Hamburger Sexualforscher untersuchen ABDL
Im (englischsprachigen) Reddit abdl Forum hat sich der Hamburger Sexualforscher Dr. Johannes Fuß gemeldet und um Teilnahme an einer Befragung zum Fetisch gebeten. Da bislang unser Fetisch bzw Lebensweise noch kaum wissenschaftlich untersucht wurde, finde ich das sehr interessant. Die Umfrage ist recht lang (15min), aber versucht so ziemlich alle Aspekte abzufragen.
Falls jemand der Sprache nicht mächtig ist, kann er/sie ja den Wissenschaftler auch eine Mail schreiben und nach einer Deutschen Version fragen.
Link zur Befragung:
https://psyunihamburg.eu.qualtrics.c...0k3ej38U0VUDwV
AW: Hamburger Sexualforscher untersuchen ABDL
Interessante Umfrage
Habe auch daran teilgenommen
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Hab's auch mal gemacht, auch wenn einige der Fragen doch sehr durchschaubar sind...
Pimpernuckel
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Habe auch mitgemacht und finde die Umfrage gut. Einige Punkte hätte ich noch anders hinterfragt. Bin gespannt auf die Auswertung.
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Eben habe ich diese Umfrage ausgefüllt. Hoffentlich habe ich nicht zu viel falsch verstanden. Mein Englisch ist dabei in die Nähe seiner Grenzen geraten.
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Hm schade, ich hatte bei dem Titel gehofft, dass da jemand mal ein gutes Paper/wissenschaftliche Arbeit zu dem Thema geschrieben hat. Nach uns wurde schon öfter mal gefragt. Bisher habe ich da aber keine Ergebnisse/Studien über uns gefunden. (Zugegeben, ich bin nicht auf dem aktuellsten Stand der Dinge und habe lange nicht danach gesucht.) Meine Gedanken gehen bei solchen Umfragen eher in die Richtung: Da hat sich jemand ein Thema ausgedacht, fragt die entsprechenden Personen, bekommt Antworten (von uns) und am Ende lacht er sich drüber schief und macht doch lieber was anderes.
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Na vermutlich müsste man dazu dann entsprechende Fachzeitschriften lesen, um die Resultate mal zu Gesicht zu bekommen... Mich stört halt bei solchen Umfragen vor allem immer eine gewisse Voreingenommenheit und "Gaffermentalität", die da mitschwingt. Indirekt wird ja doch irgendwie meist unterstellt, das mit uns irgendwas nicht in Ordnung ist.
Pimpernuckel
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Zitat:
Zitat von
Pimpernuckel
Na vermutlich müsste man dazu dann entsprechende Fachzeitschriften lesen, um die Resultate mal zu Gesicht zu bekommen... Mich stört halt bei solchen Umfragen vor allem immer eine gewisse Voreingenommenheit und "Gaffermentalität", die da mitschwingt. Indirekt wird ja doch irgendwie meist unterstellt, das mit uns irgendwas nicht in Ordnung ist.
Pimpernuckel
Das ist bei dem Fragebogen hier wohl auch der Fall
Was soll z.B. die Frage auf der letzten Seite wieso man meinen würde, dass medizinisch & psychologisch geschultes Personal Windelfetischisten helfen könnte?
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Yupp, ich fand die letzte Seite dann auch ziemlich unpassend und glaube kaum, dass da all zu viele Leute was eintragen werden. Im Zweifelsfall wird aber auch das dann gegen uns verwendet, weil wir dann angeblich nicht erkennen, dass wir Hilfe brauchen...
Pimpernuckel
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Huhu,
ich hab auch mitgemacht. Manche Fragen fand ich interessant. Allerdings hatte ich ein bisschen den Eindruck, dass der Ersteller dieser Studie offenbar der These nachhängt, das AB/DL verhalten auf eine schwierige Kindheit zurückzuführen ist. Ich denke, dass das in Aspekten und bei manchen vllt auch so ist, aber mir war das etwas zu viel. Wenn ich mir mein Fragebogen angesehen hab und den von Emilia, dann konnte man echt vermuten, dass es aufgrund schwieriger Phasen dazu kam, was aber nun wirklich nicht annähernd das Gesamtbild beschreibt. Ach kam mir ein bisschen zu kurz, das AB/DL (zumindest für mich) nicht nur Teil meiner Sexualtiät sondern auch meiner Persönlichkeit ist. Und dann waren da ja noch die typischen Pädo-Fragen...Besonders scheiße war die letzte Frage:Beschreiben sie ihre Fantasien unabhängig davon ob sie jemanden emotional oder physisch damit weh tun. pffff.
