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Thema: Perspektivwechsel

  1. #1
    out of order Avatar von Ginni

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    Perspektivwechsel

    hej,

    in diesem forum kann man vieles lesen. aber speziell zu einer thematik frage ich mich immer, warum so und nicht anders?
    mehr oder minder oft kann man lesen,wie jemand einen partner sucht, aber sich wegen seinem fetisch nicht traut / niemanden findet / etc.
    vom verbiegen und "normaltun" mal ganz zuschweigen.

    WIESO könnt ihr euch nicht einfach so akzeptieren, wie ihr seid. so lieben, wie ihr seid. und euch so lieben lassen, wie ihr seid? warum freiwillig verbiegen und vielleicht unglücklich werden, weil etwas fehlt? windeln und ageplay sind doch nur _eine_ facette eurer persönlichkeit.


    und überhaupt - was ist schon normal?
    vielleicht sind non-fetischisten ja in wahrheit arme socken, weil sie diese facetten (windeln/ageplay) nicht haben und auf etwas verzichten müssen? müssten sich dann die facettenreicheren menschen nicht darum kümmern, dass andere auch mehr facetten entwickeln können? der geliebten person also den fetisch sanft näher bringen und nicht sich selber verbiegen und verleugnen?


    fragen über fragen.... hat jemand eine allwissende antwort dafür?

    liebe grüße

    (entschuldigung, aber diese gedanken mussten raus, bevor mein kopf entgültig platzt...)
    People will forget what you said. People will forget what you did.
    But people will never forget how you made them feel.
    ~ Maya Angelou ~

  2. #2
    just a ghost

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    deep down the rabbit hole
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    weil, weil... keine Ahnung.

    Wieviel hast du getrunken um solche Fragen, besonders um die Uhrzeit zu stellen ?
    Scherz beiseite, du gibst einen Ansatz einer möglichen Antwort schon selbst:
    Original von Ginni
    windeln und ageplay sind doch nur _eine_ facette eurer persönlichkeit.
    Vielleicht können manche Menschen diese eine Facette einfach unterdrücken oder wollen um der Norm zu entsprechen. Frauen fällts zudem noch leichter solches Zeug einfach zu verdrängen, egal was.

    Ob sie damit am Ende glücklich sind oder nicht.... eventuell leidet ja nur ein kleiner Teil drunter ? Wer nichts zu meckern hat meldet sich oft nicht einmal um irgendeine Rückmeldung zu geben...

    Was ist wenn es sowieso einher geht mit anderen Dingen die man an sich selbst nicht leiden kann ? Dann wäre es auch nur ein kleiner Teil, der zu.... anerkennen wäre an sich selbst, aber "wichtigere" Dinge eine höhere Priorität haben.

    Oder gar... glücklich ungelücklich ? Ein paar Individuen sind traurig extremst beflügelt, haben eine schier unvorstellbare Inspirationsquelle, vorallem bei Liebeskummer. Ohne diese Eigenart ansich wären auch viele Bilder & Musikstücke garnicht entstanden.
    Wobei man die andere Seite erwähnen sollte, die aus dieser _ Spirale nichtmehr herauskommen und am Ende SSV gefährdet sind, bzw es tun um dem Schmerz nurnoch zu entrinnen, weil sie einfach damit nichtmehr klar kommen.... und das wäre nur ein Aspekt ; ich schweif ab.

    Globalisieren kann man es nicht denke ich, es kommt auf den Einzellfall an und der ist nunja; kein Mensch gleicht dem Anderen.

    Eine Lösung fällt mir keine ein, sorry, eine Richtlinie, wenn man soweit ist evtl...:
    "If you don't like something about yourself: change it. If someone else doesn't like something about you, screw 'em."


    lg

  3. #3
    janbaby
    inaktiv
    Kuckuck,
    Ginni fragt sich zurecht, warum man sich allgemein nicht selbstverständlicher lebt, sich auch im Speziellen nicht ganz natürlich auslebt.
    Doch da gibt es nunmal die soziale Blase, die Gesellschaftliche Position, das Umfeld. Wer von uns hat sich noch kein eigenes Babyinselchen gewünscht, auf dem es ganz ungezwungen glücklich klein sein kann?

