Beruflicher Umgang mit Windeln

[Emeli]

Also, ich hab die Suchfunktion benutzt, aber nichts wirklich Hilfreiches gefunden.

Meine Frage richtet sich an alle, die auf beruflicher Ebene mit Windeln und Wickeln zu haben oder vielleicht mal hatten (Praktikum, Zivi etc.). Hat sich durch den notwendigen professionellen Umgang damit euer Verhältnis zu Windeln geändert? War es für euch schwierig, ohne Gefühle welcher Art auch immer, andere zu wickeln? Und habt ihr euch allgemein schwer getan mit dem ganzen Thema oder war das Umschalten auf professionellen Umgang und das Abschalten persönlicher Emotionen und Gedanken für euch kein Problem?

Als kleine Hintergrundinfo wie ich zu der Frage oder dem Thema komme: Ich saß gestern in meiner FSJ-Schulung in einem halbstündigen Vortrag und hatte die ganze Zeit das Gefühl, man müsste mir an der Nasenspitze ansehen, dass ich vermutlich mehr über das Thema weiß, als alle meine Kollegen zusammen... Natürlich ist das Unsinn, das weiß ich selbst, aber ich mache mir eben Gedanken, ob ich wirklich einen professionellen Umgang mit Windeln an sich wirklich und dem Wickeln anderer, grade Älterer, wirklich so hinkriege.

Ich bin gespannt auf eure Antworten!

Liebe Grüße,
crazy

Nachtrag, daran hab ich vorhin gar nicht gedacht: Wenn jemand sehr persönliche Erfahrungen zu dem Thema hat und die nicht unbedingt dem ganzen Forum mitteilen möchte, mir aber trotzdem ein bisschen was darüber erzählen würde, kann er mir auch gerne ne PN schreiben, auch dafür wäre ich sehr dankbar.

[jimbeam261087]

Hey,
also ich hatte bei meinem zivi kontakt mit leuten die windeln tragen, fand es in der situation aber nicht erregend, gut ich musste die windeln auch nicht wechseln aber bei mir überwog da doch eher das mitgefühl mit den leuten als die lust an windeln selber. An meiner einstellung haben sie nichts geändert und ich konnte auch immer unterscheiden zwischen jemanden in windeln vor mir zu haben, der sie eigentlich nicht tragen wollte und dem selbertragen.

LG. Christoph

[Tb_Flop]

huhu;
ich habe beruflich jeden Tag Kontakt mit Inkontinenzhilfsmitteln jeglicher Art, da ich Gesundheits und Krankenpfleger bin.
Ich trenn das im Kopf irgendwie, auf der Arbeit hat das null Reiz für mich. Eher seh ich in den Situationen meinen Patienten als Ganzes und nicht nur das Thema weil ich denke das würde meine professionalität beeinflussen und auch meine Qualität, und die habe ich mir selber sehr hoch angesetzt. Denn es gibt sovieles was man bei einem Patienen beobachten kann, siehe Krankenbeobachtung das Handwerkszeug der Pflege, da lass ich mich von sowas wie Windeln nicht ablenken sondern sehe das ganze eher als kleinen Teil meines Patienten.



MfG Flop

PS: Ich hoffe ich bin nicht allzusehr in Themenfremde Sphären abgehoben

[w.winni]

Also ich kann mich da Tb_Flop nur anschließen ...
Ich mache gerade eine lehre als Kranken und Altenpflegerhelfer und habe auch fast jeden tag mit Windel zu tun bzw. wechsel anderen diese ...
und mich erregt das auch nicht ...
Mein letzes Praktikum habe ich in der Neurologischen Kinderklinik gemacht und hatte dort mit behinderten Kindelern zu tuhen die auch noch mit 9 windeln tragen und ich muss sagen das es recht süß aussieht mehr aber auch nicht ....

Ich achte vieleicht nur gründlicher drauf wie die Windel an meinen Patienten sitz als
andere Pflegekräfte .... weil ich ja von mir weis das eine schlecht sitzende windel sich erstens unangehnem anfühlt und zweitens auch dann zum auslaufen neigt und wenn sie ausläuft währe das ja mehr arbeit für mich weil ich ja dann das ganze Bett des Patienten beziehen muss
Mir ist auch bei anderen Pflegekräften die kein DL oder ähnliches sind aufgefallen das
diese nicht so darauf achten wie die windel sitzt ...

soviel dazu

LG

[Babygoth]

Im Rettungsdienst und vorher im Praktikum im Krankenhaus gings mir da genauso wie den beiden Vorschreibern.

Das einzige war wohl wirklich das man mehr schaute ob sie "richtig" sitzen...und ich dachte manchmal noch "Die hast auch schon probiert"

Aber im grunde wars immer ein professioneller Umgang.