Ich wünschte, man hätte differenziertere Fragen gestellt. Der Fragebogen hat bei mir zumindest ein Gefühl von Voreingenommenheit hinterlassen.
LG von Luci
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Zitat:
Zitat von
Luci
Allerdings hatte ich ein bisschen den Eindruck, dass der Ersteller dieser Studie offenbar der These nachhängt, das AB/DL verhalten auf eine schwierige Kindheit zurückzuführen ist.
Definitiv... Oder allgemeine (sexuelle) Entwicklungsstörungen.
Zitat:
Zitat von
Luci
Ach kam mir ein bisschen zu kurz, das AB/DL (zumindest für mich) nicht nur Teil meiner Sexualtiät sondern auch meiner Persönlichkeit ist.
Ja, auf jeden Fall war dazu zu wenig drin. Fragen, wie wir uns kleiden, die Wohnung ausgestalten, welche Sendungen wir im Fernsehen schauen, welche Filme wir mögen usw. hätten sicher ein runderes Gesamtbild ergeben. Aber gut, man weiß ja nicht, wie die ganze Sache angelegt ist und ob es noch weitere Befragungen zu den anderen Dingen geben wird, wenn ein gewisser Grundstock da ist. Ein gewisser "Tunnelblick" ist ja bei den meisten Studien, weil sonst auch zu viele Daten auszuwerten wären.
Pimpernuckel
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Ich glaube, der Umfrage ging es mehr um Ursachenforschung als darum, wie ABDLs ihre Neigung ausleben. Ist auch irgendwie klar, denn bei den Urhebern handelt es sich offenbar um Mediziner und nicht um Soziologen, also ist zu befürchten, dass sie eher an der "Heilung" betroffener Personen interessiert sind. Ich hoffe, dass es sich dabei um die Heilung von Schuldgefühlen und mangelndem Selbstwertgefühlen handelt als um eine "Heilung" von der sexuellen Neigung.
Ich war nicht so glücklich mit manchen Fragen, weil das Englisch teilweise etwas unklar war. Z.B. ist es merkwürdig, warum es bei den Fragen, wie oft man etwas tut, zwischen "always" und "sometimes" kein "often" gibt.
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Ich habe auch teilgenommen. Man hätte auch mehr zwischen AB und DL unterscheiden müssen.
Ich erinnere mich allerdings, daß es vor Jahren schon eine ähnliche Umfrage und sogar mit publizierter Auswertung von einer US-Universität in Minnesota gab.
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Zitat:
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Pimpernuckel
Mich stört halt bei solchen Umfragen vor allem immer eine gewisse Voreingenommenheit und "Gaffermentalität", die da mitschwingt. Indirekt wird ja doch irgendwie meist unterstellt, das mit uns irgendwas nicht in Ordnung ist.
Pimpernuckel
Natürlich ist es für einen Forscher einfacher eine Umfrage zu gestalten, die man im Internet ausfüllen kann. So erreicht man unkompliziert eine breite Masse. Eine Alternative wäre die Leute zu einem persönlichen Gespräch zu bitten (sei es direkt oder am Telefon), aber das kostet Zeit und Geld und der Gesprächspartner muss dafür erreichbar und bereit sein. Bei einer Internetumfrage können die Leute die Fragen dann beantworten, wenn sie Zeit haben. Da kann der Forscher auch gerade im Bett liegen und schlafen, seine Antworten bekommt er trotzdem. Blöd für die Zielgruppe ist dann natürlich, dass man nichts/bis wenig persönliches einfließen lassen kann, sondern nur vorgefertigte Antworten ankreuzt. Treffen diese nicht zu, fühlt man sich missverstanden und übergangen.
Schön an der Sache ist natürlich, dass den Menschen, die es benötigen, am Ende hoffentlich geholfen werden kann, falls die Forschung zu einem Ergebnis kommt. Aber wo ist der Aspekt, wenn man mit der Neigung gut lebt? Ist denn alles therapiebedürftig, was von der "Norm", die manche Menschen erstellen, abweicht?
Der Forscher will ja ein bestimmtes Ergebnis haben, danach hat er seine Fragen zusammengestellt. So kommen wir zu dem Thema: "Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälschst hast." ;)
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Leute Leute,
wer von euch hat denn Erfahrung mit der Erstellung von klinischen Studien. Wer kennt die Standards fuer die Erstellung einer representativen Umfrage?
