Produkt für seltene überfallartige Urinverlust

Hallo,

bevor jetzt jemand sagt, ich habe kommenden Dienstag bereits deswegen einen Termin beim Urologen.

Ich bin vor einigen Wochen an einer Spinalkanalstenose L4/5 und Foramensstenose S1/5 operiert worden.

Muß nach Neurologe und Neuchirug wahrscheinlich noch mal nachoperiert worden, da immer noch etwas auf die betroffenen Nerven drückt.


So mein Hauptproblem: Ich habe bei einem plötzlichen Schmerz bei einer ungeschickten Drehung vor 2 Wochen ( 10 von 10 auf meiner Schmerzskala ), plötzlich und schlagartig keinerlei Kontrolle über meine Blase mehr gehabt.
Sau Peinlich, weil gerade auf dem Weg vom Zug nach Hause...

Deswegen auch gleich Termin beim Neuchirurgen gemacht, der hat mich gleich zum Noitfall Mrt geschickt, aber bis auf eine hochgradige, bzw relative Enge kein Problem. Er hat das Problem von der LWS ausgeschlossen, aber mich gleich mit einem Termin am nächsten Tag zum Neurologen geschickt. Dort ist raus gekommen, Verdacht auf L5 Syndrom, S1 Syndrom .

Oder könnte der " Event" auch von den Schmerzmitteln herführen ? Ich nehme aktuell 200mg Tramadol pro Tag und 4*30 Tropfen Novalgin.

Nachdem das nur einmal in der Stärke vorkam, ich allerdings teilweise extrem schnell und dringend auf die Toilette muß, würde ich aus Sicherheitsgründen für unterwegs gerne auf ein " Sicherheitssystem " zurückgreifen.
Zuhause ist das kein Problem, die Vorwarnzeit ist so 2 bis 5 Minuten.

Pants habe ich mir überlegt, die würden aber wahrscheinlich einen großen Schwall kaum aufnehmen, komplette geschlossene Windel will ich nicht nehmen, wäre mir momentan auch zu warm und der Toilettengang ist da schwieriger.

Ich habe da die Vorlagen mit Gürtel gefunden z.b Seni Trio, Attends Adjustable.. usw

nur findet man zu diesen Produkten kaum wirklich Erfahrungswerte, bzw nur eingeschränkte oft recht alte.

Kann z.b jemand was zu den Seni Trio in l oder Xl sagen ?

Viele Grüße

PS : meine Erfahrung mit Windeln sind eher auf der Caregiver Seite, bzw vom Gleitschirmfliegen..

Ich musste 2008, 2009, 2010 und 2014 wegen Spinalkanalstenose in der LWS operiert werden und kenne dieses Problem.
Ich kam bisher immer mit der Molicare Super Plus, Seni Trio Air und Attends Regular 10 gut klar, da meine Blase bis zu 900 ml auf einmal heraus lässt. Pants sind damit hoffnungslos überfordert..

Also vorweg: Spinalkanalstenosen bzw. Bandscheibenvorfälle mit Blasen- und Mastdarmfunktionsstörungen sind immer absolute Notfallindikationen und gehören in die Notaufnahme! Aber du bist ja zum Glück auch direkt zum Arzt.

Ich glaube nicht, dass die Probleme von den Schmerzmitteln kommen. Zum einen ist die Dosis noch relativ gering, du bist davon also nicht soweit weggetreten, dass du den Druck auf der Blase nicht mehr mitbekommst und zum anderen machen Opiate eher den gegenteiligen Effekt (Verstopfung, Harnverhalt), weil die autonome Muskulatur (Darm, Blasenleerungsmuskel) durch Opiate eher gelähmt wird.

Mit Sicherheit kann man in der Medizin zwar sowieso nichts sagen, aber ich vermute eher, dass die Probleme daher kommen, weil die Stenose auf die sensiblen Leitungsbahnen von Blase zu Gehirn "drücken".
Wie immer, das ist keine medizinische Beratung zu deinem Fall und du solltest mit Problemen auf jeden Fall immer zum Arzt gehen! ;)

Bin sozusagen Leidensgenosse, wurde 2013 an L5 S1 operiert und habe nun an Spätfolgen zu leiden

Habe ein ähnliches Problem bei mir aber aufgrund eines Signalfehlers aus dem Kopf => Better Dry sind meine Lösung.
Wenn es unauffälliger sein soll Tena Ultima; allerdings sind beides richtige Windeln.