    Aber morgens um 6 ist dann meist Ende mit dem Traum und das Büro, die Baustelle oder der LKW fordert erwachsenes Handeln und Denken. Trotzdem gibt es genug Freiräume für das kleine, gewindelte Ich. Auch zwischenmenschlich habe ich damit gute Erfahrungen sammeln dürfen, Verständnis und Neugier erlebt. Es ist eine Frage des Umgangs mit einer Neigung, Fröhlichkeit hat viel Potential, man strahlt dadurch etwas aus, etwas positives.
    Die kleistsche Schwermut wirkt im Alltag nicht unbedingt anziehend, schon überhaupt nicht in Beziehungen. Trotzdem kommt mir die Welt manchmal surreal vor, als wäre alles nur ein Schauspiel, nicht wirklich. Zum Teil mag das so sein, denn wir alle haben eine Rolle übernommen, die wir täglich aufführen. Ob wir sie schwermütig oder frohsinnig geben, liegt aber bei uns selbst, nicht wahr?
    Alles eine Frage der Performance...
    Vorhang auf zu einer neuen Folge aus der Reihe "mein Leben und ich"
    Jeder ist ein Künstler und die Menschen lieben gute Inszenierungen.
    Die Welt ist sowieso nur die Vorabendserie der Aliens.
    "Gute Erde-schlechte Erde", oder so.
    Trillionen grüner Männchen sehen uns jeden Tag und sind begeistert.
    Habt einen schönen Tag, Leute!

    Gruß,
    Janbaby SB

  4. #4
    beebee
    inaktiv
    hach ja, Ginni, das ist wieder die spannende Frage ...

    Kann jemand einen Teil von sich unterdrücken, um in Partnerschaft zu leben - sollte er es überhaupt?

    Die gleiche Frage stellt sich vielleicht ein Mann, der leidenschaftlich gerne Segeln geht - aber seine Frau hat mit Wasser überhaupt nix am Hut.

    Liebt er die Frau - möchte er dafür das Segeln sein lassen? Oder fremdsegeln?

    Ginni, du fragst, warum wir uns nicht damit akzeptieren können, wie wir sind, und warum wir uns nicht damit lieben lassen können?
    Aber ist das so einfach? Es scheint mir ein Wechselspiel zu sein: in einer Welt, wo große Babywindelkinder das Allerlächerlichste/Allerekligste sind (noch hinter SM und Lederhalsbändern) - werden wir von außen nicht so geliebt - und akzeptieren uns auch von innen nicht so. Ping Pong - hin und her geht das. Was sollen wir tun? Die Leute mit vorgehaltener Waffe zwingen: Liebt uns!

    Mmm, und ja, wenn ich vor der Alternative stehe, ob eine Frau das so halbwegs mißmutig toleriert, dass ich "anders bin" - dann stelle ich mir die Frage, ob ich dann nicht gleich versuchen sollte, es ganz wegzulassen...
    Ist das so unverständlich, Ginni?

    Aber das funktioniert nicht - weil ich doch in einer Partnerschaft nicht auch noch schauspielern möchte und das Innerste immer verheimlichen und umschiffen müsste - denn gerade das möchte ich doch teilen können und ein bißchen zerfließen dürfen.

    Nun ja, jetzt könnte man hoffen, dass das Lachen, die Unbeschwertheit, die pure Selbstverständlichkeit des Kindseins doch irgendwie als Schönheit auf die Partnerin abfärbt, und sie es irgendwann zu lieben erlernt¹ - oder wenn wir alle uns trauen mehr so zu sein, und der Welt unsern Schatz zu geben, dass sich dann das allgemeine Meinungsbild über unsere Spielart wandelt - war das deine Frage, Ginni?


    ¹ zum Glück lieben ja Frauen erst den Menschen und dann maybe auch die Fetischdinge dahinter, bei Männern ists umgekehrt ;-)

  5. #5
    janbaby
    inaktiv
    Kuckuck,

    zu 1: Die Aussage ist nicht richtig. Aber es gibt schon auch dumme Männer.
    Vielleicht ist das aber auch eine Frage der Lebenserfahrung. Auch Männchen können mit der Zeit noch was lernen.

