Der Heimlichtuerei Leid

Manchmal frage ich mich, ob es diese Heimlichtuerei wert ist.

Zu Hause ist alles OK. Kein Thema, wenn sie voll ist, wird sie gewechselt. Meine Frau weiss von meiner «Bequemlichkeit» und meine Kinder kümmert es nicht.

Im Ausgang oder bei der Arbeit kenne ich nur zwei Optionen: Wie ein Normalo auf das Klo, oder wechseln gehen und hoffen, dass es keiner mitbekommt.

Was könnte schlimmstenfalls passieren, wenn ich statt dieser Heimlichtuereien, einfach einen dummen Spruch fallen lassen würde wie: «Ups, ich muss meine Windel wechseln gehen». Dann einfach den Rucksack mitnehmen und die Windel wechseln gehen. Kein Warten auf der Toilette mehr, bis niemand mehr da ist oder Angst haben, dass jemand fragt warum man mit dem Rucksack zur Toilette geht.

Mir ist seht wohl klar, dass dies ev. Tratsch auslöst. Aber auch der hat sich irgendwann mal gelegt. Man könnte dadurch Freunde zu verlierenÂ… So what?

Das ist sehr Fiction, werde mich das nie getrauen. Aber ich finde es trotzdem ein interessantes Gedankenexperiment.

Freunde verlieren? Weiß nicht. Wenn es halt ne Neigung oder sexuell motiviert ist ohne inkontinent zu sein, gibt es Menschen die einen dann in die Perversen Ecke stellen, die sich nicht mit dem Thema befassen wollen, was es ist. Die haben halt ne vorgefertigte Meinung. Vielen wird es schnuppe sein. Nach einer Tratsch Zeit wird es abflauen, da es unintressant wird mit der Zeit. Aber das Problem is doch, gerade wenn es sexuell motiviert ist, das es die Allgemeinheit ja nichts an geht. Weißt du alles was deine Kollegen im Schlafzimmer so treiben? es gibt dinge die muss nicht jeder kennen. Ist halt auch so ne Gradwanderung. Wieviel gebe ich von mir preis, und was gehört nicht in die Öffentlichkeit. Da hat auch jeder seine eigenen Schwellen und Grenzen.

Ich würde auch gerne öffentlicher damit umgehen. Aber nur ein Bisschen preisgeben ist genauso problematisch, wie ins Detail zu gehen. Wo und bei was zieht man da die Grenze. Das ist für mich dann die Frage.

LG
Jörg

Ohne davon betroffen zu sein, also als DL, ist es nicht leicht zu beantworten. Offenheit ist sicherlich erstrebenswert, aber muss wirklich gleich jeder alles wissen? Natürlich würde ich gerne offener über meine Windeln sprechen können, aber, wie Thunderbird schreibt, ist es für DL eher schwerer, weil man schnell in einer perversen Ecke landet. Das geht nur im vertrauten Umfeld.
Wenn Du auf Windeln angewiesen bist, könnte es theoretisch leichter sein, sich zu outen. Denn Du trägst Deine Windeln in den Augen der Öffentlichkeit ja nicht freiwillig und des Lustgewinns (oder was auch immer) wegen.
Aber jeder empfindet anders, jeder zieht die Grenze dessen, was er rauslassen will, anders. Zum Problem wird es dann, wenn man unter dem Verschweigen leidet. Dann sollte man sich Outen.

Hallo Finu,

Leute ohne Fetisch können es halt auch nicht einordnen, was einem daran gefällt. Da kann dann schnell die Vorstellung aufkommen, der Fetischist onaniert auf dem Firmenklo mit einer Windel. Und dieses Bild vor dem inneren Auge will wohl jeder seinen Kollegen ersparen :confused:
Aber ich geb dir recht, es wäre schön, wenn jeder so sein könnte wie es ihm gefällt.
Aber um seine Mitmenschen vor verstörendem Kopfkino zu bewahren, braucht es eine gewisse Vorenthaltung der ein oder anderen Information um keine Erklärungskampagne starten zu müssen.

