AW: Habt ihr das auch manchmal? Ich will gesehen werden, extra dicke Windel...
Unbedingt outen muss und will ich mich eigentlich nicht. Allerdings möchte ich mich auch nicht immer damit verstecken. Ich achte bei der Kleidung schon sehr darauf, dass man nichts sieht, bin hier aber im Laufe der Zeit auch entspannter geworden. Falls doch mal jemand den Rand unter der Hose erkennen oder erahnen sollte, wenn das Tshirt hoch rutscht, dann ist das so. Unbedingt zur Schau stellen muss ich das aber trotzdem nicht. Hier gehört dann aber auch ein geschultes Auge dazu. Obwohl meine Partnerin weiß, dass eine Windel unter der Jeans ist, würde sie nach eigenen Angaben nie auf die Idee kommen, dass dort eine ist, wenn sie es nicht wüsste. Und das obwohl ich unterwegs meistens eine Megamax trage, die nicht zu den dünnsten Windeln gehört. Wer also keinen geschulten Blick hat und da nicht genau drauf achtet, wird da auch nichts sehen. Und wenn doch, kann sich auch niemand sicher sein, sofern sie nicht komplett aufgequollen ist.
Im Freundeskreis denke ich da allerdings schon ab und zu drüber nach, einfach weil es manchmal leichter wäre, wenn der Freundeskreis davon wüsste. Allerdings ist mir die Gefahr zu groß, dass Freundschaften dadurch zu Bruch gehen, weil das Thema ja gesellschaftlich oft noch ein Tabu ist.
AW: Habt ihr das auch manchmal? Ich will gesehen werden, extra dicke Windel...
Zitat:
Zitat von
dprlvr_
Im Freundeskreis denke ich da allerdings schon ab und zu drüber nach, einfach weil es manchmal leichter wäre, wenn der Freundeskreis davon wüsste. Allerdings ist mir die Gefahr zu groß, dass Freundschaften dadurch zu Bruch gehen, weil das Thema ja gesellschaftlich oft noch ein Tabu ist.
Ich überlege gerade:
Wenn sich ein Mensch mit seinem Fetisch einem gut befreundeten Menschen öffnet, ist das doch eher ein Vertrauensbeweis.
Und wenn das Gegenüber im Anschluß den Menschen meidet und die Freundschaft aufkündigt, war es keine gute Freundschaft.
AW: Habt ihr das auch manchmal? Ich will gesehen werden, extra dicke Windel...
Zitat:
Zitat von
RePam
Ich überlege gerade:
Wenn sich ein Mensch mit seinem Fetisch einem gut befreundeten Menschen öffnet, ist das doch eher ein Vertrauensbeweis.
Und wenn das Gegenüber im Anschluß den Menschen meidet und die Freundschaft aufkündigt, war es keine gute Freundschaft.
Da gebe ich Dir einfach Recht, aber genau da fangen unsere Psycho- Spiele an. Genau da blockiert unsere Erziehung uns selber. Der direkte Outing- Versuch ist für mich auch der schwerste...
AW: Habt ihr das auch manchmal? Ich will gesehen werden, extra dicke Windel...
Wenn eine Freundschaft so ein Outing nicht übersteht ist es also keine gute Freundschaft oder Beziehung gewesen.
Ich denke so einfach ist es nicht. Es kann nämlich gut sein dass man hier in einen Bereich des Gegenüber eindringt, mit dem er nicht klar kommt.
Nicht jeder findet Pipiduft oder ne nasse Windel geil. Manche ekeln sich auch wirklich davor.
Und dieses Bild hat der Freund oder Freundin nur vor Augen. Viele sagen natürlich, solange ich nicht direkt etwas damit zu tun habe ist es ok.
Aber für Andere ist eben das Bild das sie von uns hatten dann ein völlig anderes.
Ich würde deshalb nie jemanden verurteilen, wenn er meine Vorlieben nicht mag.
Ich kann z.B. nichts mit BDSM oder Dom/Dev anfangen.
Mir hat auch mal ein Freund von seinen sexuellen Vorlieben erzählt, mit denen ich gar nichts anfangen konnte.
Ja seither sehe ich ihn auch aus einem etwas anderen Blickwinkel. Wir sind immer noch gute Freunde, aber diese Themen sind seither nicht mehr präsent.
Ich denke man sollte sich schon gut überlegen wem man was erzählt, und was danach daraus entstehen kann.
So kann es z.B. für eine Partnerin sehr schwierig seine ihren Mann noch erotisch zu finden, wenn sie das Bild der Windel vor Augen hat und das für sie absolut unmännlich wäre.
Ich bin froh, dass ich dieses Problem nicht habe, aber es ist keine Selbstverständlichkeit.
Und ich versuche auch meine Frau mit meiner Leidenschaft nicht zu überfordern.
Vorlieben und auch Verständnis für gewisse erotische Vorlieben kann man nicht erzwingen.
AW: Habt ihr das auch manchmal? Ich will gesehen werden, extra dicke Windel...
Zitat:
Zitat von
Terraner
Ich denke man sollte sich schon gut überlegen wem man was erzählt, und was danach daraus entstehen kann.
