PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage an alle Lockführer von Güterzügen



purzell20
26.11.2025, 12:34
Gibt es in der Lock eigentlich eine Toilette oder ist da Windelpflicht ? Was macht ihr wenn so ein Güerzug das ganze Wochenende auf der Strecke parkt. Sitzt ihr darfst drinnen und wartet oder werdet ihr abgeholt? Ich meine jetzt mitten in der Prärie.

Dieter
26.11.2025, 13:01
In der Lok gibt es keine WC . Sicherheit des Zuges geht vor.
Vor der Anfahrt und Ankunft oder Zwischenhalt kann man auf das WC gehen .
Wenn man eine schwache Blase hat , kann man eine Windel tragen .

Johnn
26.11.2025, 14:09
Bin Lokführer im Güterverkehr, so wie Dieter geschrieben hat auf der Lok gibt es keine Toilette. Es kommt ja öfters vor das man irgend wo auf ein neben Gleis gestellt wird da ein Personenzug vorbei kann die Zeit kann man ja auch nutzen um kurz neben den eigenen Zug zu pinkeln. Was ich auch schon gemacht habe da ich es nicht mehr geschafft hätte ohne nasser Hose, eine leere Volvic Flasche 1,5l gefüllt. Mittlerweile benutze ich während der Arbeit Pants und habe im Rucksack zwei Windeln für den Notfall, das wenn ich wechseln muss mich nicht komplett ausziehen muss.

Thunderbird
26.11.2025, 17:33
Wie viel Zeit hat man dann, ohne den Fahrplan durcheinander zu bringen. Reichen solche Stops zeitlich zum Austreten? Ich kann vom Haus aus auf eine Bahnstrecke schauen. Und Güterzüge, verweilen immer nur kurz.

LG
Jörg

Windellui91
26.11.2025, 19:45
Naja. Wie lange dauert es denn im Normalfall, um einmal ins Gebüsch zu pullern?!
Lass es mal 2-3 Minuten dauern.
Wenn der Zug ohnehin schon an einem halt zeigenden Signal steht, dann dauert das ja aufgrund der verkehrlichen Lage auch schonmal 5,10 oder gar 15min. Da hat man dann genug Zeit. Und wenn man noch einen kommunikativen fdl hat, der einem im Vorfeld sogar sagt, dass es sich ein bisschen (mehr) verzögert, dann kann man sich auch gut drauf einstellen.

Und selbst wenn nicht, bis ein stehender Güterzug wieder angefahren ist merkt man es im Normalfall nicht, wenn es ein oder zwei Minuten länger dauert, weil der tf mal austreten war.

Runhild
26.11.2025, 20:27
Ich erinnere mich daran, mal eine Dokumentation gesehen zu haben, in der eine norwegische E-Lok gezeigt wurde, die eine Toilette an Bord hatte. Bei offener Tür konnte man durch die Frontscheibe sehen und es gab eine kabelgebundene Fernsteuerung für die wichtigsten Steuerelemente. Es handelte sich dabei auch um einen Güterzug, jedoch mit Lokführerin.

Dabei stellt sich mir jetzt die Frage, wie das die Lokführerinnen in Deutschland machen. Mal eben austreten gehen, geht ja nicht so einfach.

Viele Grüße
Runhild

TenaFelina
26.11.2025, 21:15
Dieser Loktyp der Erzbahn von Kiruna nach Narvik hat ein WC an Bord (https://de.wikipedia.org/wiki/MTAB_IORE). Zudem gibt es auf dem Führerstand eine Kochplatte, einen Kühlschrank und ein Autoradio mit CD Player.

Thunderbird
26.11.2025, 21:20
Hi danke für die ehrlichen Ausführungen. Auch wenn es banal ist, aber mal von jemanden den es betrifft zu hören, wie damit ungegangen wird, ist schon mal intressant.

Ach ja Runhild, es gibt bestimmt je nach Baujahr und Austattung bzw Bestellung des Unternehmen auch Loks mit WC für den Lok Fahrer. Aber es gibt halt auch ältere Triebwagen, die so 20 Jahre oder älter noch ihren Dienst bestreiten. So ne Lok wird wohl länger im Einsatz sein als so mncher PKW. auch ist eine Überholung einer Lok im Verhältnis wirtschaftlicher, als ein PKW der 15 Jahre alt ist. Eine Neuanschaffung einer Lok ist im Vergleich zum PKW auch zeitlicher anders. PKWs werden oft auch auf Halde gefertigt, und nicht exklusiv auf Bestellung gebaut. Denke Loks werden nur auf Bestellung produziert. Und von Vestellung bis Auslieferun, kann es bis zu 2 Jahre dauern, je nach Wirtschaftlage. Denke das ist mit dem Maschinenbau vergleichbar. Zumindest auf den Bereich des Maschienbau, die nicht auf STD Anwendungen hergestellt werden. Ich arbeite im Sondermaschinenbau, und von der Bestellung und Auslieferung vergehen mindestens 12 Monate und je komplexer auch länger. Das ist normal. Ich rede nicht von Maschienen wie ne Bohrmaschine die man im Baumarkt mal eben kaufen kann.