Selbst tolerant und verständnisvoll zu sein ist sicher ein guter Weg um die Welt dahingehend ein kleines bisschen besser zu machen

PS: Ich hab auch schon mal flüssigere Sätze geschrieben, aber sehr es mir nach (wie auch das generische Maskulin)
PPS: vielleicht auch Absicht um euch daran in Toleranz zu üben *vor lachen weinendes Smiley

Ich nehme meinen Rucksack genauso selbstverständich mit aufs Klo, wie Frauen Ihre Handtasche. Auch in meinem Rucksack können ja wichtige Dinge die ich nicht gestohlen haben möchte. Abgesehen davon muß ich ja nicht jedem auf die Nase binden warum ich windeln trage. Der Hinweis auf Inkontinenz läßt alle blöden Kommentare ganz schnell verstummen. Und wer weiß schon warum Du wirklich Windeln brauchst. Mich hat noch nie jemand angesprochen wenn es geknistert hat beim Wechseln der Windeln.
Einfach ganz natürlich damit umgehen.

Ich sehe auch kein Hindernis mit Rucksack oder Tasche auf Toilette zugehen.Ich machen das auch ganz normal auf Arbeit oder wenn ich unterwegs bin,was soll daran schlimm sein und warum darf das ein Mann nicht oder sieht komisch aus? Man muss nur eine geeignet Erklärung parat haben warum und weshalb, dann ist es auch für Ausstehende verständlich.Ich habe auf Arbeit mich der Behinderten Vertretung anvertraut, das ich wegen meiner Inkontinenz Windeln tragen muss und diese dann auch gewechselt werden müssen.Dazu waren die vorhandenen
Toilettenkabinen viel zu eng,und so wurden die Dan für meine Bedürfnisse umgebaut.
Somit habe ich jetzt eine mit extra Schrank zum lagern der Windeln und ein Bidet zum Waschen.
Man sollte da kein Geheimnis machen und dazu stehen das man Windeln trägt,und das Dan auch kurz mitteilen wenn Fragen kommen.Alles andere an Geheimnis macht mehr Probleme wie nötig.
Gruß Matze

Die spannendere (Gegen-)Frage ist halt, wie sehr dich der jetzige Zustand der Geheimhaltung belastet. Was nach einem möglichen „Outing“ passieren würde, kann man eh nie absehen. Ich sehe das mit den Freunden relativ entspannt. Wer dich lange genug kennt, hat sich vielleicht eh schon seinen Teil dazu gedacht und wird entsprechend gelassen reagieren. andererseits ist natürlich nicht auszuschließen, dass jemand ganz mächtig am Sender dreht und sich von dir abwendet. Man weiß es nicht, bis man an dem Punkt angekommen ist. Alle anderen hat es rein formal ja sowieso nicht zu interessieren und da bleibt es dann nur eine Frage von wie sehr du dir den Dorftratsch zu Herzen nimmst oder ob es dir am Allerwertesten vorbeigeht. Aber selbst das hört irgendwann mal auf und normalisiert sich. Eine wirklich gute, einfache Antwort darauf gibt es einfach nicht.

Pi

Ich denke das Thema Windeln ist für Viele zu heikel um Tratsch auszulösen. Das läuft doch eher unter dem Synonym "Behinderung" und darüber macht man keine Witze.
Von DLs haben nur Leute was gehört, die sich sowieso dafür interessieren und eher nicht tratschen.

Wenn Du Dein Windeltragen öffentlich machst, wird erst mal niemand über Dich lachen, aber man wir es als Behinderung einstufen wenn Du es nicht gross und breit erklärst.
Das Ergebnis KANN nur negativ sein, also lass es besser.

Also ich würde es auch lieber diskret halten. Es hat niemanden zu interessieren, welche Art Unterwäsche du trägst. Und solange nichts ausläuft oder anfängt zu riechen, merkt es so wie so niemand. Und sollte doch mal der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass dich jemand darauf anspricht, dann kannst du ihm oder ihr immer sagen, dass du die Windeln brauchst. Aber sehr wahrscheinlich werden deshalb wohl kaum die Toiletten wegen dir entsprechend umgebaut, wie es bei @Matze der Fall war.

:p Für ne Neigung werden bestimmt die saniteren Anlagen nicht umgebaut. Aber wenn es sich um eine körperlich bedingte Inkontinenz, evenuell schon. Hängt natürlich vom Arbeitgeber ab. Gibt ja solche und solche. Wenn es dann noch welche mit Behinderungen eingestellt werden, rechnet sich es eventuell sogar. Ab ne bestimmten Anzahl der Belegschaft, müssen auch Menschen mit Beeintrechtigungen eingestellt werden. Oder der Arbeitgeber bezahlt dafür wenn keine mit Beeintrechtigung angestellt sind. Früher hatten wir einen der im Rollstuhl, in der Konstruktion. Leider ist er recht früh verstorben.