So kann es z.B. für eine Partnerin sehr schwierig seine ihren Mann noch erotisch zu finden, wenn sie das Bild der Windel vor Augen hat und das für sie absolut unmännlich wäre.
Ich bin froh, dass ich dieses Problem nicht habe, aber es ist keine Selbstverständlichkeit.
Und ich versuche auch meine Frau mit meiner Leidenschaft nicht zu überfordern.
Vorlieben und auch Verständnis für gewisse erotische Vorlieben kann man nicht erzwingen.
Genau so sehe ich das auch. Bei uns war das auch ein langer Weg. Ich bin froh, dass es nun so ist wie es ist, aber es hätte auch komplett anders ausgehen können. Das hat dann auch nichts damit zu tun, dass die Beziehung oder Freundschaft schlecht war, sondern eben damit, dass es gewisse Dinge gibt, mit denen das Gegenüber einfach nicht klarkommt. Da tickt jeder anders. Ich sehe es auch schwierig, wenn es nur ein Teil im Freundeskreis weiß, weil man sich nie sicher sein kann, ob nicht versehentlich jemandem irgendwas rausrutscht.
AW: Habt ihr das auch manchmal? Ich will gesehen werden, extra dicke Windel...
Nein, das hatte ich noch nie. Mir selbst bringt es nichts mich übertrieben vor Leuten zu zeigen, wieso auch. Maximal mein Unrechtsempfinden würde in so einem Falle ausschlagen.
AW: Habt ihr das auch manchmal? Ich will gesehen werden, extra dicke Windel...
Als Inko kann ich da vermutlich nicht ganz mitreden, dass ich nunmal Windeln brauche ist in meinem Umfeld und bei Freunden, teils auch Kollegen, bekannt - das hat aber auch keinen "Fetisch-Hintergrund", wenngleich ich meine Windeln (meistens) auch mag.
Vielmehr stellt sich mir die Frage nach einem Outing bei engen Freunden an sich und den entsprechenden Reaktionen, gerade bei sexuell belasteten Themen.
Mein bester Freund hat sich vor vielen Jahren und nach vielen Stunden (und genau so viel Bier) unter Tränen mir gegenüber als schwul geoutet.
Das ganze "Theater" hätte es gar nicht gebraucht, ich habe das einfach abgehakt - beste Freunde sind wir logischerweise immer noch, danach waren wir sogar mal in einschlägigen Clubs und Bars (wobei ich ja auch eine "Bi-Seite" habe).
Ich denke schon, dass unsere Gesellschaft langsam auch in dieser Beziehung ein wenig offener wird. Vor 30, 40 Jahren hat das nach meinem Empfinden noch ganz anders ausgeschaut ...
AW: Habt ihr das auch manchmal? Ich will gesehen werden, extra dicke Windel...
Ein Tabu ist es deshalb, weil es von den Betroffenen dazu gemacht wird. Wer sonst sollte darüber sprechen?
AW: Habt ihr das auch manchmal? Ich will gesehen werden, extra dicke Windel...
Kurz und knapp, @Thommy_DL: Da hast du völlig recht, ich zumindest sehe das ganz genauso.
AW: Habt ihr das auch manchmal? Ich will gesehen werden, extra dicke Windel...
Zitat:
Zitat von
Terraner
Wenn eine Freundschaft so ein Outing nicht übersteht ist es also keine gute Freundschaft oder Beziehung gewesen.
Ich denke so einfach ist es nicht. Es kann nämlich gut sein dass man hier in einen Bereich des Gegenüber eindringt, mit dem er nicht klar kommt.
Nicht jeder findet Pipiduft oder ne nasse Windel geil. Manche ekeln sich auch wirklich davor.
Mit guten Freunden spricht man auch mal über sexuelle Themen, Probleme mit dem Partner oder auch mal über Finanzielles.
Das macht eine gute Freundschaft auch aus. Freundschaft bedeutet aber auch, die Grenzen des jeweiligen anderen zu akzeptieren.
Und ständige Grenzverletzungen können eine Freundschaft zerstören.
Und wenn ich nun das Gegenüber ohne Erlaubnis mit einbeziehe, indem ich zu den gemeinsamen Treffen auf einmal eine Windel trage und diese auch benutze verletze ich Grenzen.
Dies wird eine Freundschaft zerstören.
Wenn jedoch das bloße erzählen von Vorlieben und Bedürfnissen schon eine Grenzverletzung darstellt, ist / war es in meinen Augen keine wirklich gute Freundschaft.
Ein Partner ist idealerweise auch ein Freund. Jedoch gibt es zwischen einer Freundschaft, Freundschaft+ und einer Partnerschaft deutliche Unterschiede.
Da gibt es andere Erwartungshaltungen und Grenzen. In einer Partnerschaft erwarten die Beteiligten in einem gewissen Rahmen ja auch das Teilen von Bedürfnissen.
Teilen heißt aber nicht unbedingt, das der Partner eine aktive Rolle übernimmt. Und ja, ein Outing beim Partner kann durchaus auch sein das der Partner damit nicht umgehen kann. Und eine Beziehung mit Verzicht auf Bedürfnisse wird auf kurz oder lang nicht funktionieren.