"hildegard" - merkst du nicht, dass diese ewige Fragerei hier allen auf den Nerv geht?
Das ist jetzt das dritte Mal (wenn ich richtig gezählt habe) in diesem Thread, daß du wortwörtlich die gleiche Frage stellst?
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"hildegard" - merkst du nicht, dass diese ewige Fragerei hier allen auf den Nerv geht?
Das ist jetzt das dritte Mal (wenn ich richtig gezählt habe) in diesem Thread, daß du wortwörtlich die gleiche Frage stellst?
Hallo ihr Lieben.
Ich habe ja seit längerem nichts im öffentlichen Bereich geschrieben. Man tut sich wegen dem Jugendschutz bei privaten PN´s einfach leichter, aber ich habe mir gedacht einige Monate mit Katheter sind ein Anlass, mal auch wieder im öffenlichen Bereich was zu schreiben.
Nun sind es über 4 Monate her, seit mein Mann mir gegenüber den Wunsch äußerte, daß ich „ihm zu Liebe“ ständig einen Dauerkatheter tragen sollte.
Wie ihr wisst, bin ich seinem Wunsch nachgekommen und bin seitdem auch ständig mit einem Katheter ausgestattet. Ja es ist sehr gewöhnungsbedürftig, daß der Urin ständig in einen Beutel fliest und der Gang zur Toilette nicht mehr so oft nötig ist, außer zum Entleeren des Beutels.
Da mein Mann ja alle Aufgaben was mit meinem Katheter zusammenhängt (Katheter und Beutelwechsel, Desinfektion, Reinigung, Entleerung der Beutel, Pflege meines Intimbereiches, usw.) übernommen hat, würde ich sagen, daß ich meinem Mann eigentlich sozusagen die Kontrolle über die Region unter meinem Bauchnabel übergeben habe. :o
Und jaaa es ist manchmal schon lästig, daß ich da gar nichts selber machen darf und er ständig an mir rumfingert. (Ich sollte dafür eine Extragegenleistung von ihm verlangen.) :rolleyes:
In der ganzen Zeit war ich nur einmal als wir eine erhöhte Sekretabsonderung festgestellt haben und einmal bei der Untersuchung bei meiner Frauenärztin kurzzeitig ohne Katheter.
Der Katheterschlauch ist immer entweder mit dem Beinbeutel oder dem Bettbeutel verbunden. Auch wenn ich einen Badeanzug an hatte. Lediglich wenn Freunde zu Besuch kamen und wir im Pool schwimmen wollten, bzw. im Garten die Sonne genießen wollten, war der Katheter vom Beutel abgeklemmt und der Schlauch mehr oder weniger so verstaut, oder durch die Bekleidung so versteckt, daß er Aussenstehenden nicht auffallen konnte. Ebenso an dem Termin bei meiner Kosmetikerin. Da war er „ganz sicher verstaut“ (siehe private PN´s).
Mein Mann hatte ja im Gegenzug versprochen, sich ein Tatoo stechen zu lassen. Zuerst hatten wir ja gewartet, weil wir nicht wußten, ob sich das „Projekt“ auf Dauer durchführen lassen kann. Jetzt konnte er leider sein Versprechen wegen Corona noch nicht einlösen. (Das Tattoostudio hat uns wegen Corona vorerst abgeraten. Allerdings seine weitere Zusage von meinem Mann, sich die eh spärlichen Brusthaare dauerhaft entfernen zu lassen, ist bis auf eine Sitzung erledigt.
Allerdings kommen mir langsam Zweifel, ob ein Tattoo als Gegenleistung nicht zu wenig ist, auch wenn er eine Höllenangst vor Nadeln hat. Vielleicht sollte ich da noch was nachfordern. :confused:
Am Anfang des Projekts sind uns trotz eurer tollen Ratschläge aber auch Fehler passiert.
Eine Woche hatte ich ja den Katheter in Größe CH12 drin, wo wir dann feststellten, daß der aber zu dünn war.
Daraufhin haben wir zu Katheter in der Größe Ch14 gewechselt, die auch besser dicht halten.
Auch Fehler, wie den Ballon zu wenig aufzufüllen, oder zu voll zu machen passierten.
Die Nacht verläuft auch nach dieser langen Zeit immer noch nicht problemlos.
