AW: Sexuelle Verwirrung Junge oder Mädchen
Hi kleiner Max
Nun gebe ich meinen Senf auch noch dazu. Mein Partner ist ein echter Mann ;-). Doch kurz nachdem wir zusammengezogen sind habe ich mal beim Aufräumen im Schrank einen Jeansmini gefunden, der offensichtlich schon getragen wurde. Irgendwie sind wir dazu ins Gespräch gekommen und er meinte, ich soll den Jeansmini doch mal tragen, was ich denn auch versucht habe. War mir etwas gar gross weshalb ich ihn aufgefordert hatte, den Jeansmini selber mal anzuziehen, worauf er rot anlief. Irgendwie spürte ich, dass es ihm zwar peinlich war er aber auch erfreut war über mein Aufgebot. Gespielt widerwillig zog er dann seinen Jeansmini an. Er passte ihm perfekt, was mir bestätigte, dass er den Rock für sich selber gekauft hatte. "Wow, sieht doch gut aus" meinte ich und mein Schatz durfte oder musste den Jeansmini den ganzen Abend tragen. Bis es auf dem Balkon etwas kühler wurde und er sich eine Hose anziehen wollte. Ich packte die Gelegenheit beim Schopf und verpasste ihm eine Strumpfhose, wogegen er sich nicht wehrte, trägt er doch auch sonst in kühleren Tagen Strumpfhosen (was für uns übrigens ganz normal ist). So zeigte sich mein Partner in einer schwarzen, blickdichten Strumpfhose und Jeansmini, was mir echt gefällt. Ihm offenbar auch, stellte ich fest und so verbrachten wir den ganzen Abend so. Im Bett dann gestand er mir, dass er es heute abend genossen hatte in seinem neuen Outfit weshalb wir dies nun zuhause, wenn wir alleine sind, immer mal wiederholen. Er hat seinen Jeansmini sogar nach Gran Canaria mitgenommen und diesen dort halböffentlich getragen, z.B. über seiner Badehose auf dem Weg zum Pool und Strand, was übrigens wohl niemandem aufgefallen ist.
Dies zu deinen Gedanken der weiblichen Seiten in dir. Lebe und geniesse sie, das kann dir niemand verbieten.
Grüsschen Tanja
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Liebe Tanja...
Ich wünschte mir, dass noch mehr Frauen so wie Du denken würden...
AW: Sexuelle Verwirrung Junge oder Mädchen
Hallo Mäxchen
Das Thema ist zwar nicht mehr taufrisch, aber wird für Dich bestimmt nicht weniger aktuell geworden sein. Deshalb gibts von mit auch noch ein paar Zeilen. Das Thema ist mir alles andere als fremd und daher tippe ich Dir gerne ein paar Gedanken nieder.
Zuerst möchte ich Dir sagen, dass ich Dich sehr ernst nehme.
Durch das Internet ist die Welt ein Dorf (ohne Tabus) geworden und die gesellschaftliche Akzeptanz für dieses Thema steigt und steigt. Manche würden daher sagen, dass es heute kein Problem mehr ist, à la "just be yourself, lebe wie es Dir gefällt", aber meine Erfahrung zeigt, dass schlussendlich trotzdem jeder mit sich selbst klar kommen muss. Auch wenn die Gesellschaft einen roten Teppich über Deinen Weg ausrollt, muss man ihn selbst entlanggehen. Das kann hart sein und fällt nicht jedem gleich leicht.
Jetzt behaupte ich einfach mal geradeaus, dass Dich dieses Thema Dein Leben lang begleiten wird - mal mehr und mal weniger, vielleicht mal intensiv ausgelebt und dann mal verdrängt etc.. Irgendwo tief in Dir wird es immer vorhanden sein und seinen Weg an die Oberfläche suchen. Damit möchte ich Dir keine Sorgen bereiten, sondern ans Herz legen, einen für Dich gesunden Umgang damit zu finden.
Der ist bei jedem individuell und reicht von einmal monatlich zuhause am WE ein niedliches Höschen tragen und gut ist bis hin zu den Menschen, die eine Geschlechtsangleichung vornehmen lassen. Dazwischen gibt es ganz doll viele Farben auf dem Regenbogen und eine davon passt bestimmt auch für Dich.
Kennt denn sonst jemand die weibliche Seite des kleinen Max' (real. nicht digital)? Kennst Du sie so richtig?
Es besteht zwar stets die Gefahr, dass man sich an die falschen Menschen anvertrauen könnte, aber wenn es die richtigen sind, halte ich das für einen grossen Schritt, um sich mit seiner weiblichen Seite auseinanderzusetzen/sie kennenzulernen, was sehr befreiend und aufschlussreich sein kann.
Deine weibliche Seite zu kennen halte ich für die Voraussetzung um mit ihr umgehen zu können.
Ist natürlich alles leicht gesagt, gelle?
Wenn es für Dich emotional im neutralen Bereich wäre, würde ich die Aussage
Zitat:
ich glaube, man sollte es auch nicht zu sehr "kaputtdenken" und sich verrückt machen.
von Pimpernuckel unterstreichen, aber da Du schreibst, dass Du durcheinander bist und nicht weisst, wie damit umgehen, rate ich Dir dazu, "Maxine" kennenzulernen, andere Menschen als "Maxine" kennenzulernen und mit ihr umgehen zu lernen.
