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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Windelfetisch vs. Müllproduktion



Kallischnalli
29.05.2025, 09:20
Hallo zusammen,

diese Frage richtet sich an alle freiwilligen Leute, die Windeln tragen. (Bei Inkos geht es nicht anders.)
Unsere Vorliebe für Einwegwindeln ist ja schon ein starker Müllproduzent. Wie geht ihr damit um? Macht ihr euch darüber Gedanken oder gar nicht? Ich meine das Thema Umweltschutz, Klimawandel, Müllproduktion etc. ist ja präsenter denn je.
Ich möchte hier nach keinen "richtig" oder "falsch" fragen und auch keinen "Moralapostel" spielen.

Mich würden einfach mal eure Gedanken dazu interessieren.
Gerne auch als PN.

Danke und seid lieb zueinander!

Pimpernuckel
29.05.2025, 09:33
Da muss man sich eigentlich wenig Gedanken machen. Im Vergleich zum normalen Haushaltsmüll ist der Anteil an Windeln am Gesamtaufkommen gering. Klar, ich bin Inko und kann auch nicht anders, aber wenn ich sehe, wie gedankenlos meine Nachbarn Zeug wegwerfen, dann habe ich überhaupt kein schlechtes Gewissen, wenn ich aller paar Tage meinen Windelsack in die Tonne schmeiße. Deswegen würde ich mich da auch nicht groß verrückt machen, wenn es nur zum Spaß wäre.

Pi

TenaFelina
29.05.2025, 09:45
Pro Woche produziere ich mit Windeln ca. 12kg Müll. Die werden in der Kehrichtverbrennung verbrannt und geben noch etwas nutzbare Energie ab. Dafür entlaste ich die Kläranlage von der Reinigung von ca. 10l Urin pro Woche. ;)

Ich hatte noch nie in meinem Leben ein Auto, fliege sehr wenig, nutze für meine wenigen Fahrten zur Hauptsache den Zug, der in der Schweiz mit Strom aus bahneigenen Wasserkraftwerken betrieben wird. Die Busse sind in meiner Gegend zunehmend elektrisch betrieben oder Hybrid Busse.

Ansonsten wird der Müll gut getrennt, Karton, Altpapier, Glas, Metalle, Altkleidersammlung, Bioabfälle. In der Schweiz ist das freiwillig, es kann alles in den Hausmüll entsorgt werden, wenn man für die Trennung zu faul ist. So bleibt mir nur Plastik von Verpackungen die zur Hauptsache von Lebensmitteln stammen.

Aus diesem Grund habe ich nicht einmal ansatzweise ein schlechtes Gewissen. Ohne es zu belegen können, behaupte ich, einmal Malle und zurück hat die schlechtere C02 Bilanz als meine jährlich ca. 600kg Windeln, wobei davon nur etwa 90kg auf die eigentlichen Windeln entfallen, der ganze Rest ist primär Wasser und Salze.

Es gibt ganz viele Hobbys die eine viel schlechtere CO2 Bilanz haben als Windeln.

Pimpernuckel
29.05.2025, 09:50
Es gibt ganz viele Hobbys die eine viel schlechtere CO2 Bilanz haben als Windeln.

Eben, ich sehe das genauso. Ich nutze auch Bus und Bahn, trenne den Müll, spare Wasser und Strom, trage meine Kleidung solange, bis sie wirklich kaputt geht und noch ein paar andere Dinge, da ist meine Bilanz vermutlich gar nicht so schlecht und meine „Umweltsünden“ mit den Windeln gleichen sich aus.

Pi

vcvr
29.05.2025, 09:54
Da ich zum Glück nicht darauf angewiesen bin, handelt es sich um eine Windel (oder zwei, wenn Feiertag ist ;)) pro Woche.
Entsorgt werden die Windeln immer in der Aschentonne - wo sie auch hingehören.
Müll trenne ich, fahre mit dem Rad zur Arbeit, kaufe nichts Unnötiges - kurz: da habe ich kein schlechtes Gewissen.

Janek
29.05.2025, 10:01
Wenn sich daran nichts geändert hat, dann geht auch unser Inhalt der "gelben Tonnen" in die thermische Verwertung - der so genannte "Restabfall" (= "Hausmüll") ebenfalls. Das zu trennen macht nur deshalb Sinn, weil die Entsorgung des Inhalts der "gelben Tonne" bereits bezahlt ist, während die Hausmüllentsorgung per Betriebskostenumlage bezahlt wird. Zum Glück wird hier noch nicht gewogen wie anderswo, abgerechnet wird je Abholtermin mal der Anzahl der Tonnen. Es ist also sinnvoll, deren Anzahl nicht unnütz in die Höhe zu treiben.

