Ich liebe es, Windeln nass zu machen und mit ihnen zu leben, und das seit über 50 Jahren bewusst.

Wie bei fast allen Windelliebhabern reichen meine ersten Windelerlebnisse in die früheste Kindheit zurück. Meine älteste Erinnerung habe ich an eine Episode im Alter von vier Jahren: Eine Nachbarskind brachte eine Gummihose, die sie irgendwo gefunden hatte, und zeigte sie mir. Es war noch eine echte, blassgelbe Gummihose, wie es sie damals (1949) gab. Beim Spielen zerriss das Mädchen die Gummihose und ich dachte "Schade". Das war's.

Wie viele Windelliebhaber war ich bis etwa zu meinem 12-ten Lebensjahr Bettnässer. Heute glaube ich, dass psychologisch bedingtes Bettnässen und die Windelleidenschaft den selben Ursprung haben: ein - vielleicht nur subjektiv empfundener - Liebesentzug in frühester Kindheit. Das hängt bei mir vielleicht mit der schweren Zeit vor der Währungsreform zusammen (nicht Euro, D-Mark!).

Mit etwa acht Jahren begann ich, mit Windeln und Einnässen zu experimentieren. Ich erlangte mit der Zeit große Fertigkeit im Gestalten von Windelpaketen aus alten Kopfkissenbezügen oder Handtüchern in einer Unterhose und dünner Plastikfolie, die ich am Bein mit Büroklammern zusammenhielt.

Mein größter Wunsch war es, einmal dann Windeln anzuhaben, wenn ich wieder mal ins Bett machte, was etwa einmal im Monat vorkam. Es ist mir aber nie gelungen, denn da mein Bruder im selben Zimmer schlief, konnte ich nur gelegentlich die Windeln heimlich unter der Bettdecke anlegen.

Wie bei allen Windelfetischisten stellte sich auch bei mir die Frage der Outens. Während des Studiums lernte ich meine Frau kennen. Irgendwann nach Jahren ließ ich es absichtlich geschehen: Beim Aufräumen des Kellers stieß meine Frau auf eine Tüte voller Windelutensilien. Ich wusste genau dass ich sie dort versteckt hatte und dass meine Frau sie finden würde, denn ich stand unmittelbar daneben. Ich offenbarte ihr meine Windelleidenschaft. Sie war entsetzt. Nach einigen Stunden sagte sie: "Ich muss die Situation ja wohl akzeptieren, aber ich will damit nichts zu tun haben, ich will damit nicht belästigt werden." Erleichterung, die Ehe mit meiner geliebten Frau bleibt bestehen, ein bisschen Enttäuschung, denn die Heimlichkeit bleibt auch, ich kann meine Gefühle nicht teilen. Ein befreundeter Psychologieprofessor sagte einmal: "(Ehe)Partner sollten sich immer über ihre Vorlieben und Neigungen austauschen, vielleicht ergibt sich ja daraus etwas für beide Angenehmes." Pech gehabt, in meinem Fall nicht.

Das war vor fast 25 Jahren. Ich lebe mit meiner Frau glücklich zusammen. Als vor 19 Jahren unsere Tochter geboren wurde, war ich erfreut, dass die Babywindeln mich völlig kalt ließen. Es zeigt: Windelfetischismus hat absolut nichts mit Pädophilie zu tun. Dass ich seitdem mein Windelgeheimnis hüte, ist für mich selbstverständlich. So ganz sicher bin ich mir nämlich nicht, ob der Hang zu Windeln nicht nur in der Kindheit geprägt wird, oder vielleicht doch "ansteckend" ist, also aus Anschauung geweckt werden kann. Meine Tochter war nie Bettnässer und wurde von meiner Frau liebevoll erzogen, also glaube ich nicht, dass sie irgendeine Veranlagung zu Windeln hat. Aber sicher ist sicher.

Natürlich habe ich mehrmals versucht, diesen "Windelkram" aufzugeben, aber wie immer vergebens. Das ist genauso, wie bei Homosexualität: auch die zu korrigieren ist praktisch unmöglich. Da die Windelleidenschaft nicht gefährlich für die Umwelt ist, gibt es keinen Grund, sie zum Preis der Persönlichkeitsverbiegung aufzugeben. Trotzdem sollten wir Windelliebhaber uns eine hohe Aufmerksamkeit für andere Dinge des Lebens bewahren, insbesondere für das Zusammenleben mit anderen Menschen. Die Chance, einen Partner mit gleicher Neigung zu finden, der dann auch in den vielen anderen Dingen des Alltags ein Leben lang auf der gleichen Welle schwingt, ist gleich Null.

Heute ist meine Windelleidenschaft ungebrochen, auf meinen häufigen Geschäftsreisen habe ich immer Windeln dabei. Selten übernachte ich ohne Windeln in einem Hotel. Seit vielen Jahren bin ich vollkommen auf Wegwerfwindeln (Molicare, Tena, Demara Comfort) umgestiegen, damit sind die Entsorgungsprobleme gelöst. Durch das deutlich höhere Fassungsvermögen ist das hemmungslose und inzwischen unbewusste Entleeren der Blase über längere Zeit möglich.

Mich befriedigen die drei Dinge an Windeln: das Anlegen und Tragen der Windel als Gefühl der Geborgenheit, das Einnässen als Gefühl des Auslebens ohne Konventionen und natürlich die sexuelle Erregung und Befriedigung. Mit zunehmendem Alter scheint das Tragen und Einnässen über einen längeren Zeitraum immer wichtiger zu werden.

In über 50 Jahren bewusster Windelnutzung aus Freude habe ich natürlich viele kleine Episoden und Erfahrungen erlebt, die es wert sind erzählt zu werden....