Daumen lutschen kann krank machen

veröffentlicht: 24.09.04 - 09:24



Frankfurt/Main (rpo). Lutschen an Daumen oder Schnuller macht nicht nur Kinderzähne schief. Wer als Kind zu viel nuckelt, der lispelt vielleicht und wird öfter krank. Dem Nachwuchs sollten deswegen statt des Daumenlutschens andere Trostrituale anerzogen werden, empfehlen Experten.

Ständiges Schnullernuckeln behindert vor allem den Durchbruch der Frontzähne, wie der Informationskreis Mundhygiene und Ernährungsverhalten in Frankfurt am Main berichtet. Die Folge sei der so genannte offene Biss, der die Kinder lispeln lasse und ihnen zudem beim Abbeißen Schwierigkeiten bereite. Daumenlutscher wiederum drückten die oberen Zähne nach außen und die unteren nach innen. Das erschwere den Lippenschluss und verführe zur Mundatmung, die Erkältungskrankheiten begünstige.

Lang dauerndes, intensives Nuckeln und Daumenlutschen kann nach Angaben der Experten sogar lebenslange Schluckprobleme durch eine falsche Zungenlage zur Folge haben. Statt gegen den Gaumen zu pressen, drücke die Zunge nun gegen die Frontzähne. Dadurch litten Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene an kieferorthopädischen Problemen.

Es entstünden plötzlich Zahnlücken, weil der Zungendruck die Frontzähne wandern lasse. Prothesenträger hebelten beim Schlucken dann den Zahnersatz mit der Zunge ab. Die Fachleute raten daher, mit dem Beginn des Zahndurchbruchs das Fläschchen durch den Trinkbecher sowie das Daumenlutschen durch andere Trostrituale zu ersetzen und den Schnuller nach und nach ganz verschwinden zu lassen.


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