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theris
10.04.2025, 11:36
Once upon a time … in Calabria

Kapitel 1: Haute Couture

Unsere Geschichte beginnt an einem sonnigen Vormittag im Herbst – das aktuelle Jahrtausend hatte bereits begonnen – und wir befinden uns in einer Gegend in der die Berge direkt ins Meer abfallen, einem Meer welches reich ist an Schwertfisch, der manchmal noch ganz archaisch mit der Lanze gejagt wird und der mit der herben hiesigen Spezialität der Bergamotte sehr schmackhaft ist, eine Gegen die vor allem für ihre Peperonicos bekannt ist oder für ihr antikes griechisches Erbe, kurz gesagt in Kalabrien. Und bekannt ist dieser wunderbare Flecken Erde leider noch für diese eine weitere Sache. Und liebe Leserinnen und Leser, seid gewarnt, vielleicht ist dies genau so eine Geschichte wie ihr es erwartet, so eine Geschichte wie sie eben hierzulande über Kalabrien erzählt wird. Aber zunächst zunächst zur Protagonistin unserer Geschichte, die sich in diese malerische italienische Szenerie als ein kompletter Fremdkörper einfügt, es handelt sich Lucy Wu, die Tochter einer chinesischen Familie aus dem Süden Vietnams, welche an diesem Vormittag im nobelsten Hotel in Reggio, der größten Stadt Kalabriens, ganz an der Stiefelspitze Italiens gelegen, ein heißes Bad geniest. Währenddessen ist ihre, sagen wir „Mentorin“, Madame Koko mit den Vorbereitungen für einen großen Wendepunkt in Lucy Wus Leben beschäftigt.
Noch räkelte sich Lucy Wu im angenehm warmen Wasser, spielte dezent aber durchaus vergnügt mit dem oben auf schwimmenden Schaum des Badewassers. Madame Koko hatte ihr gerade die Haare gewaschen und die angenehm duftende italienische Seife des Badewassers hatte sämtliche Rückstände von Schweiß und anderem Schmutz von ihrer weichen Haut gespült. Kurze Zeit später entstieg Lucy anmutig der Wanne und lies sich von Madame Koko in ein großes Handtuch wickeln und trocken rubbeln. Ihr langes schwarzes Haar wurde in ein zweites kleineres Handtuch geschlungen und zu einem Turban auf ihrem Kopf gewickelt. Dann wies Madame Koko auf den Hocker im Bad und rührte den Rasierschaum an. Sanft rasierte sie Lucys Beine, die Achseln und schabte auch entlang der Scham die wieder hervorgekommenen Stoppeln ab. Lucy schenkte Madame Koko ein wertschätzendes Lächeln, denn sie hatte die weich und sanft aber gleichzeitig effizient arbeitenden Hände Madame Kokos liebgewonnen. Lucy beherrschte dies selbst zwar ebenfalls in Perfektion, aber in dem sich anbahnenden Abschied wollte Madame Koko hinsichtlich der Perfektion wirklich keinerlei Risiko eingehen. Sie nutze auch die Gelegenheit eines ihrer zahlreichen Mantras für ihren Schützling zu rezitieren: „Denke immer daran: Sei perfekt und sei stolz. Dann werde sie dich respektieren.“ Nach der Rasur schritt die Madame zurück in den Hauptraum des Hotelzimmers, Lucy folgte und hielt dabei mit einer Hand das Handtuch auf ihrem Kopf zusammen, mit der anderen das zweite um den zarten Körper gewickelte Handtuch vor der Brust verschlossen.
...

Read the original news thread here (https://www.wb-community.com/showthread.php?t=62444).

giaci9
14.04.2025, 20:06
Bouona Sera,

Als jemand mit Süditalienischen Wurzeln dachte ich beim lesen von "Kalabrien" ja zuerst nicht an antikes griechisches Erbe sondern an Mafia und Korruption ... oh well ... :D

Tolle Sprache, spannendes Setup. Du kannst wirklich schreiben und hast den Wortschatz dazu. Kann man so direkt als Erotikgeschichte veröffentlichen. Allerdings möchte ich an dieser Stelle den dringlichen Rat dalassen, dass du meiner Meinung nach dringend mehr Absätze und Zeilenumbrüche einbauen solltest.

Mich persönlich hat beim "drüber-springen" zuerst Kapitel 2 gecatcht und ich habe erst danach das erste Kapitel gelesen. Meines erachtens hätte das erste Treffen des Dons und Lucy auch sehr gut als Einstieg dienen können um dann anschließend eine Rückblende einzubauen, in der Lucys Vorbereitung thematisiert wird.

Auch, dass du zwischendurch die Leser und Leserinnnen direkt adressierst ist ein schönes Stilmittel.