Meine Schlafgewohnheiten mußte ich natürlich umstellen. Am Besten funktioniert es, wenn ich auf dem Rücken schlafe. Ich muß darauf achten, daß ich mich nicht all zu oft drehe.
Sonst könnte es passieren, daß sich der Schlauch zum Nachtbeutel an den Beinen verfängt und die Verbindung auseinandergeht. Wenn ich mich z. B. zweimal in die gleiche Richtung drehe, wird der Schlauch ziemlich kurz.
Aber der Zug am Schlauch überträgt sich auf den Katheter und inzwischen werde ich wach, wenn der Zug am Schlauch zu stark wird.
Den Sommer über, wo ich kürzere und luftigere Nachthemden im Bett anhatte, konnte der Nachtbeutel in der Mitte des Bettes angebracht werden. Jetzt in der kalten Jahreszeit mit einem wadenlagen Nachthemd wird der zum umdrehen verfügbare Schlauch weniger, da der Beutel ja weiter unten am Bett angebracht werden muß. Diese Schlauchstrecke fehlt mir natürlich bei der Bewegungsfreiheit.
Es wird sich zeigen, wie es funktioniert. Wenn dann zur kalten Jahreszeit der Schlauch zum Bettbeutel mit einem wadenlangen Nachthemd wirklich zu kurz beim Umdrehen wird, müßte man über eine Verlängerung des Schlauches nachdenken. Ich weiß nicht, ob das überhaupt geht und wie lang der Schlauch maximal sein darf. Oder ob eine Massnahme zu ergreifen ist, wie uns in einer PN vorgeschlagen wurde. Das würde aber wirklich einen erheblichen Einschnitt in meine Freiheit bedeuten.
Duschen ist auch problemlos möglich. Zuerst hat mein Mann aus Angst, daß Bakterien eindringen könnten, den Katheter vom Beutel nicht abgestopselt. Also habe ich den Bettbeutel mit unter die Dusche genommen, oder mit Beinbeutel geduscht.
Mittlerweile dusche ich jedoch mit abgestöpselten und geblockten Katheter ohne Beutel. Die gewonnene Freiheit beim duschen bezahle ich aber damit, daß mein Mann anschließend wieder ausgiebig an mir rumfummeln kann. (desinfizieren, Beutel anstöpseln und eventuell befestigen usw.
Inzwischen hat mein Mann auch eine sogenannte „Einbeinhose“ besorgt. Darin läßt sich der Beinbeutel sicher verstauen.
Dieser Abschnitt wird die Männer weniger interessieren, da Männer eigentlich „nur auspacken“ wollen, aber vielleicht wird dieser Abschnitt die Frauen hier im Forum interessieren.
Da es mir einfach unangenehm ist, wenn der Katheterschlauch an der Beuge entlang geführt wird und es mir lieber ist, wenn er gerade aus der Harnröhre führt, habe ich bis auf wenige Ausnahmen fast alle meine Schlüpfer „Kathetertauglich“ umgeändert. Also eine Öffnung für die Schlauchdurchführung geschnitten und eingesäumt.
Wenn wir heuer im Sommer das Haus verlassen haben, hatte ich ja meistens nur Söckchen an, oder auch mal selbsthaltende Stümpfe. Da ich ja keine Hosen, sondern nur Röcke oder Kleider trage, werde ich jetzt in der kälteren Jahreszeit wohl doch wieder unten herum „fest eingepackt“ das Haus verlassen und wahrscheinlich verstärkt blickdichte warme Strumpfhosen anziehen.
Diese kann ich auch selber für den Katheterschlauch umändern. Schließlich will ich mir ja keine Blasenentzündung holen.
Schwieriger wird es schon bei sogenannten Langbeinpanties aus elastischem Material. Diese kommen eigentlich nur zum Einsatz, wenn ich einen engen Rock tragen will. Da habe ich mich aber nicht getraut eine Öffnung rein zu schneiden und habe sie zu einer Änderungsschneiderin gebracht.
Als ich ihr sagte, daß ich an einer bestimmten Stelle des Höschens eine ca. 3 cm Öffnung, bzw. einen Schlitz brauche, hat sie mich zuerst verständnislos angeschaut, aber dann gottseidank nicht weiter nachgefragt. Ich hatte ihr natürlich nicht gesagt, warum ich die Höschen umgeändert haben will.
