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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : windeln erniedrigend?



juega
03.12.2025, 15:27
ich hab' das gestern im livestream zum prozeß des attentäters von magdeburg zufällig gelesen. ganz wichtig ist es mir, zu betonen, daß ich mich definitiv nicht am leid des opfers erfreue - trotzdem poste ich das hier mal, weil es meines erachtens zu einem möglichst vielseitigen blick auf das uns hier einende thema gehört.

da berichtet eine frau in den späten dreißigern, die schwer verletzt wurde davon, daß sie nach einigen tagen der behandlung in magdeburg(?) per liegendtransport zurück in ihre heimat schleswig-holstein gebracht wurde. dabei habe sie eine windel tragen müssen, was sie "sehr erniedrigend" fand.

ich denke mal, weil sie liegend transportiert werden musste, bekam sie eine windel für die mehrstündige fahrt. ein toilettengang war eben nicht möglich und ein katheter wurde wohl wegen der risikoabwägung nicht gelegt.

wenn man das gesamte leid betrachtet, das der armen frau angetan wurde, dann ist diese windel doch - sorry - ein "furz im weltall". andererseits zeigt die erwähnung dieses erlebnisses im gerichtssaal eben, daß windeln in unserer gesellschaft wohl als die ultimative demütigung betrachtet werden. sie wurde mehrfach operiert, und das am becken/der hüfte, da ist schließlich der direkte intimbereich betroffen. und wenn man sich vorstellt, was dazu wohl alles an maßnahmen und untersuchungen nötig war, dann ist die windel doch wirklich eine kleinigkeit. aber so ticken die leute eben...

ich bin auch schon im krankenhaus mit einer pants versorgt worden. erregend fand ich das in dem moment nicht. aber das personal hat damit täglich zu tun, das läuft professionell ab und man braucht sich deswegen nicht zu schämen. vor allem wenn absehbar ist, daß das ding nur vorübergehend benötigt wird, und man trotzdem noch ein vernünftiger mensch ist.

nebenbei finde ich auch, daß eine solche äußerung und die berichterstattung dazu nicht gerade beiträgt, windeln und ähnliche hilfsmittel als akzeptabel im bewusstsein der leute zu platzieren. nein, es verschärft sogar die ablehnung, den ekel und die hysterie davor...

schade,
aber der frau natürlich die besten wünsche für die weitere genesung!

juega

RePam
04.12.2025, 06:04
Absolut schlimm was da passiert ist und ich hoffe, das sich sowas nicht wiederholt.

Die Aussage mal nüchtern und ohne Emotionen betrachtet, ist es nachvollziebar das für viele Windeln was erniedrigendes haben.
Auch DL, welche durch Inkontinenz von der Lust in den Bedarf gezwungen werden, haben damit Probleme. Entsprechende Beiträge gibt es auch hier im Forum.
Es sind ja auch einige da, welche die Erniedrigung im Dom / Sub Spiel bewusst erleben


Zusätzlich muss man auch Bedenken das es sich um einen Strafprozess handelt. Da ist es nunmal üblich auch solche Karten auf den Tisch zu legen.
Eine mitten im Leben stehende Frau wird durch ein Attentat so schwer verletzt, das Sie ohne Familären Rückhalt ins Pflegeheim müsste.
Neben den Körperlichen und Psychischen Schäden, die bewätigt werden müssen, gibt es ja auch eine Finanzielle Seite.

Ich würde das selber auch tun.

AlwaysDry
04.12.2025, 09:25
Hallo RePam, auch ich wurde durch eine missglückte OP vom DL zum Inko mutiert. Die Lust an Windeln ist aber dadurch nicht abhanden gekommen. Ganz im Gegenteil, was früher im Verborgenen geschehen musste, kann ich nun ganz offen ausleben. Mein Leben als DL hat dadurch einen Boost erfahren.

Was die Frau von Magdeburg betrifft, so finde ich die Nummer auf der Stirn viel erniedrigender als eine Windel, die in dem Moment als medizinisches Hilfsmittel eingesetzt wurde. Wenn man den richtigen Namen nicht kennt, kann man ja vorerst einen fiktiven Namen zuteilen, Anna, Rosa, Marie oder so. Jeder Mensch hat einen Namen und nicht eine Nummer, wie es in den dunkelsten Zeiten der Fall war.
AlwaysDry

Hosenträger
04.12.2025, 09:55
Hallo !!

In den USA erhalten unbekannte Tote je nach Geschlecht solche Namen wie Jane Doe.
Nach einem Unfall mit Fahrerflucht über eine rote Ampel bekam mein Schwiegervater auch eine Windel verpasst, denn Ersatzwäsche hatte er nicht dabei.

Gruß

Hosenträger

Windelfreund_s46
04.12.2025, 10:50
Ich glaube, hier werden zwei Themen miteinander vermischt, die aus meiner sicht unterschiedlich diskutiert werden sollten.


Hallo RePam, auch ich wurde durch eine missglückte OP vom DL zum Inko mutiert. Die Lust an Windeln ist aber dadurch nicht abhanden gekommen. Ganz im Gegenteil, was früher im Verborgenen geschehen musste, kann ich nun ganz offen ausleben. Mein Leben als DL hat dadurch einen Boost erfahren.

Ja, für jemanden, wie du zum Beispiel, der vor seiner Inkontinenz bereits mit Windeln Kontakt hatte und diese ehe gern trägt, ist es sicher leichter zu akzeptieren, wenn man diese dauerhaft tragen muss. Aber dies ist hier ja nicht das Thema.