Abschließend möchte ich es noch als Gerücht abtun, dass es Menschen in Reggio gibt, die Englisch sprechen können :D

theris
15.04.2025, 00:24
Danke für deinen Kommentar und für das gewaltige Lob. :o

Und ich kann ja dann noch was zu den Hintergründen erklären.
Also Kalabrien. Ich selbst war nie da und habe auch keinerlei Verbindung dahin, aber mittlerweile find ich es echt spannend. Ich wollte die Geschichte ja im Mafia Setting spielen lassen, fand es aber doof Süditalien nur als Mafia-Kulisse zu verwenden. Wenn ich die Gegend schon wegen der Mafia nutze, dann wollte ich eben auch die schönen Seiten darstellen, ein wenig Kultur, ein wenig Geschichte, eben ein wenig darstellen was die Region so besonders macht und von schlicht "Italien" unterscheidet. Und deswegen habe ich dann recherchiert. Und am Ende hat mir Kalabrien und Reggio dann einfach besser gefallen als Palermo oder Neapel. Vielleicht auch weil es etwas exotischer ist und man hier nicht ganz so leicht in den Verdacht gerät nur die Wikipedia oder die Touristen-Prospekte abzuschreiben. (Was ich Endeffekt ja trotzdem mache.)

Und bei der Vorgeschichte von Kapitel 1 war ich mir in der Tat auch selbst nicht sicher. Ich wollte die Leserinnen und Leser hier noch ein wenig im Dunkeln tappen und raten lassen auf welche Konstellation die Geschichte wohl hinaus laufen wird. (Und zum Beginn 2. Kapitel dann so viel Information über die Konstellation preisgeben, dass hoffentlich für die meisten wohlmeinenden Leser trotz des Ratens und Vorahnens noch was Neues und Spannendes dabei war.) Ohne die Spannung wofür die ganze Vorbereitung ist, hätte es in der Länge als Rückblende vielleicht auch nicht funktioniert.

Und das mit den Absätzen versuche ich dann nächstes Mal besser zu machen. (Ich vergesse immer, dass man die langen Zeilen im Forum nicht so gut lesen kann.)

Runhild
20.04.2025, 22:53
Hallo,

vor längerer Zeit las ich mal eine Geschichte mit dem Titel: "Thrice upon a time" von Hogan. Es ist eine faszinierende Geschichte, in der es um Liebe und die Rettung der Erde geht. Das Wort Windel kommt darin nicht vor. Trotzdem blieb die Geschichte in meinem Gedächtnis präsent. Daher fiel mir die Geschichte von Theris sofort auf und ich begann sie zu lesen.

Mir hat die Geschichte überraschend gut gefallen. Besonders gefreut hat mich, dass es in der Geschichte um erwachsene Personen geht. In vielen Geschichten wird über Kinder oder Jugendliche geschrieben und das ist nicht so mein Ding, da ich mich damit nicht identifiziere. Wenn ich früher Märchen gelesen habe, wollte ich immer wie die Prinzessin sein und gerne die schönen Kleider tragen. Aber die gab es früher nicht mal zu Karneval. In dieser Geschichte wäre ich gerne Luci Wu gewesen. Das hätte viele meiner Kinderträume erfüllt.

Die Idee mit dem Jumpsuit ist wirklich genial. Sie haben die Eleganz eines Kleides und die Vorteile einer Hose. Für mich sind die Jumpsuits interessant geworden, weil sie unpraktisch sind, wenn man zur Toilette möchte. Mit anderen Worten, es ist einfacher Windeln zu benutzen, als sich fast komplett ausziehen zu müssen. Das funktioniert mit dem offenen Jumpsuit von Lucy jedoch nicht.

Der Overall, den ich mir vor ein paar Tagen bestellt hatte, hat einen geschlossenen Rücken und der Reißverschluss wird so modifiziert werden, dass er mit einem Vorhängeschloss gesichert werden kann. Soweit war es bei der Bestellung geplant. Was mich aber an dem Overall überraschte, war der Hosenteil, der, wie in der Geschichte, eng geschnitten ist und durch den elastischen Stoff auch eng anliegt. Kurzum, eine dickere Windel zeichnet sich deutlich ab, wie es in der Geschichte beschrieben wurde. Zumindest ein Kenner kann das nicht übersehen. Damit kann ich ein bisschen wie Lucy sein. Und wenn man dann genauer hinschaut, sieht man am Ende des hochgezogenen Reißverschlusses ein Schloss baumeln.

Zurück zur eigentlichen Geschichte: Wird es noch weitere Kapitel geben oder bleibt es eine Kurzgeschichte?

Viele Grüße
Runhild

theris
24.04.2025, 21:35
Das freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat und du sogar schon selbst ähnliche Erfahrungen gemacht hast.
Und die Geschichte soll noch weitere Kapitel bekommen. Über Ostern habe ich es aber noch nicht geschafft diese wirklich auszuschreiben. (Das dauert bei mir immer einige Korrekturdurchläufe bis ich mit der Sprache und den "erzählten Bildern" zufrieden bin.) Der Plan war, dass die Geschichte am ende 6 bis 10 Kapitel umfassen soll. Aber ich habe mir das auch so überlegt, dass nach zwei Kapiteln immer ein halbwegs brauchbares offenes Ende steht. Egal, auf jeden Fall gibt es aktuell eine kleine Pause und dann geht es hoffentlich weiter.

Runhild
24.04.2025, 22:12
Nehme Dir die Zeit, die Du brauchst. Qualität ist mir wichtiger, als eine schnelle Fortsetzung. Ich empfinde es tatsächlich so, dass jedes Kapitel eine kleine Kurzgeschichte ist, die auch für sich stehen könnte.

Viele Grüße
Runhild