Wenn jetzt welche spekulieren, ob die Öffnungen auch für was anderes geeignet sind, so möchte ich betonen, daß ich mich darüber nur in PN´s unterhalten werde, aber soviel sei auch hier gesagt, daß eine Öffnung von drei cm für gewisse Sachen definitiv zu klein sind. Also wird auch die Änderungsschneiderin weiter rätseln. :confused:
Beim umräumen meines Wäscheschranks ist mir auch sogenannte Shapewear in die Hände gefallen, also elastisch formende Body´s die im Schritt nicht zu öffnen sind. Diese werde ich ebenfalls zur Schneiderin bringen müssen.
Für alle diejenigen, die sich jetzt Gedanken über meine Figur machen sei gesagt, daß ich Shapewear nicht unbedingt nötig hätte, aber das eine oder andere Stück Kuchen, das sich im Bereich der Hüfte angesetzt hat, läßt sich damit doch „wegschummeln“. Manche Kleider sitzen einfach besser, wenn Frau das eine oder andere Pölsterchen etwas kaschiert.:rolleyes:
Die meisten Frauen wissen aus eigener Erfahrung, daß bei einem im Schritt ganz geschlossenen Body ohne Häkchen der Toilettengang umständlich und mit viel „gepfriemel“ verbunden ist. Ich habe halt auf der Toilette immer versucht den Zwickel zur Seite zu ziehen und daran „vorbei zu pinkeln“. Das ist aber ausgesprochen lästig und so habe ich den Gang zur Toilette immer ganz lange hinausgezögert, wenn ich diese Unterwäsche an hatte.
Bei weniger elastischen Bodys mit langem Bein ohne Häckchen im Schritt, muß Frau sich sowieso ganz aus- und wieder anziehen. Mit Katheter würde diese Prozedur natürlich entfallen. Zum Glück habe ich nur ganz wenige von den Bodys ohne Häckchen. Das kommt halt davon, wenn Frau beim Kauf nur auf das Aussehen und nicht auf die Funktion achtet. (Ich weiß: Sowas könnte einem Mann niemals passieren.);)
Die Windelträgerinnen hier in der Community werden mir sicher zustimmen. (Vielleicht auch per PN.) Sie brauchen ja auch nicht auf die Toilette zu gehen, wenn sie eine Windel unter dieser Art von Unterwäsche tragen. Ich würde mich über einen Gedankenaustausch von Frauen aus der Community per PN oder auch öffentlich freuen.
So nun wieder etwas für beide Geschlechter.
Obwohl der Alltag mit dem Beinbeutel ganz gut klappt, habe ich mich aber immer noch nicht ganz daran gewöhnt, daß ein „Fremdkörper“ am Oberschenkel befestigt ist.
Die Hausarbeit ist für mich mit Katheter und Beinbeutel leicht zu bewerkstelligen.
Auch Gartenarbeit geht ohne nennenswerte Einschränkungen.
Bei einigen Sportarten wie z. B. Radfahren ist der Katheterschlauch lästig.
Schwimmen geht ebenfalls mit Katheter, Abgestopselt geht es natürlich immer und sogar mit Beinbeutel ist schwimmen möglich.
Das Problem ist hier aber auch, wie verberge ich unter dem Badeanzug den Katheterschlauch.
Doch das habe ich mittlerweile ja ebenfalls gelöst.
Wie schon erwähnt, gibt es im Alltag aber doch Ereignisse, die eine schnelle Geistesgegenwart und Schlagfertigkeit von mir erfordern, wie z. B. das Erlebnis mit meiner Freundin im Cafe (warum ich nicht auf die Toilette muß), die unerwartete Situation bei meiner Kosmetikerin (spontane Haarentfernung im Beckenbereich), oder mit meiner Freundin am Pool (Frage wegen dem Badeanzug).
Wie das mit unserem Liebesleben funktioniert, möchte ich aus Jugendschutzgründen hier nicht öffentlich erörtern.
Mein Fazit bisher: Der Katheter bringt Einschränkungen mit sich, aber es gibt schlimmeres.
Die größte Herausforderung ist aber immer wieder, wie verberge ich den Katheter und den Beinbeutel.