    Gruß,
    Janbaby SB

  6. #6
    Zartbitter
    inaktiv
    Hallole,

    ich denke, man sollte klarer zwischen WEGLASSEN und VERDRÄNGEN unterscheiden. Wenn ich einen Teil der Spiele, die ich gerne spiele in den Schrank räume, weil mein Partner andere Lieblingsspiele hat, muss ich damit nicht unglücklich sein.

    Mit Janbaby kann ich toll klein sein, aber ich hatte es in meiner letzten Liebesaffaire davor nicht vermisst. Der Mann mochte in mir besonders das Große und Starke (vobei er mir, wenn ich krank war, dennoch Breichen mit Marmeladengesicht zubereitete, weil er wusste wie gut das beim Gesundwerden hilft). Babyspiele waren aber sonst nicht drin und hätten ihn nicht gefreut, dafür spielte er gerne Spinne und Insekt oder Bäcker und Brotteig. Ich fand das auch toll, hin und her gewalgt und dann aufgegessen zu werden.

    Ich würde sagen, dass eine Beziehung nicht unbedingt daran scheitert, dass einer Babyspiele mag und der andere nicht. Es kommt darauf an, dass man Phantasie hat, Sex spielerisch erleben kann und gemeinsame Spiele findet, die beiden gut tun. Ob Das Babyspiele sein müssen, hängt sicher davon ab, wie stark jemand gerade auf dieses Spiel fixiert ist. Zu einem Mann, den ich liebe, nur deswegen keine Beziehung aufzubauen, weil er kein Ageplayfreund ist, fände ich falsch, denn es ist doch nur eine winzige Facette unserer Persönlichkeit.

    Es lebe die Liebe!
    Zartbitter

  7. #7
    janbaby
    inaktiv
    Kuckuck,

    trotzdem ist ein Fetisch, eine sonderliche Neigung der anderen Art nicht jedermanns(fraus) Sache.
    Man hat das, man kann nicht anders, man ist es auch ein Stück weit.
    Weglassen kann sehr quälend sein!
    Das habe ich auch erfahren, deswegen verstehe ich auch die wehmütige Sicht mancher.
    Nicht alle Frauen sind so wundervoll wie meine.
    Gruß,
    Janbaby SB

  8. #8
    kleinerNils
    inaktiv
    Vielleicht ist es auch die Sache, wie leicht jemand einen Partner findet. Tut man sich sehr schwer damit, ist man wohl eher bereit, Kompromisse zu schließen, wenn es den doch mal geklappt hat. Das muss ja noch nichts mit einem Fetisch zu tun haben.
    Und wenn man sich nicht traut, jemanden anzusprechen, weil man sich unsicher ist, ist es leichter, dem Fetisch die Schuld zuschieben zu können.

    Ich suche auch eine Partnerin und könnte natürlich auch sagen: Wegen den Büxen lohnt es sich erst gar nicht, eine zu suchen. Aber leider muss ich mir eingestehen, dass ich nicht einmal im Internet eine ordentliche Unterhaltung hin bekomme. Und wenn sich dann doch mal eine Beziehung anbahnen sollte, weiß ich nicht, ob ich diese mit so etwas wie Windeln belasten möchte, wer weiß, wann ich ich die nächste Chance bekomme. Und die Einsamkeit ist möglicherweise schlimmer, als seinem Fetisch nicht ausleben zu können.

    Ich kann mir unmöglich vorstellen, der Einzige zu sein, dem es so geht.

