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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Versorger Dilemma- eure Erfahrungen



djwindel
26.03.2025, 16:55
So es gibt neues von meinem Dilemma, von dem ich hier vor kurzem berichtet hab.

Es könnte ein Bandscheibenvorfall an der HWS sein, das wird nun abgeklärt. Wegen der häufiger werdenden "Unfälle" und dem täglich nassen Bett habe ich tatsächlich ne Verordnung bekommen. Danach gefragt hatte ich nicht, bin aber doch ganz froh drum. Da merkst erst wie teuer Windeln sein können, wenn du sie wirklich brauchst...

Meine Krankenkasse hat mir n Versorger vermittelt der jedoch nur SENI Produkte hat hatte ich schon mal ausprobiert, taugen für mich nicht.

Die übernehmen pauschal 25 Euro pro Monat, wenn das Produkt eine Hilfsmittelnummer hat und der Anbieter / Shop eine kassenärztliche Zulassung.

Mal aus reinem Interesse - die freundliche Mitarbeiterin der BahnBKK meinte, andere Kassen würden noch viel weniger bezahlen. Ist das tatsächlich so?

Pimpernuckel
26.03.2025, 18:53
Die Kassen-Festbeträge liegen immer in dem Bereich. 21 Euro ist der Mindestbetrag und was die Kasse darüber hinaus bezahlt, liegt an den Lieferverträgen mit den Anbietern. Alles andere muss man sich in der Regel erkämpfen. Obwohl die Kassen verpflichtet sind, alle Kosten zu übernehmen, werden „Sonderwünsche“ wie höhere Stückzahlen oder bestimmte Produkte, für die die Kasse keinen Vertragspartner hat, fast immer erstmal abgelehnt.

Pi

Adult-DL
26.03.2025, 21:43
Auf meiner Verordnung stehen Klebewindeln 5 Stück pro Tag und Attends hat nie Probleme gemacht. Das ich nicht die 8ter Variante nutze sondern die 9er, kostet mich pro Karton (112Stk) 37,95€. Jetzt könnte ich mich mit meiner KK rumärgern und ne Einzelfallentscheidung erzwingen, aber das ist es mir z.Z. nicht wert. Notfalls wieder vor`s Sozialgericht zu ziehen, dafür hab ich im Moment nicht die Nerven.
Aber selbst die BahnBKK dürfte nicht nur mit einem Versorger zusammen arbeiten, frag doch einfach nochmal nach weiteren. Notfalls auch anderesrum indem Du bei den Versorgern fragst ob die mit der BahnBKK nen Vertrag haben.

Ribjonka
28.03.2025, 06:36
Bin bei der TK und habe Hauschild als Versorger. Sie bieten AMD Slip Normal und Dailee Slip Plus als zuzahlungsfreie Produkte. Die AMD Windeln sind wesentlich saugfähiger und die konnte ich dir empfehlen.

nice.smile
28.03.2025, 06:54
Normalerweise kannst du bei deiner Kasse darum bitten, dass sie dir eine Liste aller Versorger senden, mit denen Sie zusammenarbeiten.
Bei denen schaust du dann, welches Produkt für dich passt. Der Versorger muss liefern, was medizinisch notwendig ist und auf dem Rezept steht. 10% eigenbeteiligung (maximal 10 Euro/ Monat).
Der Versorger versucht dir zu erklären, dass sie nur dünne Windeln in zu geringer Stückzahl liefern dürfen und alles andere eine Wirtschaftliche aufzahlung braucht. Du streitest mit denen und bekommst am Ende das, was medizinisch notwendig ist.

Beispiel: ich kenne jemanden bei dem im Rezept 4 Stück am Tag, hohe Saugstärke steht. Geliefert wurden 30 Nacht und 90 tagwindeln und die Aussage: mehr nur mit Attest vom Arzt und miktionsprotokoll. Antwort: im Rezept steht hohe Saugstärke und der Arzt hat besseres zu tun als zu bestätigen, dass es Monate mit mehr als 30 Tagen gibt und gelegentlich reißt mal ein Klebestreifen ab...
Nach ein paar anderen Diskussionen lief es.
Der Arzt kann auch ein konkretes Produkt aufschreiben...
Am Ende hat der Versorger den schwarzen Peter.
Kann auch sein, dass du mit Anwalt drohen musst