Mittlerweile finde ich sogar, daß ein Katheter auch Vorteile mit sich bringt.
Z. B. im Stau bei längeren Autofahrten, beim Wandern, usw. (Bei Theater, Konzert oder Kino habe ich wegen Corona noch keine Erfahrung.)
Ich habe mich bemüht, meine Ausführungen in diesem Beitrag wegen dem Jugendschutz mehr allgemein zu halten. Wer das eine oder andere noch vertiefen möchte, kann mir ja eine PN schicken.
Liebe Grüße
Rike
Danke Dir, Rike, für diesen ausführlichen Bericht.
Ich sage auch Danke Schön Rike für deinen erfahrungsbericht
Dauernd? Zum Glück nicht. Nach meiner kürzlichen Operation war ich froh, als das Ding nach 2 Tagen wieder entfernt wurde. Ueber den Durchmesser des Schlauches war ich jedoch erstaunt, erschien mir dieser unheimlich dick.
Au... Au...
Auf jeden Fall muss die Fachkraft sich vorher überzeugen das der Azubi alle Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt theoretisch und praktisch um das durchführen zu können inkl. Sterilen arbeiten . Bei Männern legen bei uns nur die Ärzte und Pfleger nach vorheriger Genehmigung durch einen Arzt. Ein darmrohr hat gut 1cm durchmesser das passt nur bei sehr ausgeleierten harnröhren mit 26ch. Ich als praxisanleiter hätte den nie allein losgeschickt da ich auch die Verantwortung übernehme. Bin halt streng aber Schüler machen nur was ich vorher abgenommen habe und das ok gebe
Hallo liebe Bergen
Habe dir geschrieben in Benutzerkontrollzentrum, Posteingang. Wäre sehr Nett eine Antwort zu erhalten. Wie auch immer sie lautet.
Ein schönes Wochenende Frauke
Unterschätzt niemals die menschliche Dummheit. Ich hatte einmal eine Kollegin die hat heiße und kalte Speisen in die gleiche Thermobox gepackt, in der irrigen Annahme der Behälter werde auf magische Art und Weise Kaltes kalt und Heißes heiß halten. Am Ende war alles lauwarm.
Danke für diese ausführlichen berichte!
EngelNullSieben Beitrag schrieb:
Probe-Inkontinenz ala Holey Foley machen, falls das hier bekannt ist.
Lara78 schrieb:
Da ich nicht weis, was das sein soll: Würdest Du es erläutern? Danke!
Lara, der sogenannte Foley-Katheter ist nach seinem Erfinder benannt. Unter dieser Bezeichnung ist er im Fachhandel erhältlich. Auch ohne Rezept. Manche Benutzer arbeiten ihn um zu einem löchrigen (=eng. holey), in dem sie Löcher (= engl. holes) in den Katheter machen, so daß der Urin durch seitlichen Löcher am Katheter austritt und außen am Katheter entlang läuft.
Das Ganze ist nicht so einfach, wie es hier dargestellt ist. Denn dazu muß ein normaler Foley-Katheter in seiner Länge gekürzt werden und mit einer Art Angelschnur (zum späteren Herausziehen) versehen werden, weil bedingt durch die Kürzung nichts aus der Harnröhre heraus schaut. Der normale Ablauf des gekürzten Katheters wird verschlossen. Empfohlen wird eine Schraubensicherungskappe, was ich für höchst bedenklich halte, weil die Kappe für einen ganz anderen Einsatzzweck gedacht ist. und nicht aus für die Medizin gedachtem Material besteht. Steril ist sie sowieso nicht.
Lara, dein Name läßt eine Frau vermuten, wo die Harnröhre kürzer als beim Mann ist. Bisher wurden die vorstehend beschriebenen, gekürzten Katheter erfolgreich nur bei männlichen Harnröhren eingesetzt. Es gibt eine Beschreibung, wie man das bei einer Frau machen könnte, aber dazu müßte man einen Silberschmied aufzusuchen, weil man dazu einige Teile benötigt, die es nicht fertig zu kaufen gibt.
Danke für die Erläuterungen.
Vielen Dank für deine ausführlichen Berichte @Bergen
Da bekommt man direkt Interesse es auch einmal auszuprobieren!