  9. #9
    janbaby
    inaktiv
    Kuckuck,
    Menschen sind nunmal verschieden, aber sooo unterschiedlich auch nicht.
    Selbst die zurückhaltendsten Leute bekommen früher oder später Kontakt zu anderen und es geht alles gut.
    Es gbt immer Gemeinsamkeiten, das Kunststück besteht eigentliich darin, die Eigenarten des Partners in das eigene Leben einzufügen.
    Dazu gehört natürlich die Bereitschaft beider.
    Und dann geht es an die Arbeit, denn Zweisamkeit ist kein Spaziergang. Hauptsache im Gespräch bleiben und offen sein. Dann stehen die Chancen auf Glück nicht schlecht.
    Einen Fetisch zu verheimlichen ist deswegen bestimmt keine gute Entscheidung.
    Wenn man selber mit seiner Vorliebe kein Problem hat, wird sie auch vom aufgeklärten, lebenserfahrenen Gegenüber meist nicht als solches wahrgenommen.
    Das ist zumindest meine gute Erfahrung.
    Ganz junge Menschen, die sich selbst noch nicht richtig kennen, haben wahrscheinlich eher Probleme mit dieser Materie, als ältere, die schon die Pferde kotzen sahen.?!
    Alles wird gut.

    Gruß,
    Janbaby SB

  10. #10
    Zartbitter
    inaktiv
    Hallole,

    zurück zu Ginnis Ausgangsfrage, ob man als AB nicht die Aufgabe hat, andere Menschen zu missionieren und ihnen die Gute Nachricht vom fröhlichen Kinderspiel zu bringen.

    müssten sich dann die facettenreicheren menschen nicht darum kümmern, dass andere auch mehr facetten entwickeln können?

    ich stimme Ginni da zu. Ich denke auch nicht, dass Ageplay ein Tabu ist, sondern dass man anderen eher den Blick öffnet, wenn man ihnen zeigt, wie nett es ist immer wieder zu zerschrumpfen! Ich meine damit nicht nur die "Mission" des eigenen Partners.

    Windeln sind in der Tat ein bisschen heikel, aber sie sind ja auch nicht unbedingt Teil jedes ACs. ansonsten haben auf mich alle Leute sehr positiv reagiert, wenn ich erzähle, dass ich gerne klein bin. Selbst meine Kollegen haben mir mal neugierig zugehört, als ich Schnuller für Stressphasen bei der Arbeit propagierte. Eine Kollegin fragte sogar nach, wo es die gebe und fand die Idee niedlich sich bei Stress als Baby zu erholen.

    Meine Erwachsenen, mit denen ich beruflich zu tun habe, finden es nett, wenn ich ihnen erzähle, dass ich mit meinem Mann in der leeren Wohnung Purzelbäume auf der Matratze geschlagen habe. Sie verlieren dadurch vielleicht ein bisschen die Furcht vor dem Älterwerden. Man kann ihnen ruhig zeigen, dass das Leben auch über 40 noch lustig und verspielt sein kann - und dass beruflicher Erfolg und Kleinkindsein sich nicht ausschließt.

    Ginni hat recht: durch uns wird die Welt bunter - und wir können mit unserer Buntheit ruhig offen umgehen. Warum das Schöne verstecken? Jeder der in meine Villa Kunterbunt kommt, sieht, dass ich es chaotisch und lebendig liebe. Da hängt eine Pippi Langstrumpf neben Antiquitäten und von der Decke bauzmelt eine Eistüte aus Plüsch. Das ist in Ordnung so.

    Unsere Vorliebe ist nichts, was man verstecken müsste. Auf die Idee das zu tun bin ich auch noch nie gekommen. ich nehme Kinderhandtücher auch mit ins Sportstudio. Ist doch netter als dunkelblaues Frottee, oder?

    Lasst uns die Welt verkindlichen.

    Ich mache mit Ginni!

    Und an den Kleinen Nils:
    Ich denke, dass nur wenige einen Mann oder eine Frau suchen, die unauffällig ist. Es ist wohl falsch zu versuchen möglichst unauffällig sein zu wollen um eine Partnerschaft zu finden. Die Bunten fallen auf. ich erinnere mich, dass immer wieder graue männliche Mäuse an mir interessiert waren, aber ich habe mich dann gefragt, ob ich mich nicht lieber alleine langweile als zu zweit. Ich denke, du kannst gerade damit punkten, dass du anders bist. Das ist ein Bonus auf der Jagd nach der richtigen Partnerin, denke ich. Ich kann nur für mich sprechen, aber mir wäre doch ein kindlich kichernder, zu seiner Freude an Kinderspielen stehender Mann, der mit Marmelade bekleckert ist allemal lieber als ein Herr im grauen Straßenanzug!