Na ja neurogene Störung ist ja der erste Verdacht der Neurologin.

Ich denke mal ich werd mein Glück erst mal mit den Seni optima Trio versuchen, da der unkontrollierte Abgang recht selten erfolgt. Nur ohne Schutz könnte es im Geschäft vor Kunden doch sehr peinlich werden

Ich habe eine Dranginkontinenz. Trage 24/7 Windel. Um eine Schwallentleerung zu vermeiden, lasse ich etwa stündlich mal Urin in die Windel ab.

Ich benutze tagsüber die Tena Slip Ultima in der Cottonfeel-Ausführung. Habe eine Dranginkontinenz (wegen BPH und überaktiver Blase/autonome Blasenkontraktionen), mit schwallartigen Entleerungen lt. Urodynamik von ca. 200-300ml Urinverlust. Die Tena kommt damit super klar. Eine Blasenentleerung in die Windel geht damit hervorragend (nie Probleme), die zweite schafft die Windel in 99% auch ohne Probleme, bei der 3. wird etwas hackelig, gerade wenn ich sitze. Wenn ich nach dem zweiten Einnässen noch keine Gelegenheit hatte zum wechseln, und wieder Drang einsetzt, stehe ich auf und versuche im stehen einzunässen. Spätestens dann muss ich aber zwingend wechseln, ein 4. Mal hält sie es meistens nicht mehr aus, ohne durchzunässen.

Nachts verwende ich die Betterdry L10, welche eine super Windel ist und auch locker 1L + wegsaugt (mit einer Abri Let Maxi Einlage), ohne auszulaufen. Nachts finde ich sie besser geeignet als die Tena, da ich Bauchschläfer bin und die Betterdry vorne mit mehr Material ausgestattet ist. Letztes Jahr ist mir die Windel nachts genau 2x ausgelaufen, nachdem ich am Abend das ein oder andere Bier zuviel getrunken habe. Allerdings hatte ich mit ihr im Tageinsatz, gerade wenn ich viel unterwegs war, hin- und wieder einen Windelausschlag/gerötete Haut, da sie kein ganz so gut Absorptionsverhalten hat wie die Tena und die Feuchte nicht so gut einschließt. Auch bleibt das Fließ, wenn es durchnässt ist und ich mich viel bewege, nicht ganz so formstabil wie bei der Tena. Für eine längere Autofahrt oder einen Flug ist die Betterdry tagsüber aber auch gut zu gebrauchen. Durch die Kunststoffaußenfolie der Betterdry ist sie auch deutlich lauter als die Tena. Letztere kann ich unauffällig auch unter einer Jogginghose tragen kann, selbst wenn ich Gäste da habe.

Viele Grüße
BS

@Baby Eagle

also ich denke nach dem was du schreibst war das starke Einnässen in der Situation eher dem heftigen Schmerz zu zuschreiben. Eine L4/5 S1 Problematik verursacht i.d.R. keine überaktive sondern eine schlaffe Blase und in selteneren Fällen auch einen schlaffen Schließmuskel. Ersteres führt dazu das du nicht mehr richtig entleeren kannst letzteres zu einer Art Stressinkontinenz. Wenn du sonst keine neurologischen Ausfälle hast und du keine Lähmungen in den Beinen / Füßen hast dann ist es eher unwahrscheinlich das dein Drang Problem tatsächlich neurologischer Natur ist (jedenfalls nicht von der Lendenwirbelsäule). So eine Verengung des Nervenkanals haben viele - und oft merkt man das nichtmal. Problematisch wird es wenn der Bereich nicht mehr richtig durchblutet wird und/oder sich das Entzündet. Das kann man aber klar auf dem MRT sehen und wenn in der Diagnose „nur“ Spinalkanalstenose“ aber nicht Myelopathie steht, dann ist das zwar ggf. schmerzhaft aber noch nicht wirklich gefährlich hinsichtlich einer Lähmung oder anderen gravierenden Ausfällen.

Je nach Alter würde ich da eher auf die Prostata tippen - aber das bekommt der Urologe sicher raus :-)…

Sonst kannst du natürlich so ziemlich jedes Hilfsmittel nehmen, das für einen schwere Inkontinenz geeignet ist. Wenn du eine normale Blase hast verlierst du wenn es blöd läuft vielleicht 200ml- 300ml mit einer Episode. Das können eigentlich die meisten Hilfsmittel ab.