Viele Grüße
Ich wünsche euch allen ein friedliches Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und vor allem bleibt vom Virus verschont.
Rike
Habe mir heute nach langem Überlegen einen Katheter gelegt und trotz etwas Nervosität ging es relativ problemlos. Ich bin total froh es gemacht zu haben und werde ihn über das WOCHENENDE tragen.
Ich verstehe deine Entscheidung auf Dauerkatheter umzusteigen völlig. Ich bin jetzt auch diesen Schritt gegangen. Das legen ist zwar etwas Übungssache aber für mich ist es kein Problem mehr. Ich sehe für mich da auch nur Vorteile da man auf keine Toilette mehr angewiesen ist und meistens sind die sowieso dreckig oder man muss auch nicht mehr hektisch nach einer suchen. Ich genieße es einen Dauerkatheter zu haben 👍 Für mich gibt es da kein zurück. Für mich genau die richtige Entscheidung.
Ich bin seit 5 Jahren Katheterträger und habe seitdem permanent einen 20 charriere Dauerkatheter aufgrund einer spastischen Blase, die sich nicht mehr selbst entleeren kann und für große Restharnmengen gesorgt hat. Vor dem Dauerkatheter habe ich ISK, also das mehrfache Katheterisieren am Tag versucht und war davon wenig begeistert. Der Umstieg auf den Dauerkatheter war die richtige Entscheidung. Auch hatte ich seitdem keine größern Problem mit UTis, also Entzündungen der Blase, Ich kann es aus eigener Erfahrung nur empfehlen.
Ein Katheter ist natürlich so ein Ding beim Sex.
Und das Gezupfe in der Nacht kommt hinzu.
Dann haben wir noch ein ständiges Verkürzen und Verlängern des Katheters, wenn Willi mal aus Lust und Laune steif stehen möchte.
Ein trockener Katheter kann dabei Probleme bereiten.
Ich frage mich sowieso wie das ganze praktisch gut funktionieren soll.
Das Teil da unten wird immerhin mehrmals am tag automatisch größer und kleiner, dass muss doch dann nicht gerade angenehm sein.
Auch Zweisamkeiten stelle ich mir mehr als problematisch vor.
Auf welchen Beitrag beziehst du dich?
Katheterchris hat schon in einem anderen Betrag beschrieben, daß sein (gemessenes) Blasenvolumen 290 ml beträgt. Dazu kommt, daß sich krankheitsbedingt seine Blase nicht mehr völlig leert. Er muß daher in irgendeiner Form einen Katheter benutzen, damit sich die Blase leert. Da ist Sex nachrangig.
Richtig ist, daß auch bei einem gesunden Menschen immer eine gewissen Urinmenge in der Blase verbleibt. Aber es sollte nur in einem kleinen Verhältnis zum möglichen Blasenvolumen sein.
Wenn aber die normale Blasenentleerung nicht mehr klappt, bleibt nur das mehrmalige tägliche Legen eines Einwegkatheters. Wie oft ein Katheter gelegt werden muß, hängt von der in der Blase verbleibenden Urinmenge ab. Manchmal reicht einmal am Tag. Aber es kann sein, daß man sich einen Einmal-Katheter so oft legen muß, wie ein gesunder Mensch zur Toilette muß, weil es sonst gar nicht läuft.
Die Alternative ist das Legen eines Dauerkatheters. Bei bettlägigen Personen geht das noch einfachsten, weil man in dem Fall einen Beutel am Bett befestigt. Aber bei mobilen Personen kann es schon ein Problem sein, den Beutel, den man herum tragen muß, zu verbergen. Zumal dessen Kapazität kleiner ist, als der des Bettbeutels, ist eine häufige Leerung nötig. In dem Stadium, wo man aus medizinischen Gründen dauerhaft einen Katheter tragen muß, dürfte man als Mann nicht mehr so ein großes Bedürfnis haben, die Nähe zu anderen Personen im herkömmlichen Sinn zu suchen. Die Zweisamkeiten beschränken sich dann auf Handarbeiten.
Bei Frauen ist die Sache anders gelagert. Es gibt keine Prostata, die auf die Harnröhre drücken könnte und den Urinfluß behindern könnte. Dafür ist die Wahrscheinlichkeit einer Blasenentzündung wegen der Kürze der Harnröhre größer. Eine Frau kann trotz eines gelegten Katheter normalen Verkehr haben. Denn salopp gesagt, die Frau hat dafür "ein zweites Loch".
