Hallo ihr Lieben,
danke für die vielen und vielfältigen Beiträge.
Zitat:
Original von Tifa
Wie schon erwähnt vermute ich, dass so eine Konstellation auch nur dann gut läuft, wenn überhaupt einer oder beide abwechseln auch den beschützenden, bestimmenden Part übernehmen. Als Gegenpart zum AB.
Wahrscheinlich. Der beschützende, bestimmende Part kann aber sehr unterschiedlich ausgelebt werden. Das muss ja nicht gleich ein Erwachsenwerden sein, sondern kann auch sehr spielerisch und ohne Erwachsenenverantwortung umgesetzt werden. Ich musste gerade an meine wirklich, echte Zwillingsschwerster denken. Wir haben seinerzeit ziemlich gut aufeinander Acht gegeben. So etwas ist in der Begegnung zwischen zwei ABs/ACs theoretisch ja auch möglich. Ein liebevolles Miteinander bedeutet außerdem nicht, dass beide Partner in der jeweiligen, wechselnden Rolle gleich handeln müssen. Die Frage ist doch, ob auch so Erfüllung gefunden werden kann oder nicht und da gehen die Meinungen wohl weit auseinander.
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Original von wanderer
Anders gefragt: Geht es beim Spiel nur darum, dass die eigenen Baby-,Kind- oder Windelgefühle gestillt werden, egal von welcher Person oder geht es darum beim spielerischen Umgang mit den Neigungen des jeweils anderen auf eine tiefere Beziehungsebene zu kommen, also die Gefühle, die ich dabei empfinde, wirklich miteinander zu erleben?
Stehen die eigenen Baby-, Kind- oder Windelgefühle nicht in den meisten Fällen auch im Zusammenhang mit dem gemeinsamen Erleben? Du scheinst da doch eher die Ausnahme zu sein, obwohl ich deinen Wunsch Dinge zu haben, die man nicht teilt, verstehe.
Für mich käme das in diesem Fall aber nicht in Frage. Klar, könnte ich auch alleine eine Windel anziehen und mich entspannen, aber viele für mich wichtige Aspekte des kindlichen Erlebens, funktionieren für mich gar nicht alleine. Deshalb steht bei mir das eigene Ausleben immer auch im direkten Zusammenhang mit den Bedürfnissen und Wünschen meines Partners, obwohl ich auch zugeben muss, wohl nicht ganz so flexibel zu sein wie Zartbitter oder DL-Dude und deshalb vielleicht doch mal einen Kompromiss eingehen zu müssen - Aber nicht zähneknirschend und auch nicht selbstlos. So manch Kompromiss wurde im Laufe der Zeit sogar zur liebgewonnen Gewohnheit, die ich in spätere Beziehungen mitgenommen habe. Und ich gebe zu: Die ein oder andere spätere Gewohnheit hat mich Überwindung und meine Partner Geduld gekostet.
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Original von Zartbitter
Trotzdem: Janbaby und mir ist schon der Denkansatz fremd. Warum sollte der Partner Geschwisterchen oder Elternteil sein? Wir verwenden Begriffe nur hier im Forum, weil es hier gebräuchlich ist, das was man spielt als Baby-Eltern oder Kind-Kind-Beziehung zu beschreiben. Es trifft aber zumindest auf unsere Partnerschaft nicht zu. Wir sind Geliebte, ein gleichberechtigtes Paar. Wenn wir kindlich werden, dann ist mal der eine kleiner, mal der andere, mal sind wir auch beide gleich klein, aber wir brauchen für den jeweiligen Zustand kein Etikett.
Das ist tatsächlich ein sehr interessanter Punkt. Auch auf mich wirkt die Vorstellung einen Liebhaber als Elternteil oder Geschwisterkind zu betrachten etwas seltsam und ich finde das ehrlich gesagt emotional verwirrend. Man liest aber immer wieder von den Ehemamis, den Spielpapis, Kindpartnern oder den Geschwisterlebensgefährten. Gibt es hier denn jemanden, der seinen Spielpartner tatsächlich als Eltern- Kind- oder Geschwistergegenüber betrachtet? Magst du berichten? Wie ändert sich die emotionale Wahrnehmung des Anderen im Spiel?
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Original von Lebensinsel
Was ich erzählt habe, ist sicher nur ein Fallbeispiel. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch 2 AB´s eine funktionierende Beziehung aufbauen können. Bei uns lag der Fehler wohl darin, dass jeder den anderen grundsätzlich als erwachsene Person bzw. Mama/Papa-Ersatz betrachtete, wobei keiner den jeweiligen Ansprüchen so richtig genügen konnte.
Und genau um diese Frage geht es hier ja. Danke für deinen Beitrag, der noch einmal ein ganz neuen Blickwinkel ermöglicht. Ich gebe zu, ich hätte nicht erwartet, dass Beziehungen am Kindsein scheitern können. Allerdings hätte ich auch nicht gedacht, dass Kindlichkeit das Sein eines Menschen ausmacht und nicht lediglich ein Teil einer Persönlichkeit ist.
Danke und eine gute Zeit
Ronja