[Bronto88]

Ja so geht mir das auch.
Ich mach auch gerade Zivi und hatte letztens eine ältere Patientin mit einer Molicare Super. Da musste ich auch schmunzeln weil es doch sehr bequem aussah ^^ Aber ansonsten ist der Reiz einfach nicht da wenn man sich die Leute anguckt. Ich glaube auch nicht, dass das ein Problem sein könnte. Und es weiß ja auch keiner, das du gerne auch mal eine trägst und der Gedanke ist den meisten ja schon so absurd ^^ da musst du dir echt keine Sorgen machen, dass das auffällt.
Glaub ich
Lieben Gruß!

[dennis]

Original von Babygoth
Im Rettungsdienst und vorher im Praktikum im Krankenhaus gings mir da genauso wie den beiden Vorschreibern.

Das einzige war wohl wirklich das man mehr schaute ob sie "richtig" sitzen...und ich dachte manchmal noch "Die hast auch schon probiert"

Aber im grunde wars immer ein professioneller Umgang.

Im Rettungsdienst hat man aber sehr wenig mit Windeln zu tun, außer die Patienten sind entweder Inkontinent oder stark Betrunken, damit sie in Windeln sieht.

[Babygoth]

Jap genau das meinte ich ja. Wir haben recht oft Pflegeheime als Einsatz also sieht man recht oft welche aber es is halt berufsroutine

[Morice86]

Also wenn ich bedenke wie der Demografische Wandel so für die nächsten Jahre aussieht dann würde ich sagen das man Windeln und ähnliches immer mehr bei Einsätzen bzw Krankentransport sehen wird. Es kommt ja auch sehr darauf an wie viele Altenheime und ähnliche Einrichtungen man in seinem Einsatzgebiet hat.

[Emeli]

So, dann will ich mich auch nochmal zu Wort melden und eine Art Zwischenbericht liefern.

Erstmal ein großes an alle, die geantwortet und für ihren Erfahrungen berichtetet haben (hier oder per PN) und eine Entschuldigung an die, die noch auf eine Antwort warten, aber ich muss mich erst noch an die Arbeitszeiten gewöhnen, meistens bin ich danach zu müde, um noch ins Internet zu gehen.

Was das Thema Windeln und meine Befürchtungen angeht, bin ich inzwischen recht beruhigt, denn 1. muss ich eh nur sehr wenig wickeln und 2. ist meine Erfahrung für mich ganz persönlich eigentlich sogar eher ein Vorteil. Einmal gehören die Handgriffe durch eine gewisse, nicht abstreitbare Übung (wenn auch nur an mir selbst) nämlich zu denen, bei denen ich mich nicht absolut ungeschicklich anstelle und andererseits hab ich mit vollen Windeln etwas weniger Prbleme als die meisten anderen (meine Ekelgrenze liegt dafür woanders...)

Liebe Grüße,
crazy

[TakeNoShit]