Mein "Verpackungsmaterial" ;) geht - damit es im Eimer nicht müffelt - zuhause täglich in eine der Hausmülltonnen. Das, was während des Arbeitstages anfällt, darf dort in die Tonne gehen und muss nicht mitgenommen werden. In der warmen Jahreszeit fällt mit luftiger Netzhose und den darin getragenen Vorlagen etwas weniger Müllvolumen an. Ich schwitze damit auch weniger.

Bei mir ist der größere Teil schlichte Notwendigkeit. In die Schublade "Fetisch" passt allenfalls, wenn es für manche Aktivitäten oder längere Reisen eines dieser "Saugmonster" gibt, das ohne "Boxenstopp" vom Morgen bis zum Abend hält.

Helmut
29.05.2025, 10:16
....(Bei Inkos geht es nicht anders.)......

Das stimmt so nicht ganz, denn auch die Inko's können Windelmüll durch Verwendung von waschbaren Windeln zum großen Teil vermeiden. In der Praxis ist das aber besonders bei mobilen Personen die noch voll im Berufsleben stehen, eher schwierig umzusetzen. Die gebrauchten Windeln müssen ja wieder zum Waschen mit nach Hause genommen, werden, was Umständlich ist. Einzig bei Bettnässer sehe ich kaum ein Problem, die können die benutzten Windeln ja gleich Zuhause in die Waschmaschine geben. Gut, es wird zwar Windelmüll eingespart, dafür entstehen aber mehr Abwasser mit Waschmittel, was für die Umwelt auch nicht so gut ist und bei zunehmender Wasserknappheit durch den Klimawandel zum Problem werden kann.

Von daher sehe ich beim Windelfetisch schon Einsparpotential, da der Anteil am Windelmüll vermieden werden kann wenn sie keine Mehrwegwindeln nutzen.

@Pimpernuckel (https://www.wb-community.com/member.php?u=22145)

So wenig ist das Windelmüll Aufkommen im Hausmüll gar nicht, es sind etwa 4-15% je nach Region. Die Heizkraftwerke und Müllverbrennungen freuen sich sogar über den Windelmüll, der ist ein guter Energielieferant mit einem guten Brennwert. Denn im heutigen Restmüll ist dank der guten Mülltrennung bei uns kaum noch gut brennbares Material im Restmüll, so dass die nötigen Verbrennungstemperaturen kaum noch erreicht werden können.

Windelsonja
29.05.2025, 10:57
Hi.
Ich versuche auch soweit es geht, Müll zu vermeiden. Ich brauche für meinen normalen Abfall pro Woche ca einen Müllsack. Dazu noch ca. zwei für meine gebrauchten Windeln. Bei 5 Windeln durchschnittlich pro Tag. Wobei ich meistens eine beim Ausgang entsorge. Ich sehe jeden Tag, dass andere Einpersonenhaushalte weitaus mehr Müll produzieren. Ich wasche einmal im Monat. Genug Klamotten habe ich, und das Thema Unterhosen hat sich für mich ja endgültig erledigt. Da musste ich jede zweite Woche waschen, egal ob die Waschmaschine voll wird. Somit spare ich auch Waschmittel, Wasser und Strom.
Gruss.SONJA

- - - Aktualisiert - - -

Hi.
Nachtrag. Ich habe kein Auto, bin noch nie geflogen. In Wien verwende ich den ÖV, oder gehe viel zu Fuss. Für weitere Fahrten bin ich nur mit Bahn oder Bus unterwegs. Wobei in Österreich der Slogan: Nerven sparen, Bahn fahren, eher als Frotzelei zu betrachten ist. Nur unser grosser Nachbar ist noch begabter.
Gruss.SONJA

wifl
29.05.2025, 11:12
Ohne Frage ist es schon ein nicht gerade Umweltfreundlicher Fetisch, das kann man nicht abstreiten.
Ein schlechtes Gewissen... nicht direkt, dafür sind es bei mir im Schnitt zu wenige Windeln als das ich das für sehr relevant einstufe. Die Umwelt sollte niemandem egal sein und auch kleine Sachen haben einen Einfluss, nur weil Kreuzfahrtschiffe fahren rechtfertigt das nicht Öl in den Wald zu kippen, allerdings leben wir alle nur einmal und ich werde nicht künstlich auf etwas verzichten. Für Optimierung von Prozessen, erneuerbare Energien etc. bin ich vollkommen und auch bereit Kompromisse zu machen und auch mehr zu bezahlen, komplett auf Windeln, Mobilität und fernere Urlaube zu verzichten kommt aber nicht in Frage.

