Wissenschaftliche Literatur zum Windelntragen im Erwachsenenalter

Hallo zusammen,

weiß irgendjemand hier unter uns, ob es tatsächlich Leute gibt, die sich auf wissenschaftlicher Ebene mit unserer Vorliebe, im Erwachsenenalter Windeln anzuziehen, befasst haben? Habe spaßeshalber mal in Katalogen von Universitätsbibliotheken gestöbert, aber zu dem Thema nicht ansatzweise etwas gefunden.

Mich interessiert es wahnsinnig bzw. finde es absolut spannend, ob man irgendwelche Gegebenheiten der "echten" Kindheit von uns auf unsere Vorliebe ableiten kann. Sprich: Kann man verallgemeinern, wo die Ursache unserer Vorliebe zu Windeln liegt?

Meist liest man in irgendwelchen Internetquellen, dass eine Vorliebe zu Windeln im Erwachsenenalter darin begründet ist, dass man seine eigene Kindheit nicht richtig ausleben konnte oder man in seiner eigenen Kindheit Angst vor dem Erwachsenwerden hatte.

Ersteres trifft voll und ganz auf mich zu, ich habe in meiner eigenen Kindheit (ungefähr seitdem ich sprechen konnte) alles blöd gefunden, was extra für Kinder gewesen ist. Ich wollte immer wie ein Erwachsener behandelt werden und mich hat es absolut getriggert, wenn beispielsweise ein Kind neben mir geheult hat, das hat mich aggressiv gemacht. Ich frage mich ernsthaft, ob meine ungefähr ab der Pubertät entstandene Vorliebe zu Windeln quasi ein "Gruß" an meine frühere Kindheit ist und ich mir in der Form das nachhole, was ich damals nicht wollte?

LG
der_ire

Wirklich ernsthafte Forschung eher weniger. Im deutschsprachigen Raum hat sich glaube ich nur der Prof. Dr. med. Johannes Fuß mit dem Thema beschäftigt. Für mich hat es aber auch nur den Eindruck, als wenn er die im Internet kusierenden Definitionen übernommen und zusammen gefasst hat.
Gruss lexi

Der einzige der sich wirklich damit sehr gut auskannte und bei dem ich auch persönlich in Therapie war ist Dr.med Prof Volkmar Sigusch.Er kannte sich bestens auf dem Gebiet aus und hat mir sehr geholfen damals.
Er ist ein Pioneer in der Sexualforschung gewesen und hat auch auf diesen Gebiet geforscht und sich auch mit unseren Vorlieben bestens ausgekannt.
Leider ist er 2023 verstorben, aber es gibt eine ganze Menge an Literatur und Bücher von ihm.
Gruß Matze

Zitat:

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Zitat von der_ire

Mich interessiert es wahnsinnig bzw. finde es absolut spannend, ob man irgendwelche Gegebenheiten der "echten" Kindheit von uns auf unsere Vorliebe ableiten kann. Sprich: Kann man verallgemeinern, wo die Ursache unserer Vorliebe zu Windeln liegt?

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Nein, kann man nicht. Das ist wie mit jeder anderen psychischen Störung: Selbst wenn die Manifestation auf den ersten Blick ähnlich ist, ist der Weg dahin genauso individuell wie auch die Details. Es mag kosmische Zufälle geben, wo das mal passt, aber im Prinzip sind keine zwei Fälle gleich.

Zitat:

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Zitat von der_ire

Meist liest man in irgendwelchen Internetquellen, dass eine Vorliebe zu Windeln im Erwachsenenalter darin begründet ist, dass man seine eigene Kindheit nicht richtig ausleben konnte oder man in seiner eigenen Kindheit Angst vor dem Erwachsenwerden hatte.