AW: Sexuelle Verwirrung Junge oder Mädchen
Sorry, habe den Thread jetzt erst gelesen (in diesem Bereich vom Forum bin ich sonst nicht). Derwäre in einem anderen Bereich besser aufgehoben gewesen (vielleicht mal eine Ecke für DWT/CD aufmachen?)...
Also ich trage auch gerne manche Damensachen - aber weil sie mir halt gefallen. Nicht, weil ich eine Frau sein will.
Ich denke mal, vielen geht es genauso - es sind Crossdresser. Ist in der Öffentlichkeit halt teilweise schwierig. Kommt auf die Gegend an - in ländlichen Gebieten, wo widerwilig akzeptiert wird, daß die Erde eine Kugel ist und sich um die Sonne dreht, fast unmöglich. In Großstädten, wo es vielleicht etwas schräg zugeht, schon eher.
Und es hat auch nciht jeder so eine verständnisvolle Partnerin wie tanja1 (sehr neidisch werd). Meine Frau hat dafür null Verständnis (weswegen ich es nur heimlich ausleben kann, leider).
Aber mal pragmatisch betrachtet: warum soll ein Mann nicht auch z. B. im Sommer ein schönes, luftiges Kleid anziehen oder einen Minirock? Gerade bei letzterem ist der Unterschied zu einer kurzen Hose doch relativ gering. Wenn eine Frau Männerkleidung anzieht, fällt das gar nicht auf (es gibt sogar einen Namen dafür: Boyfriend-Look). Hat ein Mann einene Rock an, wird er schnell in die Ecke "schwul" gestellt und/oder blöd angeguckt. Leider auch von Frauen...
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Schon schade das die Wahl der Kleidung nicht symmetrisch in beide Richtungen
akzeptiert wird.
Wobei man sagen muss aus rein biologischer Sicht wäre es besser wenn Männer
Röcke tragen könnten, so würden die Testikel nicht "überhitzen".
Naja bleibt ja noch der Schottische Kilt .
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Röcke etc. ist alles Geschlechterneutral. 😉
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Zitat:
Zitat von
jukon
Schon schade das die Wahl der Kleidung nicht symmetrisch in beide Richtungen
akzeptiert wird.
Erstmal dankeschön für eure ganzen Antworten! Das bedeutet mir viel vorallem da ich anscheinend mal ein Thema gefunden habe was auch andere hier bewegt. Und ich möchte diesem Punkt hier zustimmen. Es ist seltsam das immer viel über Gleichberechtigungen gesprochen wird, aber am Ende irgendwie immer nur über die weibliche Seite. Und das bei vielen Themen, wo einfach unter den Teppich gekehrt wird das es auch Männer betreffen kann. Was aber auch wieder dem Stereotyp Mann geschuldet ist.
Das Ding ist ich trage einfach sehr sehr gerne Höschen, in allen Formen. Tangas, Strings, Pantys usw... auch in allen Stoffen usw, durchsichtig usw. Ich mag vorallem die Farben Pink und Rose oder auch so Herzchen drauf oder ähnliches.
Aber mehr als das traut man sich kaum einfach weil es verpöhnt ist. Einen Slip drunter sieht keiner das geht im Alltag aber zb mal nen BH oder sowas...
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Moin,
ich werde diesen Thread mal aufwärmen, weil mir dieses Thema sehr am Herzen liegt, und ich Ende letztes Jahr eine ziemliche Veränderung was dies angeht gemacht habe.
Vor ca. einem Jahr, hätte ich nie geglaubt was ich heute an Klamotten trage. Damals war Jeans, Hemd und kurze Haare angesagt. Hauptsache pflegeleicht.
Ich habe die weibliche Seite von mir ca. 19-20 Jahre lang verdrängt, aus verschiedenen Gründen. Ich damals war schon immer Aussenseiter, und habe versucht so 'normal' wie möglich zu wirken, und als AMAB hieß dies natürlich eine männliche Fassade.
Ich war mir nur immer unsicher in meiner Männlichkeit, was ich dadurch kompensiert habe indem ich alles auch nur im geringsten weibliche komplett abgelehnt habe. Tief in meinem inneren wusste ich jedoch die ganze Zeit das ich kein Mann bin.
Nunja, ich habe Ende letzten Jahres erkannt das ich mit der Art zu existieren deutlich Kurs auf den Abgrund nehme, und mit jeder Dysphoriewelle wurde es schlimmer. Als ich das endlich erkannt habe, habe ich endlich eingesehen das ich als Mann nicht alt werde.
Ich habe realisiert das ich trans bin, nur welche Art, da war ich mir nicht sicher. Meine working theory zu der Zeit war Nonbinary / Agender. Es hat dann noch zwei Monate gedauert, in denen ich mit der Unterdrückung meiner weiblichen Seite aufgehört habe, und angefangen habe zu experimentieren, bis ich gemerkt habe das es sich wirklich gut anfült, wenn ich mit einem weiblichen Namen angesprochen werde, oder weibliche Pronomen benutzt werden. Zu der Zeit habe ich schon Testosteronblocker genommen, und wow, das war so viel besser, trotz der ganzen Nebenwirkungen (grob zusammengefasst, wie Wechseljahre).