LG
Jörg

Hallo @Jörg,
ja selbstverständlich kommt der Arbeitgeber für evtl. Kosten für behindertengerechte Umbaumaßnahmen auf. Und möglicherweise gibt es in der Firma, wo @finu arbeitet ja auch bereits solche Toiletten. Aber das ist hier ja nicht das Thema. Ihm ging es doch hier darum, wie er aufgrund seines "Fetisches" möglichst diskret seine Windeln tragen kann.

Also ich finde das Thema ehrlich gesagt schwierig.

Ich meine - was man zuhause oder alleine macht geht erstmal keinen was an - aber in der Firma oder mit Freunden finde ich das schon sehr grenzwertig. Als Chef hätte ich ein Problem damit, weil du halt in der Arbeitszeit arbeiten und dich nicht mit irgendwelchen geilen Gedanken ablenken oder dir einen von der Palme wedeln sollst. Als Freund hätte ich ein Problem damit weil ich mich dann fragen würde warum du dich denn genau mit mir triffst wenn du die Dinger um hast und was da meine Rolle ist (die ich vielleicht garnicht haben will...).

Ich denke mal das komische Gefühl und die Heimlichtuerei ist oft genau diesem Umstand geschuldet. Deinem Freund oder Kollegen zu erzählen das du gerne in eine Windel pinkelst und dich dann darin selbst befriedigst oder gerne Kleinkind spielst ist das eine. Deinem Gegenüber zu erklären das du deswegen gerade eine um hast und womöglich auch noch wechseln musst... Naja... versetzt dich mal in die Rolle des anderen...

Irgendwie schon blöd oder?

Zitat:

---

Zitat von mickdl

Also ich finde das Thema ehrlich gesagt schwierig.

... Deinem Gegenüber zu erklären das du deswegen gerade eine um hast und womöglich auch noch wechseln musst... Naja... versetzt dich mal in die Rolle des anderen...

...

---

Man sollte als DL sowie versuchen, sich in die Rolle eines Normalos zu versetzen, dann erledigen sich manche Dinge von alleine.

Zitat:

---

Zitat von mickdl

Als Chef hätte ich ein Problem damit, weil du halt in der Arbeitszeit arbeiten und dich nicht mit irgendwelchen geilen Gedanken ablenken oder dir einen von der Palme wedeln sollst.

---

Das ist ein komisches Bild, was du da von DLs zeichnest, die auf Arbeit Windeln tragen. Wie kommst du denn auf so etwas?
Denkst du, wirklich, dass man sich nicht auf die Arbeit konzentrieren kann, nur weil man eine Windel anhat. Oder dass man dann ständig auf der Toilette ist und sich einen runterholt?

Hallo @mickdl,

ich sehe das etwas anders. Eigentlich würden die Windeln doch dabei helfen, dass man nicht so oft die Arbeit unterbrechen muss, um zur Toilette zu gehen. Und so eine Windel hält doch auch in der Regel bis zu 6 Stunden. Und im Gegensatz zu einem Raucher, der gefühlt alle halbe Stunde in den Raucherraum oder vor die Tür geht, um sein Laster zu befriedigen, stört das doch den Arbeitsablauf erheblich mehr.

Zitat:

---

Zitat von Linus

Das ist ein komisches Bild, was du da von DLs zeichnest, die auf Arbeit Windeln tragen. Wie kommst du denn auf so etwas?

---

Naja - das hat der TE doch geschrieben… Ich zitiere mal: „Im Ausgang oder bei der Arbeit kenne ich nur zwei Optionen: Wie ein Normalo auf das Klo, oder wechseln gehen und hoffen, dass es keiner mitbekommt.“… Vielleicht hab ich ihn ja falsch verstanden…

Nachdem ich relativ offen mit dem Thema Inko und Windeln umgehe, hatte ich damit nie irgendwelche Probleme - weder im Kollegen-, noch im Freundes- oder Verwandtenkreis.
Einige von denen, die ich darüber in Kenntnis gesetzt hatte, haben es zwischenzeitlich auch wieder vergessen ... sooo wahnsinnig wichtig ist das also für andere.
Interessant ist halt auch nur ein "Geheimnis" ...