    Nur Mut, Nils!

  11. #11
    janbaby
    inaktiv
    Kuckuck,

    ich habe gerade meine Mutter besucht. Sie ist 71 und bastelt gerade ein Puppenhaus! Sie spielt ganz selbstverständlich Puppenmami und ist ganz entzückt von den kleinen Möbeln, Tapeten und Figürchen, diesie sich in der Bucht kauft.
    Meine Mum ist also auch ein AC und keiner würde dies seltsam finden. Sie ist ja im Ruhestand und gönnt sich ein Hobby. Und alle finden es toll.
    Ich auch.

    Gruß,
    Janbaby SB

  12. #12
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    RE: Perspektivwechsel

    Original von Ginni
    ...
    WIESO könnt ihr euch nicht einfach so akzeptieren, wie ihr seid. so lieben, wie ihr seid. und euch so lieben lassen, wie ihr seid? warum freiwillig verbiegen und vielleicht unglücklich werden, weil etwas fehlt? windeln und ageplay sind doch nur _eine_ facette eurer persönlichkeit.

    ...
    Mist, wo ist der "Like" Button wenn man ihn mal braucht.

    Ich glaube das Problem liegt bei "nur eine Facette". Dadurch dass dieser eine Aspekt in der Persönlichkeit des Fetischisten dasjenige ist, welches am wenigsten von anderen Menschen "gestreichelt" wird, richtet der Fetischist die Aufmerksamkeit selber immer wieder darauf und so wird er für viele Fetischisten wohl in der Eigenwahrnehmung irgendwie zu einem RIEEEEESIGEN Teil der eigenen Persönlichkeit.
    Irgendwie hab ich hier manchmal den Eindruck, dass der Fetisch so sehr von innen an den Menschen frisst, dass er sie irgendwann völlig ausfüllt. Besessen, ist hier dann wohl der richtige Ausdruck.
    Der Suchtcharakter ist hier natürlich auch noch so eine Sache, die das Leben mit dem Fetisch nicht leichter macht. Hat man seinen Schuß gehabt, kann man wieder eine Zeit lang "normal" an der Gesellschaft teilhaben, bis der nächste Schuß fällig ist. Und je mehr man nachgibt, desto stärker und öfter kommt das Verlangen.
    Und daher ist das immer im Hintergrund, knabbert am Bewusstsein, auch wenn man "normal" sein will.

    Normal ist aber leider nur eine quantitative und keine qualitative Eigenschaft. Was die Mehrheit macht, wird als Norm betrachtet. Damit qualifiziert man aber noch nichts als "gut" oder "schlecht". Vielleicht maximal als "adäquat". Nicht mehr.

    Original von Ginni
    ...
    fragen über fragen.... hat jemand eine allwissende antwort dafür?

    liebe grüße

    (entschuldigung, aber diese gedanken mussten raus, bevor mein kopf entgültig platzt...)
    Liebe Ginni, ich glaube "DIE Antwort" gibt es nicht. Wir sind alle Individualisten (siehe auch hier: http://www.youtube.com/watch?v=KLWsV1hewYA ) ... und unsere Bedürfnisse sind so unterschiedlich wie es die Menschen sind, bei denen wir Erfüllung finden können.

    Ich denke der Fetisch wird wirklich erst dann zum Problem, wenn er das Leben wesentlich einschränkt und ich
    a) so darauf fixiert bin, dass ich keine andere Befriedigung mehr kenne und
    b) am Alltag nicht mehr in vollem Umfang teilnehmen kann bzw.
    c) meine Freunde und Sozialkontakte nicht mehr aufrecht erhalten kann.

    DANN wird es krankhaft und ist aus meiner Sicht behandlungswürdig.

    Aber als eine von mehreren Arten, seine eigene Sexualität auszuleben ist ein Fetisch harmlos, selbst wenn er die ZENTRALE Art ist, diese Sexualität zu leben.

    Ich bin da so wie beim Essen: ich mag unglaublich gern Spaghetti und würde nicht ohne diese Speise sein mögen. Dennoch möchte ich nicht bis an mein Lebensende jeden Tag morgens, mittags und abends Spaghetti essen müssen. Ich mag durchaus auch andere Dinge.