Weiss jemand ueberhaupt was genau fuer eine Frage der Fuß eigentlich beantworten moechte?
Ich hab das Gefuehl es wird ein bisschen versucht aufgrund der Fragen ihm da etwas zu unterstellen, was vielleicht gar nicht der Fall ist. Eine anonyme online-umfrage muss man ohnehin mit Vorsicht geniessen, dessen ist sich der Fuß sicher bewusst.
Kleine Randnotitz: Statistik selbst kann man nicht faelschen, sondern nur schlecht in Mathe sein. ;)
AW: Hamburger Sexualforscher untersuchen ABDL
Leider ist es in der Wissenschaft heutzutage so, dass man sich kaum unvoreingenommen einem Thema nähern darf. Stattdessen muss man sich, noch bevor man sich mit einem Thema beschäftigt hat, Forschungsfragen definieren und nur diese Forschungsfragen darf man dann beantworten. Zustande kommt diese Fehlentwicklung durch den Druck, möglichst schnell und viel zu publizieren. Dabei zählen dann nur Veröffentlichungen mit einer Begutachtung, dem sogenannten Peer-Review. Da sich kaum jemand dieser Peers wirklich in ein fremdes Thema hineindenken möchte, wird dann eben anhand von Formalkriterien entschieden. Für wirklich neue Erkenntnisse ist dann kaum noch Platz.
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Zitat von
Nappykiddy
Wer kennt die Standards fuer die Erstellung einer representativen Umfrage?
Diese sind vom Deutschen Wissenschaftsrat und anderen Institutionen festgeschrieben und man kann sie online nachschauen. Außerdem gelten für Promotionen und Forschungsarbeiten ja entsprechende weitere Regeln, mindestens ab Level der Forschungseinrichtung oder der Stiftung/ des Forschungsverbundes/ des Instituts, das die Studie betreibt. Jenseits dessen gibt's dafür ISO-Normen und etablierte "Best Practices", die man, sofern man sich mit Statistik, Datamining und so weiter - erstmal ganz unabhängig vom medizinischen Hintergrund - beschäftigt, auch beliebig nachschlagen kann. Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass wir uns hier über Dinge ereifern, die keine Rolle spielen und nicht Ziel der Umfrage sind, aber zumindest bleibe ich bei meinem Statement: Manches ist doch arg "biased", leicht zu durchschauen und plump formuliert, womit die Umfrage zumindest manipulierbar ist. Und geben wir uns mal keinen Illusionen hin: Aufgrund der Spezifik des Themas wird die Datenmenge wohl eher im Bereich von "erfüllt gerade so die Mindestanforderungen" landen, womit sich kleine Mängel bei der Methodik nicht einfach wegrechnen. Ob dann dabei was Sinnvolles rauskommt, wird man ohnehin sehen müssen. FranzW hat hier aus meiner Sicht nicht ganz unrecht. Viele dieser Dinge werden angefangen, aber bleiben doch recht substanzlos. Von daher erwarte ich da auch erstmal keine tiefschürfenden neuen Erkenntnisse.
Pimpernuckel
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Ich habe auch teilgenommen, wie auch schon vor Jahren an einer interessanten online US-Studie von Dr. Zamboni von der University of Minnesota. Diese Studie war damals etwas umfangreicher und damit etwas differenzierter als die von Dr. Fuß und ging mehr Richtung AB/DL als sexueller Fetisch.
Hier zumindest ein Auszug aus den publizierten Ergebnissen (2014):
http://link.springer.com/article/10....0241-7#/page-1
P.S.: Vielleicht kann man hier den gesamten Aufsatz herunterladen ("download full paper"):
http://www.pubfacts.com/detail/24473...mmunity-sample.
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Ich habe auch dran teilgenommen. Mir war das auch schon sehr voreingenommen gefragt.
Ich kann gar nicht so richtig sagen, was ich davon halten soll. Bei dem langen Fragebogen
waren sehr viele Fragen über Gewalt und Belästigung drin. Auch wenn es ein deutscher
Wissenschaftler verfasst hat, war es doch sehr auf USA abgestimmt. Bei Fragen nach
dem Schulabschluss war das klar. Wer die "falsche" Religion und komische Krankheiten
angekreuzt hat darf jetzt sowieso nicht mehr nach Amerika einreisen. :D:D:D Vielleicht
will man damit auch nur die Klischees bestätigen. Warten wir das mal ab.