LG
Jörg

sebastian85
26.11.2025, 21:56
Und wenn der Fall eintritt das man seine Fahrt nicht beenden kann ,wegen Zeit überschreitung ect. dann wird man eh abgelöst. Und dann kommt ein Taxi oder dergleichen.

Thunderbird
26.11.2025, 22:16
Ich stell mir es auch so vor, wie auf Montage, wenn man einen Zug vo A nach B fährt, und seine Arbeit zeitlich erledigt hat, ist es bestimmt nicht immer so, das man nach Hause fährt, sondern in einen Hotel oder Pansion übernachtet, und am nächten Tag wider in di Richtung Heimat einen Zug übernimmt. So ist es ja auch bei den LKW Fahrer. Die sind auch die Woche über auf den Bock und sind besten fall nur am WE zu Hause. Zumindest die im Fernververkehr. Ich bin auch ab und zu in Hotels wenn ich auf Montage in DE oder auch Weltweit unterwegs bin. Aebeiten und eine Strecke von 500 Km ist Zeitlich nicht machbar abends zu Hause zu sein. Auch wenn die Tätigkeit nir ne St Arbeit bedeutet, die man ohne gewisse Erfahrung nur erledigen kann. Es gibt halt Dinge die man nicht mal eben am Telefon erklären kann, auch wenn es nur darum geht, eine Sicherungsdatei in eine Anlage zu übertragen. Es können Dinge auftreten, die ohne Erfahrung Indstandhaltungspersonal überforden. Dann muss man auch wegen 30 Minuten Abeit, auch Stunden Reisezeit in Kauf nehmen. Das hört sich für Ausenstehende eventuell seltsam an, aber ich binn auch scon in die USA greist, und bin unverichtete Dinge wider zurück gereist, da Material im Zoll hängen geblien iat, und zurüch nach Deutschland gescikt wurde. Da kam Plan B. US Kollegen haben den Kram mechanich aufgebaut, und wir haben versucht über Fernsteuersoftware dan Kram wider zum Funktionieren zu bekommen. Wenn man die Menschen an der Anderen Seite persöhnlich kennt und eischätzen kann, was man denen zumuten kann, ist das durchaus möglich. Aber halt wesentlich schwieriger, und ein Risiko bleibt, ein zweites mal da hin zu reisen.

LG
Jörg

DiaperBlue
27.11.2025, 21:21
Grundsätzlich sollte man von einem:r Triebfahrzeugführer:in durch aus erwarten dürfen, sich auf die kommende Fahrt so einzustellen, das es ohne WC geht. Das wird einem schon in der Ausbildung beigebracht. Also nicht viel trinken vor der nächsten Tour. So lange sind die Fahrten ohne Zwischenstopp nun auch wieder nicht, das es nicht irgendwie geht. Dafür sorgt schon die aktuelle Situation mit hauptsächlich Fremdfirmen, die Güterloks betreiben und von DB Infrago durchaus energisch verlangen, nicht für jede Regionalbahn an die Seite gewunken zu werden. Zumal es oft um Terminfracht geht und somit um hohe Summen. Entsprechend rauschen die meisten Güterzüge ziemlich gut durch's Netz. Und wenn es nicht anders geht, dann hilft spricht man sich mit dem zuständigen Fahrdienstleiter oder der Transportleitung ab, da geht dann immer irgendwas.
Wobei es für Frauen natürlich, wie immer in solchen Situationen, schwerer ist.
Norwegen oder vergleichbare Länder sind da allerdings noch einmal eine ganz andere Liga, dagegen fahren wir hier eher einmal um den Kirchturm...

- - - Aktualisiert - - -


Und wenn der Fall eintritt das man seine Fahrt nicht beenden kann ,wegen Zeit überschreitung ect. dann wird man eh abgelöst. Und dann kommt ein Taxi oder dergleichen.