    Der Vergleich stimmt nämlich auch insoferne, als ich meistens selber koche, hahahaha

    Naja, ich glaub nicht, dass Dir meine Antwort was bringt, aber ich hab halt mal versucht, was zu deinen Fragen zu schreiben.

    Have fun!
    --make pee, not war

  13. #13
    janbaby
    inaktiv

    Dämon und Spagethi

    Kuckuck,

    der Fetisch als Dämon, der einen besitzt? Das ist ja schon wieder fast ein neues Thema!
    Schöner Vergleich, meine ich. Es ist schon etwas da, was gefüttert werden möchte. Sonst kneift es.
    Vielleicht kann es bei manchen Leuten sogar das Komando übernehmen?
    Hat es mich schon erwischt? UUUaaaaaaaaaaahhhh...

    Darüber hinaus ist der Dämon aber auch wie Spagethi, ja!
    Man mag ihn, aber in genussvollen Grenzen.
    Nicht zu verwechseln mit dem Spagethimonster...

    Gruß,
    Janbaby SB

  14. #14
    beebee
    inaktiv
    Hmm, zu diesem Satz

    "windeln und ageplay sind doch nur _eine_ facette eurer persönlichkeit"

    hätte ich eher den Dislike-Button gesucht ...

    Ich find, es kann auch wie eine Art zu sein sein, die sich durch den ganzen Charakter zieht.
    Nehmen wir an, ein Mann möchte eher so das kleine Partnerwesen sein - so ähnlich vielleicht wie eine oldschool 50er Jahre Hausfrau - also schon klug, die vieles eigenständig organisiert, aber trotzdem mit ihren Augen stolz an ihrem Mann hängt und gerne "für ihn" ist - nur das Ganze jetzt rollenvertauscht, also als Mann - und auch im Bett eher die kleine schnurrende Streichelkatze - und nicht der manntypische "Macher und Begatter" sein - wie soll so ein Mann diese Facette denn ausblenden können???

    Und "ageplayig" zu sein, kann sich genauso durch den ganzen Charakter ziehen ....

    P.S.: kuck mal, Windelharald, Brian war wirklich ein Individualist - Graham Chapman: Autobiografie eines Lügners

  15. #15
    kleinerNils
    inaktiv
    Original von Zartbitter
    [...]
    Nur Mut, Nils!
    Danke, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

  16. #16
    Senior Member

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    Original von beebee
    ...
    Nehmen wir an, ein Mann möchte eher so das kleine Partnerwesen sein - so ähnlich vielleicht wie eine oldschool 50er Jahre Hausfrau - also schon klug, die vieles eigenständig organisiert, aber trotzdem mit ihren Augen stolz an ihrem Mann hängt und gerne "für ihn" ist - nur das Ganze jetzt rollenvertauscht, also als Mann - und auch im Bett eher die kleine schnurrende Streichelkatze - und nicht der manntypische "Macher und Begatter" sein - wie soll so ein Mann diese Facette denn ausblenden können???

    ...
    Ich seh das Problem nicht wirklich.

    Ich bin für meine Freunde ein Spaßvogel und Stimmungsmacher. Ich bin für meine Freunde aber auch der auf den man sich verlassen kann, wenn man ihn braucht.

    Ich bin in der Arbeit der organisierte, der alles im Griff hat und über Ressourceneinsatz und Strategien entscheiden soll. Ich muss dort oft harte Entscheidungen treffen und zugleich bei Konflikten deeskalieren können.

    Ich bin für eine Partnerin sowohl der starke Partner, der ihr mit Rat und Tat zur Seite steht und ihr eine breite Schulter zum Anlehnen bietet, als auch der kleine Bett- und Hosennässer der lieb gehabt und umsorgt werden will.

    Wo ist da der Widerspruch? Doch nur in den Köpfen.

    Das wäre so als würde man sagen: komisch, Du kannst Schwimmen UND Gehen ...
    Es ist kein Widerspruch sondern nur ein Sammelsurium an Skills und Eigenschaften. Und genau das macht einen Menschen einzigartig, inklusive seiner Fehler.