Das Thema ist ja schon ein bisschen älter, wie ich sehe, doch da ich neu hier bin und einfach mal "in medias res" springen will, habe ich mir einfach schnell ein beliebiges Thema rausgepickt, zu dem ich mehr schreiben kann als "ach wirklich?" oder "ist ja toll" oder "find ich auch"
Ich hatte in der Tat beruflich mehr als einmal mit Windeln zu tun, denn ich habe meinen Zivildienst in einem Pflegeheim abgeleistet und hab dort auch danach immer mal wieder gejobbt, um mein gebeuteltes Konto wieder zu füllen.
Richtig aktiv hatte ich mit Windeln bzw. dem Wickeln allerdings nur als Zivildienstleistender zu tun (in meinen späteren Jobs musste ich zwangsweise angeben, nicht qualifiziert zu sein, da, so blöd das klingt, die Ausbildung, die man Zivi genießt und die einen zu solchen Sachen befugt nur für die Dauer des Zivildienstes anerkannt wird... naja, Versicherungslogik halt...) allerdings war ich nicht traurig, keine alten Leute mehr wickeln zu müssen, denn es gibt um einiges angenehmeres...
Das bringt mich dann auch schon zum Punkt: Ich habe zwar eine Vorliebe für Windeln bzw. Frauen in Windeln, aber das beschränkt sich absolut auf eine gewisse Altersgruppe in der die Leute, mit denen ich DORT zu tun hatte, sich gewiss nicht mehr befanden. Es ist außerdem ganz leicht, den Unterschied zu sehen, ob Windeln nun Freud oder Leid bereiten. Es gab in der Tat auch im Altenheim Leute, die sich einfach damit abgefunden hatten, aber dem Großteil sah man es doch an, dass es ihnen peinlich war, in Windeln gepackt zu werden und da war Mitleid eigentlich das einzige Gefühl, das in mir wachgerufen wurde.
Ob sich dadurch mein Verhältnis zum ganzen geändert hat? – Nein, nicht wirklich, mein Windelfetisch besteht nach wie vor und ist ganz klar abgegrenzt von jeglicher beruflicher Erfahrung.
Ich denke allerdings in der Tat, dass das Interesse an Windeln mir auch, ebenso wie der Autorin dieses Themas, einen gewissen Vorteil gebracht hat, da ich glaube, dass ich zum Beispiel zu Urin bzw. menschlichen Ausscheidungen im allgemeinen ein anderes Verhältnis habe als Leute, die rein durch ihre kindliche Sauberkeitserziehung beeinflusst sind.
Ich denke, dass viele da ungleich mehr Überwindung aufbringen müssen, um ihren Job richtig zu erledigen.
Trotzdem muss ich sagen, dass es Tage gab, an denen ich doch nach Feierabend dann ein wenig mitgenommen war – Wenn man den ganzen Tag versucht, Leuten ihr Elend erträglich zu machen ist es manchmal einfach schwer, wieder so weit abzuschalten, dass man sieht, dass es sehr viel mehr als nur Elend auf der Welt gibt. Das waren so Tage, da wäre mir sicher nichts ferner gelegen als erotische Gedanken an Windeln. Doch das waren nur einzelne Tage!
Und nun, gut fünf Jahre danach kann ich nur sagen: Das ganze hat mich ausschließlich bereichert. Im moralisch menschlichen, wie auch im rein praktischen Sinne.
Ich hab mich nicht angewidert von meiner eigenen Vorliebe abgekehrt und hatte trotzdem während der Zeit, die ich da arbeitete keinerlei Probleme die professionelle Distanz zum ganzen zu wahren.
In der Tat habe ich in einer Art doch was für meinen Fetisch dazugelernt: Ich weiß nun relativ gut über die Effektivität jeder erdenklichen art von windel bescheid – Von der einfachen Einlage, bis zur literweise saugfähigen "Super Plus"-Windel

[tommy]

Ich muss meine Vorposter recht geben.
Ich bin selber Krankenpfelger. Wenn ich eine Pat. versorgen (also auch wickel) exestiert mein Fetisch nicht... ich verspüre nichts... und das ist auch gut soo Arbeit ist Arbeit und da muss man angemessen reagieren können
Is schon sehr interessant, dass das menschliche Gehirn sich so umstellen kann... da ich auch beim anblick von den ganzen Windeln nicht ein Gedanken an mein Fetisch verliere. Nun ja ich bin ja auch net Pfleger geworden wegen den Windeln

[TakeNoShit]

Original von tommy
Is schon sehr interessant, dass das menschliche Gehirn sich so umstellen kann...

Da kann man nur von Glück reden, dass wir nicht alle plötzliche Schizo werden, nä?

[tanja1]

Hi Crazy

Mir gehts dabei genauso wie vielen Vorschreibern: Windeln und den ganzen Inko-Bereich reizt mich in meinem Beruf (im Krankenhaus) überhaupt nicht. Da handelt es sich einfach um Hilfsmittel. Auch mache ich mir gar keine Gedanken darüber, ob die Windelträger ihre Hilfsmittel lieben oder hassen - gehört halt zu meinem Job. Ist schon noch intressant, ich habe mir darüber eigentlich noch gar nie so richtig Gedanken gemacht. Aber ich glaube, dass es wohl den Meisten so geht. Obwohl ich ja im Praktikum im Behindertenheim erst auf Windeln gekommen bin und dort meine Liebe zu Windeln entstanden ist.

Grüsschen Tanja

[tommy]

nun ja ich stell es mir auch recht unpraktisch vor wenn ständig bei der arbeit die gedanken über die massen an Windeln kommen

Mir is übrings noch was eingefallen... In meiner Ausbildung war ich mal ne zeit auf einer Kinderstation eingesetzt. Dort hatten sie massig Pampers in allen größen... da muss ich zugeben hab ich dann doch mein fetisch durchblitzen sehen xD hätte mich in dem raum einsperren können

Nun ja bei Pampers werde ich schwach *grins*

PS: ich nerve immer mein Frau beim Einkaufen damit... Nach dem Motto: "Schatz! Wir müssen noch eben bei den Windeln und Schnullern gucken" xD

[cb1123581321]

Hi,

Ich arbeite zur Zeit (noch) als Zivi in einem Tageszentrum für Senioren. Dort haben sie
natürlich auch ein kleines Windellager.
Als ich dort anfing, wollte mir eine der Betreuerinnen das Thema
sozusagen "behutsam" näherbringen. Als ich mit ihr dann ein "Fachgespräch"
anfing, hat sie mich schon etwas verwundert angeschaut ;-)

