Chronologie der Neuerungen
Die 90er
1990 hatte die Certina Windel als erste Marke ein Saugkissen, dass mit Superabsorber angereichert war. Darauf musste man Jahre lang warten im Vergleich zu den Babywindeln. Pampers und Co waren in der Fernsehwerbung unübersehbar mit ihrer "Ultra" Werbung.
1993 Attends, damals noch von Procter & Gamble hergestellt, hatte als erste Windel eine neue Schicht im Saugkern, die die Urinaufnahmefähigkeit und Verteilung des Urins im Saugkissen verbesserte.
Die Attends slips hatten zuvor als einzige Marke als Innenvlies eine gelochte Kunststoffolie.
Meine Lieblingsmarke damals war die Tenaflex, nicht zu verwechseln mit dem, was wir heute unter den Flex Produkten verstehen. Das waren Slips mit einer für damalige Verhältnissse, sehr guten Pasform. Sie hatten eine besondere Beinelastik, eine sehr dicke gelbe Folie, Auslaufsperren am Bauch und Rücken !Für damalige Verhältnisse sehr bequem.
1994 Mit langjähriger Verzögerung wurde bei den Erwachsenenwindeln die Auslaufsperren eingeführt. Tena Slip waren die ersten, gefolgt von Certina.
1994 Die Molicare Super Plus wird als saugstärktes Hartmann Produkt eingeführt.
1995 Die Marke Certina wurde von Procter aufgekauft. 2 Jahre später wurde die Produktion der Marke eingestellt.
1995 Tena produziert die Tena Slip Maxi
1997 Hartmann setzt auf mehr Superabsorber. Die Molicare Super kommt auf den Markt. Dies war die erste Windel einer neuen Generation. Sehr dünn da wenig Fluff und viel SAP verwendet wird.
Wie sind Eure Erinnerungen !?
RE: Chronologie der Neuerungen
Ich erinnere mich noch eine "Neuerung", die sich zum Glück nicht durchgesetzt hat:
Im Zeitbereich 1985 bis 1988 hatte ein Unternehmen in die Erwachsenenwindeln
eine Rücknässsperre eingebaut.
Das war eine Innenfolie, die mit winzigen Löchern perforiert war.
Die Löcher hatten einen Abstand von 3mm.
Durch diese Löcher konnte die Flüssigkeit in den Saugkörper (ohne
Superabsorber) eindringen.
Damit die Flüssigkeit unter Druck nicht wieder durch die Lochfolie zurückdringen
konnte, wurde in physikalischer Trick angewendet.
An jedes Loch war ein kurzes Stück Schlauch befestigt. Dieser Schlauch hatte
an der Folie den gleichen Durchmesser wie das Loch, am anderen Ende war
er erheblich dünner.
Wenn nun Flüssigkeit auf die Lochseite traf, wurde sie durch den Kapillareffekt
in den Schlauch gezogen. Am Ende des Schlauchs war dann der Saugkörper,
der dur Flüssigkeit aufnahm. Der Rückweg aus dem Saugkörper in die Schläuche
war aber versperrt, da der Kapillareffekt wie eine Einbahnstraße wirkt.
Die Folienstärke war die üblichen wenigen Mikrometer. Durch die "Schäuche"
wurde die Folie aber 2mm dick. Das fühlte sich beim Tragen - nicht nur aus
dem Grund - etwas merkwürdig an.
Zum Glück wurde erkannt, dass die Innenfolie für die Hautverträglichkeit
nicht besonders gut ist.
Von der Idee ist diese Erfindung klasse, denn sie funktioniert wirklich;
lediglich die Anwedbarkeit ist etwas eingeschränkt:-)
Gruß Jorgen
merkwürdig an -
RE: Chronologie der Neuerungen
Es muß so um 1987 herum gewesen sein, als mir im Drogeriemarkt die Augen aus dem Kopf gefallen sind. Unter dem Namen "Kay plus" hatte Lotus eine Produktlinie lanciert, die man einfach so kaufen konnte. Bestehend aus verschiedenen Einlagen, einer "X-Wing-Windel" nach Art der 70er-Jahre Pampers (aber mit vier Klebestreifen und in lausiger Qualität) und einem ungeheuer dicken, festen und saugstarken "Slip". Leider gab es nur jeweils eine Größe, etwa "M" entsprechend.
Aber immer noch besser als die "Moltexal Groß-Anwindel" (komischer Name), die ich zuvor im Sanitätshaus ausgemacht hatte. Das waren im Pampers-Stil gefaltete Saugkissen mit weißer Folie und grauem Zellstoff unter Vlies, die aber sehr schmal geschnitten waren. Verschlossen wurden sie mit sehr langen Gurten mit Klebeende. Unter denen schwitze die Haut ungeheuer.