    So seh ich das halt.
    --make pee, not war

  17. #17
    Zartbitter
    inaktiv
    Hallole,

    ich stimme Windelharald da voll zu. Auch ich bin in der Partnerschaft bereit mal mütterlich, organisierend und umsorgend zu sein und dann wieder ein kicherndes, zappelndes Kleinkind.

    Insgesamt kristallisiert sich beim Lesen heraus, dass die, die sich als Fetischisten sehen, für die also das Windelntragen erotisches Stimulanz ist, es als schlimmer empfinden sich auf einen Partner oder eine Partnerin ohne diese Neigung einzulassen als die, für die Ageplay ein schönes Spiel ist. Das mag mit daran liegen, dass die Windel für die, die ihre Neigung als Fetisch begreifen einen höheren Stellenwert hat, wohingegen die ABs Windeln zwar genießen und als erotisches Spielzeug begreifen, aber ohne Windeln keinen großen Verlust empfinden, also kompromissbereiter auf andere Spiele eingehen können.

    Zu Ginnis Frage, ob man die Welt nicht mehr beglücken sollte, indem man anderen seine Freude am Kinderspiel zeigt, so denke ich, dass die meisten Menschen sich sicher für Spielplatzbesuche und Plätzchenbacken, Blumenkränze flechten und Breichenkochen eher begeistern lassen als für die Windeln. Für viele Erwachsene ist sicher das Albernsein und der Rückzug auf Zeit in eine Kinderwelt attraktiver als die Windelbenutzung.

    Es wird vielleicht leichter sein bei einem mit dem Thema unvertrauten Geliebten mit anderen Babyspielen anzufangen und erst einmal die Windeln außen vor zu lassen.

    Grüßle!
    Zartbitter

  18. #18
    Senior Member

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    Hi,

    nur der Fetisch ist sicher nicht der Grund warum ich niemanden finde.
    Aber er ist sicher ein Grund und eine (be)greifbare Begründung für das eigene Versagen.

    Viele Grüße
    Joe

  19. #19
    lunerouge
    inaktiv
    vom verbiegen und "normaltun" mal ganz zuschweigen.
    genau da liegt die sinngenässe antwort :

    wird sich wohl keiner "anders normal" d.h. ageplay/windeln/WHATEVER antun ...

    *g*

    also : birds of a feather must stock together - alas

  20. #20
    Tifa
    inaktiv
    Original von Joe
    Hi,

    nur der Fetisch ist sicher nicht der Grund warum ich niemanden finde.
    Aber er ist sicher ein Grund und eine (be)greifbare Begründung für das eigene Versagen.

    Viele Grüße
    Joe
    hmmm...das scheint mir eine sehr gute Erklärung zu sein.

    Die Gründe warum jemand keine Partnerschaft findet oder keine langfristig zufriedene Partnerschaft eingehen kann, können ja ganz vielschichtig sein. Aber der Windel- und/oder AB Fetisch ist etwas ganz handfestes. Das kann man immer gut hervorkramen und vor alles andere schieben. Es ist ja auch "anders" - ohne Wertung. Es eignet sich sehr gut als Entschuldigung und als Erklärungsmodell warum man selbst nun alleine ist oder immer wieder alleine ist. Könnte schon sein.

    Aber trotzdem - die hunderte, vielleicht tausende von Windelfetischisten und / oder ABs die eine schöne Partnerschaft haben und ihren Fetisch ausleben können schreien eben auch meist nicht in Foren. Sie beklagen sich auch nicht.
    Das ist ein Foren-Phänomen. Überall. Die die kein Problem mit etwas haben schreiben kaum

    Das wäre schön, wenn es sich ändern würde. Vielleicht schreibe auch ich deshalb hier immer mal wieder mit Das ist doch ein erster Schritt, zu schreiben - Hey, es gibt Menschen denen bereitet ihr Fetisch große Probleme. Und es gibt welche, wie mich, denen bereitet das alles einfach nur großen Spaß.

    Ich war eine der Frauen, die vor Jahren mal jemand einfach so darauf angesprochen hat. Und ich war eine der Frauen die einfach neugierig war und heute immer noch froh ist, dass sie neugierig war.

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