Ich hoffe nur das sich nicht irgendwann etwas gegen Einwegwindeln als solches richtet, ich bin großer Fan von ihnen und kann Stoffwindeln etc. absolut nichts abgewinnen.

Janek
29.05.2025, 11:27
Auf dem Land geht es ohne Auto nicht bzw. nur mit großen Einschränkungen. Allerdings versuche ich die Autofahrten mit dem größeren Einkauf zu verbinden, ohne größere Umwege fahren zu müssen. Beim Einkauf kommt auch einiges an Gewicht und Volumen zusammen, was ich unmöglich schleppen kann oder auf dem Fahrrad weg bekomme. Per Rad oder zu Fuß werden aber alle Kurzstrecken zurückgelegt. Das Fahrrad dient auch zur Erholung, als Dorfkind sind mir Wald- und Feldwege auch lieber als auf den Landstraßen (ohne Radweg) oder auf den parallel zu den lauten Straßen verlaufenden Radschnellwege zu fahren. Immerhin: Mit dem Ostsee-Radwanderweg würde man von hier aus tatsächlich mit dem Rad bis zur Küste kommen - nur eben nicht mehr heute!

Weil das Auto unverzichtbar ist, kann man sich trotzdem beschränken. Bei uns ist es die Beschränkung auf automobilen Minimalismus, was konkret einen Smart-Zweisitzer darstellt. Den Einkauf bringt der auch nachhause bzw. monatlich mein Inko-Verbrauchsmaterial, weil der Lieferservice mir seine Liefertermine aufdrückt und ich nicht immer dafür einen halben Tag zuhause sein kann. Vom Gewicht bzw. Volumen ist das einiges - zu Fuß oder für's Fahrrad definitiv zu viel. 10 km hin und 10 km zurück läuft man auch nicht "zum Spaß". Aber die Autofahrten lassen sich intelligent planen und kombinieren, damit man diese Besorgungen mit ohnehin nötigen Fahrten mitabwickelt.

Gerade fällt mir ein, dass man sich in meiner Gemeinde Windel-Müllsäcke bestellen könnte, die mit der normalen Müllentsorgung abgeholt werden und doch nicht angerechnet werden. Anspruch gibt es bei windeltragenden Kindern im Haushalt oder verordneter Versorgung mit aufsaugendem Material. Ich hatte mal darüber nachgedacht, es würde für mich einen Sack je 14 Tagen geben. Den müsste ich aber solange in der Wohnung oder im Keller aufbewahren, er darf frühestens am Vorabend des Abfuhrtages zu den Mülltonnen gestellt werden. Mir gefallen daran aber einige Gedanken nicht: Es kommt binnen 14 Tagen einiges zusammen, so ein Sack sammelt einiges Gewicht an und müffelt. Zudem sind die Windelsäcke durchsichtig. Aus reiner Boshaftigkeit! :mad: Da werfe ich mein "Zeugs" lieber täglich in die Tonne. Soll's dort müffeln!

AlwaysDry
30.05.2025, 07:02
Als DL und Inko ist mein Windelabfall quasi ärztlich verordneter Müll. Ich habe diesbezüglich überhaupt kein schlechtes Gewissen. Ich verbrauche pro Woche genau 7 dicke Nachtwindeln der Betterdry-Klasse sowie 7 Tageswindeln der Tena/Attendsklasse. In der warmen Jahreszeit werden letztere ersetzt durch plus/minus 14 Pants oder Bettnässerhöschen. Mein Windelverbrauch hält sich also in Grenzen und füllt pro Woche etwa einen 35l-Müllsack, genau so viel wie der übrige Haushaltrestmüll. Alles andere wie Plastik, Glas, Alu, Blechdosen, Textilien, Biomasse, Papier und Karton wird getrennt gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt.
AlwaysDry

Manu Poggo
30.05.2025, 09:05
Was gelegentlich für Umweltsünden unserer Weltverbessernden herausgekommen ist (Kurzstreckenflug etwa 200 km Luxemburg Frankfurt, getrennt fliegen statt gemeinsam, Flieger leer hinterher usw usw) sollte man gut im Kopf behalten. Unsere paar Windeln schaden im Vergleich dazu niemandem. Vor allem weil so einige hier selten oder gar nicht fliegen, Müll trennen usw usw, Manche Klimaschützenden wechseln ihre Schuhe sooft wie wir unsere Windeln, ja es gibt dann neue Schuhe aus dem Internet, nicht andere Schuhe aus dem Schuhschrank *zwinker* Ich trage meine Schuhe/Kleidung bis sie auseinanderfällt, meine Schuhe sind überwiegend mehrere Jahre alt, ebenso Hosen/T-Shirts usw usw - deswegen noch lange nicht völlig unmodisch.