Für mich war das jedoch wie ein Schalter, ich konnte irgendwann nicht mehr der Mann sein für den mich alle hielten, und so habe ich mich geoutet, und es war eine Befreiung. Anfangs waren es nur weiblich geschnittene Tops, und einige Wochen später dann mein erstes Kleid. Anfangs war ich noch sehr nervös, aber nachdem keiner blöd reagiert hat, habe ich angefangen mich wohler in meinen Klamotten zu Fühlen wie je zuvor. Ja, ich habe dann auch mit den Hormonen angefangen. Ich hatte erwartet das es lange dauert bis ich als Frau gesehen werde, aber es waren nur ca. 2-3 Monate, in denen sich nicht all zu viel verändert hat. Ich habe eine Handtasche gekauft (wow, ist die praktisch), und mir sind kleine Brüste gewachsen (95A), aber inzwischen werde ich als Frau wahrgenommen. Es hat dann noch einige Zeit gedauert bis ich mir sicher war das die Leute nicht nur einfach höflich sind.
Die letzten zwei Monate renne ich eigentlich nur noch im Kleid, mit einer Feinstrumpfhose über meiner BetterDry rum, und ich habe mich noch nie so wohl in meinen Klamotten, und meinem Körper gefühlt. Ich existere nun nicht mehr nur, sondern lebe mein Leben endlich.
Bei mir ist dieser Drang, der deutlich mehr ins weibliche geht als ich am Anfang dachte (jedoch nicht extrem), ziemlich stark, und wurde nur dadurch im Zaum gehalten das ich sehr stark Dissoziiert habe. Das stammt zwar zum Teil auch von Kindheitstraumata, aber ich habe damals, mit ca. 12 Jahren, meine Emotionen nahezu komplett abgespalten. Als diese endlich zurrück gekommen sind, da sie ohne Testosteron endlich kompatibel mit mir waren, und mich nicht mehr bekämpft haben, ging das alles sehr schnell.
Das muss aber auch nicht unbedingt sein. Die Definition von Trans* ist ganz einfach, wenn man sich dem Geschlecht das man bei der Geburt zugewiesen bekommen hat nicht wirklich zugehörig fühlt, warum auch immer, ist man Trans*.
Niemand kann dir jedoch sagen das du Trans* bist, das muss man komplett für sich alleine herausfinden.
Wenn du dich also wie du schreibst "sondern halt richtig Mädchen" fühlst, kann das wirklich eine Möglichkeit sein.
Nicht jede Person die Trans* ist, nimmt Hormone, die sind optional.
Nicht jede Person die Trans* ist, lässt sich operieren, das ist optional.
Sämtliche Schritte sind komplett optional, denn eigentlich geht es nur um ein Ziel, du musst dich wohl fühlen.
Viele Grüße
Nina
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Zitat:
Zitat von
Abri-fan
warst du auch mal beim psychologen?
Ich bin mir jetzt nicht sicher wen du meinst, aber ich bin aktuell in Therapie. Ohne das weigern sich die Krankenkassen diverse Transitionsschritte zu bezahlen, und einige Ärzte spinnen rum wenn man nicht in Therapie ist (mein Endo z.B.).
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Zitat:
Zitat von
Abri-fan
warst du auch mal beim psychologen?
Ohne die Mitwirkung von zwei Psychologen geht es nicht. Denn für eine Hormonbehandlung und eine geschlechtsangleichende OP sind zwei von einander unabhängige psychologische Gutachten notwendig. Aufgrund des Psychologenmangels in DE eine zusätzliche Hürde für Transpersonen.
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Zitat:
Zitat von
Heavy User
Ohne die Mitwirkung von zwei Psychologen geht es nicht. Denn für eine Hormonbehandlung und eine geschlechtsangleichende OP sind zwei von einander unabhängige psychologische Gutachten notwendig. Aufgrund des Psychologenmangels in DE eine zusätzliche Hürde für Transpersonen.
Das stimmt so nicht ganz, für eine Hormonbehandlung braucht man nur eine Indikation, die kann jeder Psychotherapeut ausstellen, Limitationen wir Real-Life Experience und Therapiezeiten gibt es aktuell nicht mehr, werden aber von vielen Therapeuten noch verlangt. Für die GaOP und die Namens- und Geschlechtseintragsänderung sind die Hürden dann wieder deutlich höher.
Für die Namensänderung habe ich nun zwei Gutachten hinter mir, und musste einen detailierten Lebenslauf schreiben. Für die GaOP brauche ich zusätzlich dazu noch 18 Monate Therapie, und 6 Monate (offizielle) HRT.
Ja eine Therapeutin zu finden war kompliziert, mit viel rumtelefonieren (und Absagen bekommen) verbunden, und hat nur mit einer gehörigen Priese Glück geklappt.