Wenn einer zum ablösen da ist. Und wenn Du bei DB Cargo arbeitest, gibt es vielleicht auch ein Taxi. Die meisten Loks im Güterverkehr sind allerdings längst privatisiert, und EU Gesetze hin oder her, da wird weniger auf Arbeits- und Ruhezeiten geachtet als bei DB Cargo.

- - - Aktualisiert - - -


Hi danke für die ehrlichen Ausführungen. Auch wenn es banal ist, aber mal von jemanden den es betrifft zu hören, wie damit ungegangen wird, ist schon mal intressant.

Ach ja Runhild, es gibt bestimmt je nach Baujahr und Austattung bzw Bestellung des Unternehmen auch Loks mit WC für den Lok Fahrer. Aber es gibt halt auch ältere Triebwagen, die so 20 Jahre oder älter noch ihren Dienst bestreiten. So ne Lok wird wohl länger im Einsatz sein als so mncher PKW. auch ist eine Überholung einer Lok im Verhältnis wirtschaftlicher, als ein PKW der 15 Jahre alt ist. Eine Neuanschaffung einer Lok ist im Vergleich zum PKW auch zeitlicher anders. PKWs werden oft auch auf Halde gefertigt, und nicht exklusiv auf Bestellung gebaut. Denke Loks werden nur auf Bestellung produziert. Und von Vestellung bis Auslieferun, kann es bis zu 2 Jahre dauern, je nach Wirtschaftlage. Denke das ist mit dem Maschinenbau vergleichbar. Zumindest auf den Bereich des Maschienbau, die nicht auf STD Anwendungen hergestellt werden. Ich arbeite im Sondermaschinenbau, und von der Bestellung und Auslieferung vergehen mindestens 12 Monate und je komplexer auch länger. Das ist normal. Ich rede nicht von Maschienen wie ne Bohrmaschine die man im Baumarkt mal eben kaufen kann.

LG
Jörg

Das trifft im Güterverkehr eher weniger zu. Eher bei den ganz kleinen Ein Mann Unternehmen. Die größeren Güterzugfirmen leasen ihre Loks nur noch, entsprechend sind die Teile immer nagelneu und auf dem neuesten Stand. Nur die DB hat eher ältere Modelle am Start, aber die DB muß auch sparen...

dotti
28.11.2025, 12:15
Und wenn der Fall eintritt das man seine Fahrt nicht beenden kann ,wegen Zeit überschreitung ect. dann wird man eh abgelöst. Und dann kommt ein Taxi oder dergleichen.

Es mag erstaunen, aber anders als bei Bussen/LKWs gibt es auf der Schiene weder Fahr- noch Ruhezeiten.
Null. Nada. Nix.

Nur das ArbZG (https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/).

Traurig, aber wahr.



[…]
Aber es gibt halt auch ältere Triebwagen, die so 20 Jahre oder älter noch ihren Dienst bestreiten.
[…]


Es gibt sogar noch Reichsbahn-Loks im Güterverkehr – mit Original-Bemalung. Nur der Schriftzug „Deutsche Reichsbahn“ wurde übermalt. Ansonsten: original.

21485

windelch
28.11.2025, 12:58
Hallo zusammen
interessant das es hier noch weitere Lf gibt. Also in der Schweiz gibt es das AZG für den ÖV da sind die Lenkzeiten geregelt und auch die Pausen die Einteilung ist hier mitverantwortlich.

Meiner Erfahrung nach sind die Loks aus dem letzten Jahrtausend besser als das was heute so zusammengezimmert wird, das alte will noch funktionieren bei dem neuen Plunder bin ich mir da nicht so sicher.

Thunderbird
28.11.2025, 15:29
Ich habe mehr Erfahrung bezüglich Werkzeugmaschinen. Aber die rein mechanischen eventuell mit Hydraulik Antrieb werden definitiv älter und werden immer noch nach 40 Jahren überholt. Aber die mit moderner digitalen NC Steuerung, haben das Problem das man nach 20 Jahren probleme mit den Steuerungs Ersatz zu bekommen, und je nach Größe der Maschine, lohnt sich ein Retrofit nicht.

Auch bei Oldtimer ist es ähnlich. Ein 20er Jahre Oldtimer ist eher möglich sowas über lange Zeit funtionsbereit zu halten. Schon die ersten mit Einspritzung und ABS etc, werden irgendwann nicht mehr möglich sein die betriebsbereit zu erhalten.

LG

TenaFelina
28.11.2025, 15:50
Ausser die Maschine hat eine Fanuc Steuerung, 30 Jahre Ersatzteilgarantie ist dort üblich.