Ich muss zugeben, dass ich anfangs als DL (vor Jahrzehnten) genauso getickt habe und beim morgendlichen Bäckerbesuch nur noch hoffte, dass in Gottes Namen niemand eine (völlig übermütig) ausgerechnet in der Öffentlichkeit "ausgeführte" Windel erkennen möge!

Heute amüsiere ich mich über sowas ohne Ende ... Lebenserfahrung ist einfach Gold wert!

Ich verstehe auch die DLs von heute und deren Zweifel, keine Frage ... aber: Deutlich entspannter lebt es sich ohne Heimlichkeiten - und um Windeln zu brauchen, muss ja nicht zwingend eine Inko wie bei mir dahinterstecken!

Muss man das wirklich sooo genau begründen??
Nein, die meisten Menschen verstehen medizinische und insbesondere urologische, und erst recht psychologische Zusammenhänge, eh nicht - wenn man einfach nur offen ist (ja mei, meine Urologie spinnt halt), kann man sich glücklich schätzen, wenn das überhaupt zur Kenntnis genommen wird ...

Und, by the way:
Kein Mensch außerhalb der "Szene", wkrklich keiner, sexualisiert Windeln, egal wie und in welcher Form!!
Das ist und bleibt ausnahmlos DLs vorbehalten!

Zitat:

---

Zitat von mickdl

Naja - das hat der TE doch geschrieben… Ich zitiere mal: „Im Ausgang oder bei der Arbeit kenne ich nur zwei Optionen: Wie ein Normalo auf das Klo, oder wechseln gehen und hoffen, dass es keiner mitbekommt.“… Vielleicht hab ich ihn ja falsch verstanden…

---

Da hast du ihn sicher falsch verstanden. Ich kann aus TEs Worten keine sexuellen Gedanken ablesen.
Mir scheint, es geht ihm darum, ob er es schafft die Windel von Kollegen unbemerkt zu wechseln, wenn sie die Kapazitätsgrenze erreicht hat, oder sie eben nicht zu benutzen (was ja auch irgendwie dem Sinn des Windeltragens widerspricht)

Hallo,
Klar, wer Inko ist muss damit umgehen und da erwarte ich in der Regel keine größeren Probleme mit Arbeitgeber und Kollegen. (Sollte doch etwas problematisch sein, kann man notfalls zum Betriebsrat oder der Behindertenvertretung oder, wenn es die nicht gibt, kann man vor Gericht. Glaube aber nicht, dass das nötig ist)
Wenn ein DL sich für 24/7 entscheidet sehe ich auch kein Problem, dann erklärt er halt nur ungenau, dass er die braucht, er muss ja nicht sagen, dass er die nur für aein Wohlbefinden braucht. Da kann es dann halt sein, dass die Behindertenvertretung oder der Arbeitgeber sagen, ohne Behindertenausweis/Attest vom Arzt gibt es keine zusätzliche Behindertentoilette. Das ist aber okay wenn jemand mit seiner "inko" nicht zum Arzt geht kann ihn keiner zwingen und hat halt nicht alle "Vorteile".
Irgendwann hat hier im forum jemand einen link zu einer Vorschrift geteilt, die besagt, dass bei den Damen in jeder Kabine ein Hygienemülleimer sein muss und bei den Männern in jeder Toilettenanlage eine Kabine einen haben muss. (Details weiß ich nicht mehr)

Spannend wird es erst, wenn ein DL nur teilweise Windeln tragen will. Das kann man nämlich meiner Meinung nach nicht erklären, ohne zuzugeben, dass es nur eine persönliche Vorliebe ist. Daher denke ich, man muss sich da entscheiden, ob man entweder bei allem was man mit Arbeitskollegen macht Windeln trägt und das eventuell kommuniziert oder ob man es heimlich macht. (Sich komplett als DL outen halte ich auf der Arbeit und im eigenen Dorf zumindest für problematisch. Wobei ich 2 Arbeitskollegen habe, die bescheid wissen und damit kein Problem haben)
Natürlich kann man das eventuell alles halbe Jahr ändern. Die "inko" kann sich ja auch über die Zeit verändern.