Und nochwas, bitte nicht falsch verstehen, aus der umwelt- und klimaschützenden Ecke kommt ja auch der Gedanke, sexuelle Minderheiten ihren Spleen ausleben zu lassen. Und wer von uns hat sich selber entschieden, ein Windelfetischist zu sein? Das wurde uns von der Natur halt auf den Lebensweg mitgegeben. Ob Du willst oder nicht. Der Drang ist da und nicht wegzukriegen.

Daher, chillt mal, genießt eure Windeln ohne schlechtes Gewissen und schönen Tag in das Forum hier

DLBoy
31.05.2025, 10:57
Auch ich habe null schlechtes Gewissen. Ich reise geschäftlich vergleichsweise viel, auch in Länder, wo mit dem Müll ganz anders umgegangen wird, als in Westeuropa - Beispiel Indien, Thailand... Ich trage meinen Teil bei(PV auf dem Dach, Fahrrad wann möglich statt Auto) und vertrete den Standpunkt, dass eine ordentliche Müllentsorgung - auch aber nicht nur von Windeln - kaum einen Einfluss hat. Noch dazu nutze ich nur 1-2 Windeln pro Woche. Kann sein, dass das alles nur Schöngerede ist, für mich passt es.

stefi
31.05.2025, 11:57
Andere fahren mit ihrem Auto mal so rum, Andere fliegen regelmäßig in den Urlaub, Andere kaufen ihre Möbel beim Discounter und haben dann schon 5 Mal den gleichen Schrank kaufen müssen, weil der Alte immer wieder zusammengebrochen ist ...
deswegen habe ich da null Gewissensbisse, wenn ich ein paar Kilo recyclingfähige Windeln in den Müll schmeiße.

djwindel
31.05.2025, 15:10
Um ehrlich zu sein, hab ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht...

Thunderbird
01.06.2025, 10:43
Ich finde es schlimm das man sich heutzutage für alles rechtfertigen muss, was man macht. Die Umweltmoralapostel, machen auch bewusst oder unbewust, dinge die nicht in ihr denken passt. Da wird für die Nahrungsmittel Palmfett benutzt, wo Primaten durch den Anbau ihren Lebensraum verlieren. Nur das wir Nutella streichzart aufs Brot bekommen. Palmfett ist bestimmt auch in veganen Lebensmitteln enthalten. Von wegen, für mich muss kein Tier sterben für mein Essen. Und dann wird E10 an der Tanke verordnet, das wird auf Ackerflächen mit Monokulturen hergestellt. Die für Lebensmittel anbau wegfallen. Mag vielleicht etwas polemisch klingen, aber muss ich deshalb ein schlechtes Gewissen wegen Windeln haben, die ich wegen ein Verlangen anziehe. Andere schießen sich aus Spass in den Orbit. So viel Recurcen werde ich mit meiner Neigung wohl nicht verbrauchen. Es muss halt jeder für sich entscheiden was er macht und nicht macht. Und rechtfertigen muss ich mich dafür auch nicht.
LG
Jörg

Linus
01.06.2025, 23:24
Und rechtfertigen muss ich mich dafür auch nicht.
LG
Jörg


Warum tust du es dann?

Hat sich irgendjemand in diesem Thread negativ geäußert, dass du dich angegriffen fühlst?

Baby_chic
03.06.2025, 20:36
Manchmal hat ma das Gefühl sich rechtfertigen zu müssen, ohne daß es angesprochen wird... Aber ich habe einen Trost für Euch (oder auch so überhaupt gar nicht...)
Am Sonntag habe ich die Anstalt aufgezeichnet, das Thema war die deutsche Gründlichkeit beim Mülltrennen, inzwischen habe ich das auch angesehen und das Ergebnis war niederschmetternd, man kam auf eine Recyclingquote von 12% und diese 12% sind noch erschummelt. Ich werde meinen Müll weiter trennen und hoffen, daß sich das System bessert.
Mein "schlechtes Gewissen" hielt sich in Grenzen da ich viel und oft Stoffwindeln nutze (Auch wenn die "Pamperslobby" sagt sie sind viel schlimmer wegen des Waschwassers).
Ich sehe es wie die meisten hier auch, dieses Hobby ist nicht viel schlimmer als andere. Ich könnte ja auch aus Frust, wenn ich ohne Windelhose bin sinnlos SUV fahren oder jedes Wochenende einen lastminute Flug buchen oder ich könnte sinnlos Keramiken formen, die dann die Welt "verschönern".
NEIN, ich werde es weiter genießen gewindelt in der Welt zu sein und sonst auf Natur und Umwelt achten.
In diesem Sinne eine gesegnete, gewindelte Nacht.