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Der Mensch ist keine Ansammlung von unbewältigten Traumata, Neurosen, Psychosen und Angststörungen und er ist auch nicht das Resultat einer „falsch“ verlaufenen Kindheit. So funktioniert es nicht und es darauf zu schieben ist einfach mal mega lame und schlichtweg falsch. Jeder Mensch reagiert anders. Was den einen sofort traumatisiert, perlt an anderen ab, Intelligenz und Vorstellungskraft spielen eine Rolle und so weiter. Das ist wesentlich komplexer als zu sagen, dass dir als Kind deine Mutti zu zeitig die Windeln weggenommen hat und sie immer zu streng war. Außerdem muss man natürlich bei vielen Spielarten auch mit Windeln die sexuelle Komponente mit beachten, was nochmal ein ganz anderes Thema ist.

Pi

Zitat:

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Zitat von Pimpernuckel

Nein, kann man nicht. Das ist wie mit jeder anderen psychischen Störung: Selbst wenn die Manifestation auf den ersten Blick ähnlich ist, ist der Weg dahin genauso individuell wie auch die Details. Es mag kosmische Zufälle geben, wo das mal passt, aber im Prinzip sind keine zwei Fälle gleich.



Der Mensch ist keine Ansammlung von unbewältigten Traumata, Neurosen, Psychosen und Angststörungen und er ist auch nicht das Resultat einer „falsch“ verlaufenen Kindheit. So funktioniert es nicht und es darauf zu schieben ist einfach mal mega lame und schlichtweg falsch. Jeder Mensch reagiert anders. Was den einen sofort traumatisiert, perlt an anderen ab, Intelligenz und Vorstellungskraft spielen eine Rolle und so weiter. Das ist wesentlich komplexer als zu sagen, dass dir als Kind deine Mutti zu zeitig die Windeln weggenommen hat und sie immer zu streng war. Außerdem muss man natürlich bei vielen Spielarten auch mit Windeln die sexuelle Komponente mit beachten, was nochmal ein ganz anderes Thema ist.

Pi

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Hallo Pimperuckel besser hätte man es nicht beschreiben können das unterschreibe ich dir jetzt und gleich, genau so ist es:)!

Zitat:

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Zitat von Pimpernuckel

Der Mensch ist keine Ansammlung von unbewältigten Traumata, Neurosen, Psychosen und Angststörungen und er ist auch nicht das Resultat einer „falsch“ verlaufenen Kindheit. So funktioniert es nicht und es darauf zu schieben ist einfach mal mega lame und schlichtweg falsch. Jeder Mensch reagiert anders. Was den einen sofort traumatisiert, perlt an anderen ab, Intelligenz und Vorstellungskraft spielen eine Rolle und so weiter.
Pi

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In den 60er Jahren aufgewachsen und in den Genuss einiger damals noch mehr oder weniger üblichen Strafen gekommen und andere Vorkommnisse die heute die Behörden auf den Plan rufen könnten. Von alle dem habe ich keine Schäden davon getragen. Zumindest nicht aus meiner Sicht. Die eine oder andere Persönlichkeitsstörung hätte sich sicher daraus entwickeln können und auch erklären lassen.

Mit meiner Vorliebe für Windeln hat aber alles keinen Zusammenhang. Natürlich auch wieder aus meiner Sicht. Untersuchen liess ich so etwas nie, da es für mich nie ein Problem war und ist.

Die Studien fokussieren sich meistens auf ABDL und sind auf Englisch:
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7068517/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29028453/
https://scholarworks.waldenu.edu/cgi...=dissertations
https://academic.oup.com/jsm/article...67.303/7919059

Sind beide Relativ Neutral dafür das sie aus den 2010er Jahren kommen, ältere Literatur habe ich nicht gefunden. Das sind psychologische Studien, die das Verhalten erklären wollen und natürlich auch von Erkrankungen abgrenzen. Sexuelle Aspekte stehen deshalb teilweise im Vordergrund.

Gugel mal nach Brian Zamboni, am besten mit Gugel Scholar. Er hat einige (relativ neue) Artikel zu ABDL geschrieben. Leider ist er schon verstorben. Und nein: eine "Ableitung" von der Kindheit zur Windelliebe wirst du nicht finden, jedenfalls nichts seriöses.