An Tagen, an denen ich es bevorzuge zur Toilette zu gehen, wenn ich sie rechtzeitig erreichen kann und trotzdem für alle Fälle geschützt sein möchte, zum Beispiel, wenn ich Freundinnen besuche oder ich auf Konfgerenzen bin, greife ich gerne zur Tena Flex Super oder zur Attends Flex 10. Darüber kommt dann eine Schutzhose. Damit ist ein Toilettengang schnell und einfach durchzuführen. Wenn wir aber spazieren gehen, oder ich länger mit dem Auto fahren muss, habe ich einen guten Schutz unterwegs und kann entspannt sein.

Die Tena Flex ist dünner und fällt nicht so sehr auf, saugt aber trotzdem eine Menge auf. Die Attends Flex schafft noch mehr aufzunehmen, wird aber mit der Zeit ziemlich dick. Unter einem Rock fällt das aber nicht so stark auf. Eine Ersatzwindel habe ich trotzdem immer dabei.

Viele Grüße
Runhild

Also ich kann persönlich wie immer die Tena Slip Active Fit maxi empfehlen!
Super Passform (zumindest für mich), und für die dauerhafte Anwendung rund um die Uhr (für mich als Inko) ist es einfach die Windel der Wahl, besonders wenn man entsprechend aktiv ist!
Mit durchschnittlich 3-4 Windeln pro Tag komme ich jedenfalls sehr gut klar, auch bei den schwallartigen Entleerungen ... und mit Pants kann ich genau deshalb gleich gar nix anfangen, weil viel zu unpraktisch und für meine Dranginko sicher ungeeignet - außerdem müsste ich die dann wohl selber zahlen, und hätte dafür eine deutlich schlechtere Versorgung.

Ich kann deine Frage @Baby Eagle nur aus meiner Sicht beantworten. Das mit den nassen Hosen in den unpassendsten Situationen kenne ich zur Genüge. Pants kannst du vergessen. Wenn so eine volle Blase plötzlich Sintflut spielt, geht auf jeden Fall was daneben. Die Windeln mit Gürtel find ich auch nicht so prickelnd. Die hab ich zwar zulezut vor rund 20 Jahren getragen, aber auch da ist die Kapazität begrenzt.

Aktuell ist mein persönlicher Favorit die Tena Slip Active Fit Maxi. Sie sitzt sehr gut bei mir, ist formstabil, wenn man sich viel bewegt und hält dicht. Sie ist für ihr Saugvolumen recht dünn und schluckt auch die vollste Blase zuverlässig. Eine tolle Alltagswindel.

Und wenn dein Arzt das Rezept richtig ausstellt, dann bekommst du diese Windel auch ohne wirtschaftliche Aufzahlung. Braucht vielleicht etwas Sitzfleisch, aber lohnt sich. Ich bin seit Jahren gut versorgt und muss nicht draufzahlen.

Also ich kann Mickdl nur zustimmen, aber ich würde das gerne auch weiter erklären. Eine Stenose ist zunächst nur eine Verengung und eine Stenose des Spinalkanals ist erstmal nur ein radiologischer Befund, denn es ist einfach etwas, das man auf Bildern sehen kann. Damit allein ist überhaupt kein "Krankheitswert" verbunden und tatsächlich ist die überwiegende Mehrheit der Patienten vollkommen asymptomatisch, d. h. sie merken überhaupt nichts davon. Das dürfte auch vor allem daran liegen, dass die Nervenstränge im Spinalkanal quasi in Flüssigkeit gelagert sind und es braucht schon einiges, um dort ernsthaften Schaden anzurichten.

Von einer Verletzung im Bereich L4/L5, die geeignet wäre, Beeinträchtigungen der Kontinenz zu verursachen würde man auch viele andere schwerwiegende Konsequenzen erwarten, sprich man würde wohl kaum noch normal gehen oder laufen können. Im Übrigen führen Nervenschäden im Sakralbereich in der Regel nicht zur Inkontinenz, sondern eher zum Gegenteil. Die betroffenen Patienten müssen dann lernen, ihre Blase mit einem Einmalkatheter zu entleeren.