Aber ich habe dort, ausser beim Einräumen des Nachschubs, nicht
näher mit diesem Thema zu tun. Dort ist das Zeug für mich einfach normales
Verbrauchsmaterial wie Klopapier oder Desinfektionsmittel...

lg Christoph

[Krümel]

Huhu,


ich war vor zwei Jahren ebenfalls Zivi in einem Altenheim und dort unter anderem für die Verteilung der Windeln auf die Stationen zuständig. Das war immer supertoll. Im Lager standen vier Paletten voller Windelpakete bis zur Decke und an den Wänden Regale ebenso voll mit Windeln....
Hach, da hab ich mich öfter einige Minuten länger als unbedingt nötig aufgehalten und mich auch mal auf einen Stapel Windelpakete gelegt und ein Mittagsschläfchen mit nettem Kopfkino gehalten.
Als ich dann die Windeln mit dem Aufzug auf die Stationen gefahren habe, saß ich auch öfter auf dem Wagen und hab es einfach genossen.
Ich muss auch gestehen, dass ich einmal eine lose TENA gemopst habe, da ich die damals nicht kannte und sie mal ausprobieren wollte. Allerdings meinte ich dann jeder müsste sehen, dass ich eine geklaute WIndel in meinem Rucksack durch das Haus und nach Hause trage, in dem Moment hab ich mich wirklich sehr sehr unwohl gefühlt ;-)

Windeln an Bewohnern fand ich gar nicht aufregend, das hat mir im Gegenteil sogar ein bisschen die Lust an Windeln vergehen lassen. Während der Zivizeit habe ich, im nachhinein betrachtet, echt selten Windeln getragen.
Wahrscheinlich lag das auch daran, dass die Bewohner die Windeln für "alles" benutzen, wohingegen ich sie eigentlich nur so trage und nur sehr selten mal reinpinkle.
Der Geruch, das Alter, die Krankheiten, das Elend (ich war in einem miesen Altenheim), haben dann ihr übriges beigetragen.
Hatte auch am Anfang Angst, dass mich das negativ in meiner Windelliebe beeinflussen würde, aber ich hab es sehr gut überstanden.

Grüße
Krümel

[Andi_Austria]

Hi,

wie bei den vielen Vorschreibern ist es bei mir genauso.

Bin auch im freiwilligen Rettungsdienst und da haben wir schon des öfteren Patienten die Windeln tragen.

Ich für meinen Teil betrachte das völlig neutral und versuche meine Arbeit so professionell als möglich zu machen.

Muss auch dazu sagen, dass es sich bis jetzt ausschließlich um Pensionisten gehandelt hat.
Vielleicht würde sich ein anderer Gedanke einschleichen wenn es eine hübsche "Sie" wäre. Keine Ahnung.

Also Arbeit ist Arbeit und privat ist privat.

Und das ist auch ganz gut so.

LG Andi

[Trubadix]

Hallo,

ich war als examinierter Altenpfleger tätig. Habe das ganze auch professionell gesehen. Nur 1 mal nach Feierabend konnte ich nicht wiederstehen und habe mir eine Windelhose eingesteckt und mit nach Hause genommen.

Das war ein Modell was ich noch nicht kannte. Und ich wollte wissen wie die alten Leute sich mit dem neuen Produkt fühlen. Übrigens war an diesem Tag Taschenkontrolle nach Feierabend weil einer Schwester 50 DM geklaut worden sind. In dem Moment ist mir das Herz in die Hose gerutscht. Kurz bevor ich an der Reihe war hatte sich das Geld wieder angefunden. Man hat mir dann noch einen schönen Feierabend gewünscht.

Aber ansonsten hatte ich mir darüber bei der Arbeit keine Gedanken gemacht.

Liebe Grüße Trubadix:-)

[cb1123581321]

@Trubadix:

Du hast ja gesagt, du wolltest wissen, wie sich die Leute mit diesem Windelmodell fühlen.
Bei meiner Arbeit als Zivi habe ich auch oft den Eindruck, dass sich die meisten Pfleger
da nicht wirklich reinversetzen können. Ich hab z.B. im "Lager" ein oder zwei Pakete
Windeln gefunden, die noch aus den 90ern stammen. Nach einer Anprobe ;-) habe ich
feststellen müssen, dass das Teil wirklich nicht mehr zeitgemäß ist. (Rücknässung,
Verklumpung, Aufnahmekapazität usw...)
Auf meine Frage, zu was wir das alte Zeug noch aufheben, heiß es:
"Für das was da unten rauskommt tut es". Der Spruch war zwar halbernst gemeint,
aber das hat mich dann doch etwas gewundert, wie wenig die sich damit
beschäftigen...

lg Christoph