AlwaysDry
28.03.2025, 07:51
Unglaublich, was ihr euch in Deutschland von den Krankenkassen bieten lassen müsst! Lasst euch nicht mit Taschentücher-Windeln abspeisen! Als sozialer Wohlfahrtsstaat sollte Deutschland das Schweizer Modell übernehmen. Kostet zwar mehr monatliche Prämie, aber es lohnt sich. Als Inko verfüge ich über einen jährlichen Freibetrag von umgerechnet etwa 1‘700 € für meine Versorgung. Reicht dies nicht aus, dann springt meine freiwillige Zusatzversicherung ein. Welche Produkte und wo ich diese einkaufe, interessiert die KK nicht. Einzige Auflagen sind ein Eigenanteil von 10% und dass ich das Material von Schweizer Anbietern beziehe, online oder in der Apotheke. Ich bestelle 8-9 x pro Jahr für jeweils ca. 300 € pro Lieferung und komme damit gut zurecht. Spezielle Fetischwindeln sowie Pampers & Co. für den besonderen Spass bezahle ich aus eigener Tasche mit dem eingesparten Geld. So sind alle zufrieden. Trotz der hierzulande exorbitanten Windelpreise lebe ich wahrhaftig im Windelparadies.
AlwaysDry

Pimpernuckel
28.03.2025, 11:07
Als sozialer Wohlfahrtsstaat sollte Deutschland das Schweizer Modell übernehmen.

Bräuchten wir nicht, wenn sich unsere vergangenen Gesundheitsminister Gröhe, Spahn und Lauterbach mal an ihr Versprechen gehalten hätten, wieder „anbieterneutrale“ höhere Pauschalbeträge einzuführen. Gröhe hatte dafür ja sogar eine Kommission und man konnte Beschwerden und Muster der schlechten Versorgung einschicken, die man von der Kasse bekommt, aber geändert hat sich nix. Und bei Spahn und Lauterbach ist das natürlich alles wegen Corona liegengeblieben. Ich stimme dir aber durchaus zu. Im Rahmen meiner Möglichkeiten würde ich durchaus einen monatlichen Betrag zahlen, wenn ich volle Wahlfreiheit hätte. Leider ist aber auch das nicht gegeben, weil es eben immer wieder darauf hinausläuft, dass die Kasse mit den Anbietern mauschelt und man selbst für teure „wirtschaftliche Aufzahlungen“ oft nur Mittelmaß bekommt.

Pi

Mick
29.03.2025, 11:44
Unglaublich, was ihr euch in Deutschland von den Krankenkassen bieten lassen müsst!

Na ja, ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht.
Tatsache ist aber, dass die Kassen immer erst mal kratzen und beißen, wenn sie überhaupt irgendwas zahlen sollen, was es vielleicht auch billiger gäbe.
Es ist natürlich schade, wenn man sich seinen Bedarf immer erst erkämpfen muss, sollte der über dem Mindestmaß liegen - nicht jeder kann oder will die Angelegenheit bis zum Sozialgericht eskalieren.
Mit dieser mehr als zweifelhaften Methode sparen sich die Kassen sehr viel Geld, Ziel erreicht!
Bei mir hat die Methode allerdings nicht funktioniert, und seit dem Beschluss des Sozialgerichts habe ich auch keine Probleme mehr - vollständige Übernahme der Tena Slip Active Fit maxi und neuerdings auch noch ein paar Betterdry 10, die ich aber nur in einigen besonderen Situationen brauche (bis auf die gesetzliche Zuzahlung natürlich - und die paar Euro leistet dann die private Zusatz).

Schweizer Verhältnisse wie von dir beschrieben haben wir jetzt zwar nicht, dennoch wird - selbstverständlich - zunächst mal ein Grundbedarf abgedeckt.
Wenn's mehr sein soll, wird man sich bewegen müssen ... das ist zwar etwas nervig, kann im Ergebnis die "Schweizer Komfortzone" aber auch locker übertreffen.

Der Unterschied besteht also nur darin, dass man in Deutschland was dafür tun muss, am Ende des Tages ist die Versorgung aber mindestens gleichwertig und dauerhaft!