Was die Frau von Magdeburg betrifft, so finde ich die Nummer auf der Stirn viel erniedrigender als eine Windel, die in dem Moment als medizinisches Hilfsmittel eingesetzt wurde. Wenn man den richtigen Namen nicht kennt, kann man ja vorerst einen fiktiven Namen zuteilen, Anna, Rosa, Marie oder so. Jeder Mensch hat einen Namen und nicht eine Nummer, wie es in den dunkelsten Zeiten der Fall war.
AlwaysDry

Da stimme ich dir zu. Auf der anderen Seite kritisiere ich hier auch die Medien. Im Beitrag hätte ja erklärt werden können, warum die Frau während ihres Krankentransports eine Windel tragen sollte. Aber dies würde ja Recherche bedeuten, und dafür ist in der heutigen Zeit wohl keine Zeit mehr. übrig-


Absolut schlimm was da passiert ist und ich hoffe, das sich sowas nicht wiederholt.

Die Aussage mal nüchtern und ohne Emotionen betrachtet, ist es nachvollziebar das für viele Windeln was erniedrigendes haben.
Auch DL, welche durch Inkontinenz von der Lust in den Bedarf gezwungen werden, haben damit Probleme. Entsprechende Beiträge gibt es auch hier im Forum.
Es sind ja auch einige da, welche die Erniedrigung im Dom / Sub Spiel bewusst erleben


Zusätzlich muss man auch Bedenken das es sich um einen Strafprozess handelt. Da ist es nunmal üblich auch solche Karten auf den Tisch zu legen.
Eine mitten im Leben stehende Frau wird durch ein Attentat so schwer verletzt, das Sie ohne Familären Rückhalt ins Pflegeheim müsste.
Neben den Körperlichen und Psychischen Schäden, die bewätigt werden müssen, gibt es ja auch eine Finanzielle Seite.

Ich würde das selber auch tun.

Danke RePam, genau das ist hier der Punkt! Und ich kann die junge Frau durchaus verstehen, wenn sie sich dadurch erniedricht fühlt, zusätzlich auch noch eine Windel tragen zu müssen. Ich vermute aber, das ihr die Umstände nicht erklärt wurden.

European Child1
04.12.2025, 22:24
Ich denke das es normal ist wenn sich Menschen erniedrigt fühlen wenn sie ein Windel zu tragen bekommen. Das wird auch bei SM zu erniedrigten genutzt. Wir werden von Kindsein geprägt wenn Eltern stolz sind wenn wir keine Windel mehr brauchen und doch "Groß" sind. Das hebt unsere Ego weil wir plötzlich alle Controlle zu unsere Ausscheidungen haben. Eine Windel steht für Baby, Handycap oder alt sein für uns wenn wir jung sind. Ich habe mich auch unwohl gefühlt als mir nach Unfall vor über eine Jahr Windel verpasst wurde und versuchte verkrampft klar stellen das ich nur bei Unfall durch Schock kurz Controlle verlor. Für einen Fetischist vermutlich nicht verständlich wie hier schon oft festgestellt habe.

stefi
05.12.2025, 10:03
Raumfahrer tragen bei Außeneinsätzen auch Windeln. So kann man das auch sehen - wenn man will.

Bibo
05.12.2025, 10:21
Was die Frau von Magdeburg betrifft, so finde ich die Nummer auf der Stirn viel erniedrigender als eine Windel, die in dem Moment als medizinisches Hilfsmittel eingesetzt wurde. Wenn man den richtigen Namen nicht kennt, kann man ja vorerst einen fiktiven Namen zuteilen, Anna, Rosa, Marie oder so. Jeder Mensch hat einen Namen und nicht eine Nummer, wie es in den dunkelsten Zeiten der Fall war.
AlwaysDry
Moin,

die Nummer auf der Stirn wird im Rettungsdienst dazu eingesetzt um die Patienten, bei solchen Großeinsätzen, besser zu koordinieren. Mitunter auch der schwere der Verletzungen zu "sortieren".
Das ist keinesfalls erniedrigend gemeint, erleichtert uns im Rettungsdienst aber enorm die Arbeit.

Gruß
Bibo

indiapo
05.12.2025, 18:11
Ich denke das es normal ist wenn sich Menschen erniedrigt fühlen wenn sie ein Windel zu tragen bekommen. Das wird auch bei SM zu erniedrigten genutzt. Wir werden von Kindsein geprägt wenn Eltern stolz sind wenn wir keine Windel mehr brauchen und doch "Groß" sind. Das hebt unsere Ego weil wir plötzlich alle Controlle zu unsere Ausscheidungen haben. Eine Windel steht für Baby, Handycap oder alt sein für uns wenn wir jung sind. Ich habe mich auch unwohl gefühlt als mir nach Unfall vor über eine Jahr Windel verpasst wurde und versuchte verkrampft klar stellen das ich nur bei Unfall durch Schock kurz Controlle verlor. Für einen Fetischist vermutlich nicht verständlich wie hier schon oft festgestellt habe.

Die Sache ist, wie du es beschreibst: die Gesellschaft sieht es als erniedrigend an. Es ist Teil unserer Erziehung. Aber nüchtern betrachtet hat eine Windel nichts erniedrigendes, auch nicht das Tragen (und benutzen) derselben. Auch im BDSM ist nicht eine Windel selbst erniedrigend, vielmehr dass der Sub evtl. gefesselt nicht die Toilette benutzen darf und die Windel benutzen muss und seine Erziehung dem entgegensteht. Aus ähnlichen Gründen kann natürlich auch Inkontinenz als erniedrigend empfunden werden, weil man da über einen wichtigen Teil seines Körpers keine Kontrolle hat und es gesellschaftlich schlimm ist, in nassen Hosen dazustehen. Und auch als Windelfetischist möchte man normalerweise nicht in Windeln geoutet werden, weil man halt die gesellschaftliche Meinung dazu kennt.