und Raum für ein "normales" Leben und "normale" zwischenmenschliche Beziehungen verbleibt, wage ich zu bezweifeln. Ich kann hier aber nicht mitreden, zumal für mich die meisten verwendeten Fachvokabeln und Abkürzungen Fremdwörter sind. Sozusagen als Gegenpol möchte ich an dieser Stelle ein paar Eckpunkte meines DL-Werdeganges aufführen. Es zeigt auf, welche unterschiedlichen Motivationen dazu führen können, in diesem Forum mitzumachen.
Ich bin kurz nach Kriegsende als jüngster Spross einer verarmten Adelsfamilie zur Welt gekommen. Die Thematik Sexualität war ein absolutes no go und kam nie zur Sprache. Ein Mann-Frau-Verhältnis hatte im Verständnis meiner Eltern nie etwas mit Liebe oder Sex oder gar Lust zu tun, sondern diente einzig und allein der Sicherung des Fortbestandes des Familengeschlechts. Aufklärung oder etwas in der Art fand nicht statt, Verhütungsmittel kannte man nicht. Freundschaftliche Beziehungen zum anderen Geschlecht waren tabu. Für Mädchen und Jungs gab es getrennte Schulen, welche meilenweit auseinander lagen. Die spärlich bemessene Freizeit verbrachte man zusammen im Kreise der Familie, meistens mit Gesellschaftspielen oder Gesprächen über kulturhistorische Themen. Fernsehen, Computergames, abendlichen Ausgang, Tanz, Kino, Theater, Konzerte oder ähnliche Ablenkungen gab es nicht, dafür eine reich bestückte Bibliothek.
Das Fehlen von Aufklärung und die Unkenntnis über Verhütungsmethoden führte dazu, dass meine ältere Schwester eines schönen Tages von einem Playboy geschwängert wurde, was bei meinem Vater eine mittlere Herzkrise heraufbeschwor, von der er sich nie mehr ganz erholte. In fieberhafter Eile musste die Hochzeit für meine Schwester organisiert werden, denn ein
uneheliches Kind wäre in unseren Kreisen ein weiteres no go gewesen. Nach der vorhersehbaren Scheidung kurz darauf, gelangte das Kind dann in die erzieherische Obhut meiner Eltern. Ich selbst hatte zu dieser Zeit gerade meine Berufslehre abgeschlossen und ich wurde des Hauses verwiesen mit der Begründung, dass nun meine "Lehr- und Wanderjahre" anstünden. Ich war schlicht im Wege. Ich suchte mir also eine Arbeitsstelle in England, fühlte mich aber dort noch verlassener und ungeliebter als je zuvor. Mehr denn je vermisste ich Geborgenheit, die ich dann im Laufe der Jahre kompensatorisch im Tragen von Windeln fand. Das fand meine Angetraute anfãnglich nicht besonders toll. Mittlerweile hat mir das Leben auch sonst mit allerlei Schicksalsschlägen ziemlich übel mitgespielt. Ein Hirnschlag vor 12 Jahren beraubte mich unter anderem meiner Libido, mit dem Prostatakrebs vor 2 Jahren hat man mir meine restlichen Lustnerven rausoperiert, was so nebenbei zu irreparabler Impotenz und Inkontinenz führte. Dafür erfreue ich mich täglich am legitimierten Windeln tragen und am Lesen eurer interessanten Beiträge! Was will ich mehr?