Michaneo
28.11.2025, 17:11
[
Es mag erstaunen, aber anders als bei Bussen/LKWs gibt es auf der Schiene weder Fahr- noch Ruhezeiten.
Null. Nada. Nix.

Nur das ArbZG (https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/).

Traurig, aber wahr.


21485


Hallo dotti,

ich kann natürlich nur aus meiner eigenen Praxis sprechen, aber ganz so stimmt es nicht, dass es auf der Schiene „null, nada, nix“ an Lenk- oder Ruhezeiten gibt.

Ja, das ArbZG gilt für uns aber zusätzlich gibt es bei vielen EVU und insbesondere unter EVG-Tarifverträgen sehr klare Regelungen, die bindend sind. Und die werden auch kontrolliert. Bei uns im regionalen Personenverkehr gibt es z. B. verpflichtende Pausenzeiten nach festgelegten Lenkzeiten, die zwingend eingehalten werden müssen. Wenn ich sie nicht nehme oder verkürze, spielt das spätestens dann eine Rolle, wenn etwas passiert selbst dann, wenn ich objektiv keine Schuld habe.

Das Eisenbahn-Bundesamt schaut bei Unfällen nämlich ganz genau auf die Dienstschichten und die Einhaltung von Ruhe- und Pausenvorgaben. Wir hatten hier in der Region einen Fall, bei dem eine Lokführerin ihre Pause nur um wenige Minuten verkürzt hat, weil sie vorher mit Verspätung ankam und den Fahrplan retten wollte. Auf der Weiterfahrt hatte sie dann einen Personenunfall jemand ist absichtlich vor den Zug gesprungen. Trotz dieser tragischen Umstände hatte die Kollegin ernsthafte Konsequenzen zu tragen. Soweit ich weiß, wurde ihr der Tf-Schein entzogen, gerade wegen der nicht vollständig eingehaltenen Pause.

Das Ganze kenne ich nur aus zweiter Hand durch Kollegen, aber so ähnlich wurde es uns auch in der Ausbildung vermittelt und die liegt bei mir noch nicht lange zurück. Deswegen kann ich zumindest aus meinem Umfeld sagen: Ganz ohne Lenk-/Ruhezeiten läuft es bei uns definitiv nicht ab.



Und zur eigentlichen Frage: Ich bin im Personenverkehr unterwegs, allerdings mit Triebwagen und nicht lokbespannten Zügen. Bei uns könnten wir im Notfall tatsächlich das WC im Fahrgastraum nutzen, wenn es auf der Strecke mal wirklich eng werden sollte. Im schlimmsten Fall steht man dann am Bahnhof ein paar Minuten länger, aber normalerweise hat man zwischen den Fahrten genug Zeit, um zur Toilette zu gehen.

Ich erinnere mich aber an eine meine aller erste Schicht, die ich komplett allein gefahren bin. Die Hinfahrt dauerte zweieinhalb Stunden, und ich hatte vermutlich vor lauter Aufregung enormen Druck auf der Blase. Ich wollte unterwegs nicht durch den Zug zum WC laufen, um den Fahrplan einzuhalten. In der Pause am Zielbahnhof bin ich dann sofort aufs WC. Auf der Rückfahrt hatte ich etwa auf halber Strecke wieder das gleiche Problem vermutlich einfach Nervosität, weil niemand mehr dabei war, den man im Ernstfall hätte fragen oder um Hilfe bitten können. Mittlerweile, nach einigen Fahrten mehr, ist das zum Glück kein Thema mehr.

Was mir außerdem aufgefallen ist: Auf allen unseren Meldestellen stehen auf den Herren-WCs recht große Hygienemülleimer sowohl in den Kabinen als auch im übrigen Waschbereich. Und bei uns gibt es grundsätzlich ein Damen- und ein Herren-WC. Ob das aus Gründen der Gleichberechtigung bzw. Diversität so geregelt ist oder ob es praktische Gründe hat, weiß ich nicht, aber es ist mir zumindest aufgefallen.