LG Georg
Hallo Georg,
danke für die kompetente Darstellung in Bezug auf das Tragen von Dauerkathetern. Ich kann deine Aussagen zu 100% bestätigen und zwar aus eigenem Erleben.
Ich bin froh, dass ich den Dauerkatheter drin hab, und nur alle 6 Wochen wechseln muß. ISK mit bis zu 6mal am Tag kathetern und das bei einer vergrößerten Prostata war definitiv kein Vergnügen, abgesehen von all dem Müll, der dabei auch noch entsteht. Ich habe es keinen Tag bedauert, mich für den Dauerkatheter entschieden zu haben.
LG
Chris
Liebe Rike,
herzlichen Dank dafür, dass wir an Deinen Erfahrungen teilhaben dürfen und vielen Dank für die vielen tollen Erfahrungen und Beiträge zum Thema. Ich trage auch gerne einen Katheter, kann ihn mir auch fachgrecht selbst legen, habe aber immer wieder das Problem, dass sich bereits wenige Stunden nach dem Einsetzen krampfartig die Blase zusammenzieht und dadurch Urin nebenherläuft. Dies ist eigentlich nicht schlimm, weil ich auch gerne eine Windel über dem Kartheter trage. Natürlich lasse ich den Katheter nicht offen in der Windel liegen (Gefahr aufsteigender Infektion), trage ihn entweder abgestöpselt oder mit Beutel. Ich habe unterschiedlich dicke Katheter probiert, den Ballon mehr oder weniger dick geblockt. Es war immer das Gleiche, die Blasenlrämpfe (ich nehm an, durch den Fremdkörperreiz des Katheterballons) waren so unangenehm, dass ich den Katheter bereits max.2-3 Tage nach dem Legen wieder entfernt habe. Im Urinteststreifen waren auch (wohl durch die Blasenkrämpfe) Blutspuren zu finden, sodass ich nichts riskieren wollte (klar, leichte Blutspuren im Urinstreifentest sind bei DauerkatheterträgernInnen fast normal). Mit Infektionen hatte ich keine Probleme, wenngleich dies bei langem Tragen nicht unterschätzt werden sollte. Eine heftige Infektion, ggf. auch mit einem schwer behandelbaren Problemkeim ist leider möglich, spätestens dann würde man sicher recht nachdenklich werden, ob man sich richtig entschieden hat mit dem Dauertragen (meine Meinung), also immer Vorsicht walten lassen.
Hat vielleicht jemand hier Erfahrungen mit diesen Blasenkrämpfen und wie man diese verhindern kann? Dann könnte ich öfter auch mal längere Tragedauern realisieren, was ich schon recht aufregend fände... :) - wenn auch meine Frau diesen Sachen leider gar nichts abgewinnen kann, was ich sehr schade fi
Viele Grüße
Petercape
Dann möchte ich,als nicht tragender auch mal eine Beobachtung mitteilen. Ich bin ja heute aus dem Krankenhaus entlassen worden,ich bin harninko, mein Bettnachbar ist von einem anderen Krankenhaus in mein Zimmer verlegt worden und hatte seit 7 Tagen einen Katheter angelegt( sagt man das so ?) jedenfalls,er hatte einen Oberschenkelhalsbruch und der Oberschenkel war auch durch und deshalb natürlich sehr inmobil, vorgestern Abend sind die Pfleger zum waschen gekommen und haben bemerkt, das er fast nichts ausgeschieden hat, daraufhin haben die beschlossen,den Katheter zu wechseln und beim rausziehen haben die gesehen,das das Ende zugesetzt war mit kristalliner Substanz,außerdem war sein Penis trotz der regelmäßigen Pflege schon an der Harnröhre etwas eitrig,die Pfleger waren ziemlich erstaunt und wütend auf das Vorgänger-Krankenhaus,das sowas gar nicht geht. Ich bin absoluter Laie,was Katheter angeht,weil ich nunmal Windeln trage, aber irgendwie bestätigt sich mein Unbehagtsein gegenüber dessen. Eine Krankenschwester,die auch anwesend war, sagte noch zu mir,das ich,mit meiner Windel wesentlich einfacher dran bin,weil man eigentlich nur auf die Hautpflege und allgemein die Hygiene achten muss,natürlich auch das rechtzeitige wechseln der Windel.