Grüße,
Volker

Als Inko sage ich nur dazu. Nimm Deinen Rucksack einfach mit auf Toilette. Habe ich auch so gemacht. Es gab nur einmal ein Theater wegen mir. Da hatte ich meine Windel ganz normal im Toiletteneimer entsorgt (steht ja im Damenklo immer einer rum). Und die Leitung unserer Hauswirtschaft verdächtigte als erstes unsere Senioren, dass sie die Personaltoilette benutzen würden. Habe es dann so gemacht, dass ich meine benutzte Windel in einem Müllbeutel wieder in den Rucksack getan habe und dann abends unten in der Mülltonne entsorgt, bevor ich mich auf den Heimweg machte. Und nach dem Umzug hierher durfte ich mir einige Spitzen wegen Windeln anhören, weil die Kollegen wohl nicht damit klarkamen, dass es auch jüngere, nicht pflegebedürftige Menschen mit Inkontinenz gibt. Bin da zum Glück raus, die haben auch andere Sachen nicht verstehen können. Wenn zum Beispiel jemand psychische Probleme hatte, war der gleich "Plemplem". Und wenn Du wegen der Windeln Freunde verlierst, waren es keine richtigen Freunde. Also ich selbst gehe aufs Klo und nehme immer meinen Rucksack mit, wenn ich nicht gerade zuhause bin. Hier habe ich einen Tagesvorrat immer im Bad bereit. Wer sich daran stört, braucht mich ja nicht zu besuchen.

Ja ignorarante gibt es überall, aber inko wird zwar gerne Bedauetung auslösen, aber Neigungen eher Kopfschütteln und Unverständnis. Aber wo ich dir recht gebe, ist wenn einer wegen Windeln die Freundschaft kündigt, ist kein echter Freund gewesen.

LG
Jörg

Hallo @Kesti,

ich glaube kaum, dass du als Inko irgendwelche Probleme mit der Akzeptanz haben wirst Windeln zu tragen und diese natürlich auch auf der Toilette zu wechseln. Aber hier ging es ja um jemanden, der DL ist.
Du als Inko brauchst die Windeln und bist auf sie angewiesen. Aber ein DL Trägt Windeln eben nur "zum Spaß". Und da liegt das Problem!

Zitat:

---

Zitat von Windelfreund_s46

Hallo @Kesti,

ich glaube kaum, dass du als Inko irgendwelche Probleme mit der Akzeptanz haben wirst Windeln zu tragen und diese natürlich auch auf der Toilette zu wechseln.

---

Hallo Windelfreund,

ganz so einfach ist das leider auch nicht. Die Probleme beziehen sich da weniger auf das tragen von Hilfsmittel als auf die Behinderung. Nicht umsonst gibt es eine Schwerbehinderten Vertretung und wenigstens die Behauptung in Stellenanzeigen das Menschen mit einer Schwerbehinderung oder gleichgestellte bei gleicher Qualifikation bevorzugt werden. Aber selbst wenn du das Glück hast das es keine weiteren sichtbaren oder nicht sichtbare Einschränkungen gibt, findet da oft eine Benachteiligung statt. Es stimmt schon - du wirst von den Kollegen eher bedauert - aber die Beförderung bekommt dann möglicherweise doch ein anderer. Es schwingt halt immer das Vorurteil mit nicht mehr so Leistungsfähig zu sein.

Den Leuten ist es komplett egal was du für Unterwäsche trägst und details will da keiner wissen, aber es fällt halt auf wenn du länger auf der Toilette brauchst oder da öfter hin musst - insbesondere dann wenn sie auf dich warten oder dich vertreten müssen.

Außerdem ist es leider schon so, das im Fall einer schweren Inkontinenz wo wirklich große Vorlagen oder Windeln benötigt werden häufig Nerven kaputt gegangen sind. Die Inkontinenz ist dann meistens das geringste Problem den es kommen oft Lähmungen, Gleichgewichtsproblem, Schmerzen, Missempfindungen u.s.w. dazu. Darüber hinaus kannst du oft auch garnicht mehr pieseln und musst dann mehrmals täglich die Blase per ISK entleeren…

Wie auch immer - wenn du so ein Problem hast sind die Hilfsmittel nicht Teil des Problems sonder Teil der Lösung. Unangenehm oder belastend ist da - wenn überhaupt - weniger das Hilfsmittel sondern eher die Tatsache das man es benötigt…