Viele Grüße Michaneo

Thunderbird
28.11.2025, 20:16
TenaFelina aber keine Garantie das es sich um neue Teile handelt. Oft werden dann AT Teile verkauft. Und der Preis ist gestiegen. Auch kann dann passieren, das es trotz Überprüfung bzw Reparatur nicht 100% immer direkt funktioniert. Die Erfahrung habe ich erst diese Woche an einen Industrie PC erlebt. Von einen namenhaften deutschen Steuerungs Hersteller. Erst der zweite PC wollte die Festplatte richtig lesen.
War noch XP System, und ein Update auf neues System nicht Ohne weiteres möglich.
Tja
Jörg

fabu
28.11.2025, 20:33
Und zur eigentlichen Frage: Ich bin im Personenverkehr unterwegs, allerdings mit Triebwagen und nicht lokbespannten Zügen. Bei uns könnten wir im Notfall tatsächlich das WC im Fahrgastraum nutzen, wenn es auf der Strecke mal wirklich eng werden sollte. Im schlimmsten Fall steht man dann am Bahnhof ein paar Minuten länger, aber normalerweise hat man zwischen den Fahrten genug Zeit, um zur Toilette zu gehen.
Jetzt verstehe ich endlich wieso die Deutsche Bahn nie pünktlich ist. :p :p :p

Thunderbird
28.11.2025, 20:38
Zumindest in Deutschland wird schon genau auf Arbeitszeiten geschaut. Vielleicht nicht konsequent, aber spätestens wenn was passiert, wird genau nach kontrolliert, und nicht nur bei der Person mit dem Schaden. Wenn zb die Berufsgenossenschaft nur den Verdacht hat, das Überstunden an der Tagesordnung stehen und eventuell angeordnet wurden, kann sich der Vorgesetzte der Personal Chef und die Geschäftsführung aber warm anziehen. Ganz so lari fari ist das dann nicht. Halt wo kein Kläger da kein Richter. Aber wehe es ist was passiert.

LG

dotti
28.11.2025, 21:23
[…]
ich kann natürlich nur aus meiner eigenen Praxis sprechen, aber ganz so stimmt es nicht, dass es auf der Schiene „null, nada, nix“ an Lenk- oder Ruhezeiten gibt.
[…]


Hei Michaneo,

danke für deine Antwort. Du hast Recht, es gibt Tarifverträge, die (mangels gesetzlicher Regelungen) selbst erfreulich klare Regelungen treffen. Die gelten aber (soweit ich weiß) nur für die Tarifparteien (also tarifgebundene EVU) und sind nicht allgemeinverbindlich.

Wenn ich das richtig überblicke, sind diese beiden Gruppen nicht reguliert (sofern es die überhaupt auf deutschen Schienen gibt):

ausländische TfF
Ein-Mann-EVU


Gut, auf den Straßen haben diese beiden Gruppen vermutlich eine deutlich größere Relevanz (weshalb der Leidensdruck zur europäischen Harmonisierung größer gewesen sein dürfte).

Viele Grüße
Dotti

Mick
29.11.2025, 00:37
Die Züge, die ich fahre, haben alle Fenster (also Personenverkehr), und das ganze m Regiobereich eines privaten EVU mit Diesel-Tfz.
Länger als 2,5 Stunden bin ich auf einer Strecke nicht unterwegs, da sollte jeder Kollege spätestens bei einem der Halte mal kurz die Toilette an Bord nutzen können - vorausgesetzt er braucht wegen einer Inko keine Windeln so wie ich.

Das Arbeitszeitgesetz ist in unserem Fall auch völlig ausreichend, spätestens nach sechs Stunden Arbeitszeit (nicht Schichtzeit!!) sind mindestens 30 min Pause fällig, die auch auf dem Zug bzw. im Führerstand verbracht werden können - da achtet unsere Betriebsplanung äußerst penibel drauf.
Mit den teils vielen anderen (natürlich bezahlten) Pausen kommen wie da schnell mal auf drei bis vier Stunden reine Pausenzeiten ...

Ich bin zwar mittlerweile hauptsächlich im Büro, muss zum Erhalt der ZB aber mindestens 100 Stunden /Jahr selbst unterwegs sein, Bahnarzt und RFU sind wie die Streckenkunde auch selbstverständlich bei mir weiterhin obligatorisch.

Ob ich unter den vielen Tf hier der Einzige in Windeln (also wirklich dauerhaft) bin, weiß ich natürlich nicht ...

Windelschlüpfer
29.11.2025, 16:21
In der Lok gibt es keine WC .
Zumindest nicht in Deutschland. Aber in den USA haben viele der großen Diesel-Lokomotiven tatsächlich einen kleinen Waschraum mit Toilette welcher vom Führerstand aus zugänglich ist.

Thunderbird
29.11.2025, 17:07
In USA sind die Güterzüge riesige Schlangen mit mehreren Loks. Das ist recht faszinierend. Wenn man pech hat, muss an an einer Straßen Eisenbahnkreuzung recht lange warten. Könnte mir vorstellen das in den Loks sogar Schlasmöglichkeit haben. Da sind glaube 2 Lokführer die sich abwechseln.

LG
Jörg