Albert (der Schnäutzer) Einstein: "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
Beim Strauss sind die Augen größer als das Gehirn. Ich kenne Menschen bei denen das nicht anders ist.
Manche Quallenarten haben kein Gehirn: Auch solche Menschen kenne ich!
Hallo,
ich bin noch neu in diesem Forum und ( zeitweise ) Windelträgerin, ein spannender Tread, und allerhöchsten Respekt der Tread-Ownerin, sich ihm zu liebe auf solch ein Abenteuer einzulassen. Hier ist ja nun länger nichts mehr geschrieben worden, mich würde interessieren, wie die Geschichte weiter gegangen ist...
Hallo bin neu hier. Aufgrund einer neurologischen Erkrankung wurde mir ISK empfohlen, ich kam damit aber nicht zurecht und fand das nervig. Es trifft sich vielleicht ganz gut dass ich dem Thema Dauerkatheter recht aufgeschlossen gegenüber stehe. Es hat für mich einen erheblichen, unerklärlichen Reiz, auch wenn ich die Risiken kenne.
Mein Urologe hat nun vorgeschlagen, es doch zeitlich begrenzt mal mit einem Dauerkatheter zu versuchen, in Verbindung mit einem Ventil. Ich hätte gerne zugestimmt, war aber ängstlich weil ich durch ein Medikament ein etwas eingeschränktes Immunsystem habe. Gibt es jemanden der in einer ähnlichen Situation ist und mir vielleicht einen Rat geben kann?
Das beste ist doch, du fragst deinen Urologen konkret dazu. Du meinst, du seist durch das Medikament anfälliger für (Blasen-) Entzündungen? Wie gesagt, dass musst du mit Spezialisten abklären.
Ansonsten, obwohl selbst nicht davon betroffen bin, kann ich aber gut verstehen, dass ein Dauerkatheter angenehmer sein kann als mehrmals täglich ISK zu machen. Obwohl letzteres ja wahrscheinlich Standard z. B. bei Wirbelsäulenverletzungen (Querschnittlähmung etc.) zu sein scheint, oder? Warum wurde bei dir ISK (nur) empfohlen? Kannst du die Blase auch natürlich entleeren?
Ich hatte jetzt auch ab dem zweiten Tag im Krankenhaus einen Dauerkatheter mit Bettbeutel getragen und das bis zur Entlassung. Den ersten Tag hatte ich noch Windeln, aber mir war die ungestörte Nachtruhe lieber, als alle paar Stunden in der Nacht geweckt zu werden, nur um die Windel gewechselt zu bekommen. Der Dauerkatheter hat natürlich nicht nur Vorteile, man muss natürlich aus dessen Nachteile kennen.
Je länger der Dauerkatheter getragen wird, desto größer ist die Gefahr, dass das Blasenvolumen abnimmt. Dann ist die Gefahr einer Blasenentzündung deutlich erhöht und eine Reizung der Harnröhrenschleimhaut ist gerade auch nicht so toll. Bei einem Dauerkatheter sollte man auch genug trinken, mindesten aber mehr als 2 Liter, dass der Urin nicht so konzentriert ist. Damit wird eine Ablagerung von Verkrustungen weitgehend verhindert. Mir haben die 4 Wochen auch gereicht. bin auch in Windeln wieder entlassen worden.
Ich hatte zum Ende auch eine Harnröhrenreizung gehabt, vermehrt Ausfluss von Schleim und etwas blutig. Außerdem brannte es zeitweise ziemlich in der Harnröhre und überlegte auch, doch wieder auf Windeln zu wechseln. Was auch ziemlich unangenehm ist, wenn der Schlauch vom Bettbeutel am Katheter zieht.
Den Katheter wollte ich auf meinen Wunsch, den sie mir zuerst nicht erfüllen wollte. Erst als sie merkten dass ich sehr genau die Vor- und Nachteile der verschiedenen Hilfsmittelarten kenne, hatte der Stationsarzt zugestimmt und mir den Katheter legen lassen.